Benutzer:W.S.Herrmann/Spielwiese/Die Kunst, alt zu werden

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Arthur Schopenhauer, 1859

Die Kunst, alt zu werden ist der Titel einer von Arthur Schopenhauer verfassten Sammlung kleiner Weisheiten, die ursprünglich unter der Überschrift Senilia skizziert wurden.[1] Sie enthält die Ergebnisse des Meditierens, wie sie Schopenhauer in den letzten Jahren seines Lebens aufgezeichnet hat. In den darauf folgenden 150 Jahren ist viel Wissen um das Altern hinzugekommen. Jedoch die Kunst, alt zu werden – also das (laut Schopenhauer) „geniale“ Verhalten des seelisch-geistig tätigen Menschen – ist kaum überholbar in Schopenhauers Nachlass erhalten.[2]

Dennoch gibt es in zweieinhalb Jahrtausenden zahllose Befunde wissenschaftlicher und künstlerischer Provenienz, die eine heute mögliche Vorstellung von der Kunst, alt zu werden, kennzeichnen. Die Kunst, alt zu werden, erschließt sich aus ihrer Geschichte.

Forschungsstand[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Altersforschung ist in den ersten Jahren des 21. Jahrhunderts in eine neue Phase getreten. Durch die Entdeckung der sog. Gerontogene wird deutlich, dass Altern genetisch determiniert ist.[3] Manche dieser Altersgene, die sich in Versuchen mit Fliegen und Würmern als hochgradig lebensverlängernd erwiesen haben, spielen beim Menschen nur noch insofern eine Rolle, als Demenzen getriggert werden.[4] Es zeigt sich mehr und mehr, dass Altern beim Menschen nicht mehr so wie bei Fliegen und Würmern genetisch determiniert ist, sondern dass Faktoren der Lebensführung für die Lebenserwartung von vorrangiger Bedeutung sind. Genetische Präformation ist mehr sekundär geworden. Darum lohnt es sich, die phylogenetisch alten Gerontogene in ihren Auswirkungen zu studieren und die Kunst, alt zu werden, an Diagnostik und Therapie der durch sie bewirkten Krankheiten zu ermessen. Die Kunst, alt zu werden, ist nicht mehr ein Forschungsfeld für Philosophen und Theologen allein, sondern jetzt auch - und ganz besonders erfolgreich - ein Forschungsgegenstand der Biowissenschaften.


Schopenhauers Ansichten über die zweieinhalbtausendjährige Tradition philosophischer Lehren vom Altwerden sind bereits in den Paralipomena und Parerga dargelegt. Die Senilia stehen in der Tradition des Buddhismus und der Vorsokratiker. Selbstverständlich finden sich Bezugnahmen auf Platon (bzw. Sokrates) und natürlich auch auf die römische Philosophie, besonders Cicero.

„Um allezeit einen sicheren Kompass, zur Orientierung im Leben, bei der Hand zu haben, und um dasselbe, ohne je irre zu werden, stets im richtigen Lichte zu erblicken, ist nichts tauglicher, als dass man sich angewöhne, diese Welt zu betrachten als einen Ort der Buße, also gleichsam als eine Strafanstalt ... wie schon die ältesten Philosophen sie nannten und unter den christlichen Vätern Origenes es mit lobenswerter Kühnheit aussprach; - welche Ansicht derselben auch ihre theoretische und objektive Rechtfertigung findet, nicht bloß in meiner Philosophie, sondern in den Weisheiten aller Zeiten, nämlich im Brahmanismus, im Buddhaismus, beim Empedokles und Pythagoras; wie denn auch Cicero anführt, dass von alten Weisen und bei der Einweisung in die Mysterien gelehrt wurde, ´dass wir wegen bestimmter, in einem früheren Leben begangener Fehler zur Abbüßung der Strafen geboren seien.´“[5]

Ein Überblick über die letzten zweieinhalb Jahrtausende zeigt die wichtigsten Ansätze:

- Nirwana (Buddhismus)

- Galene (Platon)

- Ataraxia (Epicur)

- Schola (Seneca)

- Consolatio Philosophiae (Boetius)

- Eschatologische Existenz (Aquinus)

- Verabsolutierung des Willens (Schopenhauer)

- Todesakzeptanz (Kübler-Ross)

- Alte Seele [6]

Kann es eine Kunst, alt zu werden, geben?[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Senilia[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

„Dieses Buch heißt Senilia“. So beginnt die handschriftlich hinterlassene Sammlung kurzer Texte Schopenhauers in den Jahren von April 1852 bis 1860. Kombiniert mit den verschiedensten Einfällen, wird die These dargelegt, dass der Mensch im Alter die Strebungen des Willens weitgehend hinter sich und die Vorstellung ganz und gar dominant werden lassen kann. „Man muss nur hübsch alt werden, da giebt sich alles“. Mit seinen Meditationen und den entsprechenden Niederschriften wird die Kunst, alt zu werden, demonstriert. Sie besteht im Grunde darin, wie Schopenhauer sich selbst verhält.

Ungeschlechtliche vs. geschlechtliche Vermehrung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der ungeschlechtlichen Vermehrung (z.B. Viren, Bakterien, Pilze) wird die DNS in einem ringförmigen Genom vollkommen identisch abgelesen.Die doppelsträngige DNS wird aufgespalten. In der abgeschnürten Tochterzelle entsteht ein neues doppelsträngiges System von Nucleinsäuren, das dem der Ursprungszelle vollkommen gleicht. Alterung ist nicht programmiert, weil das ringförmige Genom keinen Anfang und kein Ende hat (Telomere). Anpassung an veränderte Umwelt erfolgt einzig durch Mutation.

Seit etwa 800 Millionen Jahren hat sich die sexuelle Vermehrung entwickelt. Das Genom liegt strangförmig vor, so dass jedes einzelne Chromosom Anfang und Ende aufweist. Die Endglieder (Telomere weisen viele hundert mal wiederholte Basensequenzen auf (beim Menschen TTAGGG-TTAGGG usw.) Im Verlauf einer Zellteilung werden jedesmal ein paar solcher Telomere weniger abgelesen, bis nur noch sehr wenige davon übrig sind. Dann ist keine weitere Zellteilung mehr möglich. Folglich ist das Gewebe zum Stillstand gebracht und der Alterung "durch Wind und Wetter" ausgesetzt (Entropie-Alterung).

In der Phylogenese ist jetzt die genetische Programmierung des Alterns durchgesetzt. Eine Anpassung an veränderte Umwelt ist dadurch viel leichter möglich. Denn die doppelsträngige DNA enthält seither immer ein väterliches und ein mütterliches Chromosom. Je eines der korrespondierenden Gene kann dominant gegenüber dem anderen sein.

Das Prinzip der Selektion besagt, dass sich eine Mutation nur dann im Laufe der Jahrmillionen durchsetzt, wenn sie für das Individuum von Vorteil für das Überleben ist. Da nun aber der Tod mit der Telomer-Alterung sozusagen in Kauf genommen wird, kann der Tod wohl nicht das Ende des Individuums mit sich bringen. Die Phylogenese der Telomer-Alterung liefert einen starken Hinweis auf die Bedeutung des Individual-Todes im Verlauf der Entwicklung des Lebens.

Theologische Grundlagen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wie an vielen Stellen im Werk Schopenhauers wird auch in den Senilia die jüdisch-christliche Tradition für eine plausible Deutung des Alterns und der Kunst, alt zu werden, verworfen.

„Solange Ihr zur conditio sine qua non (unerlässlichen Bedingung) jeder Philosophie macht, dass sie nach dem jüdischen Theismus zugeschnitten sei,ist an kein Verständnis der Natur,ja, an keine ernstliche Wahrheitsforschung zu denken.“[7]

Schopenhauer bezeichnet sich gelegentlich als Buddhisten, um sich dem Thema des Altwerdens und des Sterbens gewachsen zu erklären.[8] Man muss, um das Altwerden zu bedenken, von der Grundvoraussetzung ausgehen, dass die Seelen inkarniert werden, um im Verlauf des Lebens das Altwerden zu erlernen - nicht von außen als beigebrachter Lerninhalt, sondern aus sich selbst heraus - als „Ding an sich“.

Der unvergängliche und nicht lehrbare Wert eines Menschen besteht in seiner Fähigkeit, den Willen zu objektivieren. Sie erscheint Schopenhauer angeboren, und nicht durch pädagogische Anleitung vermittelbar.

„Daher kommt, wie unser moralischer, so auch unser intellektueller Werth nicht von außen in uns, sondern geht aus der Tiefe unseres eigenen Wesens hervor, und können keine Pestalozzische Erziehungskünste aus einem geborenen Tropf einen denkenden Menschen bilden, nie! er ist als Tropf geboren und muss als Tropf sterben.“[9]

Diese Ansicht geht zurück auf das sokratische Konzept der Maieutik (Hebammenkunst), also die Kunst der Entwicklung des Feten, wenn er aus dem Geburtskanal mit geschickten Handgriffen eine Hilfe erhält, ans Licht der Welt zu gelangen.[10]

Welt und Zeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alle Theorie des Alterns muss in den Kontext von Sein und Zeit gestellt werden. Der Mensch kann nur alt werden, indem er in die Zeitlichkeit eintritt. Zwar wird durch den Tod seine Seele nicht zerstört, aber sie kann sich nur im Verlauf ihrer Inkarnation, also innerhalb der „Welt“ vervollkommnen.

„Die Welt ist nicht gemacht: denn sie ist, wie Okellos Lucanos sagt, von jeher gewesen; weil nämlich die Zeit durch erkennende Wesen, mithin durch die Welt bedingt ist, wie die Welt durch die Zeit. Die Welt ist nicht ohne Zeit möglich; aber die Zeit auch nicht ohne Welt. Diese beiden sind also unzertrennlich, und ist so wenig eine Zeit, darin keine Welt war, als eine Welt, die zu gar keiner Zeit wäre, auch nur zu denken möglich.“[7]

Wille und Vorstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Entscheidend für die Kunst, alt zu werden, sei die Fähigkeit, sich aus dem Dienste des Willens zu lösen.

