„Entwicklungsdienstleister“ – Versionsunterschied

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'''Entwicklungsdienstleister''' (kurz: EDL; auch '''Engineering-Dienstleister''' oder '''Ingenieurdienstleister''' oder '''Technologieberatung''' oder '''Engineering Services''') sind Industrieunternehmen, deren [[Umsatz (Wirtschaft)|Umsatz]] größtenteils aus der Erbringung von Entwicklungsdienstleistungen in der [[Forschung und Entwicklung|Vorentwicklung]] erwirtschaften.<ref name=":0">{{Internetquelle |url=https://www.vde.com/de/vde-youngnet/karriere-kompass/berufsfelder-seite/e-ingenieure-bei-engineering-dienstleistern |titel=Elektroingenieure bei Engineering Dienstleistern und in Arbeitnehmerüberlassung |abruf=2021-09-29}}</ref>
{{Staatslastig|DE}}
'''Entwicklungsdienstleister''' (auch '''Engineering-Dienstleister''' oder '''Ingenieurdienstleister''') sind Industrieunternehmen, deren [[Umsatz (Wirtschaft)|Umsatz]] größtenteils aus der Erbringung von Entwicklungsdienstleistungen in Form von Werksverträgen und Auftragsentwicklungen erreicht wird. Die Produktion und der Verkauf eigener Produkte steht bei Entwicklungsdienstleistern nicht im Vordergrund. Damit stehen sie im Allgemeinen am Anfang der [[Wertschöpfungskette]].


EDLs bieten heutzutage branchenübergreifenden Leistungen & Lösungen an, z. B. in der [[Automobilindustrie]], [[Luftfahrtindustrie]], Raumfahrt, [[Medizintechnik]], [[Bahnindustrie]], Informationstechnologie, [[Rüstungsindustrie]], etc.<ref name=":1">{{Internetquelle |autor=Götz Fuchslocher |url=https://www.automobil-produktion.de/interviews-734/wir-planen-auf-50-prozent-it-dienstleistungen-zu-kommen-108.html |titel="Wir planen, auf 50 Prozent IT-Dienstleistungen zu kommen" |sprache=de |abruf=2021-09-29}}</ref>
Die [[Verein_Deutscher_Ingenieure|VDI]]-Norm 4510 ''Ingenieur-Dienstleistungen und Anforderungen an Ingenieur-Dienstleister'' soll die Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit unterstützen.<ref>[http://www.vdi.de/uploads/tx_vdirili/pdf/9661621.pdf Inhaltsverzeichnis VDI 4510] (PDF; 59&nbsp;kB)</ref>


Die Produktion und der Verkauf eigener Produkte steht bei Entwicklungsdienstleistern weniger im Vordergrund, jedoch bieten große EDLs eigenständige Produkte und schlüsselfertige Lösungen (teils auch [[Marktreife|Serienreife]]) an.<ref>{{Internetquelle |autor=Automobilwoche |url=https://www.automobilwoche.de/article/20210510/HEFTARCHIV/210509984/entwicklungsdienstleister-zeitenwende-im-engineering%22 |titel=Entwicklungsdienstleister: Zeitenwende im Engineering |sprache=de |abruf=2021-09-29}}</ref><ref>{{Literatur |Titel=Erfolgsstrategien für Automobilzulieferer Wirksames Management in einem dynamischen Umfeld |Ort=Berlin, Heidelberg |Datum=2004 |ISBN=978-3-642-17063-8 |Seiten=15}}</ref> Damit stehen sie im Allgemeinen am Anfang der [[Wertschöpfungskette]] und sind wesentlicher Teil dieser.<ref>{{Internetquelle |autor=Svenja Gelowicz |url=https://www.automobil-industrie.vogel.de/entwicklungsdienstleister-welche-rolle-spielen-zukaeufe-in-der-branche-a-1060348/ |titel=Entwicklungsdienstleister: Welche Rolle spielen Zukäufe in der Branche? |sprache=de |abruf=2021-09-29}}</ref><ref name=":2">{{Internetquelle |url=http://vda.de/ |titel=Entwicklungsdienstleister können von der Transformation des Automobilsektors profitieren |werk=VDA.de |hrsg=VDA |sprache=de |abruf=2021-09-29}}</ref>
== Entstehung und Bedeutung ==
Die Unternehmensform des Entwicklungsdienstleisters entstand als Weiterentwicklung der klassischen [[Ingenieurbüro]]s. Seit den 1980er Jahren wurden verstärkt Entwicklungsaufgaben von Industrieunternehmen an externe Stellen vergeben. Entwicklungsdienstleister verstehen sich als Entwicklungs- und Technologiepartner der Kundenunternehmen. Ingenieurbüros können als Unterform der Entwicklungsdienstleister verstanden werden.


Die [[Verein_Deutscher_Ingenieure|VDI]]-Norm 4510 (Erscheinungsdatum: 2006) ''Ingenieur-Dienstleistungen und Anforderungen an Ingenieur-Dienstleister'' soll die Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit unterstützen.<ref>{{Literatur |Titel=VDI 4510 - Ingenieur-Dienstleistungen und Anforderungen an Ingenieur-Dienstleister |Datum=2006-05 |Online=https://www.vdi.de/richtlinien/details/vdi-4510-ingenieur-dienstleistungen-und-anforderungen-an-ingenieur-dienstleister |Abruf=2021-09-29}}</ref>
Die klassischen Kundenunternehmen sind die Automobilindustrie (mit Zuliefererunternehmen) und die Luftfahrtindustrie (mit Zuliefererunternehmen).


== Entstehung, Bedeutung, Ablauf ==
Bereits 2000 überschritten 14 Entwicklungsdienstleister im Umsatz die 100-Millionen-Euro-Marke. Allein in der Automobilindustrie betrug das Marktvolumen im Jahr 2019 gut zwölf Milliarden Euro. Bis 2024 soll dieses Volumen auf über 14 Mrd. Euro wachsen.<ref>{{Literatur |Autor=Jan Dannenberg |Titel=Der „Shakeout“ in der EDL-Branche beginnt |Hrsg=Automobil Industrie |Sammelwerk= |Band= |Nummer= |Auflage= |Verlag=Vogel Communications Group |Ort=Würzburg |Datum=2020-05-04 |ISBN= |ISSN=0005-1306 |Seiten= |Online=https://www.automobil-industrie.vogel.de/fileserver/vogelonline/issues/epaperarchiv/automobilindustrie_2020205/html5/index.html?pn=13}}</ref> Entwicklungsdienstleister gewinnen in Zeiten des [[Outsourcing]] und von Rationalisierungen in den Industrieunternehmen verstärkt an Bedeutung als Arbeitgeber für Ingenieure und Techniker.


== Abgrenzung ==
=== Hintergrund ===
Die Unternehmensform des Entwicklungsdienstleisters entstand als Weiterentwicklung der klassischen [[Ingenieurbüro]]s.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.edag.com/de/edag-group/das-unternehmen/edag-im-ueberblick |titel=Unser Konzern und mehr im Überblick |sprache=de |abruf=2021-09-29}}</ref> Seit den 1980er Jahren wurden verstärkt Entwicklungsaufgaben von Industrieunternehmen an externe und dafür spezialisierte Büros vergeben. Entwicklungsdienstleister verstehen sich als Entwicklungs- und Technologiepartner der Kundenunternehmen. Ingenieurbüros können als Unterform der Entwicklungsdienstleister verstanden werden.
Während Ingenieurbüros (In Österreich wird der Begriff Ingenieurbüro in abgewandelter Bedeutung verwendet, siehe dazu [[Ingenieurbüro]].) meist nur Dienstleistungen aus einem Fachgebiet anbieten (z.&nbsp;B. [[Computer-aided design|Konstruktion]], [[Leiterplattenentflechtung|Layout]], [[Baustatik|Statik]]berechnung, [[Projektmanagement]]), decken Entwicklungsdienstleister eine breitere Angebotspalette ab (z.&nbsp;B. [[Automobilelektronik]]) und sind oft auch in der Lage, Entwicklungen von Teilsystemen ([[Modularisierung|Modulen]]) vollständig (d.&nbsp;h. vom [[Lastenheft]] bis zur [[Serienreife]]) im eigenen Haus durchzuführen. Die Grenze zwischen Entwicklungsdienstleister und [[Zulieferer]]unternehmen verschwimmt an dieser Stelle. Allerdings verfügen Entwicklungsdienstleister im Gegensatz zu Zulieferern im Allgemeinen über keine Produktionsmöglichkeiten und erreichen daher auch häufig nicht den Status eines [[Risk-Sharing]]-Partners.

