„Adalbert Duschek“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
K Wort gestrichen
Einzelnachweis "Levi-Civita" mit Google-Buch-Vorschau hinzugefügt.
Zeile 4: Zeile 4:
Duschek besuchte das Gymnasium in Wien ([[Matura]] 1914) und studierte danach an der [[Technische Hochschule Wien|Technischen Hochschule Wien]] Mathematik. 1921 promovierte er dort und war ab 1920 Assistent. Ab 1930 war er Privatdozent an der Universität Wien, wo er 1936 außerordentlicher Professor wurde. Am 22. April 1938, kurz nach dem Einmarsch der Nationalsozialisten, wurde er mit sofortiger Wirkung beurlaubt und wenig später aufgrund der "Abstammung der Frau Duschek"<ref>Pia Maria Murlasits, Matthias Dorfstetter: ''Politisch und "rassisch" bedingte Enthebungen an der Technischen Hochschule in Wien nach dem März 1938'' In: ''Österreichische Hochschulen im 20. Jahrhundert - Austrofaschismus, Nationalsozialismus und die Folgen'' 2013, S. 335</ref> in frühzeitigen Ruhestand versetzt. Ab 1940 war er als technischer Angestellter und Berater der ELIN AG tätig und amtierte nach Kriegsende bis 1946 als Rektor der Hochschule, wo er 1945 Professor wurde.
Duschek besuchte das Gymnasium in Wien ([[Matura]] 1914) und studierte danach an der [[Technische Hochschule Wien|Technischen Hochschule Wien]] Mathematik. 1921 promovierte er dort und war ab 1920 Assistent. Ab 1930 war er Privatdozent an der Universität Wien, wo er 1936 außerordentlicher Professor wurde. Am 22. April 1938, kurz nach dem Einmarsch der Nationalsozialisten, wurde er mit sofortiger Wirkung beurlaubt und wenig später aufgrund der "Abstammung der Frau Duschek"<ref>Pia Maria Murlasits, Matthias Dorfstetter: ''Politisch und "rassisch" bedingte Enthebungen an der Technischen Hochschule in Wien nach dem März 1938'' In: ''Österreichische Hochschulen im 20. Jahrhundert - Austrofaschismus, Nationalsozialismus und die Folgen'' 2013, S. 335</ref> in frühzeitigen Ruhestand versetzt. Ab 1940 war er als technischer Angestellter und Berater der ELIN AG tätig und amtierte nach Kriegsende bis 1946 als Rektor der Hochschule, wo er 1945 Professor wurde.


Duschek schrieb ein Lehrbuch der [[Tensor]]rechnung und gab 1928 eines der grundlegenden Werke der Tensoranalysis, [[Tullio Levi-Civita]]s „Absolutes Differentialkalkül“, in deutscher Übersetzung bei Springer heraus.
Duschek schrieb ein Lehrbuch der [[Tensor]]rechnung und gab 1928 eines der grundlegenden Werke der Tensoranalysis, [[Tullio Levi-Civita]]s „Absolutes Differentialkalkül“, in deutscher Übersetzung bei Springer heraus.<ref>{{Literatur |Autor=Tullio Levi-Civita, Aldabert Duschek |Titel=Der Absolute Differentialkalkül und seine Anwendungen in Geometrie und Physik |Verlag=Springer Berlin Heidelberg |Ort=Berlin, Heidelberg |Datum=1928 |ISBN=9783662243497 |Umfang=XI, 310 S. |Online={{Google Buch |BuchID=gZynDwAAQBAJ}}}}</ref>


Duschek war auch Politiker. Er war als [[SPÖ]]-Mitglied von 1945 bis 1957 Mitglied des [[Bundesrat (Österreich)|Bundesrats]].
Duschek war auch Politiker. Er war als [[SPÖ]]-Mitglied von 1945 bis 1957 Mitglied des [[Bundesrat (Österreich)|Bundesrats]].