"Den Thieren sieht man deutlich an,dass ihr Intellekt bloß im Dienste ihres Willens thätig ist: bei den Menschen ist es, in der Regel, nicht viel anders. Auch ihnen sieht man es durchgängig an; ja manchem sogar auch noch, dass er nie anders thätig war, sondern stets bloß auf die kleinlichen Zwecke des Lebens und die oft so niedrigen und unwürdigen Mittel dazu gerichtet ist. Wer einen entscheidenden Überschuss von Intellekt, über das zum Dienste des Willens nötige Maaß hinaus, hat, welcher Überschuss dann von selbst in eine ganz freie, nicht vom Willen erregte, noch die Zwecke des Willens betreffende Thätigkeit gerät, deren Ergebnis eine rein objektive Auffassung der Welt und der Dinge seyn wird, - ein solcher Mensch ist ein Genie, und das prägt sich in seinem Antlitz aus: minder stark, jedoch auch schon jeder Überschuss über das besagte dürftige Maaß."[11]

Meditation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Darstellung des Buddha in Meditationshaltung (Dhyana mudra, Polonnaruwa)

Nach Schopenhauers Ansicht ist ein wahrer Philosoph nicht nur Akademiker, sondern er ist stets auch ein Praktiker der Philosophie. Er meditiert im Sinne der Buddhistischen Lehren und sorgt sich um sich selbst; d.h. er bemüht sich, durch praktischen Vollzug seiner Einsichten ein „alter“ Mensch zu werden.[12] Es geht um die seit den Vorsokratikern bis in die Zeit Schopenhauers immer wieder postulierte philosophische Weisheit, ohne die ein Erkennen gar nicht möglich erscheint. So gesehen, sind Schopenhauers Alters-Meditationen in die große Tradition des Platonismus, der Stoa und der christlichen Praxis klösterlichen Lebens zu stellen. Die Kunst, alt zu werden, ist die Kunst, ein praktisch meditierender Philosoph zu sein.

Der spätgriechische Philosoph Boethius hat bereits die Consolatio philosophiae beschrieben, also den Trost, der darin besteht, über Wesentliches nachzudenken, anstatt den alltäglichen Nöten um Macht, Reichtum und Sexualität zugewandft zu sein.

Darum praktiziert der Philosoph das Meditieren:

„Wer zwei oder gar drei Generationen des Menschengeschlechts erlebt, dem wird zu Muthe wie dem Zuschauer der Vorstellungen der Gaukler aller Art in Buden, während der Messe, wenn er sitzen bleibt und eine solche Vorstellung zwei oder drei Mal hinter einander wiederholen sieht: die Sachen waren nämlich nur auf Eine Vorstellung berechnet, machen daher keine Wirkung mehr, nachdem die Täuschung und die Neuheit verschwunden ist.“[13]

Bewegung, Schlaf, Ernährung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schopenhauer gibt gelegentlich praktische Tipps, wie man sich am besten verhalten solle, um in Gesundheit alt zu werden. Ist doch das Erreichen eines hohen biologischen Alters jedenfalls Voraussetzung für die Vervollkommnung des inneren Wesens.

„Der Schlaf ist die Quelle aller Gesundheit und der Wächter des Lebens. Ich schlafe noch meine 8 Stunden, meistens ohne alle Unterbrechung. Sie müssen durchaus eineinhalb Stunden täglich rasch gehn, die Zeit dazu von sitzenden Amusements wegnehmend; im Sommer viel kalt baden; wenn Sie nachts aufwachen, ja nichts Gescheutes, oder irgend Interessantes denken, sondern bloß das fadeste Zeug mit vieler Abwechslung, aber in gutem, korrekten Latein: das ist mein Mittel.“[14]

Biowissenschaftliche Befunde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Alters-Wissen der Biowissenschaften hat im 20. Jahrhundert die Kunst, alt zu werden, besonders auf zwei Gebieten bereichert:

  • körperliche Verhaltensweisen (z.B. Ernährung, Sport, Wohnung etc.)
  • Krankheitsprophylaxe, also die Sorge um Frühdiagnostik und Vermeidung schädlicher Einflüsse.

Hierzu finden sich bei Schopenhauer nur relativ spärliche Hinweise. Gar zu wenig waren die Biowissenschaften auf dem Sektor der Altersforschung vorangeschritten.

Auch die Grundlagen-theoretische Erforschung des Alterns ist - besonders durch die Molekularbiologie - erheblich vorangeschritten.[15]

Physikotheologie des Alterns[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach Schopenhauers Ansicht ist die Welt nicht durch den Intellekt eines persönlichen Gottes entstanden, dem gegenüber man sich nach Ende des Lebens zu verantworten hätte. Es ist vielmehr der Willen des Wesens selbst aus dem heraus sich sein Altwerden erklärt.

„So leicht auch der physikotheologische Gedanke, dass ein Intellekt (a mind) es seyn müsse, der die Natur gemodelt und geordnet hat, dem rohen Verstande zusagt, so grundverkehrt ist er: Denn der Intellekt ist uns allein aus der animalischen Natur bekannt, folglich ein durchaus sekundäres und untergeordnetes Prinzip der Welt, und ein Produkt späten Ursprungs, kann daher nimmermehr ihre Bedingung gewesen sein: hingegen tritt der Wille, welcher Alles erfüllt und in Jedem sich unmittelbar ankündigt, es dadurch bezeichnend als seine Erscheinung, überall als das Ursprüngliche auf. Daher lassen alle teleologischen Tatsachen sich aus dem Willen des Wesens selbst, an dem sie befunden werden, erklären."[13]

Nur einige einfache Lebewesen, wie z. B. Süßwasserpolypen (hier Hydra viridis), kennen kein Altern und können unter optimalen Umweltbedingungen theoretisch unendlich alt werden.

Wie wir heute wissen, sind geschlechtliche Vermehrung und Individualtod die Promotoren der Entwicklung im Leben seit ca. 800 Millionen Jahren. Bakterien (Prokaryonten) vermehren sich größtenteils identisch; d.h. dass das Genom vollkommen gleichartig von der Mutterzelle auf die Tochterzelle übergeht. Mit der sexuellen Vermehrung (Eukaryonten) ändert sich dies grundlegend: dem haploiden (einfachen) Chromosomensatz des Vaters haftet der homologe Chromosomensatz der Mutter an, so dass in der Kunst des Überlebens das jeweils dominante Gen zum Einsatz kommt. In der Phylogenese dieses neuen Vermehrungsprinzips wird kein Schöpfungsakt postuliert.[16]

Genreiche und genarme Regionen auf menschlichen Chromosomen. Auf Metaphasechromosomen aus einem menschlichen weiblichen Lymphozyten wurden durch Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung die Alu-Sequenzen markiert (grün). Diese Sequenzen sind in genreichen Abschnitten der Chromosomen besonders häufig. DNA ist rot eingefärbt, so dass auch genarme Regionen sichtbar sind.

Zugleich mit der Anordnung der Chromosomen nebeneinander kommt es zur Bildung von Telomeren und Mesomeren. Das sind hoch replikative Sequenzen, die an den Enden und in der Mitte eines jeden Chromosoms hundertfach vorliegen. Mit jeder Zellteilung nimmt die Anzahl der Telomere ab, und wenn keine Telomere mehr vorhanden sind, ist die betreffende Zelle nicht mehr teilungsfähig. So ist mit der Sexualität der Vermehrung der Individualtod unmittelbar verknüpft.

Diese Errungenschaft in der Entwicklung des Lebens erklärt sich hinreichend aus dem Nacheinander von Mutationen, ohne dass ein individueller Schöpfungsakt angenommen werden muss. Die Molekulargenetik bestätigt insofern Schopenhauers Grundansatz.

Eine Übersicht zeigt zunächst die Alterungssymptome, die bei gesunder Entwicklung des Menschen erwartet werden.

Die nachfolgende Tabelle gibt eine Übersicht über die wichtigsten alternsbedingten Veränderungen.[17]


Alterssymptome im Überblick

- Sinnesorgane (Presbyopie, Presbyakusis)

- Hormonsystem (Oestrogen, Testosteron, Insulin, Thyroxin, Vitamin-D)

- Herz-Kreislauf (Arterioskleorose, Apoplex)

- Lungen (Vitalkapazität)

- Nieren (Exsikkose, Filtrationsrate)

- Immunsystem (T-Lymphopenie, steigende Autoantikörper)

- Bewegungsapparat (Myasthenie, Osteoporose, Schwäche der Sehnen und Bänder, Arthrosen)

- Haut (Kollagenfasern der Cutis, Stratum externum epidermis)

- Nervensystem (Amitose der Neurozyten, weniger Neurotransmitter, ATP-Mangel der Mitochondrien, Plaques an den Somata der Neurozyte, Neuropil-Schwächen, Hirnstammzellen-Mangel)

Selbstverständlich wäre es in gewisser Hinsicht ein Erfolg in der Kunst, alt zu werden, wenn man all diese Symptome in ihrem Auftrittsalter verspäten könnte. Dafür sind mehrere Ansatzpunkte entwickelt worden.[18]

Die Kunst, im Alter gut zu sehen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es hat sich gezeigt, dass Sehtraining mit dem Ziel, die Presbyopie aufzuschieben, nicht nützt – bzw. nicht nachweislich nützt.[19] Daher sind im 20. Jahrhundert die Brillen laufend verbessert worden, und man hat dem Auge Linsen eingesetzt – zuletzt auch durch Implantation.[20]

Schopenhauer schreibt über seine eigene Erhaltung des Sehens am 1. März 1856: "... meine Augen sind noch ganz so, wie in meinen Studentenjahren."[21] Da er inzwischen 69 war, kann diese Behauptung wohl nur auf eine für heutige Verhältnisse krasse Unkenntnis der Presbyopie zurückgehen. Immerhin aber empfindet er sich selbst offenbar als vollkommen sehend.

