Andreas und Thomas Strüngmann

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Andreas und Thomas Strüngmann (* 16. Februar 1950) sind die Gründer des Pharmaunternehmens Hexal aus Holzkirchen in Oberbayern. Andreas Strüngmann ist Arzt und Thomas Strüngmann ist ein Betriebswirt und Marketing-Fachmann.[1]

Biographie

Andreas und Thomas Strüngmann sind eineiige Zwillinge. Sie bauten seit 1986 das Unternehmen Hexal auf, das zum zweitgrößten Generika-Hersteller Deutschlands aufstieg. Im Februar 2005 verkauften die Brüder das Unternehmen mitsamt ihrem Anteil von 68 Prozent an Eon Labs für 7,5 Milliarden US-Dollar an Novartis. Danach wurden beiden Stellungen bei Sandoz angeboten, einem Tochterunternehmen von Novartis, die sie jedoch nicht annahmen.

Das Forbes Magazine listete die Brüder in seiner Ausgabe des Jahres 2006 mit je 3,75 Milliarden Dollar Vermögen auf Platz 185 der reichsten Menschen der Welt.[2][3] In der Ausgabe des Jahres 2015 wurden sie mit je 3,1 Milliarden Dollar auf Rang 534 geführt.[4][5]

2007 gründeten die beiden das Ernst-Strüngmann-Forum, eine dem Frankfurt Institute for Advanced Studies angegliederte Konferenzreihe über Gegenwartsprobleme. Ebenfalls besaß die Familie Strüngmann bis Mai 2013 mehr als 10 Prozent der Aktien der IVG Immobilien.[6] Darüber hinaus waren die Brüder über die Athos Service GmbH ab Februar 2008 mit 25 % an der Conergy AG beteiligt.[7] Die Beteiligung an dem Solarunternehmen wurde nach der Reaktorkatastrophe in Fukushima im März 2011 verkauft.[8]

Über ihre Beteiligungsgesellschaften Santo Holding und Athos Service GmbH halten die Gebrüder Strüngmann größere Anteile an Firmen im Biotech- und Gesundheitsbereich. Im Jahr 2004 wurde die Südwestbank an die Santo Holding (Deutschland) GmbH verkauft.[9]

Im Juli 2008 unterzeichneten die Brüder einen Kooperationsvertrag mit der Max-Planck-Gesellschaft zur Gründung eines privaten Forschungsinstituts, das sich medizinisch-naturwissenschaftlichen Projekten - vornehmlich auf dem Gebiet der kognitiven Neurowissenschaften - widmen soll. Sitz der Einrichtung mit dem Namen Ernst Strüngmann Institut (ESI gGmbH), das von den Brüdern mit mehr als 200 Mio. Euro ausgestattet wurde,[10] ist Frankfurt am Main.[11] Das Institut ist eine assoziierte Forschungseinrichtung der Max-Planck-Gesellschaft. Seit 2009 ist der Neurophysiologe Pascal Fries wissenschaftlicher Direktor des Instituts.[12]

Andreas Strüngmann ist verheiratet und hat zwei Kinder, beide Brüder leben am Tegernsee in Oberbayern.

Literatur

  • Heide Neukirchen: Hexal-Kapitalismus - Der Aufstieg der Brüder Strüngmann. Campus, Frankfurt/Main 2006, ISBN 978-3-593-37929-6.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. siehe Normdaten und Veröffentlichungen der Brüder in der Deutschen Nationalbibliothek unter GND 131538411 und GND 109547306
  2. Andreas Strüngmann, The World's Richest People - Forbes.com
  3. Thomas Strüngmann, The World's Richest People - Forbes.com
  4. Andreas Struengmann - Forbes
  5. Thomas Struengmann - Forbes
  6. „Stimmrechtsmitteilung (Mai 2013)“, IVG Immobilien AG, 22. Mai 2013
  7. „Milliardäre kaufen sich bei Conergy ein (Februar 2009)“, T-Online, 21. Feb. 2008
  8. „Veröffentlichung gemäß § 26 Abs. 1 WpHG (März 2011)“, DGAP, 23. März 2011
  9. „Ungeheurer Antrieb“, manager magazin, Heft 9, 2008
  10. „Mehr als 200 Millionen Euro für Institut der Neurowissenschaft“, FAZ, 17. Juli 2008
  11. „Brüder Strüngmann gründen privates Forschungsinstitut in Kooperation mit der Max-Planck-Gesellschaft“, Max-Planck-Gesellschaft, 17. Juli 2008
  12. „Ernst Strüngmann Institute (ESI) for Neuroscience in Cooperation with Max-Planck-Society“