Altstadt (Weiden in der Oberpfalz)

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Altstadt
Koordinaten: 49° 41′ N, 12° 9′ OKoordinaten: 49° 41′ 7″ N, 12° 8′ 47″ O
Höhe: 397 m
Fläche: 98 ha
Einwohner: 4046
Bevölkerungsdichte: 4.129 Einwohner/km²
Vorwahl: 0961
Karte
Stadtteile von Weiden in der Oberpfalz. Die Altstadt ist relativ mittig zu finden.
Luftbild mittelalterliche Altstadt
Luftbild mittelalterliche Altstadt

Die Altstadt ist ein Stadtteil von Weiden in der Oberpfalz, der das Stadt- und Geschäftszentrum von dieser bildet und den mittelalterlichen Kern mit umfasst. Der Stadtteil gliedert sich den historischen Stadtkern, die Innenstadt sowie das in den 1970er Jahren erschlossene Gebiet Naabwiesen. Im Sprachgebrauch ist damit meist der Bereich der ursprünglichen Stadt innerhalb der Stadtbefestigung gemeint.

Im Stadtteil waren Ende 2023 etwa 4046 Menschen als Wohnbevölkerung gemeldet.[1]

Die angrenzenden Stadtteile sind der Rehbühl im Nordosten, die Scheibe im Norden, Weiden Ost 1 im Osten, Moosbürg und Bahnhof im Süden, Lerchenfeld im Südwesten und Stockerhut im Westen.[2][3]

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karte

Die Altstadt wird im Osten durch den Flutkanal und im Westen durch die Bahnstrecke Weiden–Oberkotzau abgegrenzt. Sie liegt auf ca. 391[4] bis 400[4] m ü. NN auf einem größtenteils hochwasserfreien Sockel. Lediglich das Gebiet Naabwiesen liegt nur wenige Meter über der Waldnaab.

Rehbühl Scheibe Hammerweg
Stockerhut Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Weiden Ost 2
Bahnhof Moosbürg Weiden Ost 1

Der gesamte Stadtteil verfügt über verschiedene Teile. Diese zeichnen sich durch ihr Alter, ihre Lage sowie ihre Bedeutung aus. Während die Altstadt den historischen Kern umfasst, bildet die Innenstadt das wirtschaftliche Zentrum. Das Gebiet Scheibe Süd ist vor allem ein Wohngebiet. In den Naabwiesen dagegen sind zahlreiche Einrichtungen und Schulen zu finden.

Altstadt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Altstadt ist der historische Stadtkern von Weiden. Er entstand im Mittelalter und war lange zeit von der Weidener Stadtmauer umgeben. Neben Teilen von dieser sind noch zahlreiche historische Gebäude, die oft unter Denkmalschutz stehen, erhalten.

Der Ursprung der Weidener Altstadt entstand im 12. Jahrhundert im Gebiet neben der heutigen Michaelskirche. Über das Gründungsjahr sind sich Experten bis heute nicht einig geworden. Jedoch ist anzunehmen, dass Weiden in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts entstand. Im Jahr 1241 wurde der Ortsname „bei den Weiden“ das erste Mal in einer Erbauseinandersetzung des Königs Konrad IV. mit den Vohburgern, Markgrafen des Nordgau, als „apud Weithaa“ erwähnt. Vermutlich bestand zuerst eine Kirche mit einem Pfarrhof, die von Mauern umgeben war. Schließlich entstand um diese herum eine Siedlung. Nachdem nun der älteste Kern bestanden hatte, wurde vermutlich 1189 eine Marktanlage südlich von diesem hinzugefügt. Da dieser einen rechteckigen Platz besitzt, wird davon ausgegangen, dass es damals bereits einen kleinen Marktplatz gab. In der Mitte von diesem platz, auf welchen alle Häuser ausgerichtet sind, befindet sich ein Haus. Dieses ist wahrscheinlich der Vorgänger vom Alten Rathaus. Diese beiden älteren Teile bestehen aus kurzen Gässchen und kleinen Plätzen, die nicht planmäßig angelegt wurden.[5]