Die Kunst, im Alter gut zu hören[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Presbyakusis (Altersschwerhörigkeit) ist eine bereits in den Zwanziger Jahren schleichend einsetzende Schwäche, die sich im vorgerückten Alter überwiegend etabliert. Hörtraining wird bei Presbyakusis erfolgreich eingesetzt. Besonders im Anschluss an operative und externe Hörhilfen ist die Audiotherapie erfolgreich.[22]

Über seine eigene Kunst, im Alter zu hören, schreibt Schopenhauer 1856: "Bloß am Gehör leide ich, welcher Erbfehler mich aber schon im Jünglingsalter und allezeit belästigt hat.Vor 33 Jahren wurde mein rechtes Ohr beinahe völlig taub, aber das linke blieb gut: nun aber nimmt, seit etwa 4 Jahren,auch dieses leise und allmählich ab."[23] Für das Training seines Gehörs begibt er sich täglich zum Mittag in den Gasthof "Zum Schwan". In der Konversation achtet er darauf, die Gesprächspartner zur Linken zu haben. Auch gehe er nur noch in Oper und Possentheater, da er leises Sprechen nicht mehr verstehen könne.[24]

Die Kunst, im Alter hormonell versorgt zu sein[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hormonsubstitution im Alter ist seit etwa 50 Jahren eines der umstrittensten Themen der Gerontologie. Zunächst ist die Oestrogen-Substitution für perimenopausale Frauen eingeführt worden. Da sich bei falscher Dosierung das Risiko maligner Erkrankungen an Mamma, Uterus und Ovarien erhöht, besteht die Kunst,hormonell angemessen versorgt zu sein, in erster Linie in der Einstellung der richtigen Dosis und der Überwachung maligner Entwicklungen.

Andererseits sind die Gewinne einer Oestrogensubstition erheblich: Osteoporose, Arteriosklerose und Alzheimer-Demenz sind die drei Hauptrisiken, die bei Oestrogen-Substitution erheblich gemindert werden. Selbst die Entwicklung der Zähne wird günstig beeinflusst.[25]

Für Männer ist die Situation durchaus vergleichbar. Hier steigt für Männer mit latentem Prostata-Carcinom das Risiko einer drastischen Entwicklung. Ohne Substitution von Testosteron wäre das latente Prostata-Carcinom evtl. lange Zeit ohne Krankheitswert geblieben.

Jedoch sind bei Testosteron-Substitution für alternde Männer die Gewinne erheblich: Erhaltung der Libido, der Muskelmasse, der Knochendichte und der Bänderstärke sind unmittelbar vom Testosteron-Spiegel abhängig. Die Kunst besteht also vor allem darin, eine Dosis zu finden, die viel nützt und nicht schadet.

Alternativen für Testosteron-Substitution bieten die Anbieter zahlreicher Nahrungsergänzungsmittel. Hinzu kommen Trainingsmethoden, die den Erhalt der Sexualfunktionen in Aussicht stellen.[26]

Schopenhauer beruft sich in Bezug auf das hormonelle Gleichgewicht des Alters gern auf Platos "Politeia":

"Vor allem kam ich einmal mit dem Dichter Sophokles zusammen, als ihm jemand die Frage stellte: ´Wie steht es bei dir mit der Liebe, Sophokles? Bist du noch imstande, einem Weibe beizuwohnen?´- ´Still doch, Mensch´, gab er zur Antwort. ´Mit der größten Freude bin ich dem entronnen, als wäre ich von wütenden oder wilden Herrn losgekommen.´"[27]

Aufgrund seiner fortgeschrittenen Syphilis-Erkrankung, die ihn wohl schließlich durch ein Herz-Kreislauf-Versagen dahingerafft hat, schreibt Schopenhauer in den "Aphorismen zur Lebensweisheit" Kapitel 6: „Die venerische Krankheit“, so schrieb Schopenhauer, „erstreckt ihren Einfluss viel weiter als es auf den ersten Blick erscheinen mag, in dem derselbe keineswegs ein bloß physischer, sondern auch ein moralischer ist. Seitdem Amors Köcher auch vergiftete Pfeile führt, ist in das Verhältnis der Geschlechter zueinander ein fremdartiges, feindseliges, ja teuflisches Element gekommen, infolge wovon ein finsteres und furchtsames Misstrauen es durchzieht, und der mittelbare Einfluss einer solchen Änderung in der Grundfeste aller menschlichen Gesellschaft erstreckt sich mehr oder weniger auch auf die übrigen geselligen Verhältnisse.“

Verbittert über die eigene Krankheit, sind die Meditationen Schopenhauers von Schwermut und Pessimismus überschattet. Wenn auch die Syphillis in der Gegenwart nicht mehr so schwerwiegende Auswirkungen haben dürfte, so ist doch AIDS sozusagen an die Stelle der älteren venerischen Krankheit getreten.

Die Kunst, im Alter ein gesundes Herz-Kreislauf-System zu erhalten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts galt die Erkrankung des Herz-Kreislauf-Systems bei Männern als häufigste Ursache frühzeitigen Versterbens. Daher gilt für die Kunst,alt zu werden, ganz besonders eine Lebensführung im Sinne der Erhaltung guter Durchblutung. Fettarme Ernährung, Sport und Vermeidung von Dauerstress sind gut untersuchte Faktoren für den Erhalt von Herz und Gefäßen.

Hinzu kommen neu entwickelte Verfahren zur Frühdiagnostik. Sie sind z.T. seit Jahrzehnten in die Routine-Überwachung für Patienten über 40 eingegangen:

- Blutfett-Diagnostik

- Elektrokardiogramme

- Dopplerschall der Arterien

- Bildgebende Verfahren.

Die genannten Techniken dienen sowohl der Routine-Überwachung des gesunden Menschen in höherem Lebensalter als auch der Diagnostik bei Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems.[28]

Schopenhauer betont in Hinblick auf den Erhalt der Herz-Kreislauf-Funktionen, dass er täglich eineinhalb Stunden rasch gehe und während des Sommers gern bis in den September hinein im Main schwimme.[29] Jedoch ist zu beachten, dass Schopenhauer schließlich an den Folgen einer syphillitischen Gefäßkrankheit plötzlich verstorben ist.[30]

Die Kunst, sich im Alter eine gesunde Lunge zu erhalten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Einschränkungen der Lungenfunktionen sind im Alter vielfältig. Jedenfalls ändert sich die Vitalkapazität (Volumen größter Luftaufnahme pro Atemzug). Darüber hinaus sind vor allem autoimmune Störungen bekannt, die chronisch progressiv in entzündliche und obstruktive Veränderungen führen. Im Bereich gesunden Altwerdens spielen jedoch vor allem Fehlhaltungen und ungünstige Routinen des Atmens eine beachtliche Rolle.

Andererseits ist richtiges Atmen eine Zielsetzung für viele Therapieansätze. Den Ausgangspunkt bildet meist die Bewusstwerdung ungünstiger Atemroutinen (z.B. die sog. Brustatmung). Durch Wiederherstellung der "primären" "Bauchatmung" wird am Erhalt einer hohen Vitalkapazität und an der dauerhaft höhergradigen Versorgung des Blutes durch Sauerstoff gearbeitet.[31]

Schopenhauers Lebensweise war sicherlich durchaus dafür geeignet, bis ins hohe Alter eine gute Lungenfunktion zu erhalten. Er schreibt: "Sie müssen durchaus eineinhalb Stunden täglich rasch gehn, die Zeit dazu von sitzenden Amusements wegnehmend; im Sommer viel kalt baden;" |ref=[32]}} Hinzu kommt, dass Schopenhauer bis ins hohe Alter täglich Flöte gespielt hat. Neben den Gewinnen für die musikalische Meditation ist das Spielen der Querflöte besonders geeignet, einen guten - das heißt vom Zwerchfell her "gestützten" - Atem zu bewegen. Allerdings hat die chronisch progressiv sich entwickelnde Syphillis schließlich dem Leben Schopenhauers durch Lungenembolie ein Ende gesetzt. [33]

Die Kunst, im Alter einen gesunden Zuckerstoffwechsel zu erhalten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den Jahren der Wohlstands-Ernährung ist der sog. Altersdiabetes zu einer der häufigsten Krankheiten des alten Menschen geworden. Zur Vorbeugung werden vor allem empfohlen:

  • sportliches Training
  • Zurückhaltung beim Genuss süßer Speisen
  • Verwendung von Fruchtzucker (anstelle von Rohrzucker)
  • Kontrolle der Blutfette etc.

Die Kunst, alt zu werden, ist demnach durchaus auch die Kunst, den Blutzucker zu kontrollieren.[34] Schopenhauers Essgewohnheiten lassen sich aus den Schilderungen des Schriftstellers Hermann Rollett rekonstruieren. "Es war ein feingebauter, stets ... feingekleideter Mann ... mit rosiger Gesichtsfarbe." [35] Die rosige Gesichtsfarbe ist wohl auf tägliches "Walking" zurückzuführen. Unmäßig gegessen hat ein Mann mit dieser Figur sicher nicht.

