„Pazifischer Feuerring“ – Versionsunterschied
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Als '''Pazifischer Feuerring''' (auch '''zirkumpazifischer Feuergürtel''' oder ''zirkumpazifischer Feuerring'') wird ein [[Vulkan]]gürtel bezeichnet, der den [[Pazifischer Ozean|Pazifischen Ozean]] von drei Seiten umgibt. Mindestens zwei Drittel aller im [[Holozän]] ausgebrochenen Vulkane sind dort zu finden.<ref>{{Webarchiv | url=http://www.volcano.si.edu/world/globallists.cfm?listpage=summdesc#Location | wayback=20100213011007 | text=''Global Volcanism Program, Kapitel Latitude and Longitude''}}</ref> Auch starke [[Erdbeben]] treten entlang dieses Ringes gehäuft auf. Diese lösen bisweilen die für den Pazifik typischen [[Tsunami]]s aus. |
Als '''Pazifischer Feuerring''' (auch '''zirkumpazifischer Feuergürtel''' oder ''zirkumpazifischer Feuerring'') wird ein [[Vulkan]]gürtel bezeichnet, der den [[Pazifischer Ozean|Pazifischen Ozean]] von drei Seiten umgibt. Mindestens zwei Drittel aller im [[Holozän]] ausgebrochenen Vulkane sind dort zu finden.<ref>{{Webarchiv | url=http://www.volcano.si.edu/world/globallists.cfm?listpage=summdesc#Location | wayback=20100213011007 | text=''Global Volcanism Program, Kapitel Latitude and Longitude''}}</ref> Auch starke [[Erdbeben]] treten entlang dieses Ringes gehäuft auf. Diese lösen bisweilen die für den Pazifik typischen [[Tsunami]]s aus. |
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Der Pazifische Feuerring ist kein geschlossener Ring. Er umgibt den Pazifik umgekehrt U-förmig von Osten, Norden und Westen auf einer Länge von etwa 40.000 Kilometern. Dabei zieht er sich im Osten von der Südspitze Südamerikas über die [[Anden]] und den Westrand Mittel- und Nordamerikas, mit unter anderem dem [[Kaskadengebirge]]. Im Norden und Westen verläuft er entlang einer Reihe von [[Inselbogen|Inselbögen]] und kontinentalen Vulkanbögen, angefangen bei den [[Aleuten]] weiter über [[Kamtschatka]] und die [[Kurilen]], die [[Japan|japanischen Hauptinseln]] und die [[Ryūkyū-Inseln]], sowie die [[Marianen]], die [[Philippinen]], [[Neuguinea]], die [[Salomonen]] und die [[Neue Hebriden|Neuen Hebriden]] bis hin zur [[Nordinsel (Neuseeland)|Nordinsel Neuseelands]] mit der [[Taupo Volcanic Zone]]. |
Der Pazifische Feuerring ist kein geschlossener Ring. Er umgibt den Pazifik umgekehrt U-förmig von Osten, Norden und Westen auf einer Länge von etwa 40.000 Kilometern. Dabei zieht er sich im Osten von der Südspitze Südamerikas über die [[Anden]] und den Westrand Mittel- und Nordamerikas, mit unter anderem dem [[Kaskadengebirge]]. Im Norden und Westen verläuft er entlang einer Reihe von [[Inselbogen|Inselbögen]] und kontinentalen Vulkanbögen, angefangen bei den [[Aleuten]] weiter über [[Kamtschatka]] und die [[Kurilen]], die [[Japan|japanischen Hauptinseln]] und die [[Ryūkyū-Inseln]], sowie die [[Marianen]], die [[Philippinen]], [[Neuguinea]], die [[Salomonen]] und die [[Neue Hebriden|Neuen Hebriden]] bis hin zur [[Nordinsel (Neuseeland)|Nordinsel Neuseelands]] mit der [[Taupo Volcanic Zone]]. |
