„Erich Röper (Mediziner)“ – Versionsunterschied

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'''Erich Richard Hubert Röper''' (* [[11. Oktober]] [[1884]] in [[Rostock]]; † [[15. September]] [[1957]] in [[Hamburg]]) war ein [[Deutsche|deutscher]] Nervenarzt und [[Politiker]].
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== Leben ==
'''Erich Richard Hubert Röper''' (* [[11. Oktober]] [[1884]] in [[Rostock]]; † [[15. September]] [[1957]] in [[Hamburg]]) war ein deutscher Nervenarzt und Politiker.


== Familie ==
=== Familie ===
Erich Röpers Vater war der Ingenieur [[Hubert Röper]] (1845–1918), der in Rostock von 1883 bis 1911 Senator war. Röpers Mutter war eine getaufte Jüdin.
Röpers Vater war der Ingenieur [[Hubert Röper]] (* 1845 in [[Kröpelin]]; † 1918 in Rostock), der in Rostock von 1883 bis 1911 Senator war. Röpers Mutter war die getaufte Jüdin Mathilde Weil (* 1855 in Kröpelin; † 1895 in Rostock). Röpers Geschwister Hans (1882–1915) und Grete (1886–1930), sowie seine Mutter starben an [[Tuberkulose]]. Röper heiratete 1912 Lotte Riedel, eine Tochter des Chirurgen [[Bernhard Riedel (Mediziner)|Bernhard Riedel]], die 1930 an Krebs starb. Sie hatten sechs Kinder (Jürgen 1913–1991, Burkhardt 1915–1991, Rolf 1918–1994, Peter 1920–1943, Christa * 1923 und Lotte * 1928). 1934 heiratete Röper Anita Hildebrandt (1908–1993). Mit ihr hatte er weitere vier Kinder (Renate 1938–1939, Erich * 1939, Friedrich Franz und Harald Christian * 1941).


Röper heiratete 1912 Lotte Riedel, eine Tochter des Chirurgen [[Bernhard Riedel (Mediziner)|Bernhard Riedel]],<ref name=":0">{{Literatur |Autor= |Titel=Who's who in Germany |Hrsg= |Sammelwerk= |Band= |Nummer= |Auflage= |Verlag=Intercontinental Book and Publishing Company |Ort= |Datum=1974 |ISBN= |Seiten=1390 |Online=https://books.google.de/books?id=gP25AAAAIAAJ&q= |Abruf=2019-11-24}}</ref> die 1930 an Krebs starb. Sie hatten sechs Kinder. Ein Sohn war der spätere Professor und Gründungsmitglied der Philosophischen Fakultät der [[RWTH Aachen]] [[Burkhardt Röper]] (1915–1991).<ref name=":0" /><ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://portal.dnb.de/opac.htm?method=simpleSearch&cqlMode=true&reset=true&referrerPosition=0&referrerResultId=idn=134193849&any&query=idn=118601962 |titel=Burkhardt Röper |werk= |hrsg=Katalog der Deutschen Nationalbibliothek |datum= |abruf=2019-11-24 |sprache=}}</ref>
== Leben ==
Röper besuchte das Realgymnasium in Rostock, studierte Medizin in [[Universität Rostock|Rostock]]<ref>Siehe dazu den Eintrag der [http://purl.uni-rostock.de/matrikel/200004037 Immatrikulation von Erich Röper] im [[Rostocker Matrikelportal]]</ref> und [[Jena]] und promovierte dort zum Doktor der Medizin. Er arbeitete mehrere Jahre an der psychiatrischen Klinik und der Nervenklinik der [[Universität Jena]] bei Geheimrat [[Otto Binswanger]]. 1911 war er als Arzt mehrere Monate auf dem als Fischereischutzboot eingesetzten alten Divisions-Torpedoboot [[SMS D 8|SMS ''D 8'']] tätig.


