„Acrylharz“ – Versionsunterschied

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== Anwendung ==
== Anwendung ==
Acrylharze werden in vielen [[Klebstoff]]en und [[Lack]]en (Acrylharz-Lacke) verwendet.<ref name="Eckard Amelingmeier" /> Ein Anwendungszweck ist auch die Gebäudeabdichtung. Generell besitzen Acrylharze ein sehr breites Anwendungsspektrum in der Lackindustrie. Acrylharze sind, einmal ausgehärtet, dauerhaft haltbar und fest, sie haben eine gute Optik, guten Glanz und hohe Bewitterungsbeständigkeit. Acrylharz in Dichtstoffen ist außerdem überstreichbar, weshalb zur Abdichtung von Rissen in der Wand Acryl gegenüber Silikon-Dichtstoffen bevorzugt wird. Die ausschließliche Verwendung von reinen Acrylharzen auf Metall bietet nur mäßigen [[Korrosionsschutz]]. Ein einwandfreies Ergebnis wird durch eine entsprechende Grundierung erzielt. Auch dafür kommen Acrylharze zum Einsatz, diese werden aber mit entsprechenden [[Additiv]]en ([[Haftvermittler]]n und [[Pigment]]en) versehen. Anschließend wird mit Acrylharz überschichtet, auch hier ist wiederum der Einsatz von entsprechenden [[Füllstoff]]en notwendig. Dieses System findet breite Anwendung, z.&nbsp;B. bei Stahlbrücken. Bei der Verarbeitung sollten die Sicherheitshinweise beachtet werden. Austretende Monomere können [[Kopfschmerzen]] verursachen.
Acrylharze werden in vielen [[Klebstoff]]en und [[Lack]]en (Acrylharz-Lacke) verwendet.<ref name="Eckard Amelingmeier" /> Wässrige Acrylharz-Dispersionen sind ideale Bindemittel für Dispersionsfarben. Sie werden vor allem in der Bauindustrie als Fassaden- und Wandfarben auf saugendem, porösem Untergrund eingesetzt.<ref name="Heinz M. Hiersig">{{Literatur| Autor=Heinz M. Hiersig | Titel=Lexikon Produktionstechnik Verfahrenstechnik | Verlag=Springer Berlin Heidelberg | Datum= | ISBN=9783642578519 | Seiten=573 | Online={{Google Buch | BuchID=8LLPBgAAQBAJ | Seite=573 }} }}</ref> Ein Anwendungszweck ist auch die Gebäudeabdichtung. Generell besitzen Acrylharze ein sehr breites Anwendungsspektrum in der Lackindustrie. Acrylharze sind, einmal ausgehärtet, dauerhaft haltbar und fest, sie haben eine gute Optik, guten Glanz und hohe Bewitterungsbeständigkeit. Acrylharz in Dichtstoffen ist außerdem überstreichbar, weshalb zur Abdichtung von Rissen in der Wand Acryl gegenüber Silikon-Dichtstoffen bevorzugt wird. Die ausschließliche Verwendung von reinen Acrylharzen auf Metall bietet nur mäßigen [[Korrosionsschutz]]. Ein einwandfreies Ergebnis wird durch eine entsprechende Grundierung erzielt. Auch dafür kommen Acrylharze zum Einsatz, diese werden aber mit entsprechenden [[Additiv]]en ([[Haftvermittler]]n und [[Pigment]]en) versehen. Anschließend wird mit Acrylharz überschichtet, auch hier ist wiederum der Einsatz von entsprechenden [[Füllstoff]]en notwendig. Dieses System findet breite Anwendung, z.&nbsp;B. bei Stahlbrücken. Bei der Verarbeitung sollten die Sicherheitshinweise beachtet werden. Austretende Monomere können [[Kopfschmerzen]] verursachen.


== Photoinitiiert härtende Acrylate ==
== Photoinitiiert härtende Acrylate ==

Version vom 11. November 2023, 12:49 Uhr

Struktur von Methacrylsäuremethylester, ein Monomer zur Herstellung von Acrylharzen.

