Bahnhof Waßmannsdorf

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 21. Juli 2016 um 14:54 Uhr durch Hadibe (Diskussion | Beiträge) (WP:WPSK ID2; formatiert). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Waßmannsdorf
Bahnsteige und Gleise (2015)
Bahnsteige und Gleise (2015)
Bahnsteige und Gleise (2015)
Daten
Bahnsteiggleise 2
Abkürzung BWAF[1]
Eröffnung 10. Juli 1951
unbestimmt
Auflassung 7. Mai 1982
Lage
Stadt/Gemeinde Schönefeld
Ort/Ortsteil Waßmannsdorf
Land Brandenburg
Staat Deutschland
Koordinaten 52° 22′ 5″ N, 13° 27′ 48″ OKoordinaten: 52° 22′ 5″ N, 13° 27′ 48″ O
Höhe (SO) 47 m
Eisenbahnstrecken Bahnstrecken bei Waßmannsdorf
Bahnhöfe in Brandenburg
i16i18

Der Bahnhof Waßmannsdorf ist ein Haltepunkt der S-Bahn Berlin in Waßmannsdorf in der Gemeinde Schönefeld an der Bahnstrecke Grünauer Kreuz–Flughafen Berlin Brandenburg. Er wurde im Oktober 2011 fertiggestellt, ging jedoch bisher nicht in Betrieb. Voraussichtlich wird er 2017 mit Inbetriebnahme des Flughafens Berlin Brandenburg eröffnet werden. Bereits von 1951 bis 1982 existierte im Ort ein Bahnhof. Dieser lag nicht an derselben Stelle und war ausschließlich Betriebsbahnhof am Berliner Außenring.

Lage

Der Bahnhof Waßmannsdorf liegt etwa 800 m südwestlich des Ortskerns von Waßmannsdorf. Der Flughafen Schönefeld ist etwa vier Kilometer entfernt, der neue Flughafen Berlin Brandenburg etwa eineinhalb Kilometer. Die Betriebsstelle liegt zwischen Ort und der Bundesstraße 96a. Sie gehört zum Tarifbereich Berlin C des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg.

Alter Bahnhof

Am 10. Juli 1951 wurde bereits ein Bahnhof namens Waßmannsdorf am Berliner Außenring eröffnet. Er befand sich ungefähr vier Kilometer westlich des Flughafen Schönefeld und lag auf einem Bahndamm westlich der Dorfstraße. Er diente nur betrieblichen Zwecken und war für den Personenverkehr nicht geöffnet. Die Pläne aus dem Jahr 1951 sahen zunächst vier Bahnsteig- und drei Güterverkehrsgleise vor. 1958 wurden zu den beiden durchgehenden Hauptgleisen ein 840 m langes[2], nördlich gelegenes Überholgleis ergänzt. Im Zuge des drei- bzw. viergleisigen Ausbaus des Berliner Außenrings folgte am 7. Mai 1982 die Auflassung der Betriebsstelle.[3]

Neuer Haltepunkt

Am 30. Oktober 2011 wurde der neue Haltepunkt fertiggestellt. Offiziell existiert die Betriebsstelle schon seit dem 17. Juni 2011. Sie befindet sich an der Strecke vom Grünauer Kreuz zum Flughafen Berlin Brandenburg. Die Kosten dafür beliefen sich auf etwa sieben Millionen Euro (Stand: Januar 2014), die die Gemeinde Schönefeld selbst finanzierte.[4] Nachdem sich die Eröffnung des Flughafens (BER) zunächst noch weiter hinauszögerte, wurde der 3. Juni 2012 als Eröffnungstermin für Flughafen und Haltepunkt festgelegt, was nicht eingehalten werden konnte. Voraussichtlich 2017 mit der Inbetriebnahme des Flughafens wird der Haltepunkt in Waßmannsdorf eröffnet werden.

Östlicher Zugang

Von der Gemeinde Schönefeld kam der Wunsch auf, dass die S-Bahn schon vor der Eröffnung des BERs Waßmannsdorf bedient. Die S-Bahn Berlin GmbH prüfte verschiedene Möglichkeiten, wobei ein Pendelzugverkehr in Erwägung gezogen wurde. Am 17. Juni 2011 kündigte die Deutsche Bahn an, 2012 Züge in Waßmannsdorf halten zu lassen, was bisher nicht umgesetzt wurde.

Anlagen

Die Station liegt in Dammlage südlich der Ortslage Waßmannsdorf auf freiem Feld. Eine direkte Wegeverbindung in den Ort gibt es nicht, da dazwischen die Gleise des Berliner Außenrings liegen. Die einzige Straßenanbindung ist aus östlicher Richtung möglich. Der Bahnhof besitzt zwei Außenbahnsteige, die jeweils über ein Zugangsbauwerk mit Treppen und Aufzügen vom umliegenden Gelände erreichbar sind.

