George Weah

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George Manneh Oppong Ousman Weah (* 1. Oktober 1966 in Monrovia) ist ein ehemaliger liberianischer Fußballspieler und war Präsidentschaftskandidat in Liberia 2005.

Jugend und Familie

Weah stammt aus Monrovias Slum Clara Town und gehört zu den Kru. Er wuchs weitgehend bei seiner Großmutter auf. Nach dem Schulbesuch arbeitete er als Techniker für die liberianische Telefongesellschaft. Seine Frau ist jamaikanischer Abstammung. Das Paar hat drei Kinder.

Fußballer

Weah spielte zunächst für die Invincible Eleven in Liberia, dann für Tonnerre Yaoundé in Kamerun. In Europa spielte der Stürmer zu seiner aktiven Zeit für den AS Monaco, Paris Saint-Germain, AC Mailand, Chelsea London, Manchester City und Olympique Marseille. Den Titelgewinn in der Liga erlebte er 1995 mit Paris und 1996 sowie 1999 mit Mailand. Als Nationalspieler Liberias blieben ihm Erfolge versagt.

Im Jahr 1995 wurde er zum Weltfußballer (als erster Afrikaner überhaupt), zu Europas Fußballer des Jahres und zu Afrikas Fußballer des Jahres gewählt. Im März 2004 wurde er von Pelé auf die Liste der größten 125 lebenden Fußballer gesetzt.

Humanitäres Engagement

Seit Mitte der 1990er Jahre engagiert er sich für humanitäre Projekte in Liberia. 1994 gründete er den Fußballverein Junior Professionals, dessen Präsident er ist. Einige dort aktive Spieler haben den Sprung in die liberianische Nationalmannschaft geschafft. Voraussetzung für die Mitgliedschaft ist für die Jugendlichen, dass sie regelmäßig die Schule besuchen. Aufgrund seines humanitären Einsatzes in Liberia erhielt er 2004 den Arthur Ashe Courage Award.

Nach seiner Rückkehr nach Monrovia hatte er den Sender "Radio Clair" gegründet, der seiner Frau gewidmet ist.

Politiker

Im November 2004 erklärte er für die Präsidentschaftswahlen am 11. Oktober 2005 zu kandidieren, bei denen ein Nachfolger für den Übergangspräsidenten Gyude Bryant bestimmt würde. Trotz seiner Unerfahrenheit in der Politik wurden ihm gute Chancen zugebilligt, die Wahlen zu gewinnen, da er im Land sehr bekannt und populär ist. Als Präsident wollte sich Weah dafür einsetzen, dass die Friedenstruppe der Vereinten Nationen UNMIL zumindest während seiner ersten Amtszeit von sechs Jahren in Liberia stationiert bliebe, um ein Wiederaufflammen des Bürgerkrieges zu verhindern.

Im ersten Wahlgang erreichte er laut vorläufigem amtlichen Endergebnis 28,3% der Stimmen. Seine schärfste Konkurrentin, die ehemalige Mitarbeiterin der Weltbank und ehemalige Finanzministerin Ellen Johnson-Sirleaf erreichte 19,8%. Die Stichwahl fand am 8. November 2005 statt. Nach dem offiziellen Endergebnis lag er mit 40,6% der Stimmen deutlich hinter Johnson-Sirleaf, die 59,4% erreichte. Weah beklagte Unregelmäßigkeiten bei der Stimmauszählung. Die zur Wahlsiegerin erklärte Johnson-Sirleaf deutete an, Weah ein Ministeramt anzubieten. Weahs Partei sträubt sich bislang, das Ergebnis anzuerkennen. Mitte Dezember erklärte sich Weah in öffentlichen Reden zum Präsidenten, was in Monrovia Unruhen auslöste. Unter Vermittlung des ehemaligen nigerianischen Präsidenten Abdulsalami Abubakar fand einige Tage später ein Treffen zwischen Weah und Johnson-Sirleaf statt, welches die Lage entspannte.

Weblinks