Arbeitskreis Militärgeschichte

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Der Arbeitskreis Militärgeschichte e.V. (AKM) ist ein 1995 in Freiburg im Breisgau gegründetes Forschungsnetzwerk in Form eines eingetragenen Vereins für interdisziplinäre Kriegs- und Militärgeschichte. Der Sitz ist am Historischen Institut der Universität Bern.

Zweck und Organisation

Der militärhistorische Verein wurde nach dem Deutschen Historikertag (1994) in Leipzig gegründet und soll „zur Entwicklung dieses aktuellen und wichtigen Feldes der Geschichtswissenschaft beitragen, das an deutschsprachigen Universitäten, institutionell kaum vertreten ist“.[1]

In der wissenschaftlichen Arbeit werden mehrere Bereiche der Geschichtswissenschaft wie politik-, institutions, wirtschafts-, sozial, kultur- und geschlechtergeschichtliche integriert.[2] Der Focus liegt auf dem späten 19. und 20. Jahrhundert. Neben jährlichen Mitgliederversammlungen organisiert der Kreis seit 1997 Jahrestagungen mit unterschiedlicher Themensetzung und Workshops als Gespräche mit innovativer Signalwirkung in Deutschland und dem Vereinigten Königreich.

Unter den Veranstaltungen sind auch die Kolloquien 2010 und 2012 in Zusammenarbeit mit dem wissenschaftlichen Beirat zur Verleihung des Werner-Hahlweg-Preises, dem Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung, dem Deutschen Komitee für die Geschichte des Zweiten Weltkrieges, dem Militärgeschichtlichen Forschungsamt, dem Arbeitskreis Militär und Gesellschaft in der Frühen Neuzeit und dem Lehrstuhl für Militärgeschichte/Kulturgeschichte der Gewalt der Universität Potsdam.[3][4]

Er gilt neben dem Arbeitskreis Historische Friedensforschung (AKHF) und dem Arbeitskreis Militär und Gesellschaft in der Frühen Neuzeit (AMG) zu den wichtigsten Arbeitskreisen für Militärgeschichte im deutschsprachigen Raum.[5]

Der Arbeitskreis Militärgeschichte hat derzeit über 500 Mitglieder,[6] darunter anerkannte Historiker wie Frank Becker, Thomas Kühne, Christian Th. Müller, Christoph Rass und John Zimmermann. Dem amtierenden Vorstand (seit 2015) gehören Martin Clauss, Wencke Meteling, Christian Koller, Christoph Nübel, Markus Pöhlmann und Alaric Searle an. Aktueller Vorsitzender ist Stig Förster.

Wilhelm-Deist-Preis für Militärgeschichte

Der Nachwuchs im Forschungsbereich wird im deutschsprachigen Raum seit 2006 durch den Wilhelm-Deist-Preis für Militärgeschichte gefördert, der auf den ehemaligen „Leitenden Historiker“ am Militärgeschichtlichen Forschungsamt (MGFA), Wilhelm Deist, zurückgeht. Dieser war auch Vorsitzender und Ehrenvorsitzender (2002–2003) des Vereins. Seit 2005 ist Gerd Krumeich Ehrenvorsitzender. Der Preis wird jährlich für überdurchschnittliche geschichtswissenschaftliche Abschlussarbeiten verliehen (u.a. an Peter M. Quadflieg (2007), Christoph Nübel (2008)), die der Dissertation vorgelagert sind. Zu den Jurymitgliedern gehören u.a. Stig Förster aus Bern und Sönke Neitzel aus Potsdam.

Publikationen (Auswahl)

Von 1995 bis 2011 erschien viermonatlich die Zeitschrift newsletter, die in Zeitschriftendatenbanken archiviert wird.[7][8]

Folgende Arbeiten sind in Verbindung mit dem Arbeitskreis Militärgeschichte e.V. herausgegeben worden, darunter Bände der mehrteiligen Schriftenreihe Krieg in der Geschichte des Verlages Ferdinand Schöningh:

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Jörg Echternkamp: Militärgeschichte. In: Frank Bösch, Jürgen Danyel (Hrsg.): Zeitgeschichte – Konzepte und Methoden. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2012, ISBN 978-3-525-30060-2, S. 293 ff., hier: 300.
  2. Jörg Echternkamp: Vom Krieg in der Erinnerung zur Erinnerung an den Krieg. In: Horst Möller, Aleksandr Cubar'jan (Hrsg.): Mitteilungen der Gemeinsamen Kommission für die Erforschung der Jüngeren Geschichte der Deutsch-Russischen Beziehungen. Band 4, Oldenbourg, München 2010, ISBN 978-3-486-59080-7, S. 71 ff. hier: S. 77.
  3. Takuma Melber: Militärgeschichte für Nachwuchswissenschaftler/-innen, in: AHF-Information, Nr. 140 vom 13. Juli 2010.
  4. Neue Perspektiven organisierter Gewalt. Nachwuchskolloquium zur Militärgeschichte. MGFA, Potsdam, 19. bis 21. Juni 2012.
  5. Ralf Pröve: Militär, Staat und Gesellschaft im 19. Jahrhundert (= Enzyklopädie deutscher Geschichte, Bd. 77). Oldenbourg, München 2006, ISBN 978-3-486-57633-7, S. 54.
  6. Forschende, Portal Militärgeschichte, abgerufen am 7. Juli 2014.
  7. ISSN 1434-7873; ZDB: 2052286-1
  8. Newsletter, Portal Militärgeschichte, abgerufen am 31. Mai 2014.