1934 heiratete Röper die [[Theologe|Theologin]] [[Anita Hildebrandt]] (1908–1993).<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://portal.dnb.de/opac.htm?method=simpleSearch&cqlMode=true&reset=true&referrerPosition=0&referrerResultId=idn=101924738X&any&query=idn=134193849 |titel=Anita Röper |werk= |hrsg=Katalog der Deutschen Nationalbibliothek |datum= |abruf=2019-11-24 |sprache=}}</ref> Mit ihr hatte er weitere vier Kinder. Die beiden Zwillinge [[Friedrich Franz Röper|Friedrich Franz]] (* 1941)<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://portal.dnb.de/opac.htm?method=simpleSearch&cqlMode=true&reset=true&referrerPosition=0&referrerResultId=idn=134193849&any&query=idn=1037317416 |titel=Friedrich Franz Röper |werk= |hrsg=Katalog der Deutschen Nationalbibliothek |datum= |abruf=2019-11-24 |sprache=}}</ref>; auch Fachbuchautor; und Harald Christian (* 1941) wurde Pfarrer und gründeten gemeinsam die gemeinnützige ''Pfarrer Röper-Stiftung''. Der älteste Sohn aus dieser zweiten Ehe, [[Erich Röper (Professor)|Erich]] (* 1939)<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://portal.dnb.de/opac.htm?method=simpleSearch&cqlMode=true&reset=true&referrerPosition=0&referrerResultId=idn=1037318080&any&query=idn=171870468 |titel=Erich Röper |werk= |hrsg=Katalog der Deutschen Nationalbibliothek |datum= |abruf=2019-11-24 |sprache=}}</ref>, wurde Juraprofessor und CDU-Politiker.
== Arzt und Politik ==
Im [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] leitete er mit kurzen Unterbrechungen die Nervenabteilung des Marine-Lazaretts in [[Hamburg-Veddel]]. 1918 nahm er an der [[Finnland-Intervention]] teil. Nach der [[Novemberrevolution|Revolution 1918]] kooperierte er mit dem [[Arbeiter- und Soldatenrat]]. 1919 ließ Röper sich als Nervenarzt in [[Hamburg]] nieder, ab 1922 im eigenen Haus, Alsterterrasse 9.


=== Werdegang und Wirken ===
1920 trat Röper der [[Deutsche Volkspartei|Deutschen Volkspartei (DVP)]] bei. Er bekleidete verschiedene Funktionen, von 1930 bis 1931 war er Mitglied der [[Hamburger Bürgerschaft]]. Als letzter Landesvorsitzender musste er die DVP 1933 auflösen. Vor 1933 und nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] war er Beisitzer beim ärztlichen Schiedsgericht des Oberversicherungsamts.
Erich Röper besuchte das Realgymnasium in Rostock, begann 1905 sein Studium der Medizin in [[Universität Rostock|Rostock]],<ref>Siehe dazu den Eintrag der [http://purl.uni-rostock.de/matrikel/200004037 Immatrikulation von Erich Röper] im [[Rostocker Matrikelportal]]</ref> setzte dann aber erst 1907 wieder das Studium fort und erlangte Mitte 1910 sein [[Staatsexamen]].<ref name=":1">{{Literatur |Autor=Volker Wahl und Margit Hartleb |Titel=Nietzsches Jenaer Krankenakte auf Wanderschaft |Hrsg= |Sammelwerk=Weimar–Jena:Die große Stadt |Band=4 |Nummer=1 |Auflage= |Verlag=Vopelius |Ort= |Datum=2011 |ISBN= |Seiten=82}}</ref> Während der Medizinalpraktikantenzeit arbeitete er in [[Jena]], erst sieben Monate an der Psychiatrischen Klinik und später als [[Assistenzarzt|Asisstenzarzt]] an der Nervenklinik der [[Universität Jena]] bei [[Geheimrat]] [[Otto Binswanger]].<ref name=":1" /> 1911<ref>{{Literatur |Autor=Mecklenburg-Schwerin (Germany) |Titel=Regierungsblatt für Mecklenburg-Schwerin |Hrsg= |Sammelwerk= |Band= |Nummer= |Auflage= |Verlag= |Ort= |Datum=1911 |ISBN= |Seiten=213 |Online=https://books.google.de/books?hl=de&id=0sMPAQAAIAAJ&dq= |Abruf=2019-11-24}}</ref> promovierte er auf Anregung von Binswanger und durch Unterstützung von [[Hans Berger (Neurologe)|Hans Berger]].


