„Nikolai Sergejewitsch Akulow“ – Versionsunterschied

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'''Nikolai Sergejewitsch Akulow''' ({{RuS|Никола́й Серге́евич Аку́лов}}; englische Transkription Nikolay Akulov; * [[12. Dezember]] [[1900]] in [[Orjol]]; † [[21. September]] [[1976]]) war ein russischer Physiker, der sich mit [[Magnetismus]] beschäftigte.
'''Nikolai Sergejewitsch Akulow''' ({{RuS|Никола́й Серге́евич Аку́лов}}; englische Transkription Nikolay Akulov; * [[12. Dezember]] [[1900]] in [[Orjol]]; † [[21. September]] [[1976]]) war ein russischer Physiker, der sich mit [[Magnetismus]] beschäftigte.


Akulow machte 1926 seinen Abschluss in Physik an der [[Lomonossow-Universität]]. 1929 wurde er promoviert (Kandidatentitel) und 1936 habilitierte er sich (russischer Doktortitel). Er wurde 1931 Leiter der neu gegründeten Abteilung für Magnetismus<ref>Ein Labor für Magnetismus gab es schon seit 1918, gegründet von Wladimir Arkadjew. [http://mism.magn.ru/history/magn Geschichte der Abteilung für Magnetismus an der Universität Moskau]</ref> an der Lomonossow-Universität und wurde dort Professor. Nach dem Tod von [[Stalin]] verlor Akulow seine Position an der Lomonossow Universität. Das stand im Zusammenhang eines allgemeinen Machtkampfs zwischen Akademiephysikern und Physikern der Lomonossow-Universität<ref>Auf diese vereinfachte Formel von Gennady Gorelik ''Meine antisowjetische Tätigkeit... Russische Physiker unter Stalin'', Vieweg, 1995, gebracht (Akulows Abberufung in diesem Zusammenhang S. 243). Bedeutende Akademiemitglieder wie [[Igor Tamm]] und [[Lew Landau]] konnten danach wieder Vorlesungen an der Lomonossow (MGU) halten.</ref>, in der letztere zwar Ende der 1940er Jahre zeitweise die Oberhand hatten, aber ab etwa 1953 systematisch zurückgedrängt wurden. 1955 bis 1957 war er am Moskauer Instituts für Chemische Technik.
Akulow machte 1926 seinen Abschluss in Physik an der [[Lomonossow-Universität]] (MSU). 1929 wurde er promoviert (Kandidatentitel) und 1936 habilitierte er sich (russischer Doktortitel). 1931 wurde er zum Professor berufen und Leiter der neu gegründeten Abteilung für Magnetismus <ref>Ein Labor für Magnetismus gab es schon seit 1918, gegründet von Wladimir Arkadjew, vgl. {{Internetquelle |url=http://magn.phys.msu.su/Eng/info_eng.html |titel=History |hrsg=Magnetism Department, MSU |sprache=en |zugriff=2018-10-18}}</ref> an der Lomonossow-Universität. Nach dem Tod von [[Stalin]] verlor Akulow seine Position an der Universität. Das stand im Zusammenhang eines allgemeinen Machtkampfs zwischen Physikern der [[Russische Akademie der Wissenschaften#Akademie der Wissenschaften der UdSSR|Sowjetischen Akademie der Wissenschaften]] ("Akademiephysikern") und Physikern der Lomonossow-Universität<ref>Auf diese vereinfachte Formel von Gennady Gorelik ''Meine antisowjetische Tätigkeit... Russische Physiker unter Stalin'', Vieweg, 1995, gebracht (Akulows Abberufung in diesem Zusammenhang S. 243). Bedeutende Akademiemitglieder wie [[Igor Tamm]] und [[Lew Landau]] konnten danach wieder Vorlesungen an der Lomonossow halten.</ref>, in der letztere zwar Ende der 1940er Jahre zeitweise die Oberhand hatten, aber ab etwa 1953 systematisch zurückgedrängt wurden. Akulow gehörte dabei zu den "militantesten Universitätsphysikern". In einem Schreiben an das [[Zentralkommitee der KPdSU]] "klagte er die ganze Mandelstam-Gruppe der Spionage und Sabotage an". <ref>{{Literatur |Titel=Andrej Sacharow: Ein Leben für Wissenschaft und Freiheit |Autor=Gennady Gorelik |Verlag=Springer-Verlag |Datum=2013 |ISBN=9783034804745 |Fundstelle=S. 128-129}}</ref>

1955 bis 1957 war Akulow am Moskauer Institut für Chemische Technik tätig.


1963 gründete er die Abteilung für zerstörungsfreie Werkstoffprüfung an der Weissrussischen Akademie der Wissenschaften, das spätere Institut für Angewandte Physik der Akademie.
1963 gründete er die Abteilung für zerstörungsfreie Werkstoffprüfung an der Weissrussischen Akademie der Wissenschaften, das spätere Institut für Angewandte Physik der Akademie.


Akulow entwickelte eine Theorie der [[Magnetische Anisotropie|Magnetischen Anisotropie]], der [[Magnetostriktion]] und des Zusammenhangs von mechanischen und magnetischen Eigenschaften von magnetischen Festkörpern. Er befasste sich auch mit Plastizitätstheorie, Theorie von Dislokationen in Festkörpern und mit Methoden der Werkstoffprüfung und der Untersuchung ferromagnetischer Verbindungen.
Akulow entwickelte eine Theorie der [[Magnetische Anisotropie|Magnetischen Anisotropie]], der [[Magnetostriktion]] und des Zusammenhangs von mechanischen und magnetischen Eigenschaften von magnetischen Festkörpern. Er befasste sich auch mit Plastizitätstheorie, Theorie von [[Versetzung (Materialwissenschaft)|Dislokationen]] in Festkörpern und mit Methoden der [[Werkstoffprüfung]] und der Untersuchung ferromagnetischer Verbindungen.


