Austrian Energy & Environment
AE&E Group GmbH
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Rechtsform | GmbH |
Sitz | Wien, Österreich |
Leitung | Georg Gasteiger (CEO) |
Mitarbeiterzahl | 2726[1] |
Umsatz | 613 Mio. Euro[1] |
Branche | Anlagenbau |
Website | [https://www.aee-group.com ( vom 19. Dezember 2009 im Internet Archive) www.aee-group.com ( vom 19. Dezember 2009 im Internet Archive)] |
Die AE&E Group GmbH (abgekürzt AE&E) war die Holding einer Gruppe von Anlagenbau-Unternehmen aus dem Bereich der Energie- und Umwelttechnik mit Hauptsitz in Österreich. Zur Gruppe gehörten weltweit mehr als 25 Unternehmen, die größten hiervon in Österreich (Raaba/Graz, Wien), in der Schweiz (Zürich), Deutschland (Nürnberg, Köln, Ratingen), Frankreich (Paris) und Spanien (Bilbao).
Die Unternehmensgruppe war im Besitz der im Insolvenzverfahren befindlichen A-Tec Industries und stellte mit rund 40 % des Umsatzes den größten Bereich innerhalb der A-Tec dar.[2] Infolge der Insolvenz der A-Tec Industries AG musste auch die AE&E Konkurs anmelden.[3] Daraufhin wurde die AE&E Gruppe zerschlagen.
Nach eigenen Angaben[2] umfasste das Portfolio der AE&E Kessel und Kesselanlagen, Gasreinigungssysteme, thermische Abfallbehandlungsanlagen, schlüsselfertige Biomasse- und Industrieanlagen, Kohlevergaser und Ventile sowie Services vom Engineering über Modernisierung und Umbau bis zum Anlagenbetrieb.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Unternehmen AE&E geht zurück auf die Vorgängerunternehmen Simmering-Graz-Pauker (Maschinenbaukonzern, gegründet 1854) und Waagner Biro (Stahlbauunternehmen, gegründet 1854[4]). Im Jahre 1989 wurde das staatliche Unternehmen SGP geteilt und der Bereich Energie- und Umwelttechnik mit Teilen der VA zusammengelegt. 1992 fusionierte dieser Teil mit Waagner-Biro und bildete die AE&E.
1996 übernahm das Unternehmen die ersten Anteile (25 %) des kroatischen Kesselhersteller Đuro Đaković. Eine Übernahme von 100 % erfolgte im Jahr 2000.[5]
Im Jahre 2002 übernimmt die A-Tec das Unternehmen.
In den folgenden Jahren expandierte das Unternehmen massiv durch Zukäufe:[5]
- 2003 Von Roll Inova, Schweiz (Zürich)
- 2004 Babcock Espana, die spanische Tochter der Deutschen Babcock
- 2005 zwei kleinere Kesselhersteller in Indien und Australien
- 2006 Bereich Industriekessel und -kraftwerke von Alstom mit Niederlassungen in
- 2007 Lentjes, Ratingen[8][9]
Die massiven Zukäufe kamen in den Folgejahren zu einem jähen Ende. Am 24. November 2010 musste AE&E nach dem Konkurs der Konzernmutter am Handelsgericht Wien die Insolvenz (Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung) anmelden.[10]
Laut einem Artikel des Industriemagazins habe der Vorstand der AE&E durch Bilanztricks getäuscht. Davon seien neben Öffentlichkeit und Banken auch Mirko Kovats betroffen gewesen.[11]
Anfang Dezember gab die Andritz AG bekannt, die AE&E Austria (das bedeutet die österreichischen Niederlassungen) zu kaufen und zu sanieren.[12] Diese firmieren nun unter Andritz Energy & Environment.[13]
Die Schweizer Zwischenholding AE&E Inova Holding AG musste im Dezember 2010 Nachlassstundung beantragen, da ein Darlehen an die AE&E Group GmbH abgeschrieben werden musste.[14]
Die übrigen Gesellschaften wurden wie folgt verwertet:
- Die Schweizer Tochterunternehmen AE&E Inova und KRB AG sowie die AE&E Inc., USA wurden an den japanischen Industriekonzern Hitachi Zosen verkauft.[14][14][15]
- Das russische Unternehmen EM Alliance übernahm die kroatische Tochter Đuro Đaković (Unternehmen)[16]
- Lentjes wurde vom südkoreanischen Doosan-Konzern gekauft.[17]
- Die Altawest SAS übernahm AE&E Inova France SA, AE&E Maintenance France S.A.S. und AE&E Inova France Operations S.A.S.[14]
- AE&E CZ, s.r.o., Tschechien ging 2011 an Bilfinger Berger[18]
- AE&E Chennai Works Ltd. und I.D.E.A. Private Ltd. wurden an Doosan (Südkorea) und Dodsal (Indien) verkauft[16]