Im [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] nach Hamburg kommandiert, leitete er mit kurzen Unterbrechungen die Nervenabteilung des Marine-Lazaretts in [[Hamburg-Veddel]] und befasste sich dort mit der Erforschung von Einflüssen bei Kriegsverletzungen.<ref>{{Literatur |Autor=N. Guleke |Titel=Die Schussverletzungen des Schädels im Jetzigen Kriege |Hrsg= |Sammelwerk= |Band= |Nummer= |Auflage= |Verlag=Springer-Verlag |Ort= |Datum=2013-12-01 |ISBN=978-3-662-37874-8 |Seiten=187 |Online=https://books.google.de/books?id=zRmCBwAAQBAJ&pg= |Abruf=2019-11-24}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Gesellschaft Deutscher Nervenärzte |Titel=Verhandlung der Gesellschaft Deutscher Nervenärzte |Hrsg= |Sammelwerk= |Band= |Nummer= |Auflage= |Verlag=F. C. W. Vogel. |Ort= |Datum= |ISBN= |Seiten=39 |Online=https://books.google.de/books?id=pZ0kLWAz5L8C&q= |Abruf=2019-11-24}}</ref> 1915 war er dort als Marineoberassistenzarzt tätig<ref>{{Literatur |Autor= |Titel=Münchener medizinische Wochenschrift |Hrsg= |Sammelwerk= |Band= |Nummer= |Auflage= |Verlag= |Ort= |Datum=1915 |ISBN= |Seiten=53 |Online=https://books.google.de/books?id=FQSceSTtFnEC&pg= |Abruf=2019-11-24}}</ref> mit der Zuordnung zum Brigade-Ersatz-Bataillon Nr. 76 der [[10. Ersatz-Division (Deutsches Kaiserreich)|10. Ersatz-Division]]. 1916 war er in der Position eines [[Stabsarzt|Stabsarztes]] vom Posten des Bataillonsarztes zum Reserve-Lazarett nach [[Siegen]] versetzt worden. 1919 ließ Röper sich als Nervenarzt in [[Hamburg]] nieder,<ref name=":1" /> ab 1922 im eigenen Haus, Alsterterrasse 9.<ref>{{Literatur |Autor= |Titel=Bayerisches Ärzteblatt |Hrsg= |Sammelwerk= |Band= |Nummer=10 |Auflage=7 Jahrgang |Verlag= |Ort= |Datum=1952 |ISBN= |Seiten=150}}</ref>
Als [[Halbjude]] wurde er von den [[Nationalsozialisten]] 1933 aus der [[Kassenärztliche Vereinigung|Vereinigung der Kassenärzte]] ausgeschlossen. Für die Nationalsozialisten war seine [[Psychoanalyse]] „jüdisch“, „verweichlicht“, „marxistisch“. Später wurde er in beschränktem Umfang wieder zu den Kassen zugelassen und behandelte vorwiegend jüdische Patienten. Nach 1945 unterstützten ihn daher in die [[USA]] ausgewanderte Juden. Röper behandelte allerdings auch Parteimitglieder, von denen ihn einer im August 1944 vor dem [[Konzentrationslager Neuengamme]] bewahrte.


1920 trat Röper der [[Deutsche Volkspartei|Deutschen Volkspartei (DVP)]] bei. Er bekleidete verschiedene Funktionen, von 1930 bis 1931 war er Mitglied der [[Hamburger Bürgerschaft]].<ref name=":1" /> Als letzter Landesvorsitzender musste er die DVP 1933 auflösen. Vor 1933 und nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] war er Beisitzer beim ärztlichen Schiedsgericht des Oberversicherungsamts.
Als einer der wenigen unbelasteten Ärzte führte Röper ab Sommer 1945 mit den Kollegen Dr. Fuchs und Dr. Thieding die Ärztekammer, die 1946 zur Landesstelle der [[Kassenärztliche Bundesvereinigung|KVD]] wurde. Bis kurz vor seinem Tod war er im Zulassungsausschuss der Kassenärzte.