=== Bedeutung ===
Aufgrund von immer komplexer werdenden Technologien und Produktvarianten, sowie Technologietrends sind EDLs heutzutage erfolgreich am Markt und leisten einen unersetzlichen Beitrag zu Innovationen.<ref>{{Literatur |Autor=Hans-Jörg Bullinger |Titel=Handbuch Unternehmensorganisation Strategien, Planung, Umsetzung |Auflage=3., neu bearb. Aufl |Ort=Berlin |Datum=2009 |ISBN=978-3-540-72136-9 |Seiten=346}}</ref><ref name=":3">{{Internetquelle |url=https://www.vdi-nachrichten.com/karriere/recruiting/mit-zukunftsthemen-die-bewerber-locken/ |titel=Mit Zukunftsthemen die Bewerber locken - VDI nachrichten |datum=2019-07-08 |sprache=de-DE |abruf=2021-09-29}}</ref><ref name=":4">{{Internetquelle |url=https://bundesdeutsche-zeitung.de/headlines/economy-headlines/standort-deutschland-fuer-entwicklungsdienstleister-noch-zukunftsfaehig-958731 |titel=Standort Deutschland für Entwicklungsdienstleister noch zukunftsfähig - Wirtschaft |werk=Bundesdeutsche Zeitung |datum=2015-06-05 |sprache=de-DE |abruf=2021-09-29}}</ref> EDLs gelten aufgrund der hohen Technologieaffinität "New Tech"<ref name=":5">{{Internetquelle |url=http://vda.de |titel=Der Wertschöpfungsbeitrag der EDL-Branche in der global transformierten Automobilindustrie |werk=VDA |hrsg=VDA |sprache=de |abruf=2021-09-29}}</ref> als beliebte Arbeitgeber und bieten eigene Karrieremöglichkeiten.<ref name=":3" />

Oftmals stehen EDLs mit ihren (Groß-)Kunden (z. B. [[Erstausrüster|OEMs]], Tier-[[Zulieferer]]) in Bezug auf die sog. [[Kernkompetenz]], die Arbeitsbedingungen wie Löhne, Tarifverträge, etc. in Konflikt.<ref>{{Literatur |Autor=Hajo Holst, Natailia Berit, Hendrik Brunsen, Klaus Dörre, Christopher Forde |Titel=Fragmentierte Belegschaften Leiharbeit, Informalität und Soloselbständigkeit in globaler Perspektive |Ort=Frankfurt |Datum=2017 |ISBN=978-3-593-50024-9 |Seiten=57}}</ref> Wichtige Faktoren für diese Unternehmen spielen deshalb das sog. [[Stakeholder|Stakeholdermanagement]], [[Vertragsmanagement]], [[Risikomanagement]], [[Kundenmanagement]], etc. um die enge Verflechtung zwischen Auftraggeber und EDL zu gestalten.<ref name=":1" />

=== Ablauf ===
Im Regelfall werden EDLs beauftragt die Entwicklungstätigkeiten basierend für ein Kundenunternehmen zu übernehmen. Die Entwicklung kann dabei z. B. von einem [[Lastenheft]] ausgehen und der EDL als Teil des [[Programmmanagement|Programms]]/Projekts eingebunden werden oder der EDL berät den Kunden und wirkt unterstützend. Die Zeilprodukte und -leistungen können sein: Gesamt- oder Teilsysteme ([[Modularität|Module]]), Software (vollständig oder Teilbereiche z. B. [[Softwaretest|Test & Verifikation]]), Hardware-Entwicklung (Konzept, Design, Verifikation & Validierung) und Projektmanagement-[[Beratung]] ([[Prozessmanagement|Prozesse]], [[Qualitätsmanagement|Qualität]], etc.). Die Grenze zwischen Entwicklungsdienstleister und [[Zulieferer]]unternehmen verschwimmt an dieser Stelle.<ref name=":1" />

== Abgrenzung zur Zeitarbeit ==
EDLs unterscheiden sich in mehrfacher Hinsicht von z. B. gewöhnlichen [[Personaldienstleister|Personaldienstleistern]] (PDLs), welche sich meist auf Zeitarbeit und die damit verbundenen "einfachen Arbeiten" spezialisieren.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.arbeitsagentur.de/arbeitslos-arbeit-finden/zeitarbeit |titel=Zeitarbeit = Leiharbeit: häufige Fragen - Bundesagentur für Arbeit |abruf=2021-09-29}}</ref> Da die Tätigkeiten der EDLs meist beratend ist, hat ebenfalls 2016/2017 der Gesetzgeber klargestellt, dass die Tätigkeiten von Unternehmensberatern nicht als Zeitarbeit zu bewerten sind.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.presseportal.de/pm/9562/3478570 |titel=Bundestag stellt klar: Unternehmensberatung ist keine Zeitarbeit |sprache=de |abruf=2021-09-29}}</ref> Die Mehrzahl der Mitarbeiter bei EDL-Unternehmen sind qualifizierte Fachkräfte (Ingenieure, Techniker, sonstige. Qualifikationen z. B. aus der IT) und verdienen im Vergleich zur Zeitarbeit (häufig: [[Mindestlohn]]) höhere, Qualifikations-übliche Löhne.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.dahag.de/c/ratgeber/arbeitsrecht/zeitarbeit/lohn-und-gehalt-in-der-zeitarbeit |titel=Lohn und Gehalt in der Zeitarbeit (2021): Höhe, Berechnung & Rechtsberatung {{!}} DAHAG |abruf=2021-09-29}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.arbeitsrechte.de/mindestlohn-zeitarbeit/ |titel=Infos zum Mindestlohn in der Zeitarbeit - Arbeitsrecht 2021 |werk=Arbeitsrechte.de |sprache=de-DE |abruf=2021-09-29}}</ref> Jedoch wird gewissen Unternehmen nachgesagt, keine marktüblichen Gehälter zu bezahlen.<ref name=":6">{{Internetquelle |url=https://www.karriere.de/brunel-teccon-ferchau-zeitarbeit-sprungbrett-fuer-die-eigene-karriere/23041426.html |titel=Ingenieurdienstleister: Wie Personaldienstleister Ingenieuren helfen {{!}} karriere.de |sprache=de |abruf=2021-09-29}}</ref> Für [[Berufseinsteiger]] stellen EDLs oft ein Sprungbrett in die berufliche [[Karriere]] dar.<ref name=":6" />

== Formen der Auftragsabwicklung ==
Je nach EDL sind verschiedene Formen der Auftragsabwicklung und Vertragsgestaltung möglich.


