Bachem (Bad Neuenahr-Ahrweiler)

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Bachem
Inoffizielles Ortswappen von Bachem
Koordinaten: 50° 32′ N, 7° 7′ OKoordinaten: 50° 32′ 25″ N, 7° 6′ 45″ O
Höhe: 110 m ü. NHN
Einwohner: 1254 (31. Dez. 2011)
Postleitzahl: 53474
Vorwahl: 02641
Bachem (Rheinland-Pfalz)
Bachem (Rheinland-Pfalz)

Lage von Bachem in Rheinland-Pfalz

Annakapelle Bachem
Annakapelle Bachem

Bachem ist ein Stadtteil und Ortsbezirk der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler im Landkreis Ahrweiler in Rheinland-Pfalz.

Der historische Weinort liegt zwischen Ahrweiler und Bad Neuenahr auf der rechten Ahrseite. Der Ort ist besonders bekannt durch den Anbau von Frühburgunder. Bachem gehörte von jeher zur Stadt Ahrweiler, die seit 1969 mit dem benachbarten Neuenahr die Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler bildet.

Geschichte

Funde aus der Steinzeit bis zur Römerzeit belegen die jahrtausendealte Tradition dieses Wohnplatzes. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte 798. Um 1170 begründet Gottfried das Geschlecht der Ritter von Bachem. Seit dem 12. Jahrhundert ist rund um Bachem der Weinbau nachgewiesen. Für 1353 ist eine Brücke zum auf der anderen Ahrseite liegenden Dorf Hemmessen urkundlich erwähnt.[1]

Bachem war seit dem 15. Jahrhundert fast 400 Jahre lang Streitobjekt zwischen der Stadt Ahrweiler und Wadenheim, einem der drei Dörfer, aus denen später Bad Neuenahr entstand. 1667 wütete die Pest in Bachem.[2] In Bachem standen zwei Burgen, die von einheimischen Rittergeschlechtern erbaut wurden, die Ahrburg und die Himmelsburg. Beide Burgen wurden zum Ende des Dreißigjährigen Krieges zerstört.

Bachem ist bekannt als Weinort. Auf 6 ha wird Frühburgunder angebaut, was 23 % des an der Ahr angepflanzten Frühburgunders entspricht. 1878 wurde der Winzerverein Bachem gegründet, der 1971 mit der heutigen Dagernova Weinmanufaktur fusionierte.

Sehenswürdigkeiten

Der Zeitraum der Erbauung der St. Leonarduskapelle – ein unverputzter romanisierender Bruchsteinbau – ist nicht genau bekannt. Im Stadtarchiv finden sich Rechnungen von 1585 bis 1678 über dringende Reparaturarbeiten. Am 27. Februar 1716 wurde die Kapelle neu geweiht. Sehenswert ist der Altar aus dem Jahr 1716. Von 1924 bis 1927 wurde das Bauwerk erneut restauriert. Die eingestürzte Decke wurde durch ein Tonnengewölbe ersetzt. Vermutlich aus 1220 stammt die St. Anna-Kapelle, die 1285 erstmals als Marienkapelle erwähnt wurde. Eine dritte Kapelle hoch oben im Bachemer Tal heißt Lourdes-Kapelle und führt ihren Ursprung auf das Versprechen einer glücklichen Heimkehr eines Bachemers aus dem Zweiten Weltkrieg zurück.

Das Bachemer Backhaus stammt aus dem Jahr 1650. Im Erdgeschoss als Gemeindebackhaus genutzt, hat es im Obergeschoss einen Feierraum, der von 1828 bis 1848 als Dorfschule, später als Jugendheim diente und seit 1978 ein sehenswertes Weinmuseum beherbergt.

Weblinks

Commons: Bachem – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd.1, hg. Bous/Klein, Bad Neuenahr-Ahrweiler 1998, Nr. 241, S.92
  2. Fontes adhuc inediti rerum Rhenanarum: Niederrheinische Chroniken, hg. Dr. Gottfried Eckertz, Köln 1864, S.233