1933 hatte er vorübergehend die Leitung der [[Reichsärztekammer|Ärztekammer]] übernommen,<ref>{{Literatur |Autor=Thomas Gerst |Titel=Ärztliche Standesorganisation und Standespolitik in Deutschland 1945-1955 |Hrsg= |Sammelwerk= |Band= |Nummer= |Auflage= |Verlag=Franz Steiner Verlag |Ort= |Datum=2004 |ISBN=978-3-515-08056-9 |Seiten=29 |Online=https://books.google.de/books?id=6-s0ULe1EVQC&pg= |Abruf=2019-11-24}}</ref> wurde aber im gleich Jahr als „[[Halbjude]]“ von den [[Nationalsozialisten]] 1933 kurzzeitig aus der [[Kassenärztliche Vereinigung|Vereinigung der Kassenärzte]] ausgeschlossen.<ref>{{Literatur |Autor=Hans-Walter Schmuhl |Titel=Die Gesellschaft Deutscher Neurologen und Psychiater im Nationalsozialismus |Hrsg= |Sammelwerk= |Band= |Nummer= |Auflage= |Verlag=Springer-Verlag |Ort= |Datum=2015-12-04 |ISBN=978-3-662-48744-0 |Seiten=79 |Online=https://books.google.de/books?id=cWYiCwAAQBAJ&pg= |Abruf=2019-11-24}}</ref> Für die Nationalsozialisten war seine [[Psychoanalyse]] „jüdisch“, „verweichlicht“, „marxistisch“. Später wurde er in beschränktem Umfang wieder zu den Kassen zugelassen und behandelte vorwiegend jüdische Patienten. Nach 1945 unterstützten ihn daher in die [[USA]] ausgewanderte Juden. Röper behandelte allerdings auch Parteimitglieder, von denen ihn einer im August 1944 vor dem [[Konzentrationslager Neuengamme]] bewahrte.
Im August 1945 gründete Röper mit dem DVP-Senator a.&nbsp;D. [[Hermann Carl Vering]] den Verein der „Mitglieder und Freunde der Deutschen Volkspartei“. Sie arbeiteten ab April 1946 mit [[Paul de Chapeaurouge]] im [[Vaterstädtischer Bund Hamburg|Vaterstädtischen Bund]], der später in der CDU und FDP aufging. Röper wurde FDP-Mitglied.


Als einer der wenigen unbelasteten Ärzte führte Röper ab Sommer 1945 mit den Kollegen Dr. Fuchs und Dr. [[Friedrich Thieding]] die Ärztekammer, die 1946 zur Landesstelle der [[Kassenärztliche Bundesvereinigung|KVD]] wurde.<ref>{{Literatur |Autor=Thomas Gerst |Titel=Ärztliche Standesorganisation und Standespolitik in Deutschland 1945-1955 |Hrsg= |Sammelwerk= |Band= |Nummer= |Auflage= |Verlag=Franz Steiner Verlag |Ort= |Datum=2004 |ISBN=978-3-515-08056-9 |Seiten=30 |Online=https://books.google.de/books?id=6-s0ULe1EVQC&pg= |Abruf=2019-11-24}}</ref> Bis kurz vor seinem Tod war er im Zulassungsausschuss der Kassenärzte.
Röper war unter anderem viele Jahre Präsident der Hamburger [[Goethe-Gesellschaft]].


Im August 1945 gründete Röper mit dem DVP-Senator a.&nbsp;D. [[Hermann Carl Vering]] den Verein der „Mitglieder und Freunde der Deutschen Volkspartei“.<ref>{{Literatur |Autor=Helmut Stubbe-da Luz |Titel=Von der "Arbeitsgemeinschaft" zur Grossstadtpartei: 40 Jahre Christlich-Demokratische Union in Hamburg (1945-1985) |Hrsg= |Sammelwerk= |Band= |Nummer= |Auflage= |Verlag=Staatspolitische Gesellschaft Hamburg |Ort= |Datum=1985 |ISBN= |Seiten=80 |Online=https://books.google.de/books?hl=de&id=ITYvAAAAYAAJ&dq= |Abruf=2019-11-24}}</ref> Sie arbeiteten ab April 1946 mit [[Paul de Chapeaurouge]] im [[Vaterstädtischer Bund Hamburg|Vaterstädtischen Bund]], der später in der CDU und FDP aufging. Röper wurde FDP-Mitglied.
== Veröffentlichungen ==

* ''Wer soll Führer sein?'' 10 politische Aufsätze u. Reden, Bubendey & Kober, Hamburg 1920.
Röper war unter anderem viele Jahre Präsident der Hamburger [[Goethe-Gesellschaft]] und war Mitglied der [[Gesellschaft Deutscher Nervenärzte]].<ref>{{Literatur |Autor=Hans-Walter Schmuhl |Titel=Die Gesellschaft Deutscher Neurologen und Psychiater im Nationalsozialismus |Hrsg= |Sammelwerk= |Band= |Nummer= |Auflage= |Verlag=Springer-Verlag |Ort= |Datum=2015-12-04 |ISBN=978-3-662-48744-0 |Seiten=135 |Online=https://books.google.de/books?id=cWYiCwAAQBAJ&pg= |Abruf=2019-11-24}}</ref> Seit 1914 war er Mitglied der ''Jenaische Gesellschaft für Medicin- und Naturwissenschaft''.<ref>{{Literatur |Autor= |Titel=Jenaische Zeitschrift für Medizin und Naturwissenschaft |Hrsg= |Sammelwerk= |Band= |Nummer= |Auflage= |Verlag= |Ort= |Datum=1919 |ISBN= |Seiten= |Online=https://books.google.de/books?hl=de&id=v6wWAQAAIAAJ&dq= |Abruf=2019-11-24}}</ref>
* ''Zwei politische Vorträge des Dr. Röper.'' Druck: Hermann, Hamburg 1918.

