Ahmad al-Alawi

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Scheich Ahmad al-Alawi
Grab von Scheich Ahmad al-Alawi in Mostaganem, Algerien

Ahmad al-Alawi, auch Scheich Alaoui (arabisch أحمد العلاوي, DMG Aḥmad al-ʿAlawī; geb. 1874[1] in Mostaganem, Algerien; gest. 1934 ebenda) war ein Sufi-Heiliger eines ursprünglich maghrebinischen Sufiordens.[2] Nach dem Tod seines Meisters Muhammad al-Būzīdī (1824–1909) leitete er[3] den Orden bis zu seinem eigenen Tod, d. h., er war der Gründer des modernen Sufi-Ordens der Alawiyya, eines Zweiges des Darqawiyya-Schadhiliyya-Ordens.

Leben und Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Er ging im Jahr 1894 nach Marokko und folgte dem Darqawiyya-Scheich Muhammad al-Būzīdī. Als er zurück nach Mustaganem kam, gründete er den Alawiyya-Darqawiyya-Orden. Sein Orden verbreitete sich in Nordafrika, vor allem in Algerien und Marokko, und unter den algerischen Einwanderern mehrerer europäischer Länder, vor allem in Frankreich. Inzwischen ist er darüber hinaus in vielen weiteren Ländern der Welt aktiv.[4]

Ahmad al-Alawi leitete 1926 das erste Gemeinschaftsgebet in der neu erbauten Großen Pariser Moschee in Gegenwart des französischen Präsidenten Gaston Doumergue.[5]

Schrein und Grab von Scheich Ahmad al-Alawi befinden sich in Mostaganem, Algerien.

Zu seinen Aktivitäten zählten unter anderem die Herausgabe zweier Zeitschriften: ab 1922 gab er eine religiöse Wochenschrift heraus, „Lisan ad-Din“ („Die Zunge (= Stimme) der Religion“), die er 1926 durch die Zeitschrift „Al-Balagh Al-Jaza'iri“ („'Algerische Mitteilungen“) ersetzte.[6]

Zu seinen Werken zählt sein Munādschāt (auch Munajat), das von Abdul-Majid Bhurgri ins Englische übersetzt wurde.

Von Martin Lings (Scheich Abu Bakr Sirajuddin) stammt eine vielbeachtete Biographie des Sufi-Heiligen. Wichtige Aufschlüsse über den Scheich liefern die Erinnerungen des französischen Arztes Marcel Carret. Die von Scheich Adda Bentounès (1898–1952) gegründete sufische Gemeinschaft Les amis de l’Islam kümmerte sich um eine französische Übersetzung verschiedener Werke.[7] In neuerer Zeit haben sich Éric Geoffroy und Manuel Chabry um die Erforschung seines Œuvres und Ordens verdient gemacht.

Zitat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

„In seinen autobiographischen Bemerkungen sagt Shaykh Al-Alawi von sich selbst, daß er niemals zur Schule gegangen ist, "not even for a single day", – und er habe sich niemals besonders bemüht, schreiben zu lernen.“[8]

Werke und Übersetzungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Kitāb al-nūr al-ḍāwī fī al-ḥikam wa-munājāt al-shaykh al-ʿAlāwī / iʿtaná bi-jamʿihi ʿAbd al-ʿAzīz Aʿrāb (Memento vom 14. Juli 2014 im Internet Archive). – Häufig wird das Jahr 1869 als Geburtsjahr angegeben (siehe z. B. die Weblinks unter brillonline.com).
  2. Zum Alawiyya-Darqawiyya-Schadhiliyya-Sufiorden, siehe Association Internationale Soufie Alawiyya (AISA). Dieser Orden ist nicht mit den Alawiten des Nahen Ostens bzw. den türkischen und kurdischen Aleviten zu verwechseln, auch nicht mit dem Ba'Alawiyya-Orden.
  3. Die UNESCO feierte den 100. Geburtstag der Gründung des Sufiordens im Jahr 2014. (unesco.org : 100e anniversaire de la fondation de l’ordre soufi alawî, une école pour la tolérance et la convivialité interreligieuse (1914) (2014))
  4. siehe z. B. aisa.de: Cheikh Ahmed Ibn Mustafa Al-'Alawi (Memento vom 14. Juli 2014 im Internet Archive) & Association Internationale Soufie Alawiyya (Memento vom 14. Juli 2014 im Internet Archive)
  5. The Paris Mosque (Memento vom 18. September 2011 im Internet Archive)
  6. Angaben (zum Teil wörtlich) nach livingislam.org: Ein maghrebinischer Sufi-Shaykh des 20. Jahrhunderts: Shaykh Ahmad Al-'AlawiKarimah K. Stauch
  7. Le Groupe interprète du Cheikh al-Alawi en Europe (Memento vom 21. Oktober 2014 im Internet Archive)
  8. livingislam.org: Ein maghrebinischer Sufi-Shaykh des 20. Jahrhunderts: Shaykh Ahmad Al-'AlawiKarimah K. Stauch
  9. Angabe nach livingislam.org
  10. siehe auch sufi-tariqah.de
Ahmad al-Alawi (Alternativbezeichnungen des Lemmas)
Aḥmad Ibn-Muṣṭafā al-ʿAlawī; Aḥmad ʿAlawī; Aḥmad al-ʿAlawī; Aḥmad ibn Mustafa al-ʿAlawi; Ahmad Ibn-Mustaphâ al-ʿAlawî; Aḥmad bin-Muṣṭafā al-ʿAlāwī al-Mustaġānimī; Ahmed Ben Mustapha al-Alawi; Ahmad al-'Alawi; Ahmad ibn Mustafa al-Alawi; Cheikh Ahmed Ibn Mustafa Al-'Alawi; Cheikh Ahmed Ibn Mustafâ Al-'Alâwî; Shaykh Ahmed Ibn Mustafa al-Alawi; Abu al-Abbas Ahmad ibn Mustafa al-Alawi; Cheikh Ahmed al-Alawi; Aḥmad al-ʿAlawī; Sheikh Ahmad ibn-Mustaphâ al-´Alawî; Cheikh El-Alaoui; Aḥmad ibn Muṣṭafā al-ʿAlawī al-Mustaġānimī; Ahmed El-Alaoui; Ahmed El-Alaoui; Ahmed ben Mustapha Al Alawi; Ahmed ben Mustapha al Alawi; Aḥmad ibn Muṣṭafā al-Mustaġānimī Abū al-ʿAbbās ʿAlawī; Shaykh Al-Alawi; Aḥmad ibn Muṣṭafá Alāwī al-Mustaghānimī