Andrea III. Muzaka

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Andrea III. Muzaka (auch Andreas Musachi, Andrea Muzakë; † nach 1393) war ein albanischer Fürst und Herr von Devoll.[1]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Andrea entstammte der vornehmen, im zentralen Albanien begüterten Adelsfamilie Muzaka und folgte seinem Vater Ghin I. in seinem Despotat, das die Tomornizza in der Nähe des Berges Tomorr, die beiden Täler (Groß- und Kleindevoll) am Devoll, der die Grenze zu den Arianiti (auch: Arianiti Komnenen) war,[2] und die Landschaft Kastoria mit allen Städten und Domänen umfasste.[3][4]

In venezianischen Dokumenten taucht „Andreas Misachi“ nicht als Fürst, sondern als „wertvoller Bürger von Durazzo“ auf. Mit dem Dokument Nr. 439 vom 27. Februar 1389 erhielt Andreas und andere Herren vom Dogen Antonio Venier für ihre Dienste, „dass die Stadt nicht in die Hände der Türken fällt“, jährlich 300 Dukaten erhalten sollten und das solange „die Stadt in venezianischen Händen war“.[5]

Im April 1393 erhielten die wertvollsten Bürger der Stadt Durazzo und die „Albanesenhäuptlinge in der Nähe“ Geschenke und Pensionen vom Bailo und Kapitän von Durazzo, Francesco Giorgio. Unter den Beschenkten wurde auch Andreas III. genannt.[6]

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Andrea heiratete Kyranna (erhielt als Mitgift Grabossa), die Tochter von Gjin Zenevisi, dem Herren von Agyrokastro und Vagenetia, mit der er sechs Kinder hatte[7]:

  • Gjin II. Muzaka (deutsch Johannes; † 1455 kurz nach der Schlacht bei Berat),[8] Skanderbegs Mitstreiter ⚭ Chiranna, Enkelin (oder Nichte) von Matarango von Gora
  • Theodor III. Muzaka auch bekannt als Theodor Corona Musachi; Skanderbegs Mitstreiter; hinterließ keine direkten Erben
  • Maria Muzaka ⚭ Arianiti Comnenus (* ca. 1400; † 1461 in Durrës)[Anm. 1][9]
  • Elena Muzaka ⚭ Philipp von Ragusa
  • Comita Muzaka ⚭ Arianiti, Sohn von Musachi Arianiti Comneno
  • Condisa Muzaka ⚭ Duru, Sohn von Aidino; Herr von Neppe

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Herr von Çermenika, Mokra und Spatennia (Shpat); einer der Kapitäne von Skanderbeg

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ludovicus de Thallóczy, Constantinus Jireček, Emilianus de Sufflay: Acta und Diplomata Res Albaniae Medien Aetatis illustrantia 1344–1406. Band II. Adolphi Holzhausen, Wien 1916 (Latein, bnf.fr).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Andrea III Muzaka. Abgerufen am 14. März 2018 (englisch).
  2. Allgemeine Encyklopädie der Wissenschaften und Künste. Erste Section A–G. Hermann Brockhaus, Leipzig 1868, S. 121 (Volltext in der Google-Buchsuche).
  3. Carl Hermann Friedrich Johann Hopf: Chroniques gréco-romanes inédites ou peu connues. Weidmann, Berlin 1873, S. 282 (italienisch, Textarchiv – Internet Archive).
  4. Allgemeine Encyklopädie der Wissenschaften und Künste, 1868, S. 42
  5. Acta et Diplomata Res Albaniae Medien Aetatis illustrantia 1344–1406, Band II, S. 104
  6. Allgemeine Encyklopädie der Wissenschaften und Künste, 1868, S. 93
  7. Rosario Jurlaro: I Musachi, despoti d’Epiro. Edizioni del Centro Librario, Bari November 1970, S. 61 (italienisch, vatrarberesh.it [PDF; abgerufen am 2. März 2018]).
  8. Allgemeine Encyklopädie der Wissenschaften und Künste, 1868, S. 122
  9. Arianiti Comneno. Abgerufen am 11. März 2018 (italienisch).