* ''Unterwertige und Anbrüchige im modernen Daseinskampf.'' Vortrag im ärztlichen Verein in Hamburg, R. Schoetz, Berlin 1931.
== Werke (Auswahl) ==

*''Heilerfolg bei Neurasthenie''. [[Dissertation]], Sonderdruck aus der Monatsschrift für Psychiatrie und Neurologie, Band XXX, 1911
*''Demonstration Marinelazarett Hamburg''. [[Münchner Medizinische Wochenschrift]], Nr. 7, 1915
*''Ueber Schussverletzungen des Darms''. Münchner Medizinische Wochenschrift, Nr. 7, 1915<ref>{{Literatur |Autor= |Titel=Münchener medizinische Wochenschrift |Hrsg= |Sammelwerk= |Band= |Nummer= |Auflage= |Verlag= |Ort= |Datum=1915 |ISBN= |Seiten=206 ff. |Online=https://books.google.de/books?id=FQSceSTtFnEC&pg= |Abruf=2019-11-24}}</ref>
*''Eine neue Verwundeten-Trage''. Deutsche militärärztliche Zeitschrift, [[E. S. Mittler & Sohn]], 1916, S. 45 ff.
*''Zur Prognose der Hirnschüsse''. Münchner Medizinische Wochenschrift, Nr. 4, 1917
*''Wer soll Führer sein?'' 10 politische Aufsätze u. Reden, Bubendey & Kober, Hamburg 1920.
*''Zwei politische Vorträge des Dr. Röper.'' Druck: Hermann, Hamburg 1918.
*''Unterwertige und Anbrüchige im modernen Daseinskampf.'' Vortrag im ärztlichen Verein in Hamburg, R. Schoetz, Berlin 1931.


== Literatur ==
== Literatur ==


* Sebastian Merkel: ''Erich Röper, Arzt.'' In: Olaf Matthes / Ortwin Pelc: Menschen in der Revolution. Hamburger Porträts 1918/19, Husum: Husum Verlag 2018, ISBN 978-3-89876-947-1, S. 158–159.
* Sebastian Merkel: ''Erich Röper, Arzt.'' In: Olaf Matthes / Ortwin Pelc: Menschen in der Revolution. Hamburger Porträts 1918/19, Husum: Husum Verlag 2018, ISBN 978-3-89876-947-1, S. 158–159.

== Weblinks ==

* [http://matrikel.uni-rostock.de/id/200006420#top Immatrikulation von Erich Röper] auf dem Matrikelportal der Universität Rostock
* [https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-44416141.html Die Tommies vertragen die Wahrheit]. [[Der Spiegel]], 1948.


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==

Version vom 24. November 2019, 23:55 Uhr

Erich Richard Hubert Röper (* 11. Oktober 1884 in Rostock; † 15. September 1957 in Hamburg) war ein deutscher Nervenarzt und Politiker.

Leben

Familie

Erich Röpers Vater war der Ingenieur Hubert Röper (1845–1918), der in Rostock von 1883 bis 1911 Senator war. Röpers Mutter war eine getaufte Jüdin.

Röper heiratete 1912 Lotte Riedel, eine Tochter des Chirurgen Bernhard Riedel,[1] die 1930 an Krebs starb. Sie hatten sechs Kinder. Ein Sohn war der spätere Professor und Gründungsmitglied der Philosophischen Fakultät der RWTH Aachen Burkhardt Röper (1915–1991).[1][2]

1934 heiratete Röper die Theologin Anita Hildebrandt (1908–1993).[3] Mit ihr hatte er weitere vier Kinder. Die beiden Zwillinge Friedrich Franz (* 1941)[4]; auch Fachbuchautor; und Harald Christian (* 1941) wurde Pfarrer und gründeten gemeinsam die gemeinnützige Pfarrer Röper-Stiftung. Der älteste Sohn aus dieser zweiten Ehe, Erich (* 1939)[5], wurde Juraprofessor und CDU-Politiker.