Acrylharze, oftmals auch Acrylatharze, sind thermoplastische oder wärmehärtbare Kunstharze und gelten als besonders haltbar. Acrylharze werden durch Homopolymerisation oder Copolymerisation von Acrylsäure, Methacrylsäure und deren Estern gewonnen. Als Copolymere werden oft ungesättigten Monomere, wie Styrol, Vinylester oder Acrylnitril eingesetzt. Die Harze können thermisch selbsthärtend sein, wenn sie funktionelle Gruppen, wie z. B. Hydroxymethylgruppen tragen oder sie werden zur Härtung mit anderen Stoffen, wie Epoxidharzen, (Poly-)Isocyanaten oder Aminoplasten vernetzt.[1]

Eigenschaften

Durch die Wahl der Monomere und Copolymere lassen sich die Eigenschhaften wie Löslichkeit und mechanische Eigenschaften stark variieren. Im Allgemeinen sind Acrylharze transparente und gegenüber UV-Licht beständige (sich nicht verfärbende) Produkte.[1]

Anwendung

Acrylharze werden in vielen Klebstoffen und Lacken (Acrylharz-Lacke) verwendet.[1] Wässrige Acrylharz-Dispersionen sind ideale Bindemittel für Dispersionsfarben. Sie werden vor allem in der Bauindustrie als Fassaden- und Wandfarben auf saugendem, porösem Untergrund eingesetzt.[2] Ein Anwendungszweck ist auch die Gebäudeabdichtung. Generell besitzen Acrylharze ein sehr breites Anwendungsspektrum in der Lackindustrie. Acrylharze sind, einmal ausgehärtet, dauerhaft haltbar und fest, sie haben eine gute Optik, guten Glanz und hohe Bewitterungsbeständigkeit. Acrylharz in Dichtstoffen ist außerdem überstreichbar, weshalb zur Abdichtung von Rissen in der Wand Acryl gegenüber Silikon-Dichtstoffen bevorzugt wird. Die ausschließliche Verwendung von reinen Acrylharzen auf Metall bietet nur mäßigen Korrosionsschutz. Ein einwandfreies Ergebnis wird durch eine entsprechende Grundierung erzielt. Auch dafür kommen Acrylharze zum Einsatz, diese werden aber mit entsprechenden Additiven (Haftvermittlern und Pigmenten) versehen. Anschließend wird mit Acrylharz überschichtet, auch hier ist wiederum der Einsatz von entsprechenden Füllstoffen notwendig. Dieses System findet breite Anwendung, z. B. bei Stahlbrücken. Bei der Verarbeitung sollten die Sicherheitshinweise beachtet werden. Austretende Monomere können Kopfschmerzen verursachen.

Photoinitiiert härtende Acrylate

Photoinitiiert härtende Acrylate sind einkomponentige, bei Raumtemperatur härtende Reaktionsharze, deren radikalische Polymerisation durch UV- oder sichtbares Licht erfolgt. Lichthärtende Acrylate werden für Verklebungen eingesetzt, bei denen mindestens ein Fügeteil aus einem lichttransparenten Werkstoff besteht. Diese Klebstoffe werden in den Bereichen Kommunikationselektronik, Unterhaltungselektronik, Glas- und Kunststoffindustrie sowie in der Medizintechnik eingesetzt. Die Produkteigenschaften reichen von sekundenschneller Aushärtung für kurze Taktzeiten in der Fertigung, über hohe Ionenreinheit und weiten Elastizitätsbereich bis hin zur Möglichkeit, unterschiedliche Werkstoffe wie Glas, Keramik, Metalle, Kunststoffe oder Holz miteinander zu verbinden.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. a b c Eckard Amelingmeier, Michael Berger, Uwe Bergsträßer, Alfred Blume, Henning Bockhorn: RÖMPP Lexikon Chemie, 10. Auflage, 1996-1999. Thieme, 2014, ISBN 978-3-13-199961-0, S. 72 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. Heinz M. Hiersig: Lexikon Produktionstechnik Verfahrenstechnik. Springer Berlin Heidelberg, ISBN 978-3-642-57851-9, S. 573 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).