3-Methylpyrazol

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Strukturformel
Strukturformel von 3-Methylpyrazol
Allgemeines
Name 3-Methylpyrazol
Andere Namen

3-Methyl-1H-pyrazol

Summenformel C4H6N2
Kurzbeschreibung

gelbe bis braune Flüssigkeit[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 1453-58-3
EG-Nummer 215-925-7
ECHA-InfoCard 100.014.478
PubChem 15073
ChemSpider 14345
Wikidata Q27292441
Eigenschaften
Molare Masse 82,11 g·mol−1
Aggregatzustand

flüssig[1]

Dichte

1,0203 g·cm−3[1]

Siedepunkt

204 °C[1]

Löslichkeit

sehr leicht löslich in Wasser (> 1000 g·l−1 bei 20 °C)[1]

Brechungsindex

1,4960 (20 °C)[2]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 302​‐​314​‐​360D​‐​373
P: 201​‐​280​‐​301+330+331​‐​303+361+353​‐​305+351+338​‐​308+313[1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Brechungsindex: Na-D-Linie, 20 °C

3-Methylpyrazol ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Pyrazole.

Vorkommen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

3-Methylpyrazol kommt als Hauptmetabolit des Nitrifikationshemmers 1-Carbamoyl-3-methylpyrazol[3] (CMP) vor, der früher in der ehemaligen DDR und in Osteuropa Verwendung fand.[4]

Gewinnung und Darstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

3-Methylpyrazol kann durch Oxidationsreaktion von 3-Methylpyrazolinen oder durch Umsetzung von Diacetylen mit Hydrazinhydrat oder durch weitere Verfahren hergestellt werden. Weiterhin ist die Darstellung von 3-Methylpyrazol und dessen Salzen durch Reaktion des Natriumenolats des entsprechenden Acetaldehyds mit einem Mineralsäuresalz des Hydrazins möglich.[5]

Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

3-Methylpyrazol ist eine brennbare, schwer entzündbare, gelbe bis braune Flüssigkeit, die sehr leicht löslich in Wasser ist.[1]

Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

3-Methylpyrazol wird als Nitrifikationsinhibitor in Mineraldüngern verwendet. Es ist gemäß DüMV nur als Gemisch mit 1H-1,2,4-Triazol im Verhältnis 1:2 oder mit DCD im Verhältnis 1:15 zugelassen. In Deutschland werde diese unter den Handelsnamen ALZON und PIADIN vertrieben.[4]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f g h Eintrag zu 3-Methylpyrazol in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 3. Januar 2023. (JavaScript erforderlich)
  2. Datenblatt 3-Methyl-1H-pyrazole, 97% bei Alfa Aesar, abgerufen am 10. Dezember 2022 (Seite nicht mehr abrufbar).
  3. Externe Identifikatoren von bzw. Datenbank-Links zu 1-Carbamoyl-3-methylpyrazol: CAS-Nummer: 873-50-7, EG-Nummer: 212-840-7, ECHA-InfoCard: 100.011.673, PubChem: 13392, ChemSpider: 211943, Wikidata: Q115669996.
  4. a b DVGW: Studie zur Bedeutung von Nitrifikations- und Ureaseinhibitoren für die Roh- und Trinkwasserbeschaffenheit in Deutschland, Mai 2014, abgerufen am 13. Dezember 2022.
  5. Patent DE19832146B4: Verfahren zur Herstellung von 3-Methylpyrazol bzw. dessen Salze. Angemeldet am 17. Juli 1998, veröffentlicht am 5. April 2007, Anmelder: Piesteritz Stickstoff, Erfinder: Ute Radics et al.