Anilazin

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 9. August 2016 um 23:21 Uhr durch Leyo (Diskussion | Beiträge) ((durch neue Browserversionen) nicht mehr benötigte feste Zeilenumbrüche entfernt). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Strukturformel
Strukturformel des Anilazins
Allgemeines
Name Anilazin
Andere Namen
  • 2-Chlor-N-(4,6-dichlor-1,3,5-triazin-2-yl)anilin
  • Dyrene
  • Zinochlor
Summenformel C9H5Cl3N4
Kurzbeschreibung

farblose Kristalle[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 101-05-3
Wikidata Q413886
Eigenschaften
Molare Masse 275,52 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

1,7 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

159–160 °C[1]

Siedepunkt

Zersetzung [1]

Dampfdruck

bei 20 °C vernachlässigbar[1]

Löslichkeit
  • nahezu unlöslich in Wasser (8 mg·l−1 bei 20 °C)[1]
  • moderat löslich in organischen Lösungsmitteln[2]
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[3] ggf. erweitert[1]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Achtung

H- und P-Sätze H: 315​‐​319​‐​410
P: 273​‐​305+351+338​‐​501[1]
Toxikologische Daten
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Anilazin ist ein Wirkstoff zum Pflanzenschutz und eine heterocyclische organische Verbindung aus der Gruppe der Triazine. Sie liegt in Form eines farblosen Feststoffes vor und wird als Fungizid eingesetzt.

Geschichte

Anilazin wurde 1953 von der Ethyl Corporation patentiert.[5] Es war das erste Pflanzenschutzmittel auf Basis von Cyanurchlorid.

Gewinnung und Darstellung

Anilazin kann durch Reaktion von Cyanurchlorid und o-Chloranilin gewonnen werden.[6]

Verwendung

Anilazin wird als Kontaktfungizid verwendet. Es wird bzw. wurde gegen zahlreiche Blatt- und Fruchtkrankheiten (z. B. bei Befall mit Septoria, Alternaria, Colletotrichum coffeanum, Leptosphaeria nodorum und Pyrenophora teres) bei verschiedenen Kulturpflanzen (Kaffee, Getreide, Tabak) eingesetzt.

Zulassung

In den EU-Staaten einschließlich Deutschland und Österreich sowie in der Schweiz sind keine Pflanzenschutzmittelmit diesem Wirkstoff zugelassen.[7]

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h i Eintrag zu Anilazin in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA (JavaScript erforderlich).
  2. Anizalin (farmchemicalsinternational).
  3. Eintrag zu Anilazine im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
  4. Joint Meeting on Pesticide Residues (JMPR), Monograph für Anilazine
  5. Patent US2720480: Fungicidal compositions and method of using same. Angemeldet am 17. Juli 1953, veröffentlicht am 11. Oktober 1955, Anmelder: Ethyl Corp., Erfinder: Calvin N. Wolf.
  6. Thomas A. Unger: Pesticide Synthesis Handbook. William Andrew, 1996, ISBN 0-8155-1853-6, S. 641 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  7. Generaldirektion Gesundheit und Lebensmittelsicherheit der Europäischen Kommission: Eintrag zu Anilazine in der EU-Pestiziddatenbank; Eintrag in den nationalen Pflanzenschutzmittelverzeichnissen der Schweiz, Österreichs und Deutschlands