Antonio Pacchioni

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Antonio Pacchioni (* 24. Juni 1664[1] in Reggio nell’Emilia; † 5. November 1726 in Rom) war ein italienischer Mediziner und Anatom.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Antonio Pacchioni studierte Medizin und Philosophie, war Schüler von Antonio Vallisneri und Marcello Malpighi und wurde nach seiner Promotion zunächst Arzt in Rom und 1693 bis 1699 Physicus in Tivoli. Anschließend lehrte er in Rom und wurde 1705 erster Arzt am Krankenhaus zum Lateran in Rom. Pacchioni war mit dem Mediziner Giovanni Maria Lancisi befreundet, mit dem er einige Veröffentlichungen gemeinsam erarbeitete bzw. ihn bei dessen Veröffentlichungen unterstützte.

Pacchioni war Mitglied des Istituto delle Scienze di Bologna, der Accademia dei Fisiocritici zu Siena sowie der Accademia dell’Arcadia. Am 18. März 1703 wurde Anton Pacchioni mit dem akademischen Beinamen Pelops unter der Matrikel-Nr. 254 als Mitglied in die Leopoldina aufgenommen.

Nach Antonio Pacchioni sind die Pacchionischen Granulationen, warzenartige Auswüchse auf der Hirnhaut, benannt, die er selbst 1705 erstmals beschrieben hat.

Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • De durae matris fabrica et usu disquisito anatomica. Rom 1701 (Digitalisat)
  • Dissertatio epistolaris de glandulis conglobatis durae Meningis humanae, indeque ortis lymphaticis ad piam Meningem productis. Rom 1705 (Digitalisat)
  • Durae meningis detecta nuperrime fabrica et usus etc. Epistola ad Fantonum. Rom 1712
  • Diss. phys.-anat. de durae meninge humana, novis experimentis. Rom 1721

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Andreas Elias Büchner: Academiae Sacri Romani Imperii Leopoldino-Carolinae Natvrae Cvriosorvm Historia. Litteris et impensis Ioannis Iustini Gebaueri, Halae Magdebvrgicae 1755, De Collegis, S. 485 (Digitalisat)
  • Matteo Al Kalak: Pacchioni, Antonio. In: Raffaele Romanelli (Hrsg.): Dizionario Biografico degli Italiani (DBI). Band 80: Ottone I–Pansa. Istituto della Enciclopedia Italiana, Rom 2014.
  • Johann Daniel Ferdinand Neigebaur: Geschichte der kaiserlichen Leopoldino-Carolinischen deutschen Akademie der Naturforscher während des zweiten Jahrhunderts ihres Bestehens. Friedrich Frommann, Jena 1860, S. 203 (Digitalisat)
  • Willi Ule: Geschichte der Kaiserlichen Leopoldinisch-Carolinischen Deutschen Akademie der Naturforscher während der Jahre 1852–1887. Mit einem Rückblick auf die frühere Zeit ihres Bestehens. In Commission bei Wilhelm Engelmann in Leipzig, Halle 1889, Nachträge und Ergänzungen zur Geschichte Neigebaur’s, S. 153 (archive.org).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Dieses Geburtsdatum, das auf Girolamo Tiraboschi (1783) zurückgeht, bevorzugt das Dizionario biografico degli Italiani gegenüber dem 13. Juni 1665, den der erste Biograph, Jacopo Chiappelli, 1730 nennt.