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Die Zugehörigkeit einiger Regionen zum Pazifischen Feuerring ist umstritten. So liegt Indonesien am Schnittpunkt des Feuerrings und des [[Alpidischer Gebirgsgürtel|Alpidischen Gebirgsgürtels]] (andere sehr lange subduktionsbedingte Vulkan- und Erdbebenzone der Erde, der von Ost nach West durch Südasien und Südeuropa verläuft).<ref>{{Internetquelle |autor=Nicole Chavez |url=https://www.cnn.com/2018/09/29/asia/earthquakes-indonesia-explainer/index.html |titel=Why Indonesia has so many earthquakes |datum=2018-09-29 |sprache=en |abruf=2022-07-30}}</ref><ref name=":0">{{Literatur |Autor=Robert W. Decker |Titel=Mountains of fire: the nature of volcanoes |Verlag=Cambridge University Press |Ort=Cambridge |Datum=1991 |ISBN=0-521-32176-X |Online= |Abruf=}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://www.usgs.gov/faq/categories/9831/3342 |titel=Where do earthquakes occur? |werk= |hrsg=USGS |datum=2013-05-03 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20140805134145/http://www.usgs.gov/faq/categories/9831/3342 |archiv-datum=2014-08-05 |abruf=2022-07-30}}</ref> Daher schließen einige Geologen schließen ganz Indonesien in den Feuerring ein;<ref name=":1">{{Literatur |Autor=Hans-Ulrich Schmincke |Titel=Volcanism |Verlag=Springer Berlin Heidelberg |Ort=Berlin, Heidelberg |Datum=2004 |ISBN=978-3-642-62376-9 |DOI=10.1007/978-3-642-18952-4 |Online=http://link.springer.com/10.1007/978-3-642-18952-4 |Abruf=2022-07-30}}</ref> viele Geologen schließen die westlichen Inseln Indonesiens jedoch aus (die sie in den Alpidischen-Gürtel einschließen).<ref>{{Literatur |Autor=Gordon A. Macdonald |Titel=Volcanoes |Verlag=Prentice-Hall |Ort=Englewood Cliffs, N.J., |Datum=1972 |ISBN=0-13-942219-6 |Online= |Abruf=}}</ref><ref name=":0" /><ref name=":2">{{Literatur |Autor=Peter Francis |Titel=Volcanoes. |Auflage=2nd ed |Verlag=Oxford University Press |Ort=Oxford |Datum=2004 |ISBN=0-19-925469-9 |Online= |Abruf=}}</ref><ref name=":3">{{Literatur |Autor=C J Hickson, B |
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Version vom 30. Juli 2022, 05:06 Uhr
Als Pazifischer Feuerring (auch zirkumpazifischer Feuergürtel oder zirkumpazifischer Feuerring) wird ein Vulkangürtel bezeichnet, der den Pazifischen Ozean von drei Seiten umgibt. Mindestens zwei Drittel aller im Holozän ausgebrochenen Vulkane sind dort zu finden.[1] Auch starke Erdbeben treten entlang dieses Ringes gehäuft auf. Diese lösen bisweilen die für den Pazifik typischen Tsunamis aus.
Geographie
Beschreibung
Der Pazifische Feuerring ist kein geschlossener Ring. Er umgibt den Pazifik umgekehrt U-förmig von Osten, Norden und Westen auf einer Länge von etwa 40.000 Kilometern. Dabei zieht er sich im Osten von der Südspitze Südamerikas über die Anden und den Westrand Mittel- und Nordamerikas, mit unter anderem dem Kaskadengebirge. Im Norden und Westen verläuft er entlang einer Reihe von Inselbögen und kontinentalen Vulkanbögen, angefangen bei den Aleuten weiter über Kamtschatka und die Kurilen, die japanischen Hauptinseln und die Ryūkyū-Inseln, sowie die Marianen, die Philippinen, Neuguinea, die Salomonen und die Neuen Hebriden bis hin zur Nordinsel Neuseelands mit der Taupo Volcanic Zone.