Die Kunst, sich im Alter eine gesunde Nierenfunktion zu erhalten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Niere schränkt im Alter ihre Funktion insofern ein, als die Bildung des Primärharns reduziert wird. während ein gesunder junger Mann im Verlaufe eines Tages etwa 200 Liter Flüssigkeit aus dem Blut entnimmt, um eine Filterung vorzunehmen und dann nur einen geringen Prozentsatz des Primärharns in den Sekundärharn zu überführen, sinkt die Menge des primären Filtrats durchaus auf die Hälfte und weniger ab. Dadurch mindert sich die Fähigkeit, dem Körper giftige Substanzen zu entziehen.

Zur Erhaltung der Filtrationsrate wird allgemein empfohlen, täglich viel Wasser zu sich zu nehmen. Durch die Ausübung von Sport kann der Bedarf an Wasser erheblich erhöht werden, so dass die Filtration der Nieren erheblich traininert wird. Schwitzen in der Sauna oder bei anstrengender Arbeit hat vergleichbare Effekte.

Ein spezielles Training der Nieren wird vor allem durch die Chinesische Alternativmedizin angeboten. "Qi Gong" ist eine umfassende Theorie und Praxis des Trainings zur Erhaltung der Leber-, Nieren, Herz-, Hirn- und Lungenfunktionen.[36]

Schopenhauer galt als guter Trinker. "Eines Tages war er beim Frankfurter Rothschild zu Gaste. Vor seinem Gedeck stand eine Batterie von Gläsern in allen Größen.Mit großem Behagen hatte der Philosoph zwei Teller Schildkrötensuppe gegessen und lehnte sich in seinem Stuhl zurück, als der Diener mit der Weinflasche kam, um einzugießen. Rasch schob ihm Schopenhauer ein kleines Dessertglas hin. Der Bediente raunte ihm zu: `Bitte das große Glas, das kleine ist für die Dessertweine.` `Gießen Sie ruhig ein,` flüsterte Schopenhauer, `das große Glas brauche ich, wenn die Dessertweine kommen.`" [37]

Die Kunst, im Alter eine gute Immunität zu bewahren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Immunität kann im Alter nachlassen, indem sie abnimmt oder indem sie übermäßig zunimmt. Bei nachlassender Immunität entstehen häufige Infekte. Bei überschießender Immunität sind autoimmune Erkrankungen die Folge.

Die Ansatzpunkte für die Erhaltung einer guten Immunität sind vielfältig. Sie reichen von Nahrungsergänzungen über sportliches Training, spezielle Kur-Angebote mit z.T. alternativmedizinischen Programmen bis zu Konzentrations- und Meditationsübungen. In diesem Rahmen ist immer wieder auch das Sprachverhalten des Probanden zu thematisieren. Eine gesunde Sozialisierung in Verwandtschaft und Freundeskreisen wird als Stütze der Immunität angesehen. Depression ist Ursache für den Zusammenbruch der Psychoimmunologie. [38]

Schopenhauers Immunität war - infolge der unbehandelten Syphillis - durchaus nicht unbehindert. 1833 ließ er sich endgültig in Frankfurt nieder, weil Klima und "Gegend" besser seien - Gesellschaft dagegen ungleich schlechter als in Mannheim.[39]

Die Kunst, im Alter eine junge Haut zu bewahren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der jugendliche Arthur Schopenhauer

Die Alters-Veränderungen der Haut erfolgen in den drei Hauptschichten auf durchaus verschiedene Weise. Das Epithel verdickt sich insofern, als nur noch wenig junge Epithelzellen aus dem untersten Stratum germinativum nachgebildet werden. Dafür bleibt die Auflagerung von alten, nicht mehr lebenden Zellen besonders lang erhalten ("dickes Fell"). In der Basalschicht der Epidermis liegen auch die Melanozyten, die im Alter abnehmen. Mit der Abnahme der Pigmentbildung durch die Melanozyten geht auch die nachlassende Färbung der Haare einher. Auch die Bildung von Vitamin D erfolgt in der Basalschicht des Epithels infolge UVB-Bestrahlung. Die mittlere Hautschicht (Cutis), besteht aus Bindegewebe. Sie lagert fadenförmig Lamellen ein, je nachdem wie die Cutis beansprucht wird (in Richtung der Bewegung. So treten die Falten mehr und mehr zu Tage. Die Subcutis besteht auf Fettgewebe und Kapillargefäßen. Je weniger sie Sauerstoff-haltiges Blut anliefert, um so träger erfolgt die Zellbildung in den zwei darüber befindlichen Schichten, die selbst keine Blutgefäße führen. Aus dem subcutanen Kapillargebiet steigen die Zellen der Immunkompetenz auf, um in allen Schichten die Abwehr fremder Partikel zu gewährleisten. Infolge Durschblutungsmangel kann auch die Immunfunktion der Haut geschwächt sein.

Entsprechend der Anatomie der Haut sind die Ansatzpunkte für die Hautpflege beschaffen.[40] Durch sportliche Betätigung wird die Durchblutung der Subcutis gefördert. Damit sind sämtliche Funktionen in allen drei Schichten aktiv. Durch Sonnenbestrahlung werden die Melanozyten stimuliert. Zugleich erfolgt vermehrte Bildung von Vitamin D. Durch Face-lifting wird die Cutis straff gezogen. Durch Salben wird die Nachbildung von jungen Epithelzellen stimuliert. Durch Vitamine wird der Stoffwechsel in zahllosen Bereichen gefördert.

Über Schopenhauers Hautalterung geben zahlreiche Bildnisse Auskunft. Der Vergleich einer Jugend-Abbildung mit seinen Altersbildnissen zeigt einen durchaus altersgemäßen Fortschritt der Gesichts-Alterung. Jedoch wird seine Hygiene gelegentlich geradezu hervorgehoben: "Er war ein feingebauter und - nur nach etwas veraltetem Schnitt - stets feingekleideter, mittelgroßer Mann, mit fast militärisch zugestutztem Backenbart, im übrigen immer sauber rasiert, mit rosiger Gesichtsfarbe..."[41]

Die Kunst, sich im Alter ein gesundes Gehirn zu erhalten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die großen Gefahren der Hirn-Degeneration im Alter betreffen vor allem:

- Minderdurchblutung

- Transmitter- Mangel

- Ablagerung von Plaques

- Intoxikation (Schwermetalle, Alkohol etc.)

Die Zahl der Angebote für Hirn-Funktions-Training ist schwer überschaubar.[42] Sie reichen vom trivialen Kopfrechnen über mentale Trainingsprogramme und Meditationsübungen bis hin zu künstlerischer Übung (Kunsttherapien, Gestalttherapien etc.).[43]

Von diesen eher oberflächlich anmutenden Übungsmethoden unterscheiden sich Verfahren, die auf die seelische Bewältigung des Alters und des bevorstehenden Todes zielen.[44] Mit Hilfe von Meditation und psychotherapeutischen Gesprächen wird der Patient befähigt, seine Entwicklung zu akzeptieren und sich auf das Ende des irdischen Lebens einzustellen. Hierin liegt der zentrale Ansatz der Aufzeichnungen Schopenhauers, und in diesem Sinne gelten Schopenhauers "Senilia" auch in der Gegenwart.

Die Kunst, das Leben gentechnologisch zu verlängern[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Versuchen mit Würmern und Fliegen sind die sog. Gerontogene entdeckt worden.[45] Wenn man eines dieser Gene so mutiert, dass es nicht mehr fungiert, so kann man die Lebensspanne des Individuums um 30 bis 100% erhöhen. Entsprechende Experimente liegen bei Drosophila melanogaster und bei Cenorhabditis elegans vor. Für das menschliche Altern sind diese Befunde bisher nur von theoretischem Interesse. Anscheinend ist die Lebenserwartung des Menschen genetisch fixiert. Dennoch sind viele Faktoren der Lebenserwartung wohl auf Erfahrungen während des Lebens zurückzuführen.

Für die Kunst, das menschliche Leben zu verlängern, sind diese Befunde bisher noch ohne Belang.

Die Kunst, im Alter eine gute Sprache zu entwickeln[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Involution der Sprache ist oft mit Verlust von Sprache verwechselt worden (z.B. nach Apoplex oder bei Demenzen. Jedoch wird die Weiterentwicklung des gesunden alten Menschen ebenfalls beschrieben. Sie bedeutet bis ins höchste Alter nicht Sprachverlust, sondern die Entwicklung spezieller Sprachfunktionen, die beim jungen Menschen nicht gefunden werden.

Die Kunst, im Alter eine gute Stimme zu behalten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Alter ist regulär von Stimm-Veränderungen gekennzeichnet. Die Frau erlebt infolge der Postmenopause eine Absenkung der intonationshöhe um ca. eine Terz. Mann und Frau zeigen im Alter ein als Rasseln beschriebenes Phänomen. Beide Phänomene sind nicht krankhaft und nur für Sänger von Nachteil. Die Absenkung der Intonationshöhe bewirkt einen für den hören unbewussten Autoritätsgewinn. Das Altersrasseln beschränkt das Stimmvolumen, so dass in höchstem Alter oft nur noch leise gesprochen werden kann.

Frauen reagieren auf die Absenkung der Intonationshöhe unter Umständen mit stresshafter Verlagerung der mittleren Intonation beim Sprechen. Folge sind chronische Heiserkeit, Leukoplakie und Kehlkopf-Carcinom.[46]

Die Kunst, im Alter ein gutes Hörverstehen zu behalten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Fähigkeit, gut zu hören, nimmt ab etwa 20 Jahren schleichend ab. Als Maßnahmen zum Erhalt der Hörfähigkeit gelten:

  • Vermeidung von Lärm
  • tägliches Hörverstehen im sozialen Kontakt
  • Musikhören ohne Lärm-Belästigung.

Die Kunst, im Alter gut zu lesen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die sog. Weitsichtigkeit stellt sich bei vollkommener Gesundheit etwa ab dem 40. Lebensjahr bei Männern und Frauen gleichermaßen ein. Dadurch wird vor allem die Fähigkeit zu lesen behindert. Als Maßnahmen zum Erhalt des Lesens gelten.