1940 wurde er volles Mitglied der [[Nationale Akademie der Wissenschaften Weißrusslands|Akademie der Wissenschaften der Weißrussischen SSR]]. Er erhielt den Lomonossow-Preis und den [[Stalinpreis]] (1941). 1932 erhielt er den Rockefeller Preis und 1930 den Preis der Deutschen Akademie der Wissenschaften. 1976 erhielt er postum den weißrussischen Staatspreis.
{{Belege fehlen|für die Preise kann ich keine Belege finden, eine Dt. Akademie der Wissenschaften hat es 1930 mW nicht gegeben.--[[Benutzer:Qcomp|Qcomp]] ([[Benutzer Diskussion:Qcomp|Diskussion]]) 02:02, 18. Okt. 2018 (CEST)}} Akulow erhielt 1930 den Preis der Deutschen Akademie der Wissenschaften und 1932 ein Stipendium der [[Rockefeller-Stiftung]]. 1940 wurde er volles Mitglied der [[Nationale Akademie der Wissenschaften Weißrusslands|Akademie der Wissenschaften der Weißrussischen SSR]]. Er erhielt den [[Stalinpreis]] (1941) und den Lomonossow-Preis (1953). 1976 wurde er postum mit dem weißrussischen Staatspreis ausgezeichnet.


== Schriften ==
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* ''Ферромагнетизм.'' Гостехтеоретиздат, Москва 1939 (''Ferromagnetismus''), (russisch).
* ''Ферромагнетизм.'' Гостехтеоретиздат, Москва 1939 (''Ferromagnetismus''), (russisch).


== Anmerkungen ==
== Anmerkungen und Einzelnachweise ==
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[[Kategorie:Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Weißrusslands]]
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Version vom 18. Oktober 2018, 02:02 Uhr

Nikolai Sergejewitsch Akulow (russisch Никола́й Серге́евич Аку́лов; englische Transkription Nikolay Akulov; * 12. Dezember 1900 in Orjol; † 21. September 1976) war ein russischer Physiker, der sich mit Magnetismus beschäftigte.

Akulow machte 1926 seinen Abschluss in Physik an der Lomonossow-Universität (MSU). 1929 wurde er promoviert (Kandidatentitel) und 1936 habilitierte er sich (russischer Doktortitel). 1931 wurde er zum Professor berufen und Leiter der neu gegründeten Abteilung für Magnetismus [1] an der Lomonossow-Universität. Nach dem Tod von Stalin verlor Akulow seine Position an der Universität. Das stand im Zusammenhang eines allgemeinen Machtkampfs zwischen Physikern der Sowjetischen Akademie der Wissenschaften ("Akademiephysikern") und Physikern der Lomonossow-Universität[2], in der letztere zwar Ende der 1940er Jahre zeitweise die Oberhand hatten, aber ab etwa 1953 systematisch zurückgedrängt wurden. Akulow gehörte dabei zu den "militantesten Universitätsphysikern". In einem Schreiben an das Zentralkommitee der KPdSU "klagte er die ganze Mandelstam-Gruppe der Spionage und Sabotage an". [3]

1955 bis 1957 war Akulow am Moskauer Institut für Chemische Technik tätig.

1963 gründete er die Abteilung für zerstörungsfreie Werkstoffprüfung an der Weissrussischen Akademie der Wissenschaften, das spätere Institut für Angewandte Physik der Akademie.

Akulow entwickelte eine Theorie der Magnetischen Anisotropie, der Magnetostriktion und des Zusammenhangs von mechanischen und magnetischen Eigenschaften von magnetischen Festkörpern. Er befasste sich auch mit Plastizitätstheorie, Theorie von Dislokationen in Festkörpern und mit Methoden der Werkstoffprüfung und der Untersuchung ferromagnetischer Verbindungen.

Akulow erhielt 1930 den Preis der Deutschen Akademie der Wissenschaften und 1932 ein Stipendium der Rockefeller-Stiftung. 1940 wurde er volles Mitglied der Akademie der Wissenschaften der Weißrussischen SSR. Er erhielt den Stalinpreis (1941) und den Lomonossow-Preis (1953). 1976 wurde er postum mit dem weißrussischen Staatspreis ausgezeichnet.

Schriften

  • Dislocations and Plasticity. Rajkamal Prakashan, Delhi 1964.
  • Ферромагнетизм. Гостехтеоретиздат, Москва 1939 (Ferromagnetismus), (russisch).

Anmerkungen und Einzelnachweise

  1. Ein Labor für Magnetismus gab es schon seit 1918, gegründet von Wladimir Arkadjew, vgl. History. Magnetism Department, MSU, abgerufen am 18. Oktober 2018 (englisch).
  2. Auf diese vereinfachte Formel von Gennady Gorelik Meine antisowjetische Tätigkeit... Russische Physiker unter Stalin, Vieweg, 1995, gebracht (Akulows Abberufung in diesem Zusammenhang S. 243). Bedeutende Akademiemitglieder wie Igor Tamm und Lew Landau konnten danach wieder Vorlesungen an der Lomonossow halten.
  3. Gennady Gorelik: Andrej Sacharow: Ein Leben für Wissenschaft und Freiheit. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-0348-0474-5, S. 128-129.