Anton Musa

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Anton (auch: Antonius) Musa, auch West, Witsch (* um 1485 in Wiehe; † Anfang Juni 1547 in Merseburg) war ein evangelischer Theologe und Reformator.

Leben

Anton Musa studierte 1506 in Erfurt, 1509 in Leipzig und beendete seine Ausbildung mit dem Magister 1527 in Erfurt. Den humanistischen Namen Musa erhielt er in Erfurt von Helius Eobanus Hessus. Als Martin Luther auf der Reise nach Worms durch Erfurt kam, war Musa unter denen, die ihn willkommen hießen. In Erfurt fand er Anstellung zuerst an der Moritz-, dann an der Augustinerkirche. Von hier aus besuchte er häufig Luther.

Als Andreas Bodenstein in Jena Verwirrung stiftete, wurde Musa 1527 dorthin entsandt und stellte die Ordnung wieder her, wie ihm bei der Visitation 1527 bescheinigt wurde. Seitdem wirkte er als Superintendent und als Visitator im Vogtland und im Saalekreis. Als die Universität Wittenberg wegen der Pest nach Jena verlegt wurde, hatte Musa viel mit Philipp Melanchthon zu tun.

Anscheinend infolge von Intrigen bat er 1536 um Entlassung und übernahm das Pfarramt in Rochlitz, das er acht Jahre ausübte. Warum ihm hier Herzogin Elisabeth den Dienst kündigte, ist nicht bekannt. Er ging 1544 nach Merseburg, wo er neben dem Predigtamt auch den Dienst im Konsistorium versah. Er war auch kirchenmusikalisch tätig. 1524 gab er in Erfurt ein Gesangbuch mit 22 Liedern heraus. Weiter schuf er 12 fünfstimmige Kompositionen (Motetten und Kantaten).

Literatur

  • Susanne Siebert: MUSA, Anton. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 6, Bautz, Herzberg 1993, ISBN 3-88309-044-1, Sp. 370–372.
  • Sächsische Pfarrerbuch. Freiberg 1940, Seite 631
  • O. Clemen. Beiträge zur Reformationsgeschichte 1, 1900, Seite 62
  • G. Planitz. Eint d. Reform. in Rochlitz (Beiträge für sächsische Kirchengeschichte 17, 1904).
  • P. Fleming. Die erste Visitation im Hochstift Merseburg. Zeitschrift des Vereins für Kirchengeschichte der Provinz Sachsen 3, 1906.
  • O. Clemen. Briefe von A.M. an Fürst Georg von Anhalt. (Archiv für Reformationsgeschichte 9, 1912, Seite 23-78).
  • Herbert Koch. Antonius Musa, Jenas erster Superintendent (Zeitschrift des Vereins für Thüringische Geschichte und Altertum 34, 1940, Seite 175-183)
  • R. Jauernig. Antonius Musa in: Des Herrn Name steh uns bei. Berlin ohne Jahresangabe