Version vom 23. März 2023, 12:49 Uhr

Adalbert Duschek (* 2. Oktober 1895 in Hinterbrühl[1] oder Mödling[2]; † 7. Juni 1957 in Wien) war ein österreichischer Mathematiker und Politiker.

Leben

Duschek besuchte das Gymnasium in Wien (Matura 1914) und studierte danach an der Technischen Hochschule Wien Mathematik. 1921 promovierte er dort und war ab 1920 Assistent. Ab 1930 war er Privatdozent an der Universität Wien, wo er 1936 außerordentlicher Professor wurde. Am 22. April 1938, kurz nach dem Einmarsch der Nationalsozialisten, wurde er mit sofortiger Wirkung beurlaubt und wenig später aufgrund der "Abstammung der Frau Duschek"[3] in frühzeitigen Ruhestand versetzt. Ab 1940 war er als technischer Angestellter und Berater der ELIN AG tätig und amtierte nach Kriegsende bis 1946 als Rektor der Hochschule, wo er 1945 Professor wurde.

Duschek schrieb ein Lehrbuch der Tensorrechnung und gab 1928 eines der grundlegenden Werke der Tensoranalysis, Tullio Levi-Civitas „Absolutes Differentialkalkül“, in deutscher Übersetzung bei Springer heraus.[4]

Duschek war auch Politiker. Er war als SPÖ-Mitglied von 1945 bis 1957 Mitglied des Bundesrats.

Auszeichnungen

Schriften (Auswahl)

  • Vorlesungen über Höhere Mathematik: Erster Band: Integration und Differentiation der Funktionen einer Veränderlichen. Anwendungen. Numerische Methoden. Algebraische Gleichungen. Grundzüge der Wahrscheinlichkeitsrechnung. Springer Wien, Wien 1949, ISBN 978-3-7091-3966-0 (410 S.).
  • Weitere drei Bände unter dem Titel Vorlesungen über Höhere Mathematik sind später erschienen, werden aber in den Bibliotheken nur unter diesem Titel ohne Untertitel geführt, so dass eine genaue Zuordnung nicht möglich ist.
  • Adalbert Duschek, August Hochrainer: Grundzüge der Tensorrechnung in analytischer Darstellung: I. Teil: Tensoralgebra. Vierte ergänzte Auflage. Springer-Verlag, Wien 1960 (V, 171 S., Erste Auflage 1946).
  • Adalbert Duschek, August Hochrainer: Grundzüge der Tensorrechnung in analytischer Darstellung: II. Teil: Tensoranalysis. Zweite ergänzte Auflage. Springer-Verlag, Wien 1961 (VI, 334 S., Erste Auflage 1950).
  • Adalbert Duschek, August Hochrainer: Grundzüge der Tensorrechnung in analytischer Darstellung: III. Teil: Anwendungen in Physik und Technik. Erste Auflage. Springer-Verlag, Wien 1955 (VI, 250 S.).

Einzelnachweise

  1. Vorlage:WiWi
  2. Adalbert Duschek im Gedenkopfer für die Opfer des Nationalsozialismus an der Universität Wien abgerufen am 25. Dezember 2019
  3. Pia Maria Murlasits, Matthias Dorfstetter: Politisch und "rassisch" bedingte Enthebungen an der Technischen Hochschule in Wien nach dem März 1938 In: Österreichische Hochschulen im 20. Jahrhundert - Austrofaschismus, Nationalsozialismus und die Folgen 2013, S. 335
  4. Tullio Levi-Civita, Aldabert Duschek: Der Absolute Differentialkalkül und seine Anwendungen in Geometrie und Physik. Springer Berlin Heidelberg, Berlin, Heidelberg 1928, ISBN 978-3-662-24349-7 (XI, 310 S., eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. Aufstellung aller durch den Bundespräsidenten verliehenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich ab 1952 (PDF; 6,9 MB)