Werdegang und Wirken

Erich Röper besuchte das Realgymnasium in Rostock, begann 1905 sein Studium der Medizin in Rostock,[6] setzte dann aber erst 1907 wieder das Studium fort und erlangte Mitte 1910 sein Staatsexamen.[7] Während der Medizinalpraktikantenzeit arbeitete er in Jena, erst sieben Monate an der Psychiatrischen Klinik und später als Asisstenzarzt an der Nervenklinik der Universität Jena bei Geheimrat Otto Binswanger.[7] 1911[8] promovierte er auf Anregung von Binswanger und durch Unterstützung von Hans Berger.

Im Ersten Weltkrieg nach Hamburg kommandiert, leitete er mit kurzen Unterbrechungen die Nervenabteilung des Marine-Lazaretts in Hamburg-Veddel und befasste sich dort mit der Erforschung von Einflüssen bei Kriegsverletzungen.[9][10] 1915 war er dort als Marineoberassistenzarzt tätig[11] mit der Zuordnung zum Brigade-Ersatz-Bataillon Nr. 76 der 10. Ersatz-Division. 1916 war er in der Position eines Stabsarztes vom Posten des Bataillonsarztes zum Reserve-Lazarett nach Siegen versetzt worden. 1919 ließ Röper sich als Nervenarzt in Hamburg nieder,[7] ab 1922 im eigenen Haus, Alsterterrasse 9.[12]

1920 trat Röper der Deutschen Volkspartei (DVP) bei. Er bekleidete verschiedene Funktionen, von 1930 bis 1931 war er Mitglied der Hamburger Bürgerschaft.[7] Als letzter Landesvorsitzender musste er die DVP 1933 auflösen. Vor 1933 und nach dem Zweiten Weltkrieg war er Beisitzer beim ärztlichen Schiedsgericht des Oberversicherungsamts.

1933 hatte er vorübergehend die Leitung der Ärztekammer übernommen,[13] wurde aber im gleich Jahr als „Halbjude“ von den Nationalsozialisten 1933 kurzzeitig aus der Vereinigung der Kassenärzte ausgeschlossen.[14] Für die Nationalsozialisten war seine Psychoanalyse „jüdisch“, „verweichlicht“, „marxistisch“. Später wurde er in beschränktem Umfang wieder zu den Kassen zugelassen und behandelte vorwiegend jüdische Patienten. Nach 1945 unterstützten ihn daher in die USA ausgewanderte Juden. Röper behandelte allerdings auch Parteimitglieder, von denen ihn einer im August 1944 vor dem Konzentrationslager Neuengamme bewahrte.

Als einer der wenigen unbelasteten Ärzte führte Röper ab Sommer 1945 mit den Kollegen Dr. Fuchs und Dr. Friedrich Thieding die Ärztekammer, die 1946 zur Landesstelle der KVD wurde.[15] Bis kurz vor seinem Tod war er im Zulassungsausschuss der Kassenärzte.

Im August 1945 gründete Röper mit dem DVP-Senator a. D. Hermann Carl Vering den Verein der „Mitglieder und Freunde der Deutschen Volkspartei“.[16] Sie arbeiteten ab April 1946 mit Paul de Chapeaurouge im Vaterstädtischen Bund, der später in der CDU und FDP aufging. Röper wurde FDP-Mitglied.

Röper war unter anderem viele Jahre Präsident der Hamburger Goethe-Gesellschaft und war Mitglied der Gesellschaft Deutscher Nervenärzte.[17] Seit 1914 war er Mitglied der Jenaische Gesellschaft für Medicin- und Naturwissenschaft.[18]

Werke (Auswahl)

  • Heilerfolg bei Neurasthenie. Dissertation, Sonderdruck aus der Monatsschrift für Psychiatrie und Neurologie, Band XXX, 1911
  • Demonstration Marinelazarett Hamburg. Münchner Medizinische Wochenschrift, Nr. 7, 1915
  • Ueber Schussverletzungen des Darms. Münchner Medizinische Wochenschrift, Nr. 7, 1915[19]
  • Eine neue Verwundeten-Trage. Deutsche militärärztliche Zeitschrift, E. S. Mittler & Sohn, 1916, S. 45 ff.
  • Zur Prognose der Hirnschüsse. Münchner Medizinische Wochenschrift, Nr. 4, 1917
  • Wer soll Führer sein? 10 politische Aufsätze u. Reden, Bubendey & Kober, Hamburg 1920.
  • Zwei politische Vorträge des Dr. Röper. Druck: Hermann, Hamburg 1918.
  • Unterwertige und Anbrüchige im modernen Daseinskampf. Vortrag im ärztlichen Verein in Hamburg, R. Schoetz, Berlin 1931.