Der Streckenabschnitt zwischen Waßmannsdorf und dem Flughafenbahnhof soll über das elektronische Stellwerk Selchow gesteuert werden, die Zugabfertigung dabei über eine Fernbeobachtungsanlage vom Bahnhof Flughafen Schönefeld aus erfolgen. Bei einem Ausfall der Kamera ist kein Halt in Waßmannsdorf in Richtung Flughafen BER möglich, da aufgrund der engen Kurve keine Selbstabfertigung durch den Triebfahrzeugführer möglich ist. Sollte keine örtliche Aufsicht vorhanden sein, wird der Halt entfallen. In Richtung Schönefeld kann der Triebfahrzeugführer seinen Zug selbst abfertigen, da dort der Bahnsteig an der Innenseite des Gleisbogens liegt.

Am Vorplatz sind Park & Ride-Einrichtungen und eine Bushaltestelle vorgesehen. Die Zufahrt des baulich bereits fertiggestellten P+R-Platzes ist derzeit durch Betonelemente abgesperrt.

ILA

Nachdem die Internationale Luft- und Raumfahrtausstellung Berlin 2012 ihren Standort auf die Südwestseite des künftigen Flughafens Berlin Brandenburg verlegen musste, war zunächst vorgesehen, dass der Besucherverkehr an den Publikumstagen zu einem großen Teil über den S-Bahnhof Waßmannsdorf abgewickelt werden sollte, der in der Nähe des neuen Ausstellungsgeländes liegt. Die Bundespolizei verbot die Nutzung jedoch kurz vor Beginn der Ausstellung, da der Bahnhof für den zu erwartenden Besucheranstrom zu klein dimensioniert sei. Insbesondere wurde kritisiert, dass die Bahnsteige zu schmal seien und je Bahnsteig nur je ein Aufzug und eine Treppe vorhanden sei. Bei der Planung des Bahnhofes war ein möglicher Besucherverkehr für die ILA nicht berücksichtigt worden. Der Bahnhof wurde ausschließlich von der Gemeinde Schönefeld finanziert und nur auf deren Bedürfnisse, d. h. den Ort selbst, ein künftiges Gewerbegebiet und Beschäftigte des Flughafens, ausgerichtet. Die Messe Berlin hatte den Bundesverband der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie u. a. mit der günstigen Verkehrsanbindung via S-Bahn von der Weiterführung der ILA in Schönefeld überzeugt, sich aber nicht in die Planung des Bahnhofs eingeschaltet. Ein provisorischer Ausbau des Bahnhofs hätte 400.000 € gekostet, die niemand aufbringen wollte. Zudem wäre die Betriebsführung kompliziert geworden: Da in Waßmanndorf keine Weichen vorhanden sind, hätten die Züge von Waßmanndorf zunächst leer zum Flughafen BER und von dort zurück fahren müssen. Der öffentliche Nahverkehr für die ILA 2012 und auch 2014 war daher nur mit Zubringerbussen und Taxis möglich.[5][6]

Künftige Anbindung

Linie Verlauf
Vorlage:Navigationsleiste ÖPNV Berlin
Vorlage:Navigationsleiste ÖPNV Berlin

Die S-Bahnlinien S45 und S9 werden ab 2017 den Haltepunkt je im 20-Minutentakt bedienen. Mit der Fertigstellung des Bahnhofs Ostkreuz wird die S9 ab Ostkreuz (ohne Halt im dortigen Bahnhof) über die Berliner Stadtbahn bis Spandau fahren.

Weblinks

Commons: Bahnhof Waßmannsdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Abkürzungsverzeichnis der Betriebsstellen. In: Eisenbahn- und Nahverkehrshomepage. Michael Dittrich, abgerufen am 6. Mai 2015.
  2. Gleisplan Bahnhof Waßmannsdorf 1967. Abgerufen am 17. Februar 2016.
  3. Mike Straschewski: Waßmannsdorf. In: Geschichte und Geschichten rund um die Berliner S-Bahn. 4. Juni 2012, abgerufen am 7. Mai 2015 (mit Darstellung des Gleisplanes).
  4. Claudia Braun: Erster Blick auf die künftige S-Bahn-Station Waßmannsdorf. (PDF/2,8 MB) In: punkt 3, Ausgabe 12/2011. 23. Juni 2011, abgerufen am 7. Mai 2015 (Seite 12 der Ausgabe).
  5. Klaus Kurpjuweit: Die nächste Panne am Großflughafen. In: Der Tagesspiegel. 27. August 2012, abgerufen am 6. Mai 2015 (Direktzugriff auf Seite 2).
  6. S-Bahnhof für ILA zu klein – Keine Genehmigung der Bundespolizei. In: Berliner Zeitung. 28. August 2012, abgerufen am 6. Mai 2015.