Ammoniumsulfamat

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Strukturformel
Allgemeines
Name Ammoniumsulfamat
Andere Namen
  • Ammate
  • Ammoniumamidosulfat
  • Ammoniumsulfamidat
  • AMS
Summenformel NH4(SO3NH2)
Kurzbeschreibung

farbloser Feststoff mit schwachem Geruch[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 7773-06-0
EG-Nummer 231-871-7
ECHA-InfoCard 100.028.974
PubChem 24482
Wikidata Q1014257
Eigenschaften
Molare Masse 114,12 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

1,77 g·cm−3[2]

Schmelzpunkt

131–135 °C[3]

Siedepunkt

160 °C (Zersetzung)[1]

Löslichkeit

sehr leicht in Wasser (1950 g·l−1 bei 20 °C),[1] schwer löslich in Ethanol[4]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]
Gefahrensymbol

Achtung

H- und P-Sätze H: 302
P: 280​‐​264​‐​270​‐​301+312[1]
MAK

Schweiz: 10 mg·m−3 (gemessen als einatembarer Staub)[5]

Toxikologische Daten

3900 mg·kg−1 (LD50Ratteoral)[2]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Ammoniumsulfamat ist eine anorganische chemische Verbindung: das Ammoniumsalz der Amidosulfonsäure.

Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ammoniumsulfamat wird – wie auch Ammoniumsulfat und Ammoniumdihydrogenphosphat – als Flammschutzmittel für Textilwaren und Papiere verwendet.[6]

Außerdem dient es als Weichmacher für Papier, als nicht-selektives Herbizid besonders gegen Gehölze sowie ein- und mehrjährige Unkräuter im Forst, zum Sulfonamid-Nachweis im Blut und zur Reinigung von Tierhäuten vor dem Gerbprozess.[2]

Zulassung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den Staaten der Europäischen Union und in der Schweiz sind keine Pflanzenschutzmittel mit diesem Wirkstoff zugelassen.[7]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e Eintrag zu Ammoniumsulfamat in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 8. Januar 2020. (JavaScript erforderlich)
  2. a b c Eintrag zu Ammoniumsulfamidat. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 20. Juni 2014.
  3. Datenblatt Ammonium sulfamate bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 20. Mai 2017 (PDF).
  4. Europäisches Arzneibuch 10.0. Deutscher Apotheker Verlag, 2020, ISBN 978-3-7692-7515-5, S. 704.
  5. Schweizerische Unfallversicherungsanstalt (Suva): Grenzwerte – Aktuelle MAK- und BAT-Werte (Suche nach 7773-06-0 bzw. Ammoniumsulfamat), abgerufen am 2. November 2015.
  6. Lei Xia, Hai-long Wang, Bao-qing Shentu, Zhi-xue Weng: Ammonium sulfamate flame retarded polyamide 6: Morphology and thermal degradation. In: Chinese Journal of Polymer Science. Band 28, Nr. 5, September 2010, S. 753–759, doi:10.1007/s10118-010-9116-8.
  7. Generaldirektion Gesundheit und Lebensmittelsicherheit der Europäischen Kommission: Eintrag zu Ammonium sulphamate in der EU-Pestiziddatenbank; Eintrag in den nationalen Pflanzenschutzmittelverzeichnissen der Schweiz, Österreichs und Deutschlands, abgerufen am 26. März 2016.