Adelaide-Klasse

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Adelaide-Klasse
Die Darwin (2005)
Die Darwin (2005)
Schiffsdaten
Land 1980–2019 Australien Australien
seit 2020 Chile Chile
Schiffsart Fregatte
Bauwerft Todd Pacific Shipyards, Seattle
AMEC, Williamstown
Bauzeitraum 1977 bis 1992
Stapellauf des Typschiffes 21. Juni 1978
Gebaute Einheiten 6 (2 im Dienst)
Dienstzeit seit 1980
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 139,0 m (Lüa)
Breite 14,0 m
Tiefgang (max.) 6,7 m
Verdrängung 4.100 ts (max.)
 
Besatzung 176–221 Mann
Maschinenanlage
Maschine GE-Gasturbine
Maschinen­leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat 30.600 kW (41.604 PS)
Höchst­geschwindigkeit 30 kn (56 km/h)
Propeller 1
Bewaffnung
Sensoren
  • AN/SPS-49 Radar
  • Mk 92 Feuerleitsystem
  • AN/SPS-55 Radar
  • AN/SQS-56 Sonar

Die Adelaide-Klasse ist eine Klasse von sechs Mehrzweckfregatten der australischen Marine (RAN). Die Schiffe basieren auf den Oliver-Hazard-Perry-Fregatten der US Navy. Vier der sechs zwischen 1977 und 1993, als Nachfolger der Zerstörer der Daring-Klasse, gebauten Schiffe wurden bei Todd in Seattle in den Vereinigten Staaten gebaut, während die letzten beiden Einheiten auf der Werft Australian Marine Engineering Consolidated (AMEC) gebaut wurden. In der Ursprungsausführung waren die australischen Einheiten praktisch identisch mit den US-Einheiten. Durch zwei Modernisierungen unterscheiden sich die australischen Einheiten jedoch stark von denen der US Navy.

Im Dezember 2019 wurden die letzten beiden Einheiten an Chile verkauft, wo sie im April 2020 in Dienst gestellt wurden. Von den anderen vier Einheiten waren zwei 2009 und 2011 als künstliche Riffe versenkt worden und zwei wurden 2017 und 2019 verschrottet.

Modernisierungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rumpfverlängerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Fregatten der Oliver-Hazard-Perry-Klasse wurden in zwei Versionen gebaut: Die ersten Schiffe waren 133,5 m lang, während die späteren Einheiten mit einer Länge von 136 m gebaut wurden, um einen größeren Helikopter einzusetzen. Während sich die US Navy entschied, die kleineren Einheiten auszumustern, um eine homogene Flotte zu erreichen, entschloss sich die RAN, ihre drei kürzeren Einheiten zu verlängern.

FFG-Programm[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Mk.-41-VLS der bereits umgerüsteten Sydney

Anfang des 21. Jahrhunderts zeigte sich immer mehr, dass die Fregatten den neuen Herausforderungen nicht mehr gewachsen waren. Die US Navy entschloss sich deshalb, die veralteten Mk-13-Raketenstarter für SM-1 und RGM-84 Harpoon komplett zu entfernen, was aber bedeutete, dass die Schiffe praktisch unbewaffnet waren. Australien mit seiner kleinen Marine konnte es sich aber nicht leisten, fast die Hälfte seiner Überwasserflotte unbewaffnet zu lassen, weshalb das FFG-Programm ins Leben gerufen wurden. Da eine Modernisierung für alle sechs Schiffe zu teuer war, wurde beschlossen, die ältesten beiden Einheiten auszumustern und nur die neueren vier zu modernisieren. Das Programm umfasste eine weitgehende Modernisierung der Elektronik, eine Umrüstung der Mk-13-Starter von SM-1 auf die wesentlich moderneren SM-2 sowie die Einrüstung eines Acht-Zellen-Mk-41-VLS für 32 RIM-162 Evolved Sea Sparrow Missile.

Einheiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kennung Name Kiellegung Stapellauf Indienststellung Außerdienststellung Bemerkung
FFG 01 HMAS Adelaide (II) 29. Juli 1977 21. Juni 1978 15. November 1980 19. Januar 2008 am 13. April 2011 als künstliches Riff versenkt[1]
FFG 02 HMAS Canberra (II) 1. März 1978 1. Dezember 1978 21. März 1981 12. November 2005 am 4. Oktober 2009 als künstliches Riff versenkt[2]
FFG 03 HMAS Sydney (IV) 16. Januar 1980 26. September 1980 29. Januar 1983 7. November 2015[3] 2017 verschrottet
FFG 04 HMAS Darwin 3. Juli 1981 26. März 1982 21. Juli 1984 11. Dezember 2017[4] 2019 verschrottet
FFG 05 HMAS Melbourne (III) 12. Juli 1985 5. Mai 1989 15. Februar 1992 26. Oktober 2019[5] als Almirante Latorre (FFG-14) an Chile
FFG 06 HMAS Newcastle 21. Juli 1989 21. Februar 1992 11. Dezember 1993 30. Juni 2019 als Capitán Prat (FFG-11) an Chile

Die beiden Amphibischen Angriffsschiffen der Canberra-Klasse erhielten die Namen der ersten beiden außer Dienst gestellten Schiffe, die als künstliche Riffe versenkt wurden. Die übrigen vier Fregatten wurden durch die drei Flugabwehrzerstörer der Hobart-Klasse ersetzt.[6]

Chile Chile

Die beiden letzten Einheiten wurden am 15. April 2020 in Sydney von der chilenischen Marine erneut in Dienst gestellt.[7] Die chilenischen Schiffe sind in Valparaíso beheimatet.

Kennung Name Indienststellung Außerdienststellung Verbleib
FFG-11 Capitán Prat 15. April 2020 aktiv
FFG-14 Almirante Latorre 15. April 2020 aktiv

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Adelaide-Klasse – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. HMAS Adelaide (II). Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 20. Juni 2016; abgerufen am 20. Juni 2016 (englisch).
  2. HMAS Canberra (II). Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 20. Juni 2016; abgerufen am 20. Juni 2016 (englisch).
  3. HMAS Sydney (IV) – Part 4. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 20. Juni 2016; abgerufen am 20. Juni 2016 (englisch).
  4. HMAS Darwin außer Dienst gestellt. Abgerufen am 1. März 2020.
  5. RAN decommissions final Adelaide-class frigate, Janes, 28. Oktober 2019
  6. Air Warfare Destroyer (AWD). Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 20. Juni 2016; abgerufen am 20. Juni 2016 (englisch).
  7. La Armada de Chile recibe las fragatas antiaéreas Capitán Prat y Almirante Latorre. Archiviert vom Original am 16. April 2020; abgerufen am 25. März 2024 (spanisch).