== Formen ==
Die meisten Entwicklungsdienstleister bieten Dienstleistungen aus verschiedenen der nachstehend beschriebenen Bereiche an.
Die meisten Entwicklungsdienstleister bieten Dienstleistungen aus verschiedenen der nachstehend beschriebenen Bereiche an.
*[[Dienstvertrag|Dienstleistungsvertrag]] (z. B. Beratungsleistungen)
*[[Werkvertrag|Werkverträge]]
*[[Werkvertrag|Werkverträge]] (z. B. Erstellung eines Produktes, Hardware, Software, etc.)
*[[Auftragsentwicklung]]
*[[Arbeitnehmerüberlassung]]
*[[Arbeitnehmerüberlassung]] oder Zeitarbeit (Bereitstellung von Ressourcen)
Die häufige Anwendung von Werksverträgen und Arbeitnehmerüberlassungen wurde durch Reformen stark beeinflusst.<ref name=":4" /><ref>{{Internetquelle |autor=LTO |url=https://www.lto.de/recht/hintergruende/h/reform-arbeitnehmer-ueberlassungs-gesetz-zeitarbeit-werkvertraege/ |titel=Zeitarbeit und Werkverträge: Eine Reform, die keine ist |sprache=de |abruf=2021-09-29}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=DGB |url=https://www.dgb.de/schwerpunkt/werkvertraege-und-leiharbeit |titel=Klare Regeln für Werkverträge - Missbrauch stoppen |sprache=de |abruf=2021-09-29}}</ref><ref name=":0" /><ref>{{Internetquelle |autor=Copyright Haufe-Lexware GmbH & Co KG- all rights reserved |url=https://www.haufe.de/personal/arbeitsrecht/reform-der-zeitarbeit/arbeitnehmerueberlassung-dauer-auf-18-monate-begrenzt_76_433684.html |titel=Arbeitnehmerüberlassung: Dauer auf 18 Monate begrenzt {{!}} Personal {{!}} Haufe |sprache=de |abruf=2021-09-29}}</ref> Laut einer Umfrage des [[Deutscher Gewerkschaftsbund|DGB]] waren 2015 bei EDLs ca. 50% "Marktanteil fremdvergeben", entsprechend 36.500 Beschäftigten.<ref>{{Internetquelle |autor=DGB |url=https://www.dgb.de/themen/++co++a9691056-ec1c-11e5-88e3-52540023ef1a |titel=Betriebsräte-Befragung der IG Metall |sprache=de |abruf=2021-09-29}}</ref>


=== Abgrenzung zu Personaldienstleister, Unternehmensberatung, etc. ===
== Rangliste ==
EDLs sind weniger in den folgenden Geschäftsbereichen tätig, wobei es auch hier Ausnahmen gibt:
Die zehn umsatzstärksten Entwicklungsdienstleister Deutschlands im Jahr 2014 waren folgende:<ref>[http://luenendonk-shop.de/out/pictures/0/lue_pi_liste_tbes_f200715%283%29_fl.pdf Lünendonk-Liste 2015 ''Führende Anbieter von Technologie-Beratung und Engineering Services in Deutschland 2014''] (PDF; 881&nbsp;kB)</ref>
{| class="wikitable" style="text-align:center"
|-
!Rang!!Unternehmen!!Umsatz in Deutschland in Mio. Euro!!Mitarbeiterzahl in Deutschland
|-
| 1 || style="text-align:left"| [[Bertrandt AG]] <sup>*)</sup> || 801,7 || 9550
|-
| 2 || style="text-align:left"| [[Edag|EDAG Engineering GmbH]] || 537,0 || 5800
|-
| 3 || style="text-align:left"| [[IAV|IAV GmbH – Ingenieurgesellschaft Auto und Verkehr]] || 519,0 || 5417
|-
| 4 || style="text-align:left"| [[Ferchau_Engineering|FERCHAU Engineering GmbH]] <sup>*)</sup> || 470,0 || 5350
|-
| 5 || style="text-align:left"| [[AKKA Technologies|AKKA Technologies Germany]]/[[MBtech Group|MBtech Group GmbH & Co.KGaA]] || 318,2 || 2995
|-
| 6 || style="text-align:left"| [[Altran|Altran GmbH & Co. KG]] || 249,0 || 3000
|-
| 7 || style="text-align:left"| [[ESG (Unternehmen)|ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH]] || 213,0 || 1249
|-
| 8 || style="text-align:left"| [[Brunel GmbH]] || 199,1 || 2600
|-
| 9 || style="text-align:left"| [[FEV|FEV GmbH]] <sup>*)</sup> || 168,5 || 2210
|-
| 10 || style="text-align:left"| [[ALTEN|Alten GmbH]] || 282,3 || 3300
|}
*<sup>*)</sup> Umsatz- und/oder Mitarbeiterzahlen teilweise geschätzt.


* [[Recruitment]], [[Headhunter|Headhunting]], [[Personalentwicklung]], [[Personalberatung]]
Die Aufnahme in dieses Ranking unterliegt genau definierten Kriterien. Mehr als 50 Prozent des Umsatzes müssen mit Technologie-Beratung und Engineering Services erwirtschaftet werden, einschließlich Design/Konzeption, Testen/Validierung, Research & Innovation Consulting, [[Eingebettetes System|Embedded Systems]]/[[Embedded Software Engineering|Software]], [[Projektmanagement|Projekt-Management]], Scientific Simulations und Modelling, [[Systemintegrator|Systemintegration]] sowie Prozess- und [[IT-Berater|IT-Beratung]]. So ist sichergestellt, dass nur Unternehmen gelistet sind, deren Kerngeschäft im betrachteten Markt angesiedelt ist.
* [[Outsourcing]] ''(EDLs übernehmen nur selten ganze Abteilungen von Kunden, sondern nur eher Aufträge)''
* [[Unternehmensberater|Unternehmensberatung]]
** Hier sind meist hauseigene Unternehmen tätig wie: [[Porsche Consulting]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.porsche-consulting.com/de/home/ |titel=Porsche Consulting |werk=Porsche Consulting |sprache=de-DE |abruf=2021-09-29}}</ref>, [[Volkswagen Consulting]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.volkswagen-consulting.de/ |titel=Volkswagen Consulting |abruf=2021-09-29}}</ref>, etc.


== Bedeutende EDLs ==
Die [[Lünendonk-Liste|Lünendonk GmbH]] betrachtet seit 2006 kontinuierlich den Markt für Technologie-Beratung und Engineering Services in Deutschland. Dabei bildet das Marktforschungsunternehmen die Marktstrukturen ab, indem es die 25 führenden Anbieter in dem relevanten Marktsegment analysiert und einer Vergleichsgruppe von mittelgroßen und kleineren Entwicklungsdienstleistern gegenüberstellt.


=== Deutschland ===
Laut dem Beratungsunternehmen [[Lünendonk-Liste|Lünendonk]] sind die Top 10 der Anbieter von "Engineering Services" in Deutschland (Stand 2021):<ref name=":7">{{Internetquelle |autor=Christine Thaler-Lang |url=https://www.luenendonk.de/aktuelles/presseinformationen/luenendonk-liste-2021-fuehrende-anbieter-von-engineering-services-in-deutschland/ |titel=Lünendonk-Liste 2021: Führende Anbieter von Engineering Services in Deutschland |werk=Lünendonk & Hossenfelder GmbH |datum=2021-09-28 |sprache=de-DE |abruf=2021-09-29}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Svenja Gelowicz |url=https://www.automobil-industrie.vogel.de/die-zehn-groessten-deutschen-entwicklungsdienstleister-a-1060113/ |titel=Die zehn größten deutschen Entwicklungsdienstleister |sprache=de |abruf=2021-09-29}}</ref>

# [[IAV]] GmbH
# [[Edag|Bertrandt AG]]
# [[AKKA Technologies|AKKA Technologies Germany]] SE (heute: Adecco)<ref name=":8">{{Internetquelle |url=https://www.adeccogroup.com/solutions/modis/ |titel=Technology solutions with Modis - a business unit of the Adecco Group providing technology talent services |sprache=en |abruf=2021-09-29}}</ref><ref name=":9">{{Internetquelle |autor=Silvia Reichert |url=https://www.luenendonk.de/aktuelles/themen-trends/neuer-gigant-im-engineering-services-markt-adecco-vereint-akka-technologies-mit-modis/ |titel=Neuer Gigant im Engineering-Services-Markt: Adecco vereint Akka Technologies mit Modis |werk=Lünendonk & Hossenfelder GmbH |datum=2021-09-14 |sprache=de-DE |abruf=2021-09-29}}</ref>
# [[Ferchau|FERCHAU]] GmbH
# [[Edag|EDAG Engineering Group]] AG
# [[Altran|Capgemini Engineering]] (ehem. [[Altran]])<ref>{{Internetquelle |url=https://www.capgemini.com/de-de/news/uebernahmeangebot-von-capgemini-fuer-altran-war-erfolgreich-capgemini-haelt-nun-98-des-aktienkapitals-von-altran/ |titel=Übernahmeangebot von Capgemini für Altran war erfolgreich: Capgemini hält nun 98% des Aktienkapitals von Altran |werk=Capgemini Deutschland |datum=2020-04-01 |sprache=de-DE |abruf=2021-09-29}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Christian Otto |url=https://www.automobil-industrie.vogel.de/capgemini-uebernimmt-altran-a-841284/ |titel=Capgemini übernimmt Altran |sprache=de |abruf=2021-09-29}}</ref>
# [[ALTEN]] S.A.
# [[FEV|FEV Europe]] GmbH
# [[Modis (Unternehmen)|Modis]] GmbH (heute: [[Adecco]])<ref name=":8" /><ref name=":9" />
# [[Brunel (Unternehmen)|Brunel]] N.V.

