Adolf Reitz (Autor)

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Adolf Reitz (* 15. April 1884 in Stuttgart; † 23. Juni 1964 in Stuttgart-Degerloch) war ein deutscher Chemieingenieur und Autor populärwissenschaftlicher Sachbücher.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Besuch der Realschule begann er ein Studium der Chemie an der TH Stuttgart, das er 1906 als Diplom-Ingenieur der Chemie abschloss. Weitere Studien der Chemie, Naturwissenschaften und einige Semester Medizin an den Universitäten München und Tübingen folgten. 1907 schloss er diese mit seiner Promotion zum Dr. rer. nat. 1907 (Bakteriologie) ab.

Von 1904 bis 1907 arbeitete er in der Bakteriologischen Untersuchungsstation in Stuttgart, danach leitete er bis 1940 sein eigenes Chemisch-bakteriologisches Labor in Stuttgart. Früh wandte er sich schriftstellerischen Arbeiten zu in der besonderen Absicht, Forschungsergebnisse weiten Kreisen in verständlicher Form zugänglich zu machen. Die Gesamtauflage seiner Schriften, die zum Teil auch in Übersetzungen in fremden Sprachen erschienen sind, betrug bereits 1956 (Erscheinungsdatum des Buches Max Eyth, ein Ingenieur reist durch die Welt) rund eine Million.

Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs stellte er sich in den Dienst der nationalsozialistischen Propaganda (siehe sein Buch "Da staunt die Welt").

Er war in erster Ehe verheiratet mit Luise Berta geb. Röcker. Aus dieser Ehe stammte eine Tochter (1910–1931). Seine erste Ehe wurde geschieden am 12. August 1921, kurz danach heiratete er am 5. November 1921 Anni geb. Eisenreich aus Passau (* 6. Juni 1900; † 16. Juli 1959 in Großerlach-Liemersbach). Nach 1940 und über die Zeit des Zweiten Weltkriegs lebten Adolf und Anni Reitz zurückgezogen in Großerlach-Liemersbach bis zum plötzlichen Tod von Anni Reitz. Während seiner Zeit in Liemersbach war Adolf Reitz weiter schriftstellerisch tätig.

Danach zog Adolf Reitz wieder zurück nach Stuttgart, wo er in der Entringer Str. 48 in Stuttgart-Degerloch bis zu seinem Tod wohnte. Adolf Reitz hat keine lebenden Nachkommen und Verwandte mehr.

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bücher und Aufsätze[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Chemische und bakterielle Untersuchungen von Milch und -produkten. 1907.
  • Untersuchungen über photobiologische Sensibilatoren 1907.
  • Nahrungsmittel und Fälscherkünste. Ein Büchlein zur Untersuchung unserer wichtigsten Nahrungs- und Genußmittel. Mit Anhang: Untersuchung von Kleiderstoffen. Kosmos, Stuttgart, 1910 oder 1911.
  • Die Bakterien. Eine Einführung in das Reich der Mikroorganismen. Dietz, Stuttgart 1911.
  • Chemie im Alltag. Dietz, Stuttgart 1912.
  • Fritz Voggenberger. Biografie. 1913.
  • Handbuch der Bakterien. 1914.
  • An den Quellen des Seins. 1916 (auch schwedisch).
  • ABC der Photographie. 1919.
  • Georg Kropp, der Führer der neuen deutschen Eigenheim-Bewegung. Ein Buch seines Lebens und erfolgreichen Wirkens. Röck, Weinsberg 1926 (155 S.)
  • Geheimes Leben. Röck, Weinsberg 1927
  • Was die Hausfrau nicht weiß! Praktisches und Unterhaltendes über Hausfrauenchemie. 1929-.
  • mit Erich Beintker: Apparate und Arbeitsmethoden der Bakteriologie. Band 1 und 2 Mikroskopie. 1930.
  • mit Franz Wilhelm Sieber: Die schwäbischen Mineral-Quellen und Bäder. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart 1935.
  • Mineral- und Heilquellen von Württemberg. 1935.
  • Die Welt des Paracelsus. Bika, 1937.
  • Der schwäbische Werktag. Alemannen-Verlag, Stuttgart vermutlich 1939.
  • Schöpferkräfte der Chemie. Schicksal um Menschen und Stoffe. Alemannen-Verlag, Stuttgart 1939.
  • Da staunt die Welt. Alemannen-Verlag, Stuttgart 1940 (Herausgegeben vom Luftwaffenführungsstab Ic/VIII).
  • Blücher. Der Marschall Vorwärts (1742–1819). Alemannen-Verlag, Stuttgart 1940 oder 1942.
  • Nahrungsmittel. Wunderwerke der Natur. Ein Buch über Ernährung. Alemannen-Verlag, Stuttgart 1940 oder 1942.
  • Max Eyth. Ein Ingenieur reist durch die Welt. Pioniertaten eines Landtechnikers. Energie Verlag, 1956.
  • Dunkle Mächte. Ein Buch von Öl und Kohle. Hess, Ulm 1947.
  • Schnappschüsse, Aphorismen. Hess, Ulm 1947.
  • Auf den Spuren des kleinsten Lebens. 1948.
  • Mensch und Metall. Hess, Ulm 1948
  • Vorstoß ins Unsichtbare. Mit Zeittafel der Bakterien. Hess, Ulm 1948 oder 1949.
  • Im Würfelbecher des Lebens. Ein Georg Kropp-Roman. Hess, Ulm 1960 oder 1961.

Herausgeberschaft von Zeitschriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bearbeitungen anderer Bücher und Autoren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Max Eyth: Taten nicht Tinte!. Aphorismen 1957.
  • Max Eyth: Der Kampf um die Cheopspyramide. Roman. Hrsg. von Adolf Reitz. Hess, Ulm 1958.
  • Max Eyth: Der Schneider von Ulm. Kurzausgabe, bearbeitet von Adolf Reitz. Hess, Ulm 1957 oder 1960.

Film[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Geheimnisvolles Kraftwerk. Ein Kulturfilm in Worten. Alemannen Verlag Albert Jauss, Stuttgart

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Wer ist Wer? Das deutsche Who´s Who. 13. Jg. 1958.
  • Kürschners Deutscher Literatur-Kalender. 52. Jahrgang 1952.
  • Kürschners Deutscher Literatur-Kalender. Nekrolog 1936–1970.
  • Kurzbiografie in: Adolf Reitz: Max Eyth. Ein Ingenieur reist durch die Welt. Pioniertaten eines Landtechnikers. Energie-Verlag, Heidelberg 1956.