Bernhard Ludwig von Mutius

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Bernhard Ludwig von Mutius (* 12. Januar 1913 in Beirut, Libanon; † 24. Mai 1979 in Basel)[1][2] war Sekretär des deutschen Volkskongresses.

Leben

Sein Vater war der Generalkonsul Ludwig Gerhard von Mutius.[3] Sein Vetter war Luitpold Steidle.[4] Von Mutius war von 1934 bis 1935 Wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl des preußischen Staatsrats Carl Schmitt an der Humboldt-Universität zu Berlin. Von Mutius, Mitglied der NSDAP, ging 1935 mit einem Stipendium an die University of Cambridge. In der SS erreichte er den Dienstgrad des SS-Obersturmführers, in der Wehrmacht den des Leutnants.

Im Dezember 1947 wurde von Mutius Sekretär des deutschen Volkskongresses.[5] Nach der Gründung der Deutschen Demokratischen Republik war von Mutius Deutscher Volksrat in der Presse- und Informationsabteilung des DDR-Außenministeriums. Am 7. Mai 1949 wurde Bernhard von Mutius von Irene von Meyendorff geboren.[4]

Außenminister Georg Dertinger setzte seinen persönlichen Referenten von Mutius am 8. Oktober 1949 als kommissarischen Leiter der Hauptabteilung IV (Rechtsangelegenheiten) im MfAA ein.[2] Der Ministerrat der DDR bestätigte diesen Vorschlag nicht, sondern berief für dieses Amt im Mai 1950 Gerhard Reintanz (CDU). Dertinger, von Mutius und dessen Sekretärin waren Anfang Februar 1950 von Mitarbeitern des Ministerstwo gossudarstwennoj besopasnosti wegen Spionageverdachts verhaftet worden.[6] [7][8] von Mutius wurde 1953 zu Zwangsarbeit verurteilt und in ein Lager bei Workuta verbannt.

Im November 1955 kam von Mutius mit anderen Kriegsgefangenen, deren Freilassung Konrad Adenauer im September 1955 bei seinem Besuch in Moskau erwirkt hatte, in die Bundesrepublik Deutschland.[9]

Von 1938 bis 1964 korrespondierte von Mutius mit Schmitt.[10]

Literatur

  • Harry Waibel: Diener vieler Herren: ehemalige NS-Funktionäre in der SBZ/DDR. Lang, Frankfurt am Main 2011, ISBN 978-3-631-63542-1.

Einzelnachweise

  1. Genealogisches Handbuch des Adels, Adelige Häuser B Band XIII, Band 73 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1980, ISSN 0435-2408, S. 293. Dort ist er als „Bernhard Edmund Wilhelm von Mutius“ gezeichnet.
  2. a b Ingrid Muth: Die DDR-Aussenpolitik 1949–1972: Inhalte, Strukturen, Mechanismen. S. 156.
  3. Muth: S. 158.
  4. a b OST-BÜRGER Schweine für Walter Ulbricht. In: Der Spiegel. Nr. 23, 1951 (online).
  5. Viele Plätze für das Volk. In: Der Spiegel. Nr. 2, 1948 (online).
  6. Muth: S. 162.
  7. Glücklich. In: Der Spiegel. Nr. 7, 1950 (online).
  8. Wühlmäuse. In: Der Spiegel. Nr. 8, 1950 (online).
  9. Ernst Forsthoff, Carl Schmitt: Briefwechsel Ernst Forsthoff, Carl Schmitt (1926–1974). S. 215.
  10. Forsthoff: S. 416.