Dabei sind die Umsätze der Unternehmen im drei bzw. vierstelligen Millionenbereich, sowie die Mitarbeiterzahlen im vier bzw. fünfstelligen Bereich.<ref name=":7" /> Die Zusammensetzung der Liste unterliegt den Kriterien von Lünendonk.<ref name=":7" /> Eine spezielle Liste für Zeitarbeitsunternehmen wird ebenfalls von Lünendonk publiziert.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.luenendonk.de/produkte/listen/luenendonk-liste-2021-fuehrende-zeitarbeitsunternehmen-in-deutschland/ |titel=Lünendonk-Liste 2021: Führende Zeitarbeitsunternehmen in Deutschland |werk=Lünendonk & Hossenfelder GmbH |sprache=de-DE |abruf=2021-09-29}}</ref>
In einer Studie der [[Hans-Böckler-Stiftung|Hans Böckler Stiftung]] (Juli 2016) werden 76 EDLs mit zusammen ca. 93.500 Beschäftigten in Deutschland (weltweit ca. 222.000) erfasst.<ref>{{Internetquelle |autor=Antje Blöcker |url=https://www.boeckler.de/de/faust-detail.htm%3Fsync_id=HBS-006398 |titel=Branchenanalyse Entwicklungsdienstleister |hrsg=Hans Böckler Stiftung |datum=Juli 2016 |sprache=de |abruf=2021-09-29}}</ref>

=== Tier-EDLs & Spezialisierte EDLs ===
Ebenfalls existieren eigenständige EDL-Ausgründungen großer Industrieunternehmen, wie z. B.:

* [[Bosch Engineering]]
* [[Continental Engineering Services]] (CES)
* [[CHG-Meridian]]
* [[DB Engineering & Consulting|DB Engineering Consulting]]

Diese Unternehmen sind meist Teils der Unternehmensgruppe und bieten spezialisierte Entwicklungsleistungen für den eigenen Konzern an.

=== Ausland & Deutschland ===
Die Liste berücksichtigt jedoch nicht weitere Großunternehmen, die heute ebenfalls signifikante Entwicklungsleistungen (Technologieberatung) tätigen, wie z. B.:<ref>{{Internetquelle |url=https://www.staufenbiel.de/magazin/jobsuche/arbeitgeber-rankings/top-arbeitgeber-it-beratung.html |titel=Lünendonk-Ranking: Top 25 IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen in Deutschland |sprache=de |abruf=2021-09-29}}</ref>

* [[Accenture]] (> 1/2 Mio. Mitarbeiter)
* [[Adesso SE]] (IT fokussierter DL)
* [[DXC Technology]] (1/8 Mio. Mitarbeiter, US)
* HCL Technologies (> 1/8 Mio. Mitarbeiter)
* [[Infosys Technologies|Infosys]] (> 1/4 Mio. Mitarbeiter)

Unternehmen wie Accenture sind heutzutage mit Büros in ganz Deutschland vertreten.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.accenture.com/de-de/about/locations/office-details |titel=Office Details {{!}} Accenture |sprache=de |abruf=2021-09-29}}</ref> Unternehmen wie DXC Technology bieten nicht nur ausschließlich IT-Dienstleistungen, sondern sind auch für andere Branchen wie Automotive mit Produkten und Leistungen vertreten, nicht zuletzt aufgrund der starken Digitalisierung im Bereich der Automobilindustrie.<ref>{{Internetquelle |url=https://dxc.com/us/en/industries/automotive |titel=Automotive |werk=DXC Technology |hrsg=DXC Technology |sprache=en-US |abruf=2021-09-29}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Automobilwoche |url=https://www.automobilwoche.de/article/20190624/BCONLINE/190619929/bmw-cio-straub-und-dxc-manager-schuermann-erlaeutern-wie-bmw-mit-dxc-technology-die-d-plattform-aufbaut%22 |titel=Login für: BMW-CIO Straub und DXC-Manager Schürmann erläutern: Wie BMW mit DXC Technology die D3-Plattform aufbaut |sprache=de |abruf=2021-09-29}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Automobilwoche |url=https://www.automobilwoche.de/article/20210911/NACHRICHTEN/210919999/gastbeitrag--bosch-mobility-chef-stefan-hartung-das-software-haus-der-mobilitaet |titel=GASTBEITRAG – Bosch-Mobility-Chef Stefan Hartung: Das Software-Haus der Mobilität |sprache=de |abruf=2021-09-29}}</ref> Ebenfalls zeigen die Top 10 laut Lünendonk Liste, wie stark "Digital Engineering", "Agile Softwareentwicklung" und "Data Analytics" einen Einfluß auf den Geschäftserfolg der "Engineering-Dienstleister" haben.<ref name=":7" />

== Akquisen und Konsolidierungen ==
Modis ging dabei aus [[Euro engineering]] hervor und aus [[MBtech Group]] wurde später [[AKKA Technologies]]. Beide Unternehmen wurden schließlich 2021 vom Großkonzern Adecco vereint.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.adeccogroup.com/investors/smart-industry/ |titel=Adecco Group to acquire AKKA Technologies and combine the business with Modis to create the global #2 in engineering R&D market, a powerful platform to drive future Smart Industry leadership |sprache=en |abruf=2021-09-29}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.modis.com/de-de/insights/pressemitteilungen/2018/modis-als-smarter-partner/ |titel=Adecco Group schafft mit Marke Modis den smarten Partner für die Industrie 4.0 |sprache=de-DE |abruf=2021-09-29}}</ref>

Die Firma [[Rücker (Entwicklungsdienstleister)|Rücker]] wurde von [[Edag]] übernommen.<ref>{{Internetquelle |autor=Automobilwoche |url=https://www.automobilwoche.de/article/20131202/NACHRICHTEN/131209994/entwicklungsdienstleister-edag-und-ruecker-verschmelzen |titel=Entwicklungsdienstleister: Edag und Rücker verschmelzen |sprache=de |abruf=2021-09-29}}</ref>

== EDL-Kennzahlen ==
Nach der Lünendonk-Studie 2013 ''Führende Anbieter von Technologie-Beratung und Engineering Services in Deutschland'' vergeben Unternehmen in Deutschland immer mehr Entwicklungsdienstleistungen an externe Anbieter von Technologie-Beratung und Engineering Services. Hierdurch wollen sie einerseits Flexibilität für sich und ihre Projektteams bewahren. So können die Kunden Auslastungsspitzen auffangen. Andererseits verlagern sie auch mehr Verantwortung an ihre externen Partner – die Kunden entwickeln neue Produkte und Technologien zusammen mit ihrem Dienstleister.
Nach der Lünendonk-Studie 2013 ''Führende Anbieter von Technologie-Beratung und Engineering Services in Deutschland'' vergeben Unternehmen in Deutschland immer mehr Entwicklungsdienstleistungen an externe Anbieter von Technologie-Beratung und Engineering Services. Hierdurch wollen sie einerseits Flexibilität für sich und ihre Projektteams bewahren. So können die Kunden Auslastungsspitzen auffangen. Andererseits verlagern sie auch mehr Verantwortung an ihre externen Partner – die Kunden entwickeln neue Produkte und Technologien zusammen mit ihrem Dienstleister.


