Admontit

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 26. Januar 2015 um 18:52 Uhr durch TaxonBot (Diskussion | Beiträge) (neue Infobox Mineral). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Admontit
Allgemeines und Klassifikation
Andere Namen

IMA 1978-012

Chemische Formel Mg[B6O7(OH)6]·4H2O[1]
Mineralklasse
(und ggf. Abteilung)
Borate (ehemals Carbonate, Nitrate und Borate)
System-Nummer nach
Strunz (8. Aufl.)
Strunz (9. Aufl.)
Dana

V/H.17
6.FA.15
26.06.03.01
Kristallographische Daten
Kristallsystem monoklin
Kristallklasse; Symbol monoklin-prismatisch 2/m[2]
Raumgruppe (Nr.) P21/c[1] (Nr. 14)
Gitterparameter a = 12,66 Å; b = 10,09 Å; c = 11,32 Å
β = 109,6°[1]
Formeleinheiten Z = 4[1]
Physikalische Eigenschaften
Mohshärte 2 bis 3
Dichte (g/cm3) gemessen: 1,82; berechnet: 1,831[3]
Spaltbarkeit fehlt
Bruch; Tenazität muschelig
Farbe farblos
Strichfarbe weiß
Transparenz durchsichtig bis durchscheinend
Glanz Glasglanz
Kristalloptik
Brechungsindizes nα = 1,442
nγ = 1,504[4]
Doppelbrechung δ = 0,062[4]
Optischer Charakter zweiachsig negativ
Achsenwinkel 2V = 30°[3]
Weitere Eigenschaften
Chemisches Verhalten zersetzt sich langsam in Wasser

Admontit ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der „Borate“. Es kristallisiert im monoklinen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Mg[B6O7(OH)6]·4H2O[1], ist also ein wasserhaltiges Magnesium-Borat.

Admontit bildet farblose und durchsichtige Kristalle bis etwa einem Millimeter Größe aus, die nur schwach entwickelt oder korrodiert und entlang der c-Achse gestreckt sind. Die Kristallflächen weisen einen glasähnlichen Glanz auf. Mit einer Mohshärte von 2 bis 3 gehört Admontit zu den weichen Mineralen, die sich ähnlich wie die Referenzminerale Gips (2) und Calcit (3) entweder noch mit dem Fingernagel oder mit einer Kupfermünze ritzen lassen.

Besondere Eigenschaften

Im Wasser zersetzt sich Admontit langsam.[3]

Etymologie und Geschichte

Erstmals entdeckt wurde Admontit an der Schildmauer bei Admont in der Steiermark in Österreich und beschrieben 1979 durch Kurt Walenta, der das Mineral nach seiner Typlokalität benannte.

Klassifikation

In der mittlerweile veralteten, aber noch gebräuchlichen 8. Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehörte der Admontit noch zur gemeinsamen Mineralklasse der „Carbonate, Nitrate und Borate“ und dort zur Abteilung der „Gruppenborate“, wo er zusammen mit Aksait, Mcallisterit und Rivadavit die unbenannte Gruppe V/H.17 bildete.

Die seit 2001 gültige und von der International Mineralogical Association (IMA) verwendete 9. Auflage der Strunz'schen Mineralsystematik ordnet den Admontit in die jetzt eigenständige Klasse der „Borate“ und dort in die Abteilung der „Hexaborate“ ein. Diese Abteilung ist allerdings weiter unterteilt nach der Kristallstruktur des Boratkomplexes, so dass das Mineral entsprechend seinem Aufbau in der Unterabteilung „Insel (Neso)-Hexaborate“ zu finden ist, wo es als einziges Mitglied die unbenannte Gruppe 6.FA.15 bildet.

Die vorwiegend im englischen Sprachraum gebräuchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Admontit wie die veraltete Strunz'sche Systematik in die Klasse der „Carbonate, Nitrate und Borate“, dort allerdings in die feiner unterteilte Abteilung der „Wasserhaltigen Borate mit Hydroxyl oder Halogen“ ein. Hier ist er als einziges Mitglied in der unbenannten Gruppe 26.06.03 innerhalb der Unterabteilung der „Wasserhaltigen Borate mit Hydroxyl oder Halogen“ zu finden.

Bildung und Fundorte

Admontit bildet sich in Gips-Lagerstätten und ist dort entsprechend mit diesem in Paragenese zu finden. Weitere Begleitminerale sind unter anderem Anhydrit, Eugsterit, Hexahydrit, Löweit, Pyrit und Quarz.[3]

Bisher (Stand: 2011) konnte das Mineral nur an seiner Typlokalität Schildmauer bei Admont in Österreich nachgewiesen werden.[4]

Kristallstruktur

Admontit kristallisiert monoklin in der Raumgruppe P21/c (Raumgruppen-Nr. 14) mit den Gitterparametern a = 12,66 Å; b = 10,09 Å; c = 11,32 Å und β = 109,6° sowie 4 Formeleinheiten pro Elementarzelle.[1]

Siehe auch

Literatur

  • Kurt Walenta: Admontit, ein neues Boratmineral aus der Gipslagerstätte Schildmauer bei Admont in der Steiermark (Österreich), in: TMPM Tschermaks Mineralogische und Petrographische Mitteilungen, Volume 26, Numbers 1-2, S. 69-77, doi:10.1007/BF01081292

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c d e Hugo Strunz, Ernest H. Nickel: Strunz Mineralogical Tables. 9. Auflage. E. Schweizerbart'sche Verlagsbuchhandlung (Nägele u. Obermiller), Stuttgart 2001, ISBN 3-510-65188-X, S. 354.
  2. Webmineral - Admontite (englisch)
  3. a b c d Admontite, In: John W. Anthony, Richard A. Bideaux, Kenneth W. Bladh, Monte C. Nichols (Hrsg.): Handbook of Mineralogy, Mineralogical Society of America, 2001 (PDF 65,4 kB)
  4. a b c Mindat - Admontite (englisch)