Begrenzung
Die Zugehörigkeit einiger Regionen zum Pazifischen Feuerring ist umstritten. So liegt Indonesien am Schnittpunkt des Feuerrings und des Alpidischen Gebirgsgürtels (andere sehr lange subduktionsbedingte Vulkan- und Erdbebenzone der Erde, der von Ost nach West durch Südasien und Südeuropa verläuft).[2][3][4] Daher schließen einige Geologen schließen ganz Indonesien in den Feuerring ein;[5] viele Geologen schließen die westlichen Inseln Indonesiens jedoch aus (die sie in den Alpidischen-Gürtel einschließen).[6][3][7][8]
Einige Geologen schließen die Antarktische Halbinsel und die Südshetlandinseln in den Feuerring ein,[7][8] andere Geologen schließen diese Gebiete aus.[5] Der Rest der Antarktis ist ausgeschlossen, da der Vulkanismus dort nicht mit der Subduktion zusammenhängt.[9][10]
Der Feuerring erstreckt sich nicht durch den südlichen Pazifischen Ozean zwischen Neuseeland und der Antarktischen Halbinsel oder der Südspitze Südamerikas,[11] da die submarinen Plattengrenzen in diesem Teil des Pazifischen Ozeans (dem Pazifisch-Antarktischen Rücken, dem Ostpazifischen Rücken und der Chile Rücken) divergieren statt konvergieren. Obwohl in dieser Region etwas Vulkanismus auftritt, steht dies nicht im Zusammenhang mit der Subduktion.
Einige Geologen schließen die Izu-Inseln, die Bonin-Inseln und die Marianen ein,[5][12] andere Geologen schließen sie aus.[11]
Ursachen
Der Pazifische Feuerring steht in unmittelbarem Zusammenhang mit den Subduktionszonen an den entsprechenden Rändern des Pazifikbeckens. An diesen tauchen die pazifischen Lithosphärenplatten mit ozeanischer Kruste (Pazifische Platte, Juan-de-Fuca-Platte, Cocos-Platte, Nazca-Platte) unter mehrere andere Lithosphärenplatten mit entweder ozeanischer oder kontinentaler Kruste ab. In größerer Tiefe wird durch Druck und Hitze das im Krustengestein gebundene Wasser frei und setzt den Schmelzpunkt des Gesteins des Oberen Erdmantels (Asthenosphäre) herab, wodurch dieses teilweise aufschmilzt. Das entstandene Magma steigt auf, differenziert sich und erzeugt einen typischen, meist explosiven Vulkanismus. Spannungen, die sich infolge der Subduktion in der Erdkruste aufbauen, entladen sich in Form z. T. sehr schwerer Erdbeben.
Siehe auch
Weblinks
- Ring of fire beim USGS (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ Global Volcanism Program, Kapitel Latitude and Longitude ( vom 13. Februar 2010 im Internet Archive)
- ↑ Nicole Chavez: Why Indonesia has so many earthquakes. 29. September 2018, abgerufen am 30. Juli 2022 (englisch).
- ↑ a b Robert W. Decker: Mountains of fire: the nature of volcanoes. Cambridge University Press, Cambridge 1991, ISBN 0-521-32176-X.
- ↑ Where do earthquakes occur? USGS, 3. Mai 2013, archiviert vom am 5. August 2014; abgerufen am 30. Juli 2022.
- ↑ a b c Hans-Ulrich Schmincke: Volcanism. Springer Berlin Heidelberg, Berlin, Heidelberg 2004, ISBN 978-3-642-62376-9, doi:10.1007/978-3-642-18952-4 (springer.com [abgerufen am 30. Juli 2022]).
- ↑ Gordon A. Macdonald: Volcanoes. Prentice-Hall, Englewood Cliffs, N.J. 1972, ISBN 0-13-942219-6.
- ↑ a b Peter Francis: Volcanoes. 2nd ed Auflage. Oxford University Press, Oxford 2004, ISBN 0-19-925469-9.
- ↑ a b C J Hickson, B R Edwards: Volcanoes and volcanic hazards. Nr. 548, 2001, S. 548, doi:10.4095/212217 (gc.ca [abgerufen am 30. Juli 2022]).
- ↑ Rosemary Nash: Antarctic Volcanism. Scientific Committee on Antarctic Research, abgerufen am 30. Juli 2022 (britisches Englisch).
- ↑ Volcanoes – A Planetary Perspective" by Francis (1993); pages 18–22
- ↑ a b Ring of Fire (Karte). In: This Dynamic Earth: the Story of Plate Tectonics. USGS, 1999, abgerufen am 30. Juli 2022.
- ↑ Gabrielle Tepp, Brian Shiro, William W. Chadwick: Volcanic hazards in the Pacific U.S. Territories. Nr. 2019-3036. U.S. Geological Survey, Reston, VA 2019, S. 6, doi:10.3133/fs20193036 (usgs.gov [abgerufen am 30. Juli 2022]).