Bergischer Schlotterkamm
Bergischer Schlotterkamm | |
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Herkunft | Bergisches Land |
Jahr | unbekannt |
Farbe | schwarzweiß-gedobbelt, schwarzgelb-gedobbelt, schwarz, gesperbert |
Gewicht | Hahn 2,0 bis 2,75 kg
Henne 1,75 bis 2,25 kg |
Legeleistung im Jahr | 150 Eier [1] |
Eierschalenfarbe | weiß |
Eiergewicht | 55 g |
Liste der Hühnerrassen |
Der Bergische Schlotterkamm ist eine alte bergische Haushuhnrasse.
Ursprung
Der bergische Schlotterkamm wird seit dem 19. Jahrhundert beschrieben. Aufgrund der Körperbau und der großen Kämme wurde allgemein eine Verwandtschaft mit spanischen Rassen angenommen. Letztendlich wurden mehrere Landrassen unter dem Namen Schlotterkamm zusammengefasst:[2]
Der schwarze Schlotterkamm
Am bekanntesten war die schwarze Variante, die als typisch bergisch galt. Bekannt war sie besonders wegen der ausgezeichneten Legeleistung.
Das holthäuser Huhn
Das schwarz-silberne holthäuser Huhn kam auch in Westfalen und der restlichen Rheinprovinz vor. Da es einen verlängerten Krähruf hatte, wurde es sowohl zu den Schlotterkämmen als auch zu den bergischen Krähern gerechnet.
Das bergische Kukukshuhn
Dieses gesperberte Huhn galt bereits im 19. Jahrhundert als fast ausgestorben. Es besaß große Ähnlichkeit mit dem schwarzen Schlotterkamm und stand im bergischen Dialekt auch bekannt als "Leyendecker" (Schieferdachdecker).
Eigenschaften
Das robuste und derbe Landhuhn ist ein guter Futtersucher und fleißiger Leger. Der Kamm der Hennen ist abgeknickt und liegt auf dem Kopf. Dies wird Schlotterkamm genannt und gab der Rasse ihren Namen.
Die Tiere benötigen viel Auslauf und wegen der großen Kämme im Winter frostfreie Ställe und besondere Pflege. Die Literatur empfiehlt die großen Kämme und Kehllappen im Winter zum Schutz vor Erfrierungen regelmäßig mit Melkfett oder Ähnlichem einzureiben. Die Dobbelungszeichnung von zwei Farbschlägen ist eine Besonderheit der bergischen Landhuhnrassen.
Der Bruttrieb der Tiere ist kaum ausgebildet, dafür handelt es sich um flugtüchtige und sehr lebhafte Tiere, die sehr zutraulich werden können.[3]
Bestand und Gefährdung
Der Bergische Schlotterkamm ist selten und gilt als gefährdete Nutztierrasse. Der BDRG sowie die GEH haben die Rasse in der Roten Liste der gefährdeten Nutztierrassen 2013 in die höchste Gefährdungsklasse I (extrem gefährdet) eingestuft. Danach gab es 2009 in Deutschland nur noch 66 Hähne und 296 Hennen.[4] Bis 2013 sank der Bestand auf 46 Hähne und 213 Hennen.[5]
Die Rasse wurde 2001 zusammen mit der Bayerischen Landgans, dem Bergischen Kräher und dem Krüper von der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen (GEH) zur „Gefährdeten Nutztierrasse des Jahres“ erklärt.
Zwergform
Die Zwergform existiert nur im Farbschlag schwarz-weißgedobbelt. Sie wurde in Deutschland erzüchtet. Der Hahn wiegt 900 Gramm und die Henne 800 Gramm. Die Legeleistung beträgt 150 Eier im Jahr. Diese sind weiß und haben ein Gewicht von 40 Gramm.
Literatur
- Hans-Joachim Schille, Lexikon der Hühner, Komet-Verlag, ISBN 3-89836-447-X
- Katrin Juliane Schiffer/Carola Hotze: Hühner halten - artgerecht und natürlich; Franckh-Kosmos Verlag GmbH & Co. KG, ISBN 978-3-440-10835-2
- Uwe Ruhl: Extrem selten: Bergische Schlotterkämme. In: Geflügel-Börse 08/2015. S. 4-5.
Weblinks
- Rassetafeln Hühner. (PDF-Datei) In: bdrg.de/rassetafeln. Bund Deutscher Rassegeflügelzüchter, S. 14, abgerufen am 31. Juli 2014 (6 MB).
- Rassetafeln Zwerghühner. (PDF-Datei) In: bdrg.de/rassetafeln. Bund Deutscher Rassegeflügelzüchter, S. 15, abgerufen am 31. Juli 2014 (6,8 MB).
- Rassebeschreibung der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen
- Internetseite des Sondervereins mit Rassebeschreibung
Einzelnachweise
- ↑ InternetDienste für Züchter
- ↑ Bruno Dürigen, Die Geflügelzucht nach ihrem jetzigen rationellen Standpunkt, Berlin 1885, Parey Verlag
- ↑ Katrin Juliane Schiffer/Carola Hotze: Hühner halten - artgerecht und natürlich; Franckh-Kosmos Verlag GmbH & Co. KG, Stuttgart, 2009, Seite 90
- ↑ Rote Liste der einheimischen Nutztierrassen in Deutschland 2013
- ↑ Detailansicht Bestandsdaten Bergische Schlotterkämme. In: Zentrale Dokumentation Tiergenetischer Ressourcen in Deutschland. Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung, abgerufen am 21. Oktober 2014.