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Die Leistungen der Anbieter von Technologie-Beratung und Engineering Services finden entlang des gesamten Produktlebenszyklus statt. Den größten Umsatzanteil realisierten die analysierten Unternehmen 2012 mit den Leistungen ''Testen/Validieren'' (18,4 %) und ''Design/Konzeption'' (15,9 %). Diese beiden Leistungsfelder haben in den Studien der vergangenen Jahre schon mehrfach die Reihenfolge getauscht, stellten jedoch insgesamt durchweg die beiden wichtigsten Leistungssegmente dar. Weitere wichtige Bestandteile des Leistungsspektrums sind ''Embedded Systems/Software'' (11,9 %), ''Systemintegration'' (11,0 %), das ''Projektmanagement'' (10,7 %) sowie ''Simulation und Modelling'' mit einem Anteil von 10,2 Prozent.
Die Leistungen der Anbieter von Technologie-Beratung und Engineering Services finden entlang des gesamten Produktlebenszyklus statt. Den größten Umsatzanteil realisierten die analysierten Unternehmen 2012 mit den Leistungen ''Testen/Validieren'' (18,4 %) und ''Design/Konzeption'' (15,9 %). Diese beiden Leistungsfelder haben in den Studien der vergangenen Jahre schon mehrfach die Reihenfolge getauscht, stellten jedoch insgesamt durchweg die beiden wichtigsten Leistungssegmente dar. Weitere wichtige Bestandteile des Leistungsspektrums sind ''Embedded Systems/Software'' (11,9 %), ''Systemintegration'' (11,0 %), das ''Projektmanagement'' (10,7 %) sowie ''Simulation und Modelling'' mit einem Anteil von 10,2 Prozent.

Die vier wichtigsten Vertragsformen im Markt für Technologie-Beratung und Engineering Services in Deutschland sind:
* Projektgeschäft
* [[Werkvertrag (Deutschland)|Werkverträge]]
* [[Dienstvertrag (Deutschland)|Dienstverträge]]
* Zeitarbeit ([[Arbeitnehmerüberlassung]])

[[Outsourcing]]-Verträge, bei denen auch Wirtschaftsgüter und Mitarbeiter an einen externen Anbieter verlagert werden, sind im deutschen Engineering-Markt bisher eher selten.


Den größten Anteil in der Zusammenarbeit machen Projektverträge aus (78,4 %), die wiederum zu 65,2 Prozent als Werkverträge oder werkvertragsähnliche Kontrakte beauftragt werden. Bei einem Werkvertrag schuldet der Auftragnehmer ein definiertes Ergebnis. Zusätzlich zu den Werkverträgen kommen werkvertragsähnliche Konstellationen zum Einsatz, bei denen zwar auf der Basis eines Dienstvertrages gearbeitet wird, jedoch vorgegebene Service Level die Qualität der Leistungen definieren, deren Unterschreitung auch zu Vertragsstrafen führen kann.
Den größten Anteil in der Zusammenarbeit machen Projektverträge aus (78,4 %), die wiederum zu 65,2 Prozent als Werkverträge oder werkvertragsähnliche Kontrakte beauftragt werden. Bei einem Werkvertrag schuldet der Auftragnehmer ein definiertes Ergebnis. Zusätzlich zu den Werkverträgen kommen werkvertragsähnliche Konstellationen zum Einsatz, bei denen zwar auf der Basis eines Dienstvertrages gearbeitet wird, jedoch vorgegebene Service Level die Qualität der Leistungen definieren, deren Unterschreitung auch zu Vertragsstrafen führen kann.
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Die Zahl der Mitarbeiter in den Unternehmen hat von durchschnittlich 1.173 im Jahr 2011 auf 1.310 im Jahr 2012 zugenommen. Das entspricht einem mittleren Wachstum um 137 Mitarbeiter und setzt den positiven Trend des Vorjahres fort. ''Berater/Ingenieure'' gehören durchschnittlich 5,1 Jahre einem Betrieb an. Die Mitarbeiter aus ''Vertrieb/Marketing'' bleiben im Vergleich länger im Unternehmen (5,7 Jahre). Die Fluktuationsrate der Mitarbeiter ist gegenüber der Vorjahresbefragung um 0,2 Prozentpunkte auf durchschnittlich 18,5 Prozent gestiegen. Damit setzt sich der Trend der letzten Jahre fort: 2010 wechselten durchschnittlich 16,2 Prozent der Mitarbeiter den Betrieb, 2009 waren es 14,2 Prozent.
Die Zahl der Mitarbeiter in den Unternehmen hat von durchschnittlich 1.173 im Jahr 2011 auf 1.310 im Jahr 2012 zugenommen. Das entspricht einem mittleren Wachstum um 137 Mitarbeiter und setzt den positiven Trend des Vorjahres fort. ''Berater/Ingenieure'' gehören durchschnittlich 5,1 Jahre einem Betrieb an. Die Mitarbeiter aus ''Vertrieb/Marketing'' bleiben im Vergleich länger im Unternehmen (5,7 Jahre). Die Fluktuationsrate der Mitarbeiter ist gegenüber der Vorjahresbefragung um 0,2 Prozentpunkte auf durchschnittlich 18,5 Prozent gestiegen. Damit setzt sich der Trend der letzten Jahre fort: 2010 wechselten durchschnittlich 16,2 Prozent der Mitarbeiter den Betrieb, 2009 waren es 14,2 Prozent.

Bereits 2000 überschritten 14 Entwicklungsdienstleister im Umsatz die 100-Millionen-Euro-Marke. Allein in der Automobilindustrie betrug das Marktvolumen im Jahr 2019 gut zwölf Milliarden Euro. Bis 2024 soll dieses Volumen auf über 14 Mrd. Euro wachsen.<ref>{{Literatur |Autor=Jan Dannenberg |Titel=Der „Shakeout“ in der EDL-Branche beginnt |Hrsg=Automobil Industrie |Sammelwerk= |Band= |Nummer= |Auflage= |Verlag=Vogel Communications Group |Ort=Würzburg |Datum=2020-05-04 |ISBN= |ISSN=0005-1306 |Seiten= |Online=https://www.automobil-industrie.vogel.de/fileserver/vogelonline/issues/epaperarchiv/automobilindustrie_2020205/html5/index.html?pn=13}}</ref>

Laut VDA Studie werde das Auftragsvolumen 2030 für die Entwickler von Fahrzeugen und Fahrzeugtechnologien nach Schätzung mit 29 Mrd. EUR deutlich höher liegen als im Jahr 2019 (20,5 Mrd. Euro).<ref name=":2" /><ref name=":5" /><ref>{{Internetquelle |autor=Werner Beutnagel |url=https://www.automotiveit.eu/technology/markt-fuer-entwicklungsdienstleistungen-boomt-102.html |titel=Markt für Entwicklungsdienstleistungen boomt |sprache=de |abruf=2021-09-29}}</ref>

== COVID-19 ==
Im Zuge der [[COVID-19-Pandemie|Coronakrise]] wurde bei EDL-Unternehmen ein "signifikanter Anstieg" der [[Kurzarbeit]] wahrgenommen, welcher oft auch wirtschaftlich das Ende für kleinere EDL-Unternehmen bedeuten kann.<ref>{{Internetquelle |autor=Götz Fuchslocher |url=https://www.automobil-produktion.de/spezial/in-der-autobranche-wird-entwicklung-zur-teamarbeit-360.html |titel=Spezial: In der Autobranche wird Entwicklung zur Teamarbeit |sprache=de |abruf=2021-09-29}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Svenja Gelowicz |url=https://www.automobil-industrie.vogel.de/entwicklungsdienstleister-und-corona-mit-homeoffice-und-kurzarbeit-gegen-die-krise-a-917147/ |titel=Entwicklungsdienstleister und Corona: Mit Homeoffice und Kurzarbeit gegen die Krise |sprache=de |abruf=2021-09-29}}</ref>


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
*[[Entwicklungsbetrieb]]
*[[Entwicklungsbetrieb]]
*[[Fertigungsbetrieb]]


