Atomgetriebenes Jagd-U-Boot
Ein atomgetriebenes Jagd-U-Boot dient sowohl der Aufklärung als auch dem Angriff auf gegnerische Schiffe; eine weitere wichtige Aufgabe ist der Schutz der größeren U-Boote mit ballistischen Raketen (SSBN/SNLE). Die amtliche Bezeichnung in der NATO für atomgetriebene Jagd-U-Boote ist SSN (englisch Ship Submersible Nuclear) oder SNA (französisch Sous-marin nucléaire d’attaque).
Bewaffnung
SSN/SNA sind heute meist mit Torpedos und Lenkflugkörpern bewaffnet. So sind einige U-Boote der USA und Großbritanniens zudem mit Tomahawk-Marschflugkörpern und Harpoon-Seezielflugkörpern ausgestattet. Diese kamen erstmals im Zweiten Golfkrieg 1991 zum Einsatz.
Die amerikanische und russische Marine nutzen atomgetriebene Jagd-U-Boote zum Schutz der Raketenboote der Ohio- oder Typhoon-Klasse.
Der bislang einzige erfolgreiche Angriff eines SSN auf ein feindliches Schiff erfolgte 1982 im Falklandkrieg, als die HMS Conqueror mit zwei Torpedos den argentinischen Kreuzer General Belgrano versenkte.[1]
Geschichte
Mit der USS Nautilus (SSN-571) stellte die US Navy 1954 das erste SSN und das erste Atom-U-Boot überhaupt in Dienst. Die sowjetische Marine zog 1958 mit der Leninski Komsomol nach. 1963 stellte die Royal Navy das erste europäische SSN, die HMS Dreadnought (S101) in Dienst. Zwanzig Jahre später baute auch Frankreich mit der Rubis (S 601) sein erstes SSN. Bereits 1974 hatte China ein SSN der Han-Klasse in Dienst gestellt.
All diese Staaten bauen auch weiterhin SSN.
Aktuelle und zukünftige SSN-Klassen
- Los-Angeles-Klasse (z. T. bereits außer Dienst gestellt)
- Seawolf-Klasse
- Virginia-Klasse
- Trafalgar-Klasse (z. T. bereits außer Dienst gestellt)
- Astute-Klasse - im Bau
- Projekt 671PTM (z. T. bereits außer Dienst gestellt)
- Sierra-Klasse
- Akula-Klasse (z. T. bereits außer Dienst gestellt)
- Graney-Klasse - in Entwicklung bzw. Bau
- Rubis-Klasse
- Barracuda-Klasse - in Entwicklung
Marine der Volksrepublik China:
Einzelnachweis
- ↑ «. . . nicht solange ich Premierministerin bin». Neue Zürcher Zeitung, 14. April 2007, abgerufen am 26. Oktober 2008.