  • Verwendung einer Sehhilfe (Lesebrille, Kontaktlinse, Implantat)
  • tägliches Lesen (funktioneller Analphabetismus)
  • Beachtung von Frühzeichen einer Überlastung der Augen (Kopfschmerz, Skotome, Reizungen des Auges).

Die Kunst, im Alter gut zu schreiben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Verlust der Handschrift geht mit verschiedenen Alterskrankheiten einher (Mb. Parkinson, Apoplex, Hemiparesen, Muskel- und Nerven-Krankheiten). Als Handschrift erhaltende Maßnahmen gelten:

  • tägliches Schreiben
  • sportliches Training
  • Durchblutungs-Förderung.

Die Kunst, im Alter einen guten Sozialkontakt zu erhalten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Soziale Deprivation (Beraubung) ist im fortgeschrittenen Alter ein Risiko für den Verlust der Fähigkeit, soziale Kontakte zu erhalten. Daraus ergibt sich der sog. Teufelskreis: man vermeidet Gesellschaft, weil man mehr und mehr die Fähigkeit einbüßt, sozialen Kontakt zu pflegen. Durch diese Tendenz fördert man den Verfall. Angehörige und Freunde können erhebliche Hilfen leisten.

Die Kunst, eine alte Seele zu werden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den ostasiatischen Religionen wird die Auffassung gelehrt, dass die Seele des Menschen über Jahrtausende wieder inkarniert wird. Ziel dieser Wiedergeburten ist es, dass man lernt, den Verlockungen des Lebens zu widerstehen und die höhere Liebe zu erlernen. Der Reinkarnationszyklus beginnt mit der sog. Säuglingsseele (Hilflosigkeit; erlaubt scheint, was möglich ist). Die sog. Kinderseele verfügt über primitive Moralvorstellungen (im Sinne "blinder" Befolgung von Verboten). Solche Seelen sind sehr eng an ältere Personen "angelehnt". Die bei weitem häufigste Inkarnation ist gegenwärtig die Wiedergeburt der "jungen" Seele. Hier dominiert das Streben nach Macht, Sexualität und ohne Rücksicht auf die Bedürfnisse Anderer. Schuld sind immer die Anderen. Genuss am Leben ist das leitende Motiv. Erst die reife Seele vermag, sich vom Genuss-Prinzip zu lösen. Es dominiert die Freude an Kunst und Wissenschaft. Die moralische Orientierung ist alteroistisch und prinzipiell. "Was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem Anderen zu!")

Die alte Seele hat das Bedürfnis, zu helfen. Sie vermeidet Aggressivität und ist gern mit Themen der Jenseits-Wahrnehmung befasst. Alte Seelen bevorzugen geistliche Berufe oder sind gern im Kontakt mit Geistlichen. Sie sind auf das Sterben vorbereitet und akzeptieren die Erfahrung des Übernatürlichen. Mit stillem Humor wird der soziale Kontakt gepflegt. Die Liebe ist nicht primär auf sexuelle Befriedigung gerichtet, sondern auf seelische Vereinigung mit dem Anderen. Die Pflege der Künste dient der spirituellen Vervollkommnung.

Die höchste Niveaustufe der Seele erreichen transpersonale bzw. translimitale Seelen. Sie haben bereits das Nirvana (Bedürfnislosigkeit) erreicht und sind inkarniert, um der Menschheit Trost und Zuversicht zu geben (z.B. Jesus, Krischnan, Buddha).[47]

Die Kunst, den herannahenden Tod zu akzeptieren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Paul Cézanne - Stillleben mit Schädel (1895 – 1900), Öl. </gallery>

Das Bewusstsein, einmal sterben zu müssen, wird als typisch menschlich gegenüber der Tierwelt hervorgehoben. Jedoch gibt es bei einer Anzahl höherer Arten durchaus das Trauern am Leichnam Verstorbener.[48] Auch Zeremonielle des Totengedenkens sind bei Elefanten beschrieben worden. Jedenfalls scheint es sich um eine Entwicklung zu handeln, die in der Phylogenese spät auftritt. Zugleich kennzeichnet das Totengedenken und die bewusste Auseinandersetzung mit dem eigenen Tod ("memento mori") die reife und besonders die alte Seele.

Infolge der Forschungen von Elisabeth Kübler-Ross werden 4 Stufen der Todes-Begegnung unterschieden:

  • Verleugnung
  • Verhandlung
  • Depression (Schweigen)
  • Akzeptanz.[49]

Damit ist die Zielsetzung für die Betreuung Schwerkranker bzw. Sterbender vorgezeichnet: es gilt die höchste Stufe der Todes-Begegnung zu erreichen: das Akzeptieren des herannahenden Todes, das Abschied-Nehmen und Segnen der Hinterbleibenden und die Öffnung gegenüber den zu erwartenden Erlebnissen im Jenseits.

Krankheitsprophylaxe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das 20./21. Jahrhundert hat vor allem die Frühdiagnostik und die Prävention der Krankheiten des Alters entscheidend vorangebracht. Zunächst wurden die Erreger der großen Infektionskrankheiten identifiziert (Tuberkulose, Syphillis, Pest, Pocken etc.). Die Stoffwechselkrankheiten - besonders Diabetes und Hyperlipidämien - konnten identifiziert und z.T. wirksam therapiert werden. Es folgte die Aufklärung der zahllosen Allergien und Malignome. In jüngster Zeit sind selbst die genetisch fixierten Fehlbildungen mit einiger Aussicht frühzeitig aufzuhalten und in ihrem Fortgang abzumildern.

Schopenhauer bemerkt dazu:

"Die menschliche Lebensdauer wird an zwei Stellen des Alten Testaments ... auf 70 Jahre und, wenn es hoch kommt, 80 gesetzt... Es ist aber doch falsch und ist bloß das Resultat einer rohen und oberflächlichen Auffassung der täglichen Erfahrung. Denn wenn die natürliche Lebensdauer 70 - 80 wäre, so müssten die Leute zwischen 70 und 80 Jahren vor Alter sterben: Dies aber ist gar nicht der Fall: sie sterben, wie die jüngeren, an Krankheiten: die Krankheit aber ist wesentlich eine Abnormität: also ist dies nicht das natürliche Ende. Erst zwischen 90 und 100 Jahren sterben die Menschen, dann aber in der Regel, vor Alter, ohne Todeskampf, ohne Röcheln, ohne Zuckung, bisweilen auch, ohne zu erblassen; welches die Euthanasie heißt."[50]

Verhaltens-Vorschläge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einer der bekanntesten Verfasser von Verhaltensvorschlägen für das Erreichen eines hohen Lebensalters - also einer gewissen Vorbedingung für das Altwerden im Schopenhauerschen Sinne - ist Manfred Köhnlechner. Die Vorschläge reichen von zahllosen Nahrungsergänzungsmitteln über diverse Kochkünste (insbesondere die Zubereitung von Gerichten mit ungesättigten Fettsäuren) bis zu spezieller Körperbewegung und meditativer Konzentration.

Schopenhauer hatte ebenfalls eine kleine Anzahl von Vorschlägen parat, die bereits im Kapitel über Schlaf und Bewegung zitiert sind.

Einen besonderen Ansatz stellt gegenwärtig die Erhaltung der Sexualfunktionen dar. Neben der Hormonsubstitution (Oestrogen bei Frauen in der Zeit der beginnenden Postmenopause und Testosteron bei Männern in der Zeit nachlassender Libido). In beiden Fällen werden besondere Risiken für bösartige Erkrankungen diskutiert. Oestrogensubstitution erfordert besonders strenge Kontrolle des Mammacarcinoms. Testosterongabe erfordert besonders engmaschige Kontrolle des Prostatacarcinoms.

Für Schopenhauer waren die Themen der Hormonsubstitution unbekannt. Lediglich wird die Zeugung als Gegenpunkt in der Diskussion des Sterbens diskutiert:

"Viel richtiger schätzt Plato (im Eingang zur Republik) das Greisenalter glücklich, sofern es den bis dahin uns unablässig beunruhigenden Geschlechtstrieb endlich los ist. Sogar ließe sich behaupten, dass die mannigfaltigen und endlosen Grillen, welche der Geschlechtstrieb erzeugt, und die aus ihnen entstehenden Affekte, einen beständigen, gelinden Wahnsinn im Menschen unterhalten, solange er unter Einfluss jenes Triebes oder jenes Teufels, von dem er stets besessen ist , steht."[51]

Die Kunst, alt zu werden, ist bei Schopenhauer eben nicht die Kunst, möglichst lange zu leben, sondern die Kunst, eine alte Seele im Sinne der Buddhistischen Reinkarnationstheorie zu werden. Lediglich bietet ein langes Leben bessere Chancen, sich in der Kunst, eine alte Seele zu werden, zu qualifizieren. Langes Leben ist sozusagen eine Conditio sine qua non (unverzichtbare Bedingung) für die Kunst, alt zu werden.

Und genau in diesem Punkt ist die Altersforschung des 20./21. Jahrhunderts weit über Schopenhauer hinausgelangt. Testosteron ist ja nicht nur ein Sexualhormon, sondern es wirkt anabolisch; d.h. Muskeln, Knochen und Sehnen werden reichlicher gebildet, so dass den Atrophien des Alters vorgebeugt wird (Muskel, Knochen, Sehnen). Allerdings hat sich die Hoffnung auf Steigerung der Lebenserwartung durch Hormonsubstition nicht bestätigt.

Ebenso ist die Oestrogen-Substitution wirksam gegen Osteoporose, Arteriosklerose und Demenz. Das seit Jahrtausenden gültige Klischee von der nachlassenden Belästigung durch Sexualität ist unter den Gesichtspunkten der Hormon-Substitution revisionsbedürftig.