==Weblinks==
== Literatur ==

*[http://wrs.region-stuttgart.de/sixcms/media.php/923/Automobil-Clusterreport_2003.pdf Automobil Clusterreport 2003] (PDF-Datei; 404 kB)
* [https://www.vda.de/de/services/Publikationen/band-48%3A-automotive-entwicklungsdienstleistung.html Band 48: Automotive Entwicklungsdienstleistung - Zukunftsstandort Deutschland], VDA, 01. April 2015 ([https://www.vda.de/dam/vda/publications/2015/band-48-automotive-entwicklungsdienstleistung.pdf PDF])
*[http://miredaktion.sv-www.de/imperia/md/content/ap/charts/59.pdf Automobilentwicklung November 2003] (PDF-Datei; 574 kB)
* Antje Blöcker. [https://www.boeckler.de/de/faust-detail.htm?sync_id=HBS-006398 Branchenanalyse Entwicklungsdienstleister], Working Paper Forschungsförderung, [[Hans-Böckler-Stiftung|Hans Böckler Stiftung]], Nummer 017, Juli 2016 ([https://www.boeckler.de/pdf/p_fofoe_WP_017_2016.pdf PDF])
* [https://www.vde.com/de/vde-youngnet/karriere-kompass/berufsfelder-seite/e-ingenieure-bei-engineering-dienstleistern Elektroingenieure bei Engineering Dienstleistern und in Arbeitnehmerüberlassung], VDE, Mai 2015 ([https://www.vde.com/resource/blob/778268/c0e435f71f476b3b65e59729176195b3/vde-info--elektroingenieure-bei-engineering-dienstleistern-und-in-arbeitnehmerueberlassung-data.pdf PDF])
* Johannes Katzan. Arbeiten bei einem Entwicklungsdienstleister (EDL) Eine Perspektive für Berufseinsteiger?, [[IG Metall]] Niedersachsen und Sachsen-Anhalt, 2018 ([https://www.igmetall-nieder-sachsen-anhalt.de/fileadmin/user/News/2018/Dokumente/2018-04-25_EDL_Messevortrag.pdf PDF])


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==

Version vom 29. September 2021, 16:10 Uhr

Entwicklungsdienstleister (kurz: EDL; auch Engineering-Dienstleister oder Ingenieurdienstleister oder Technologieberatung oder Engineering Services) sind Industrieunternehmen, deren Umsatz größtenteils aus der Erbringung von Entwicklungsdienstleistungen in der Vorentwicklung erwirtschaften.[1]

EDLs bieten heutzutage branchenübergreifenden Leistungen & Lösungen an, z. B. in der Automobilindustrie, Luftfahrtindustrie, Raumfahrt, Medizintechnik, Bahnindustrie, Informationstechnologie, Rüstungsindustrie, etc.[2]

Die Produktion und der Verkauf eigener Produkte steht bei Entwicklungsdienstleistern weniger im Vordergrund, jedoch bieten große EDLs eigenständige Produkte und schlüsselfertige Lösungen (teils auch Serienreife) an.[3][4] Damit stehen sie im Allgemeinen am Anfang der Wertschöpfungskette und sind wesentlicher Teil dieser.[5][6]

Die VDI-Norm 4510 (Erscheinungsdatum: 2006) Ingenieur-Dienstleistungen und Anforderungen an Ingenieur-Dienstleister soll die Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit unterstützen.[7]

Entstehung, Bedeutung, Ablauf

Hintergrund

Die Unternehmensform des Entwicklungsdienstleisters entstand als Weiterentwicklung der klassischen Ingenieurbüros.[8] Seit den 1980er Jahren wurden verstärkt Entwicklungsaufgaben von Industrieunternehmen an externe und dafür spezialisierte Büros vergeben. Entwicklungsdienstleister verstehen sich als Entwicklungs- und Technologiepartner der Kundenunternehmen. Ingenieurbüros können als Unterform der Entwicklungsdienstleister verstanden werden.

Bedeutung

Aufgrund von immer komplexer werdenden Technologien und Produktvarianten, sowie Technologietrends sind EDLs heutzutage erfolgreich am Markt und leisten einen unersetzlichen Beitrag zu Innovationen.[9][10][11] EDLs gelten aufgrund der hohen Technologieaffinität "New Tech"[12] als beliebte Arbeitgeber und bieten eigene Karrieremöglichkeiten.[10]

Oftmals stehen EDLs mit ihren (Groß-)Kunden (z. B. OEMs, Tier-Zulieferer) in Bezug auf die sog. Kernkompetenz, die Arbeitsbedingungen wie Löhne, Tarifverträge, etc. in Konflikt.[13] Wichtige Faktoren für diese Unternehmen spielen deshalb das sog. Stakeholdermanagement, Vertragsmanagement, Risikomanagement, Kundenmanagement, etc. um die enge Verflechtung zwischen Auftraggeber und EDL zu gestalten.[2]

Ablauf

Im Regelfall werden EDLs beauftragt die Entwicklungstätigkeiten basierend für ein Kundenunternehmen zu übernehmen. Die Entwicklung kann dabei z. B. von einem Lastenheft ausgehen und der EDL als Teil des Programms/Projekts eingebunden werden oder der EDL berät den Kunden und wirkt unterstützend. Die Zeilprodukte und -leistungen können sein: Gesamt- oder Teilsysteme (Module), Software (vollständig oder Teilbereiche z. B. Test & Verifikation), Hardware-Entwicklung (Konzept, Design, Verifikation & Validierung) und Projektmanagement-Beratung (Prozesse, Qualität, etc.). Die Grenze zwischen Entwicklungsdienstleister und Zuliefererunternehmen verschwimmt an dieser Stelle.[2]

Abgrenzung zur Zeitarbeit

EDLs unterscheiden sich in mehrfacher Hinsicht von z. B. gewöhnlichen Personaldienstleistern (PDLs), welche sich meist auf Zeitarbeit und die damit verbundenen "einfachen Arbeiten" spezialisieren.[14] Da die Tätigkeiten der EDLs meist beratend ist, hat ebenfalls 2016/2017 der Gesetzgeber klargestellt, dass die Tätigkeiten von Unternehmensberatern nicht als Zeitarbeit zu bewerten sind.[15] Die Mehrzahl der Mitarbeiter bei EDL-Unternehmen sind qualifizierte Fachkräfte (Ingenieure, Techniker, sonstige. Qualifikationen z. B. aus der IT) und verdienen im Vergleich zur Zeitarbeit (häufig: Mindestlohn) höhere, Qualifikations-übliche Löhne.[16][17] Jedoch wird gewissen Unternehmen nachgesagt, keine marktüblichen Gehälter zu bezahlen.[18] Für Berufseinsteiger stellen EDLs oft ein Sprungbrett in die berufliche Karriere dar.[18]

Formen der Auftragsabwicklung

Je nach EDL sind verschiedene Formen der Auftragsabwicklung und Vertragsgestaltung möglich.

Die meisten Entwicklungsdienstleister bieten Dienstleistungen aus verschiedenen der nachstehend beschriebenen Bereiche an.

Die häufige Anwendung von Werksverträgen und Arbeitnehmerüberlassungen wurde durch Reformen stark beeinflusst.[11][19][20][1][21] Laut einer Umfrage des DGB waren 2015 bei EDLs ca. 50% "Marktanteil fremdvergeben", entsprechend 36.500 Beschäftigten.[22]

Abgrenzung zu Personaldienstleister, Unternehmensberatung, etc.

EDLs sind weniger in den folgenden Geschäftsbereichen tätig, wobei es auch hier Ausnahmen gibt:

Bedeutende EDLs

Deutschland

Laut dem Beratungsunternehmen Lünendonk sind die Top 10 der Anbieter von "Engineering Services" in Deutschland (Stand 2021):[25][26]

  1. IAV GmbH
  2. Bertrandt AG
  3. AKKA Technologies Germany SE (heute: Adecco)[27][28]
  4. FERCHAU GmbH
  5. EDAG Engineering Group AG
  6. Capgemini Engineering (ehem. Altran)[29][30]
  7. ALTEN S.A.
  8. FEV Europe GmbH
  9. Modis GmbH (heute: Adecco)[27][28]
  10. Brunel N.V.

