Andrä von Graben

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Inschrift des Andrä von Graben und der Polirena von Reichenburg, Stift Rein (Andräs Begräbnisstätte befindet sich aber in (Ober)Marburg) oder (Ober)Radkersburg

Andrä von Graben (* auf Schloss Kornberg; † 14. April 1556 ebenda) war ein steirischer Edelmann und Herr von Kornberg, Obermarburg, (Ober)Radkersburg, Riegersburg, Rohrbach, Grabenhofen, Liechtenberg und Krottenhofen.[1]

Biografie

Andrä von Graben entstammte dem edelfreien Geschlecht der Von Graben und war der letzte Spross deren steirischen Familienzweiges. Sein Vater war der protestantische Wilhelm von Graben, ein Sohn des katholischen Ulrich III. von Graben, Landeshauptmann der Steiermark.[2] Andrä selbst war gleich seines Vaters von protestantischer Gesinnung. Im Jahre 1536 heiratete er Polirena von Reichenburg. Dieser Ehe entsprangen keine Kinder.

Die Herren von Graben besaßen Kornberg seit es Ulrich II. von Graben im Jahre 1328 von Ulrich von Walsee für seine Familie erwerben konnte. Dessen Nachkommen, sowie auch Andrä, bauten die Befestigungsanlagen des Schlosses weiter aus. Andrä vermachte schon im Jahre 1543 die „Veste und das Geschloß Khornberg“ seinem Vetter Helfrich von Kainach.[3] Nach Andräs Tod im Jahre 1556 traten seine Witwe Polirena und hernach seine Schwester Anna von Graben sein Erbe als Herrin von Obermarburg und Kornberg an.[1] In weiterer Folge [im Jahre 1564] wurde Kornberg den Herren von Stadl zugesprochen. [4] Obermarburg fiel Hans von Kainach zu, der es auf Abrechnung innehatte.[5]

Im Jahre 1510 wurde Andrä von Graben für drei Jahre zum Amtmann von Windischgrätz ernannt.[6]

Im nahe Lienz gelegenen Thurn ließ Andrä von Graben das ursprünglich von Albert I. von Görz-Tirol im Jahre 1290 erbaute Helenenkirchl baulich zur noch heutzutage bestehenden St. Andrä-Kirche erweitern. Im Chor der Kirche ist eine Tafel eingemauert mit den schlichten Worten: „Andrä v. Graben A.D. MDXXXII“. Der entstandene Neubau wurde am Ostermontag 1533 geweiht.[7]

Andrä von Graben war auch Inhaber des landesfürstlichen Lehen Riegersburg, welches er aber durch eigenes Versäumnis zu erneuern vergaß. Es ist somit dem Landesfürsten als ein erledigtes Lehen heimgefallen.[8]

Andrä von Graben liegt in Marburg begraben. Der Grabstein aus rotem Marmor zeigt uns sein Wappen, das in heraldischer Sprache folgendermaßen beschrieben wird: Im roten Schilde ein silbernes, auf den Griff gestelltes Grabscheit, mit golden beschlagenem Stichblatt.[9] eine andere Quelle spricht von der Pfarrkirche Radkersburg.[10]

Einzelnachweise

  1. a b Adalbert Sikora: Die Herren vom Graben. In: Zeitschrift des historischen Vereines für Steiermark. 51. Jahrgang, Graz 1960, S. 93
  2. Adalbert Sikora: Die Herren vom Graben. In: Zeitschrift des historischen Vereines für Steiermark. 51. Jahrgang, Graz 1960, Seiten 92/93
  3. Schloss Kornberg. In: burgen-austria.com. Private Website von Martin Hammerl;
  4. Adalbert Sikora: Die Herren vom Graben. In: Zeitschrift des historischen Vereines für Steiermark. 51. Jahrgang, Graz 1960, Seiten 83 und 84
  5. Carl Schmitz: Historisch-topographisches Lexicon von Steyermark. Band 1, Kienreich, Graz 1822, S. 548 (Digitalisat)
  6. Mittheilungen des historischen Vereines für Steiermark. Band 12–14 (Digitalisat)
  7. Helenenkirchl. Kirche St. Andrä
  8. Joseph Hammer-Purgstall: Die Gallerinn auf der Rieggersburg: historischer Roman mit Urkunden. Band 1 (Digitalisat)
  9. Deutsches Jahrbuch für Volkskunde. Band 3. Akademie-Verlag, 1957.
  10. Digitalisiert bei Google books Joseph August Kumar: Mahlerische Streifzüge in den Umgebungen der Hauptstadt Grätz - Grätz., Kapitel XIII Rosenberg und Graben, S. 295

Literatur