Beobachtbarer Durchmesser

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In der Mathematik ist der beobachtbare Durchmesser (engl.: observable diameter) ein Begriff aus der Theorie metrischer Maßräume.

Definition[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sei ein metrischer Maßraum und definiere den Durchmesser

bezüglich der Metrik.

Für eine reelle Zahl wird zunächst der -partielle Durchmesser bezüglich definiert

das heißt das Infimum der Durchmesser der Teilmengen , für deren Maß gilt.

Sei der Raum der Lipschitz-stetigen Abbildungen mit Lipschitz-Konstante und das Bildmaß unter der Funktion . Der -beobachtbare Durchmesser von bezüglich ist definiert als

das heißt das Supremum der -partiellen Durchmesser von bezüglich der Bildmaße der -Lipschitz-Funktionen.

Für erhält man den Durchmesser von und für ist .

Lévy-Familien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine Folge metrischer Maßräume wird als Lévy-Familie bezeichnet, wenn es ein gibt mit

Zum Beispiel ist eine Folge runder Sphären genau dann eine Lévy-Familie, wenn gilt.

Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der beobachtbare Durchmesser lässt sich in Beziehung zum Trennungsabstand (engl.: separation distance) setzen, der wiederum in Beziehung zu den Eigenwerten des Laplace-Operators (mit Neumann-Randbedingungen) steht.

Für geschlossene, -dimensionale Riemannsche Mannigfaltigkeiten mit Ricci-Krümmung gilt

für alle .

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • M. Gromov: Metric structures for Riemannian and non-Riemannian spaces. Transl. from the French by Sean Michael Bates. With appendices by M. Katz, P. Pansu, and S. Semmes. Edited by J. LaFontaine and P. Pansu. Modern Birkhäuser Classics. Basel: Birkhäuser (2007) ISBN 978-0-8176-4582-3/pbk
  • Takashi Shioya: Metric measure geometry. Gromov's theory of convergence and concentration of metrics and measures. Hrsg.: EMS Press. 2016, ISBN 978-3-03719-158-3, doi:10.4171/158, arxiv:1410.0428 (englisch).