Bahnhofsquartier (Nord)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Bahnhofsquatier ist nur teilweise im Stadtteil Altstadt. Während der nördliche teil zu diesem gehört, gehört der südliche zum Stadtteil Moosbürg und Bahnhof. Nachdem der Bahnhof 1863 außerhalb der Stadt eröffnet worden war, wuchs die Stadt bald bis zum Bahnhof hin. Somit entstand innerhalb weniger Jahre das Bahnhofsquatier von Weiden.[6][7] Für die Umgestaltung des Bahnhofsquatier hat das Bayrische Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr ein Konzept mit Bürgerbeteiligung ausgearbeitet.[8] Dieses sieht vor auf einem 84 Hektar großen Areal Brachflächen zu nutzen und Bebauung nachhaltiger zu gestalten. Die Unterführung sollte den Bahnhof nun nicht nur mit den Gleisen, sondern zusätzlich mit dem Stadtteil Lerchenfeld verbinden. Außerdem würde der Bahnhofsvorplatz umgestaltet werden. Hierfür würden Flächen für Busse wegfallen und durch Grünflächen ersetzt werden.[9] Dieses Projekt würde das Viertel, welches derzeit von alter Bausubstanz beherrscht ist deutlich aufwerten.

Innenstadt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Innenstadt stellt das wirtschaftliche Zentrum der Stadt dar. Sie befindet sich westlich der Altstadt.

Naabwiesen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Naabwiesen wird ein Gebiet südlich der historischen Altstadt bezeichnet. Es wird durch den Flutkanal, die Waldnaab den Weidingbach und den Stadtmühlbach begrenzt. Das Gebiet konnte erst in den 1970er Jahren bebaut werden, da es davor als Überschwemmungsland galt. Vorerst entstanden in diesem Gebiet Schule und Behörden. Außerdem wurde ein Großparkplatz und der Zentrale Omnibus Bahnhof (ZOB) errichtet. Erst später entstanden im südlichen Teil auch Wohngebiete.

Scheibe (Süd)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die südliche Scheibe (oft noch als RAW Siedlung bezeichnet) befindet sich zwischen der Altstadt und dem Stadtteil Scheibe. Die Siedlung entstand, als durch das Reichsausbesserungswerk viele Arbeitsplätze geschaffen wurden. Die meist aus Backstein gebauten Häuser sind sehr ähnlich. Außerdem sind sie alle in dieselbe Richtung ausgerichtet und haben denselben Abstand.

Straßen, Plätze, Fußgängerzone[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Altstadt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Oberer Markt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Obere Markt ist der wichtigste Platz in Weiden. Gemeinsam mit dem Unteren Markt bildet er den mittelalterlichen Marktplatz. Zwischen beiden befindet sich das Alte Rathaus. In der Mitte des Platze befindet sich der Stadtbrunnen. Nordwestlich von diesem öffnet sich der Platz zur Michaelskirche hin. Südlich von dieser trennt eine Häuserzeile den Kirchplatz vom an dieser Stelle schmäleren Oberen Markt ab.

Schlörplatz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Schlörplatz befindet sich vor dem Unteren Tor am Rand der Altstadt. Er ist nach dem letzten bayrischen Handelsminister Gustav von Schlör benannt. Dieser ermöglichte der Stadt den Bahnanschluss. Neben dessen Denkmal ist auf dem Platz die Friedenseiche zu finden. Am Schlörplatz steht das Finanzamt. An dessen Stelle stand im Mittelalter das Weidner Spital. Diese wurde im Dreißigjährigen Krieg zerstört.

Unterer Markt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Untere Markt bildet gemeinsam mit dem Oberen Markt den mittelalterlichen Marktplatz. Zwischen beiden befindet sich das Alte Rathaus. An dessen Rändern stehen Bürgerhäuser mit Giebel, die in der Renaissance errichtet wurden. In der Mitte des Platzes bilden zwei Baumreihen eine Allee. Hier wird jeden Mittwoch und Samstag der Wochenmarkt abgehalten.