Psychosoziales Altern[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erstaunlich geringe Beachtung finden bei Schopenhauer die psychosozialen Faktoren des Alterns. Die Biografie Schopenhauers zeigt eine große Zurückhaltung gegenüber geselligen Kontakten. Gar zu sehr hat der Versuch, in der philosophischen Praxis Meditation zu üben, den sog. Pessimisten von fröhlicher Gesellschaft ferngehalten.

Andererseits ist inzwischen gut bekannt, dass eine positive Einstellung zu den Inhalten des Lebens in Gesellschaft lebensverlängernde Wirkung hat. Disengagement, also eine negative Haltung gegenüber der sozialen Umgebung, ist mit niedrigerer Lebenserwartung verbunden. [52]

Auch ist die Involution der Sprache mit ihren organischen und gesellschaftlichen Komponenten ein entscheidender Faktor bei der Erforschung des Altwerdens in der Zeit nach Schopenhauer geworden. Schopenhauers Zurückhaltung gegenüber der Gesellschaft ist vor allem durch die Bildung von Gesellschaften älterer Männer - und später auch reifer Damen - konterkariert worden.

Lediglich in der Musik erkennt Schopenhauer einen erheblichen Beitrag zur Kunst, alt zu werden:

„Nun ferner in den gesammten die Harmonie hervorbringenden Ripienstimmen, zwischen dem Basse und der leitenden, die Melodie singenden Stimme, erkenne ich die gesammte Stufenfolge der Ideen wieder, in denen der Wille sich objektivirt. Die dem Baß näher stehenden sind die niedrigeren jener Stufen, die noch unorganisch, aber schon mehrfach sich äußernden Körper: die höher liegenden repräsentieren mir die Pflanzen- und die Thierwelt. […] Endlich in der Melodie, in der hohen, singenden, das Ganze leitenden und mit ungebundener Willkür in ununterbrochenem, bedeutungsvollem Zusammenhange eines Gedankens von Anfang bis zum Ende fortschreitenden, ein Ganzes darstellenden Hauptstimme, erkenne ich die höchste Stufe der Objektivation des Willens wieder, das besonnene Leben und Streben des Menschen.“[53]

In einer Studie aus den achtziger Jahren des 20. Jahrhunderts sollten 70- bis achzigjährige Männer sich in einer simulierten Umgebung aus dem Jahr 1959 aufhalten und über nichts als positive Lebensinhalte aus dieser Zeit miteinander reden. Als Ergebnis wurde festgestellt, dass sich die Versuchspersonen in Bezug auf Sehkraft und Beweglichkeit der Gelenke verbessern konnten. [54]

Andererseits ist das Misstrauen gegenüber eigenen Fähigkeiten in seinem Zusammenhang mit tatsächlichen motorischen Leistungen untersucht worden. [55] Die Ergebnisse zeigen den Einfluss des Misstrauens im Sinne des Schopenhauerschen Pessimismus.

Vereinigungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Zeit Schopenhauers sind Vereinigungen für Männer im reiferen Alter entstanden, die durch Pflege von Freundschaft, Kunst und Humor eine über Schopenhauers Kunst, alt zu werden, hinausführende Methode verfolgten. Es handelt sich meist um Ritterbünde, weil man in der Begegnung mit dem mitteralterlichen Rittertum eine besondere Chance sah, künstlerisch-humorvoll miteinander die Pflege der Alten zu leisten.

Wetzlarer Tafelrunde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

August Siegfried von Goué, Scherenschnitt

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August Siegfried von Goué war im Jahre 1771 nach Wetzlar gekommen, um - wie Goethe 3 Jahre danach - ein Praktikum am Reichskammergericht zu absolvieren. Er begründete einen Männerverein, der sich "Rittertafel" nannte.

Goethe schildert im 12. Buch seines autobiographischen Romans "Dichtung und Wahrheit" seine Wetzlarer "Rittertafel": "Sie stellten nämlich, mit Geist und Munterkeit, eine Rittertafel vor. Obenan saß der Heermeister, zur Seite desselben der Kanzler, sodann die wichtigsten Staatsbeamten; nun folgten die Ritter, nach ihrer Anciennität; Fremde hingegen, die zusprachen, mussten mit den untersten Plätzen Vorlieb nehmen, und für sie war das Gespräch meist unverständlich, weil sich in ihrer Gesellschaft die Sprache, außer den Ritterausdrücken,noch mit manchen Anspielungen bereichert hatte." [56]

Ritterschaft von der blauen Erde zu Wildenstein[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die "Ritterschaft von der blauen Erde zu Wildenstein" wurde 1790 von Anton David Steiger begründet. Hauptsitz des Bundes wurde die Burg Seebenstein in Niederösterreich. Den Namen übernahm der Ritterbund von dem in der Gegend ansässigen Geschlecht der Wildensteiner.

Die Mitglieder, zu denen unter anderen auch Erzherzog Johann und Carl August von Weimar gehörten, gaben sich selbst Titel aus der Ritterzeit und sprachen sich gegenseitig als Ritter an. Auch Ritterspiele fanden statt, die ihnen selbst - wie den Zeitgenossen - als lächerlich erschienen. Die Ritterschaft wurde auch vom damaligen Kaiser Franz II. geschätzt. So wurde Steiger sogar geadelt und durfte sich Edler von Amstein nennen.

Da man am Kaiserhof Geheimbündelei befürchtete, musste der Ritterbund im Jahr 1823 wieder aufgelöst werden. Man nimmt jedoch an, dass sich die Mitglieder weiterhin trafen, da sich insgesamt die Anzahl ähnlicher Ritterbünde erhöhte.

Die Wiener Ritter- und Dichterbünde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Während der Sechziger und Siebziger Jahre des 19. Jahrhunderts entstanden in Wien eine ganze Reihe von Männerbünden, die sich humorvoll als Ritter gerierten und die Pflege der Künste zum Ziel hatten. Schon die Namen verraten die Selbst-Verlachung:

"Ludlamshöhlen"[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Ignaz Franz Castelli, Lithographie von Joseph Kriehuber, 1835

Die Ludlamshöhle war ein literarischer Männerbund, den der österreichische Dramatiker Ignaz Franz Castelli zusammen mit August von Gymnich 1819 in Wien gegründet hatte. Er bestand bis zum 18. April 1826.

Der Name dieser Künstlervereinigung bezieht sich auf das Theaterstück „Ludlam's Höhle“ von Adam Oehlenschläger. Nach der Uraufführung am 15. Dezember 1817 traf sich eine Gruppe von Männern in „Haidvogels Gasthaus“ (Schlossergäßchen, Wien), um über die Aufführung zu diskutieren. Da das Theaterstück an diesem Abend beim Publikum durchgefallen war, schlug Castelli vor, als Trost für den dänischen Schriftsteller der Gruppe den Namen „Ludlamshöhle“ zu verleihen. Das Nebenzimmer in „Haidvogels Gasthaus“, in dem das tägliche Treffen am Stammtisch stattfand, wurde zum Vereinslokal erklärt.

Die Ludlamshöhle verfolgte keine politischen oder künstlerischen Ziele; der allabendliche Stammtisch diente ausnahmslos dem geselligen Zusammensein. Die Ludlamshöhle gilt als ein Paradebeispiel biedermeierlicher Geselligkeit.

In der Nacht vom 18. auf den 19. April 1826 wurde diese Gesellschaft (wohl nicht gerechtfertigt) der „Staatsgefährdung“ verdächtigt und verboten. Auf Anordnung des Wiener Polizeioberdirektors Alois von Persa besetzten über 30 Polizisten den Gasthof, verhafteten die Anwesenden und beschlagnahmten sämtliche gefundenen Manuskripte. Bis in die Morgenstunden wurden daneben auch die Privatwohnungen der verhafteten „Ludlamiten“ durchsucht. Einige ihrer Mitglieder hatten noch Jahre unter Bespitzelung und anderen Schikanen zu leiden. Gerade diese überzogene Aktion der Obrigkeit verursachte in den folgenden Jahren die Mythisierung der Gruppe und ihrer Mitglieder.

Nach 1848 wurde der Versuch unternommen, die Ludlamshöhle wieder zu beleben, aber die Wiedereröffnung misslang.

1949 schlossen sich in Wien die Schriftsteller Franz Karl Franchy, Egon Hajek, Theodor Heinrich Mayer, Friedrich Schreyvogel und Karl Wache zu einer Gesellschaft zusammen, welche ebenfalls den Namen „Ludlamshöhle“ trug und bis 1972 Bestand hatte (vgl. Belke 1998).

"Ritterlicher Humpenbund"[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 11. Mai 1873 begründeten Joseph Mauczka (Josephus von Thury) und sein Bruder Eduard und Wilhelm von der Als den "Allzeit hohen Ritterorden derer zum Grünen Humpen". Wilhelm von der Als war bereits Mitglied zweier bestehender Ritterorden: Grüne Insel und Güldener Humpen.

Josephus von Thury reiste im Jahre 1883 durch Bayern und Österreich, um die zu der Zeit bekannten 24 Ritterschaften zu besuchen. Im Oktober 1884 wurde auf dem 1. Reichstag der Ritterschaften die "Vereinigung Österreichischer und Bayrischer Ritterschaften" gegründet. Im Laufe der Jahre entwickelten sich der "Österreichische Ritterbund" und der "Deutsche Ritterbund". Josephus von Thury wurde zum 1. Hochmeyster auf Lebenszeit gewählt. Nach seinem Tod 1895 zählte der Verein 30 Ritter, die sich als echt bezeichneten.

Seit dem 11. Januar 1985 amtiert RÜDIGER von SCHÖNFELD (Ernst Biernecker) als Großmeister des Bundes, der heute rund 40 Männer und Frauen zählt. Ihr Ziel ist die Pflege der mittelalterlichen Ideale, der Musik und der Dichtkunst.