Dabei sind die Umsätze der Unternehmen im drei bzw. vierstelligen Millionenbereich, sowie die Mitarbeiterzahlen im vier bzw. fünfstelligen Bereich.[25] Die Zusammensetzung der Liste unterliegt den Kriterien von Lünendonk.[25] Eine spezielle Liste für Zeitarbeitsunternehmen wird ebenfalls von Lünendonk publiziert.[31] In einer Studie der Hans Böckler Stiftung (Juli 2016) werden 76 EDLs mit zusammen ca. 93.500 Beschäftigten in Deutschland (weltweit ca. 222.000) erfasst.[32]

Tier-EDLs & Spezialisierte EDLs

Ebenfalls existieren eigenständige EDL-Ausgründungen großer Industrieunternehmen, wie z. B.:

Diese Unternehmen sind meist Teils der Unternehmensgruppe und bieten spezialisierte Entwicklungsleistungen für den eigenen Konzern an.

Ausland & Deutschland

Die Liste berücksichtigt jedoch nicht weitere Großunternehmen, die heute ebenfalls signifikante Entwicklungsleistungen (Technologieberatung) tätigen, wie z. B.:[33]

Unternehmen wie Accenture sind heutzutage mit Büros in ganz Deutschland vertreten.[34] Unternehmen wie DXC Technology bieten nicht nur ausschließlich IT-Dienstleistungen, sondern sind auch für andere Branchen wie Automotive mit Produkten und Leistungen vertreten, nicht zuletzt aufgrund der starken Digitalisierung im Bereich der Automobilindustrie.[35][36][37] Ebenfalls zeigen die Top 10 laut Lünendonk Liste, wie stark "Digital Engineering", "Agile Softwareentwicklung" und "Data Analytics" einen Einfluß auf den Geschäftserfolg der "Engineering-Dienstleister" haben.[25]

Akquisen und Konsolidierungen

Modis ging dabei aus Euro engineering hervor und aus MBtech Group wurde später AKKA Technologies. Beide Unternehmen wurden schließlich 2021 vom Großkonzern Adecco vereint.[38][39]

Die Firma Rücker wurde von Edag übernommen.[40]

EDL-Kennzahlen

Nach der Lünendonk-Studie 2013 Führende Anbieter von Technologie-Beratung und Engineering Services in Deutschland vergeben Unternehmen in Deutschland immer mehr Entwicklungsdienstleistungen an externe Anbieter von Technologie-Beratung und Engineering Services. Hierdurch wollen sie einerseits Flexibilität für sich und ihre Projektteams bewahren. So können die Kunden Auslastungsspitzen auffangen. Andererseits verlagern sie auch mehr Verantwortung an ihre externen Partner – die Kunden entwickeln neue Produkte und Technologien zusammen mit ihrem Dienstleister.

Nach einem stark überproportionalen Wachstum im Jahr 2011 hat sich die Entwicklungsdynamik im Markt für Engineering Services in Deutschland im Jahr 2012 leicht verringert. Trotzdem verlief das Jahr 2012 für viele der analysierten Anbieter im Markt für Technologie-Beratung und Engineering Services sehr erfolgreich. So konnten die analysierten Unternehmen ihre Inlandsumsätze durchschnittlich um 14,8 Prozent steigern. Diese Ergebnisse waren angesichts des abgeflachten Wirtschaftswachstums im Jahr 2012 ein deutliches Indiz dafür, dass die Kundenunternehmen die Produktentwicklung insgesamt als strategisch betrachten und deshalb kaum Budgets reduziert haben. Für das Geschäftsjahr 2013 rechnen die Studienteilnehmer mit einer Steigerung ihrer Inlandsumsätze von im Mittel 13,6 Prozent und bewegen sich damit um neun Prozentpunkte über der Erwartung für das Marktwachstum im Jahr 2013. In puncto Gesamtumsatzwachstum liegen die Erwartungen der Anbieterunternehmen allerdings deutlich niedrigerer, durchschnittlich bei 9,9 Prozent. Neben der positiven Entwicklung der Wirtschaft in Deutschland gewinnen dabei für die Perspektive der Engineering-Anbieter auch immer mehr internationale Trends an Bedeutung – teilweise sogar über kurz- und mittelfristige Konjunkturtrends hinaus.

Für 2013 schätzen die Lünendonk-Analysten das Marktvolumen in Deutschland für Technologie-Beratung und Engineering Services auf 8,5 Milliarden Euro. Bei den Erwartungen für das laufende Geschäftsjahr sowie bei den mittel- und langfristigen Erwartungen machten sich 2013 die schlechteren wirtschaftlichen Rahmenbedingungen bemerkbar. Gegenüber der Vorjahresbefragung, in der für 2012 ein Marktwachstum von 8,4 Prozent prognostiziert worden war, haben sich die Vorhersagen für das Jahr 2013 auf durchschnittlich 4,6 Prozent reduziert. Trotz der geringeren Erwartungen an die Marktentwicklung bleiben die Unternehmen jedoch weiterhin optimistisch: Sie rechnen bei der Fünf-Jahres-Prognose von 2013 bis 2018 immerhin mit einem durchschnittlichen Wachstum pro Jahr von 6,7 Prozent. Bei der Langfristprognose für den Zeitraum von 2018 bis 2021 zeigen sich die Unternehmen etwas skeptischer und erwarten ein durchschnittliches Wachstum von 6,1 Prozent.

Die wichtigsten Kunden der Anbieterunternehmen stammen in Deutschland traditionell aus der Automobilbranche, und zwar zu 54,8 Prozent von den OEMs sowie deren Zulieferern (8,2 %). Weiterhin spielt der Bereich Aerospace/Defence (17,0 %) eine wichtige Rolle. Insgesamt entfallen auf diese Branchen 80 Prozent der Umsätze im Jahr 2012. In den anderen Sektoren erzielen die Unternehmen im Durchschnitt jeweils einstellige Umsatzanteile.

Die Leistungen der Anbieter von Technologie-Beratung und Engineering Services finden entlang des gesamten Produktlebenszyklus statt. Den größten Umsatzanteil realisierten die analysierten Unternehmen 2012 mit den Leistungen Testen/Validieren (18,4 %) und Design/Konzeption (15,9 %). Diese beiden Leistungsfelder haben in den Studien der vergangenen Jahre schon mehrfach die Reihenfolge getauscht, stellten jedoch insgesamt durchweg die beiden wichtigsten Leistungssegmente dar. Weitere wichtige Bestandteile des Leistungsspektrums sind Embedded Systems/Software (11,9 %), Systemintegration (11,0 %), das Projektmanagement (10,7 %) sowie Simulation und Modelling mit einem Anteil von 10,2 Prozent.

Den größten Anteil in der Zusammenarbeit machen Projektverträge aus (78,4 %), die wiederum zu 65,2 Prozent als Werkverträge oder werkvertragsähnliche Kontrakte beauftragt werden. Bei einem Werkvertrag schuldet der Auftragnehmer ein definiertes Ergebnis. Zusätzlich zu den Werkverträgen kommen werkvertragsähnliche Konstellationen zum Einsatz, bei denen zwar auf der Basis eines Dienstvertrages gearbeitet wird, jedoch vorgegebene Service Level die Qualität der Leistungen definieren, deren Unterschreitung auch zu Vertragsstrafen führen kann.

Dienstverträge kommen innerhalb der Projekte zu 34,8 Prozent zum Einsatz. Der Anteil der Arbeitnehmerüberlassung lag im Jahr 2012 bei durchschnittlich 20,0 Prozent der Umsätze.

Die Zahl der Mitarbeiter in den Unternehmen hat von durchschnittlich 1.173 im Jahr 2011 auf 1.310 im Jahr 2012 zugenommen. Das entspricht einem mittleren Wachstum um 137 Mitarbeiter und setzt den positiven Trend des Vorjahres fort. Berater/Ingenieure gehören durchschnittlich 5,1 Jahre einem Betrieb an. Die Mitarbeiter aus Vertrieb/Marketing bleiben im Vergleich länger im Unternehmen (5,7 Jahre). Die Fluktuationsrate der Mitarbeiter ist gegenüber der Vorjahresbefragung um 0,2 Prozentpunkte auf durchschnittlich 18,5 Prozent gestiegen. Damit setzt sich der Trend der letzten Jahre fort: 2010 wechselten durchschnittlich 16,2 Prozent der Mitarbeiter den Betrieb, 2009 waren es 14,2 Prozent.