Innenstadt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Macerata-Platz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Macerata-Platz ist der zentralste Platz der Innenstadt. Auf diesem treffen die Max-Reger Straße, die Ringstraße, die Weißenburger Straße, die Wörthstraße und die Leibnitzstraße zusammen. In dessen Mitte befindet sich ein Brunnen. An den Platz grenzt das Nordoberpfalz Center, welches das größte Einkaufszentrum in Weiden darstellt. Der größte Teil des Platzes ist Teil der Fußgängerzone. Lediglich die querende Ringstraße und die Leibnitzstraße werden vom Straßenverkehr genutzt.

Max-Reger-Straße[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Max-Reger-Straße ist die wichtigste Einkaufsstraße in Weiden. Sie ist Teil der Fußgängerzone. Auf einer Länge von etwa 400 Metern verbindet sie den Josef-Witt-Platz mit dem Macerata-Platz. Die Straße wurde auf dem Weiherdamm des ehemaligen Siechenweihers errichtet. Dadurch ergibt sich immer noch ein Höhenunterschied zwischen der der Straße zugewandten Seite und den Hinterhöfen.

Wörthstraße[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Wörthstraße ist Teil der Fußgängerzone und verbindet den Macerata-Platz mit dem Oberen Tor. Etwa auf der Hälfte der 150 Meter langen Straße befindet sich eine Kreuzung, die den Namen Issly-les-Moulineaux Platz trägt.

Naabwiesen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Stadtteil Naabwiesen ist von sehr breiten Straßen beherrscht. Zwischen diesen gibt es teilweise auch große Abstände. Plätze gibt es hier keine.

Behörden und Einrichtungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Behörden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den Naabwiesen befindet sich das Neue Rathaus. Seit dem Bau von diesem wird das Alte Rathaus nicht mehr genutzt. Außerdem sind im Stadtteil auch Ämter zu finden, die nicht im Rathaus untergebracht sind. Dies ist zum Beispiel das Finanzamt, welches sich nahe dem Schlörplatz befindet.

Bildungsstätten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Weiden gibt es zwei Mittelschulen, zwei Realschulen, sechs Grundschulen und ein sonderpädagogisches Förderzentrum sowie drei Gymnasien. Im Stadtteil Altstadt befinden davon sich zwei Realschulen, eine Grundschule und ein Gymnasium. Am Rand des Stadtteils befindet sich noch ein zweites Gymnasium. Somit gibt es folgende Schulen:

  • Hans-Scholl Realschule
  • Sofie-Scholl Realschule
  • Gerhardinger Grundschule
  • Stötznerschule
  • Elly-Heuss-Gymnasium

Sowie am Rand (teilweise im Stadtteil Scheibe):

Sonstige Schulen sind die Franz-Grothe-Schule – Städt. Musikschule und die Volkshochschule.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Altstadt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. https://www.weiden.de/fileadmin/user_upload/A_Stadt-Rathaus-Buerger/A01_Willkommen/Monitoring_und_Statistik/a1_bevoelkerungsbestand.pdf
  2. Stadtteilegliederung. In: weiden.info. Stadt Weiden, abgerufen am 20. April 2024.
  3. Bevölkerungsbestand Stadtteile. (PDF; 4,6 MB) In: weiden.de. Stadt Weiden, 31. Dezember 2021, abgerufen am 20. April 2024.
  4. a b Höhe abgefragt (mit Rechtsklick) auf dem Hintergrundlayer Amtliche Karte von: BayernAtlas der Bayerischen Staatsregierung (Hinweise)
  5. Ernst Gagel: Weiden in der Oberpfalz Von den Anfängen bis heute. 1. Auflage. Verlag für Behörden und Wirtschaft R. Alfred Hoepper, Aßling Dezember 1971, S. 26 ff.
  6. Weiden in der Oberpfalz von den Anfängen bis heute. Hoeppner, Aßling/München 1971, S. 176/177.
  7. Oberpfälzer Heimat – Band 6. Karl Knauf Verlag, Weiden 1961, S. 67–71.
  8. https://www.landstadt.bayern.de/mk_weiden/index.php
  9. https://www.weiden.de/fileadmin/user_upload/D_Wirtschaft-Planen-Bauen/D07_Stadtplanung/05_abgeschlossen_kr/landstadtbayern/2023_05_22_detail_bhf_var_1_2.pdf