"Ritterbund Rosengarten zue Lintz" (Lintz 1875)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Adam Müller-Guttenbrunn (ritterlich: Siegfried v. Minnesang), Dichter und Kulturpolitiker, Ehrenbürger von Wien, geb. 23.10.1852, gest. 5.1.1923, begründete am 23.10.1875 den "Ritterbund Rosengarten zue Lintz". Zunächst "sippte" man als "Tafelrunde" und verfolgte das Ziel, durch Lesen und Diskutieren dramatischer Werke gleichzeitig sich selbst geistig zu bilden und auch den Sinn für Freundschaft und Geselligkeit zu pflegen.

Man wollte die Nachahmung mittelalterlich-ritterlicher Sitten und Gebräuche und bezeichnete sich als "Tafelrunde der Kuerenberger Ritter". Ab 15.1.1876 wurde der Name abgeändert: "Der Rosengarten" erhielt offiziell eingereichte Vereinsstatuten bei der K.K. Statthalterei.

Der erste Großmeister war Giselher von Kaiserstrew. Somit trat der Verein in die Reihe der schon bestehenden österreichischen und deutschen Bündnisse. Vom Oktober 1891 bis Juli 1920 gab sich das Bündnis den Namen "Die Eulenburger".

Nach dem ersten Weltkrieg vereinigten sich "Die Eulenburger" mit dem "Orden der Gralsritter ", der 1905 in Anlehnung an die Statuten der Eulenburg gegründet worden war. Ab dem 20.7.1920 griff man wieder auf den Ursprungsnamen des Bundes zurück und benannte sich " Der Rosengarten zue Lintz ".

Nach Auflösung 1941 eröffnete man den Bund 1953 erneut. Der erste Großmeister war Guntram von Hohenesp. Man schuf sich in den Maximilianischen Befestigungsanlagen von Linz, am Pöstlingberg, eine Behausung. Seit 1957 wird durch den Innenausbau des Turmes ein kulturelles Denkmal der Stadt Linz versorgt.


All diesen Bünden ist gemeinsam, dass künstlerisch engagierte, wohlsituierte Herren des reiferen Alters sich zusammenfanden, um in einer humorvollen Weise Ritterspiele zu treiben und dabei die Künste zu pflegen [57].

Deutscher Ritterbund und seine Verwandten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Deutsche Ritterbund datiert sich wie der Österreichische zurück auf 1790, als Heinz am Stein die Wildensteiner Ritterschaft begründete. 1823 erfolgte das Verbot wegen Verdachts auf Geheimbündelei, und 1856 wurde der Bund unter dem neuen Namen Schwemmer erneut eröffnet. 1884 trafen sich in Salzburg 32 Ritterbünde, die die Gründung eines Deutschen Ritterbundes beschlossen. 1903-06 gestaltete sich diese nach wie vor nicht perfekte Organisation zum "Bund Deutscher Ritterschaften", bis1920 der "Deutsche Ritterbund" seinen bis ins 21. Jahrhundert endgültigen Namen erhielt. 1934 musste der Bund aufgrund Verfügung der NSDAP aufgelöst werden. Nach Ende des 2. Weltkrieges erfolgte Neueröffnung 1950. 2006 feierte man den 43. Deutschen Rittertag.

Schlaraffia[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Franz Thomé, Gründer der „Schlaraffia”

Der bei weiterm größte in dieser Tradition der Kunst und Humor gewidmeten Männerbünde sollte der Prager Bund "Schlaraffia" werden. Die Gründung des Bundes erfolgte am 10.10.1859 in Prag. Der Direktor des Deutschen Theaters hatte eine Anzahl von 24 Künstlern und Sympathisanten zusammengerufen, um einen Verein zu begründen, der sich in Zielsetzung und Stil von der Prager Vereinigung "Arcadia" unterschied. Man erklärte sich als Proletarier, da die Mitglieder (heute "Urschlaraffen" genannt) nicht von adeligem Stande waren.

Nach einigen Jahren ausschließlich Prager Schlaraffen-Sippungen wurden einige Mitglieder in andere Städte berufen und begründeten in ihren neuen Wohnorten ähnliche Vereinigungen (z.B. Berlin, Leipzig, Graz, Breslau usw.). Auf einem ersten Konzil in Leipzig (1871) schloss man die verschiedenen Schlaraffen-Reyche zu einem internationalen Bund unter der Leitung der "Allmutter Praga" zusammen und bestimmte, dass neue Reyche, wo immer sie auf dem Erdball begründet würden, der Sanktion durch den Dachverband bedürften. Alle Reyche wurden in einer sog. Stammrolle verzeichnet. Die Lieder wurden gesammelt herausgegeben und mit anspruchsvollen Klaviersätzen versehen. Man begründete eine Zeitschrift mit dem Namen "Derer Schlaraffen Zeytung". Bis zum Jahre 1938 entstanden weltweit etwa 300 Reyche.

Da die Leitung der "Allmutter Praga" zukam und weltweit ohne jegliche Beschränkung jüdische Teilnehmer verzeichnet waren, wurde der Männerbund 1938 durch das Regime des Nationalsozialismus verboten. Alle Reyche in Deutschland, Österreich und den tschechischen Ländern wurden geschlossen (sog. Uhufinsternis).[58] Einige wichtige Dokumente zur Geschichte des Bundes konnten ins Archiv des "Schlaraffenreyches" von Bern (Schweiz) überführt werden.

Nach Ende des 2. Weltkrieges wurden unter Mithilfe Nordamerikanischer "Reyche" die deutschen und die österreichischen Schlaraffenbünde größtenteils neu eröffnet. Das Prager Mutterreich blieb geschlossen. Aber viele neue "Colonien" wurden nach und nach sanctioniert, so dass der Weltbund 2011 480 Vereine umfasst. (In diese Zählung sind allerdings die erloschenen "Reyche" inbegriffen, die nach der "Uhufinsternis" nicht wieder eröffnet worden sind.)

Die Niederländter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die "Niederländter", begründet 1868 durch Ludwig von Nagel in Bayreuth, schreiben:

"Sie malen, dichten, musizieren, weil Sie Spaß daran haben? Sie suchen Geselligkeit, Unterhaltung, Freundschaft im Kreise von Gleichgesinnten? Dann sollten Sie uns kennenlernen:

Die Niederländter

Unser Motto: Froh’ Gemüt, geschickte Hand! Wir lieben Humor aber nicht >Alaaf< und >Helau<. Selbst gemacht ist uns wichtiger als Perfektion. Wir pflegen Geselligkeit ohne Titel und Würden. Wir sind am Puls der Zeit, doch Politik und Religion sind tabu." (vgl: http://www.niederlandt.de/index.html)

Fazit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schopenhauer sieht seine Meditationen über die Kunst, alt zu werden, als Fortsetzung einer langen Reihe philosophischer und theologischer Lehren aus Antike, Mittelalter und Neuzeit. Er verbindet seine Theorie mit praktischer Lebensführung im Sinne der Kunst, alt zu werden. Sein Anschluss an ostasiatische Lehren verweist auf die Kunst des seelischen Altwerdens. Neben Schlaf, Sport und Hygiene ist vor allem die Objektivation des Weltwillens entscheidend. Musik dürfte hierbei besondere Hilfen bieten.

Defizitär erscheinen Schopenhauers Pessimismus und die damit verbundene Enthaltung gesellschaftlicher Kontakte.