Bereits 2000 überschritten 14 Entwicklungsdienstleister im Umsatz die 100-Millionen-Euro-Marke. Allein in der Automobilindustrie betrug das Marktvolumen im Jahr 2019 gut zwölf Milliarden Euro. Bis 2024 soll dieses Volumen auf über 14 Mrd. Euro wachsen.[41]

Laut VDA Studie werde das Auftragsvolumen 2030 für die Entwickler von Fahrzeugen und Fahrzeugtechnologien nach Schätzung mit 29 Mrd. EUR deutlich höher liegen als im Jahr 2019 (20,5 Mrd. Euro).[6][12][42]

COVID-19

Im Zuge der Coronakrise wurde bei EDL-Unternehmen ein "signifikanter Anstieg" der Kurzarbeit wahrgenommen, welcher oft auch wirtschaftlich das Ende für kleinere EDL-Unternehmen bedeuten kann.[43][44]

Siehe auch

Literatur

Einzelnachweise

  1. a b Elektroingenieure bei Engineering Dienstleistern und in Arbeitnehmerüberlassung. Abgerufen am 29. September 2021.
  2. a b c Götz Fuchslocher: "Wir planen, auf 50 Prozent IT-Dienstleistungen zu kommen". Abgerufen am 29. September 2021.
  3. Automobilwoche: Entwicklungsdienstleister: Zeitenwende im Engineering. Abgerufen am 29. September 2021.
  4. Erfolgsstrategien für Automobilzulieferer Wirksames Management in einem dynamischen Umfeld. Berlin, Heidelberg 2004, ISBN 978-3-642-17063-8, S. 15.
  5. Svenja Gelowicz: Entwicklungsdienstleister: Welche Rolle spielen Zukäufe in der Branche? Abgerufen am 29. September 2021.
  6. a b Entwicklungsdienstleister können von der Transformation des Automobilsektors profitieren. In: VDA.de. VDA, abgerufen am 29. September 2021.
  7. VDI 4510 - Ingenieur-Dienstleistungen und Anforderungen an Ingenieur-Dienstleister. Mai 2006 (vdi.de [abgerufen am 29. September 2021]).
  8. Unser Konzern und mehr im Überblick. Abgerufen am 29. September 2021.
  9. Hans-Jörg Bullinger: Handbuch Unternehmensorganisation Strategien, Planung, Umsetzung. 3., neu bearb. Auflage. Berlin 2009, ISBN 978-3-540-72136-9, S. 346.
  10. a b Mit Zukunftsthemen die Bewerber locken - VDI nachrichten. 8. Juli 2019, abgerufen am 29. September 2021 (deutsch).
  11. a b Standort Deutschland für Entwicklungsdienstleister noch zukunftsfähig - Wirtschaft. In: Bundesdeutsche Zeitung. 5. Juni 2015, abgerufen am 29. September 2021 (deutsch).
  12. a b Der Wertschöpfungsbeitrag der EDL-Branche in der global transformierten Automobilindustrie. In: VDA. VDA, abgerufen am 29. September 2021.
  13. Hajo Holst, Natailia Berit, Hendrik Brunsen, Klaus Dörre, Christopher Forde: Fragmentierte Belegschaften Leiharbeit, Informalität und Soloselbständigkeit in globaler Perspektive. Frankfurt 2017, ISBN 978-3-593-50024-9, S. 57.
  14. Zeitarbeit = Leiharbeit: häufige Fragen - Bundesagentur für Arbeit. Abgerufen am 29. September 2021.
  15. Bundestag stellt klar: Unternehmensberatung ist keine Zeitarbeit. Abgerufen am 29. September 2021.
  16. Lohn und Gehalt in der Zeitarbeit (2021): Höhe, Berechnung & Rechtsberatung | DAHAG. Abgerufen am 29. September 2021.
  17. Infos zum Mindestlohn in der Zeitarbeit - Arbeitsrecht 2021. In: Arbeitsrechte.de. Abgerufen am 29. September 2021 (deutsch).
  18. a b Ingenieurdienstleister: Wie Personaldienstleister Ingenieuren helfen | karriere.de. Abgerufen am 29. September 2021.
  19. LTO: Zeitarbeit und Werkverträge: Eine Reform, die keine ist. Abgerufen am 29. September 2021.
  20. DGB: Klare Regeln für Werkverträge - Missbrauch stoppen. Abgerufen am 29. September 2021.
  21. Copyright Haufe-Lexware GmbH & Co KG- all rights reserved: Arbeitnehmerüberlassung: Dauer auf 18 Monate begrenzt | Personal | Haufe. Abgerufen am 29. September 2021.
  22. DGB: Betriebsräte-Befragung der IG Metall. Abgerufen am 29. September 2021.
  23. Porsche Consulting. In: Porsche Consulting. Abgerufen am 29. September 2021 (deutsch).
  24. Volkswagen Consulting. Abgerufen am 29. September 2021.
  25. a b c d Christine Thaler-Lang: Lünendonk-Liste 2021: Führende Anbieter von Engineering Services in Deutschland. In: Lünendonk & Hossenfelder GmbH. 28. September 2021, abgerufen am 29. September 2021 (deutsch).
  26. Svenja Gelowicz: Die zehn größten deutschen Entwicklungsdienstleister. Abgerufen am 29. September 2021.
  27. a b Technology solutions with Modis - a business unit of the Adecco Group providing technology talent services. Abgerufen am 29. September 2021 (englisch).
  28. a b Silvia Reichert: Neuer Gigant im Engineering-Services-Markt: Adecco vereint Akka Technologies mit Modis. In: Lünendonk & Hossenfelder GmbH. 14. September 2021, abgerufen am 29. September 2021 (deutsch).
  29. Übernahmeangebot von Capgemini für Altran war erfolgreich: Capgemini hält nun 98% des Aktienkapitals von Altran. In: Capgemini Deutschland. 1. April 2020, abgerufen am 29. September 2021 (deutsch).
  30. Christian Otto: Capgemini übernimmt Altran. Abgerufen am 29. September 2021.
  31. Lünendonk-Liste 2021: Führende Zeitarbeitsunternehmen in Deutschland. In: Lünendonk & Hossenfelder GmbH. Abgerufen am 29. September 2021 (deutsch).
  32. Antje Blöcker: Branchenanalyse Entwicklungsdienstleister. Hans Böckler Stiftung, Juli 2016, abgerufen am 29. September 2021.
  33. Lünendonk-Ranking: Top 25 IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen in Deutschland. Abgerufen am 29. September 2021.
  34. Office Details | Accenture. Abgerufen am 29. September 2021.
  35. Automotive. In: DXC Technology. DXC Technology, abgerufen am 29. September 2021 (amerikanisches Englisch).
  36. Automobilwoche: Login für: BMW-CIO Straub und DXC-Manager Schürmann erläutern: Wie BMW mit DXC Technology die D3-Plattform aufbaut. Abgerufen am 29. September 2021.
  37. Automobilwoche: GASTBEITRAG – Bosch-Mobility-Chef Stefan Hartung: Das Software-Haus der Mobilität. Abgerufen am 29. September 2021.
  38. Adecco Group to acquire AKKA Technologies and combine the business with Modis to create the global #2 in engineering R&D market, a powerful platform to drive future Smart Industry leadership. Abgerufen am 29. September 2021 (englisch).
  39. Adecco Group schafft mit Marke Modis den smarten Partner für die Industrie 4.0. Abgerufen am 29. September 2021 (deutsch).
  40. Automobilwoche: Entwicklungsdienstleister: Edag und Rücker verschmelzen. Abgerufen am 29. September 2021.
  41. Jan Dannenberg: Der „Shakeout“ in der EDL-Branche beginnt. Hrsg.: Automobil Industrie. Vogel Communications Group, 4. Mai 2020, ISSN 0005-1306 (vogel.de).
  42. Werner Beutnagel: Markt für Entwicklungsdienstleistungen boomt. Abgerufen am 29. September 2021.
  43. Götz Fuchslocher: Spezial: In der Autobranche wird Entwicklung zur Teamarbeit. Abgerufen am 29. September 2021.
  44. Svenja Gelowicz: Entwicklungsdienstleister und Corona: Mit Homeoffice und Kurzarbeit gegen die Krise. Abgerufen am 29. September 2021.