Amtsgericht Hannover
Das Amtsgericht Hannover in Hannover ist ein Amtsgericht im Landgerichtsbezirk Hannover. Das Amtsgericht hatte 2002 insgesamt 710 Mitarbeiter, darunter 104 Richter und 97 Rechtspfleger. Der Präsident des Amtsgerichts ist Götz Wettich und als Geschäftsleiter des Amtsgerichts Hannover ist Peter Bachler tätig.
Zugehörigkeit
Der Landgerichtsbezirk Hannover umfasst sechs Amtsgerichte, darunter neben dem Amtsgericht Hannover die Amtsgerichte in Burgwedel, Hameln, Neustadt am Rübenberge, Springe und Wennigsen (Deister).
Zuständigkeit
Der Gerichtsbezirk des Amtsgerichts Hannover umfasst die Landeshauptstadt Hannover sowie die angrenzenden Städte Hemmingen, Laatzen, Langenhagen und Seelze. Das Amtsgericht Hannover hat somit etwa 750.000 Gerichtseingesessene. Übergeordnetes Gericht ist das Landgericht Hannover.
Geschichte
Das Amtsgericht wurde 1852 im Zuge der „Großen Justizreform“ im Königreich Hannover gegründet. Es war als Stadtgericht zunächst nur für die Stadt Hannover zuständig, wurde jedoch schon 1856 mit dem Amtsgericht, das für den Landkreis Hannover zuständig war, zusammengelegt. 1859 wurde das Amtsgericht Langenhagen eingegliedert. Im Laufe seiner über 150-jährigen Geschichte war das Amtsgericht in verschiedenen Gebäuden untergebracht: Im Jahr 1888 zog es vom Reden’schen Palais, in dem seit 1852 untergebracht war, in das neu erbaute „Alte Justizgebäude“, auch Justizpalais genannt, das im Zweiten Weltkrieg vollkommen zerstört wurde. Da jedoch zu keiner Zeit des Gerichts ausreichend Räumlichkeiten zur Verfügung standen, bezogen Abteilungen des Gerichts von Anfang an zusätzlich angemietete Gebäude in der hannoverschen Innenstadt. Entspannung brachte erst 1985 ein Neubau auf dem Nachbargrundstück. 1977 wurde durch den rechtsradikalen Paul Ernst Otte, der auch V-Mann des Verfassungsschutzes war, ein Bombenanschlag auf das Amtsgericht Hannover durchgeführt.[1][2] Der Anschlag fiel in eine Reihe von Anschlägen, bzw. Anschlagsversuchen auf Grenzanlagen in der DDR, Lastwagen im Transitverkehr nach Berlin, das jüdische Gemeindehaus in Hannover, die Amtsanwaltschaft Flensburg.
Siehe auch
Literatur
- Arnold Nöldeke: Die Kunstdenkmale der Stadt Hannover, Teil 1, Denkmäler des "alten" Stadtgebietes Hannover, Die Kunstdenkmäler der Provinz Hannover Bd. 1, H. 2, Teil 1, Hannover, Selbstverlag der Provinzialverwaltung, Schulzes Buchhandlung, 1932, S. 337f.
- Neudruck im Verlag Wenner, Osnabrück 1979, ISBN 3-87898-151-1
- Gerd Weiß, Marianne Zehnpfennig: Königstraße mit Nebenstraßen und Volgersweg, in: Hans-Herbert Möller (Hrsg.): Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Baudenkmale in Niedersachsen, Stadt Hannover, Teil 1, Band 10.1. ISBN 3-528-06203-7, S. 77ff, hier: S. 79; sowie
- Mitte im Addendum Verzeichnis der Baudenkmale gem. § 4 (NDSchG) (ausgenommen Baudenkmale der archäologischen Denkmalpflege), Stand 1. Juli 1985. Stadt Hannover, Niedersächsisches Landesverwaltungsamt – Institut für Denkmalpflege, S. 5ff.
- Günther Kokkelink, Harold Hammer-Schenk (Hrsg.): Laves und Hannover. Niedersächsische Architektur im neunzehnten Jahrhundert, revidierte Neuauflage der Publikation Vom Schloss zum Bahnhof…, Ed. Libri Artis Schäfer, 1989, ISBN 3-88746-236-X, S. 322–326
- Helmut Knocke, Hugo Thielen: Volgersweg 1, in: Hannover Kunst- und Kultur-Lexikon, S. 210
- Helmut Knocke: Justizgebäude, in: Stadtlexikon Hannover, S. 331
- Volker Lessing: Amtsgericht Hannover. Ein Lesebuch mit Bildern, 1. Auflage 2014, Soest, Westfalen: Tertulla-Verlag, 2014, ISBN 978-3-9815602-4-4
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Neonazi als Doppelagent. In: Der Spiegel. Nr. 27, 1992 (online).
- ↑ Prozeß gegen Rechtsradikale: Bombe vom V-Mann. In: zeit.de. 14. November 1980, abgerufen am 5. Dezember 2014.
Koordinaten: 52° 22′ 37″ N, 9° 44′ 42″ O