Die Biowissenschaften des 20. Jahrhunderts haben vor allem pharmakologische Ansätze entwickelt, die über Schopenhauer weit hinausgehen, aber den Ansatz einer philosophischen Praxis keineswegs relativieren. Lediglich aus einem besseren Verständnis hinduistischer Seelenvorstellungen ergibt sich die Überwindung des Schopenhauerschen Pessimismus. Alt Werden der Seele ist das Ziel allen höheren Lebens und hat die Vervollkommnung für ein späteres Leben zur Folge.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Anders, Jennifer; Ulrike Dapp, Susann Laub and Wolfgang von Renteln-Kruse: Einfluss von Sturzgefährdung und Sturzangst auf die Mobilität selbstständig lebender, älterer Menschen am Übergang zur Gebrechlichkeit. Screeningergebnisse zur kommunalen Sturzprävention. In: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie, 2007, Volume 40, Number 4, Pages 255-267
  • Bankl, Hans: Viele Wege führen in die Ewigkeit. Maudrich.Verlag 2005
  • Belke, Horst: Ludlamshöhle [Wien]. In: Wulf Wülfing, Karin Bruns, Rolf Parr (Hrsg.): Handbuch literarisch-kultureller Vereine, Gruppen und Bünde 1825–1933. Metzler, Stuttgart, Weimar 1998, S. 311-320 (Repertorien zur Deutschen Literaturgeschichte. Hrsg. Paul Raabe. Band 18).
  • Bieselski, Peter: Phoniatrie, Pädaudiologie II. Pädaudiologie. Stuttgart: Thieme 1994
  • Birnbacher, Dieter: Schopenhauer. Reclam, Grundwissen Philosophie, 2010.
  • Boberski, Heiner; Peter Gnaiger, Martin Haidinger, Thomas Schaller, Robert Weichinger: Mächtig – Männlich – Mysteriös. Geheimbünde in Österreich. Salzburg: Ecowin Verlag 2005.
  • Cumming,E/ W. E. Henry: A formal statement of disengagement theory. In: Growing old: The process of disengagement. Basic Books, New York 1961.
  • Ehlert, Ulrike; Känel, Roland von (Hrsg.): Psychoendokrinologie und Psychoimmunologie. Berlin etc.: Springer 2010.
  • Fox C, Crugel M, Maidment I, Auestad BH, Coulton S, Treloar A, Ballard C, Boustani M, Katona C, Livingston G.: Efficacy of memantine for agitation in Alzheimer's dementia: a randomised double-blind placebo controlled trial. PLoS One. 2012;7(5):e35185. Epub 2012 May 2.
  • Fritzsche, Doris: Diabetes: Der Ernährungs-Kompass (GU Gesundheits-Kompasse). Gräfe und Unzer 2008
  • Göhring, H.: Atemtherapie - Therapie mit dem Atem. Thieme Verlag, Stuttgart 2001
  • Goethe, Johann W. von: Dichtung und Wahrheit. Stl. Werke hrsg. Trunz, Erich Band 9, S. 531 f. München 1998
  • Hasselmann, Varda/ Schmolke, Frank: Die Seelenfamilie. Sinn und Struktur seelischer Beziehungen. München: Arkana 2001.
  • Hong Li Huan: Qi Gong: Ein praxisbezogenes Lehrbuch über eine uralte chinesische Heilkunst. 2003
  • Hübscher, Arthur (Hg.): Arthur Schopenhauer: Gesammelte Briefe. Bonn 1978
  • Kannengießer, Wilhelm: Die Vakuum-Erektionspumpe: Die Hilfe zur Selbsthilfe. 2009
  • Kenyon, L. Guarente und Cynthia: Genetic pathways that regulate ageing in model organisms. In: Nature 408, 2000, S. 255–262.
  • Kindl, Ursula: Hautpflege ab 40: Immer gut aussehen von Kopf bis Fuß. Govi-Verlag 2008.
  • Kübler-Ross, Elisabeth/ Kessler, David: Dem Leben neu vertrauen: Den Sinn des Trauerns durch fünf Stadien des Verlusts finden. Kreuz-Verlag 2011
  • Langer, Ellen: Die Uhr zurückdrehen?: Gesund alt werden durch die heilsame Wirkung der Aufmerksamkeit. München: Jungermann 2011
  • Maas, Michael: Der Männerbund Schlaraffia 1914 - 1937. Bad Mergentheim 2006.
  • Moll, L; Schubert, M.: The Role of Insulin and Insulin-like Growth Factor-1/ Fox-O- Mediated Transcription for the Pathogenesis of Obesity-Associated Dementia. Curr Gerontol. Geriatr. Res 2012. Epub May 13.
  • Motel-Klingebiel, A., S. Wurm und C. Tesch-Römer (Hrsg.): Altern im Wandel. Befunde des Deutschen Alterssurveys (DEAS). Kohlhammer, 2010
  • Oswald, Wolf-D. et al.: Psychomotorische Aktivierung mit SimA-P: Selbständig im Alter. Wien: Springer 2009
  • Roethlisberger, Linda: Der sinnliche Draht zur geistigen Welt. München: Goldmann 2010
  • Schmidt-Voigt, J.: Kardiologische Problempatienten: Fallgruben für die Herz-Kreislauf-Diagnostik in der Praxis. Berlin 2012.
  • Schwartz,F.W.: Das Public Health Buch. Elsevier, Urban&Fischer Verlag, 2003, ISBN 3-437-22260-0 S. 163.
  • Smith, Penelope: Tiere erzählen vom Tod: Wie Tiere ihr Sterben erleben und den Weg ins Licht finden. Reichelt-Verlag 2010
  • Volpi, Franco (Hrsg): Artur Schopenhauer: Die Kunst, alt zu werden. München: Beck 2009
  • Thambisetti, M. et al: Alzheimer Risk Variant CLU and Brain Function During Aging. Biol. Psychiatry 2012, 13.
  • Tausch, Anne-Marie: Gespräche gegen die Angst: Krankheit - ein Weg zum Leben. Reinbek: Rororo 1987
  • Witzany, Guenther: The viral origins of telomeres, telomerases and their important role in eukaryogenesis and genome maintenance. Biosemiotics 2008, 1:191-206.
  • Ziegler, Ernst (Hrsg): Artur Schopenhauer: Die Kunst, am Leben zu bleiben. München: Beck 2011
  • Ziegler, Ernst (Hrsg.): Arthur Schopenhauer: Über den Tod. München: Beck 2010.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. vgl. Volpi, Franco (Hrsg): Artur Schopenhauer: Die Kunst, alt zu werden. München: Beck 2009
  2. vgl. Birnbacher, Dieter: Schopenhauer. Reclam, Grundwissen Philosophie, 2010
  3. vgl. Kenyon 2000
  4. vgl. Thambisetti 2012 und Moll/Schubert 2012
  5. Hübscher, Artur (Hrsg.): Arthur Schopenheuer: Sämtliche Werke. Bd. 6, S. 231
  6. Roethlisberger 2010
  7. a b Volpi, Franco (Hrsg): Artur Schopenhauer: Die Kunst, alt zu werden. München: Beck 2009, S. 22
  8. Hübscher, Arthur (Hg.): Arthur Schopenhauer: Gesammelte Briefe. Bonn 1978, S. 236
  9. Ziegler, Ernst (Hrsg): Artur Schopenhauer: Die Kunst, am Leben zu bleiben. München: Beck 2011, S. 33
  10. Platon, Theaitetos 148e–151d. Vgl. Theaitetos 161e, wo die Bezeichnung maieutike techne verwendet wird.
  11. Volpi, Franco (Hrsg): Artur Schopenhauer: Die Kunst, alt zu werden. München: Beck 2009, S. 22f.
  12. Volpi, Franco (Hrsg): Artur Schopenhauer: Die Kunst, alt zu werden. München: Beck 2009, S. 11
  13. a b Volpi, Franco (Hrsg): Artur Schopenhauer: Die Kunst, alt zu werden. München: Beck 2009, S. 25
  14. Ziegler, Ernst (Hrsg): Artur Schopenhauer: Die Kunst, am Leben zu bleiben. München: Beck 2011, S. 20
  15. vgl. Motel-Klingebiel, A., S. Wurm und C. Tesch-Römer (Hrsg.): Altern im Wandel. Befunde des Deutschen Alterssurveys (DEAS). Kohlhammer, 2010
  16. Witzany, Guenther: The viral origins of telomeres, telomerases and their important role in eukaryogenesis and genome maintenance. Biosemiotics 2008, 1:191-206
  17. vgl. Schwartz 2003
  18. vgl. die vorzügliche Übersicht im Beitrag Altern
  19. Janet Goodrich: Natürlich besser sehen. Aus dem Englischen von Michaela Schmidt, Golf Dornseif. 9. Auflage. Verlag für Angewandte Kinesiologie, Kirchzarten 2002
  20. Thomas Kohnen: Refraktive Chirurgie. Springer, Berlin 2010,
  21. Vgl. Hübscher 1978, S. 386
  22. Gebhardt, Christine: Wirksamkeit eines Trainings der auditiven Differenzierungsfähigkeit bei Schwerhörigen im Alter von 55 bis 70 Jahren. Dissertation an der Wirtschafts- und Verhaltenswissenschaftlichen Fakultät der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg i. Br. 2006.
  23. vgl. Hübscher 1978, S.386
  24. vgl. Hübscher 1978, S. 356
  25. Vgl. Krall, E. A.; B. Dawson-Hughes; M. T. Hannan; P. W. F. Wilson; D. P. Kie: Postmenopausal estrogen replacement and tooth retention. Am. J. Med. 102 (1997), 536–542.
  26. vgl. Kannengießer 2009
  27. Platon: Der Staat.Politeia.Griechisch-deutsch, übersetzt von Rüdiger Rufener. Düsseldorf, Zürich 2000, S. 15
  28. Schmidt-Voigt 2012
  29. vgl. Ziegler 2011, S. 20
  30. vgl. Bankl 2005
  31. vgl. Göhring 2001
  32. Ziegler, Ernst (Hrsg): Artur Schopenhauer: Die Kunst, am Leben zu bleiben. München: Beck 2011, S. 20
  33. vgl. Bankl 2005
  34. vgl. Fritzsche 2008
  35. vgl. Rollert 1903, S. 140-3
  36. vgl. Hong Li Yuan 2003
  37. Ziegler 2011, S. 18
  38. Vgl. Ehlert/Känel 2010
  39. vgl. Ziegler 2011, S. 9
  40. vgl. Kindl 2008
  41. vgl. Rollett, Hermann: Begegnungen, Erinnerungsblätter.Wien 1903, S 140-43
  42. vgl. Oswald et al. 2009
  43. vgl. Kritik bei Fox et al. 2012
  44. Vgl. Tausch 1987
  45. Kenyon 2000
  46. vgl. Biesalski 1994
  47. vgl. Hasselmann/Schmolke 2001, S, 374 f
  48. vgl. Smith 2010
  49. vgl. Kübler-Ross et al. 2011
  50. Ziegler 2011, S 62. Vgl. Hübscher 1978, S 236
  51. Hübscher 1978, S 379
  52. Cumming,E/ W. E. Henry: A formal statement of disengagement theory. In: Growing old: The process of disengagement. Basic Books, New York 1961
  53. Arthur Schopenhauer: Die Welt als Wille und Vorstellung. Köln 1997, Erster Band, §. 52.
  54. Langer, Ellen: Die Uhr zurückdrehen?: Gesund alt werden durch die heilsame Wirkung der Aufmerksamkeit. München: Jungermann 2011
  55. Anders, Jennifer; Ulrike Dapp, Susann Laub and Wolfgang von Renteln-Kruse: Einfluss von Sturzgefährdung und Sturzangst auf die Mobilität selbstständig lebender, älterer Menschen am Übergang zur Gebrechlichkeit. Screeningergebnisse zur kommunalen Sturzprävention. In: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie, 2007, Volume 40, Number 4, Pages 255-267
  56. Vgl. Goethe 1998
  57. vgl. Boberski 2005
  58. vgl. Maas 2006