- AE&E Inova GmbH, Deutschland musste im November 2010 Insolvenz anmelden. Die japanische IHI Corporation erwarb den Bereich Anlagen- und Kesselbau, Keppel Seghers das Know-how bezüglich Müllverbrennungsanlagen und enpros den Bereich Engineering.[19]
- AE&E Australia musste Insolvenz anmelden und wurde daraufhin an RCR Tomlinson verkauft[20]
Ehemalige Vorstände
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Jürgen Wild (* 1961), Vorstandsvorsitzender (2005–2008)
Geschäftszahlen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Durch die o. g. Zukäufe ist die AE&E-Gruppe in den letzten Jahren massiv gewachsen:[1][21]
Jahr | Umsatz [Mio. €] |
Mitarbeiter |
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2003 | 131 | 1100 |
2004 | 431 | 1607 |
2005 | 443 | 2153 |
2006 | 613 | 2726 |
2007 | 1045 | 4544 |
2008 | 1622 | 5005 |
2009 | 1812 | 5204 |
Trivia
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Logo der AE&E ist ein Penrose-Dreieck.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- AE&E Group ( vom 12. November 2010 im Internet Archive) im Internet Archive
- A-Tec Industries – Mutterkonzern
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c A-Tec Industries: Geschäftsbericht 2006 ( vom 28. Oktober 2007 im Internet Archive; PDF; 819 KB)
- ↑ a b A-Tec Industries: Kurzportrait der AE&E ( vom 2. April 2015 im Internet Archive)
- ↑ Lage „massiv verschlechtert“. news.ORF.at, 24. November 2010, abgerufen am 30. Juni 2012.
- ↑ Eintrag zu Waagner-Biro Binder AG im Austria-Forum (im AEIOU-Österreich-Lexikon)
- ↑ a b aee-dd.hr: Firmengeschichte Duro Dakovic TEP. Ehemals im ; abgerufen am 13. Juli 2021. (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) (nicht mehr online verfügbar)
- ↑ aee-group.cz: History of AE&E CZ, s.r.o. ( vom 15. März 2008 im Internet Archive) (englisch)
- ↑ A-Tec Industries: Akquisition des Bereiches Industriekessel- und Gesamtanlagen von ALSTOM macht Austrian Energy & Environment zur Nummer 3 in Europa ( vom 28. Oktober 2007 im Internet Archive; PDF; 30,4 KB)
- ↑ A-Tec Industries: A-TEC INDUSTRIES AG erwirbt deutschen Großanlagenbauer Lentjes ( vom 26. Oktober 2007 im Internet Archive; PDF; 22,5 KB)
- ↑ A-Tec Industries: Pressemitteilung A-Tec zu Lentjes Kauf Closing. (PDF) Ehemals im ; abgerufen am 13. Juli 2021. (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) (nicht mehr online verfügbar)
- ↑ HG Wien (007), Aktenzeichen 38 S 138/10m. Ehemals im ; abgerufen am 13. Juli 2021. (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) (nicht mehr online verfügbar)
- ↑ Die Akte AE&E. Industriemagazin, 4. April 2011, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 8. April 2011; abgerufen am 15. August 2012. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Andritz kauft A-Tec-Tochter AE&E (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2023. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. auf ORF vom 2. Dezember abgerufen am 3. Dezember 2010
- ↑ andritz.com: ANDRITZ Energy & Environment GmbH (AE&E) ( vom 27. Januar 2013 im Internet Archive)
- ↑ a b c d Hitachi Zosen Inova Annual Report 2010. (PDF; 5,0 MB) Abgerufen am 27. Januar 2013 (englisch).
- ↑ Tages-Anzeiger: Frühere Von-Roll-Tochter wird japanisch, 20. Dezember 2010
- ↑ a b Industriemagazin: AE&E: Verkauft und Liquidiert. Wie die Tochtergesellschaften des Anlagenbauers AE&E; verkauft werden ( vom 17. April 2015 im Internet Archive)
- ↑ Doosan boosts portfolio with acquisition of AE&E Lentjes ( des vom 22. September 2013 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Bilfinger Berger kauft AE&E-Tochter in Tschechien. Wirtschaftsblatt, 20. Juni 2011, archiviert vom am 22. September 2013; abgerufen am 30. Juni 2013.
- ↑ M&A Yearbook 2011/2012. (PDF; 8,1 MB) Abgerufen am 27. Januar 2013 (englisch).
- ↑ perthnow.com.au: RCR Tomlinson buys AE&E Australia. 24. Mai 2011, archiviert vom am 9. März 2012; abgerufen am 13. Juli 2021 (englisch).
- ↑ AE&E Geschäftszahlen (englisch)