Literatur

  • Sebastian Merkel: Erich Röper, Arzt. In: Olaf Matthes / Ortwin Pelc: Menschen in der Revolution. Hamburger Porträts 1918/19, Husum: Husum Verlag 2018, ISBN 978-3-89876-947-1, S. 158–159.

Einzelnachweise

  1. a b Who's who in Germany. Intercontinental Book and Publishing Company, 1974, S. 1390 (google.de [abgerufen am 24. November 2019]).
  2. Burkhardt Röper. Katalog der Deutschen Nationalbibliothek, abgerufen am 24. November 2019.
  3. Anita Röper. Katalog der Deutschen Nationalbibliothek, abgerufen am 24. November 2019.
  4. Friedrich Franz Röper. Katalog der Deutschen Nationalbibliothek, abgerufen am 24. November 2019.
  5. Erich Röper. Katalog der Deutschen Nationalbibliothek, abgerufen am 24. November 2019.
  6. Siehe dazu den Eintrag der Immatrikulation von Erich Röper im Rostocker Matrikelportal
  7. a b c d Volker Wahl und Margit Hartleb: Nietzsches Jenaer Krankenakte auf Wanderschaft. In: Weimar–Jena:Die große Stadt. Band 4, Nr. 1. Vopelius, 2011, S. 82.
  8. Mecklenburg-Schwerin (Germany): Regierungsblatt für Mecklenburg-Schwerin. 1911, S. 213 (google.de [abgerufen am 24. November 2019]).
  9. N. Guleke: Die Schussverletzungen des Schädels im Jetzigen Kriege. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-662-37874-8, S. 187 (google.de [abgerufen am 24. November 2019]).
  10. Gesellschaft Deutscher Nervenärzte: Verhandlung der Gesellschaft Deutscher Nervenärzte. F. C. W. Vogel., S. 39 (google.de [abgerufen am 24. November 2019]).
  11. Münchener medizinische Wochenschrift. 1915, S. 53 (google.de [abgerufen am 24. November 2019]).
  12. Bayerisches Ärzteblatt. 7 Jahrgang Auflage. Nr. 10, 1952, S. 150.
  13. Thomas Gerst: Ärztliche Standesorganisation und Standespolitik in Deutschland 1945-1955. Franz Steiner Verlag, 2004, ISBN 978-3-515-08056-9, S. 29 (google.de [abgerufen am 24. November 2019]).
  14. Hans-Walter Schmuhl: Die Gesellschaft Deutscher Neurologen und Psychiater im Nationalsozialismus. Springer-Verlag, 2015, ISBN 978-3-662-48744-0, S. 79 (google.de [abgerufen am 24. November 2019]).
  15. Thomas Gerst: Ärztliche Standesorganisation und Standespolitik in Deutschland 1945-1955. Franz Steiner Verlag, 2004, ISBN 978-3-515-08056-9, S. 30 (google.de [abgerufen am 24. November 2019]).
  16. Helmut Stubbe-da Luz: Von der "Arbeitsgemeinschaft" zur Grossstadtpartei: 40 Jahre Christlich-Demokratische Union in Hamburg (1945-1985). Staatspolitische Gesellschaft Hamburg, 1985, S. 80 (google.de [abgerufen am 24. November 2019]).
  17. Hans-Walter Schmuhl: Die Gesellschaft Deutscher Neurologen und Psychiater im Nationalsozialismus. Springer-Verlag, 2015, ISBN 978-3-662-48744-0, S. 135 (google.de [abgerufen am 24. November 2019]).
  18. Jenaische Zeitschrift für Medizin und Naturwissenschaft. 1919 (google.de [abgerufen am 24. November 2019]).
  19. Münchener medizinische Wochenschrift. 1915, S. 206 ff. (google.de [abgerufen am 24. November 2019]).