Bill McKibben

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McKibben 2008

William Ernest „Bill“ McKibben (* 8. Dezember 1960 in Palo Alto, Kalifornien[1]) ist ein US-amerikanischer Umweltaktivist und Autor.

Leben

McKibben verfasste eine Vielzahl an Büchern zu den Themen globale Erwärmung und alternative Energie. Des Weiteren setzt er sich für eine Lokalisierung der Ökonomie ein. Im Sommer 2006 führte er die größte Demonstration in der amerikanischen Geschichte gegen die globale Erwärmung an.[2] 2009 führte er die Aktivitäten der Organisation 350.org an, die mit 5.200 gleichzeitigen Demonstrationen in 181 Ländern stattfand, um auf das Problem der globalen Erwärmung aufmerksam zu machen.[3]

Das Magazin „Foreign Policy“ führt ihn in der Liste der 100 wichtigsten globalen Vordenker[4] und MSN zählt ihn zu einem der einflussreichsten Menschen des Jahres 2009.[5] Zurzeit lebt er mit seiner Frau Sue Halpern und der gemeinsamen Tochter Sophie (* 1993) in Vermont.

Veröffentlichungen

McKibben veröffentlicht Beiträge unter anderem in den Magazinen The New York Times, The Atlantic Monthly, Harper’s, Orion magazine, Mother Jones, The New York Review of Books, The Middlebury Campus, Granta, The National Geographic, Rolling Stone, und Outside.

Sein erstes Buch, The End of Nature, wurde 1989 vom Verlag Random House herausgegeben. Es gilt als eines der ersten Bücher, welches einer breiten Masse das Thema globale Erwärmung näher gebracht hat. Es wurde in über 20 Sprachen übersetzt. In den Vereinigten Staaten wurden inzwischen mehrere Auflagen, darunter eine 2006 überarbeitete Version verlegt.

Sein zweites Buch, The Age of Missing Information, wurde 1992 publiziert. Es handelt von einem Experiment, bei dem McKibben für einen Tag jede TV-Sendung der 100 Kabelfernseh-Kanäle aufnahm, die auf Sendung waren. Anschließend verbrachte er über ein Jahr mit der Sichtung von über 2.400 Stunden Videoaufzeichnungen und verglich es mit dem Verbringen eines Tages in den Bergen nahe seinem Haus. Dieses Buch wird häufig im Schulunterricht eingesetzt und wurde im Jahr 2006 neu aufgelegt.

Weitere Bücher waren:

  • Hope, Human and Wild, über Curitiba (Brasilien) und Kerala (Indien). Hier berichtet er über Städte, in denen Menschen mit einem geringeren so genannten ökologischen Fußabdruck leben;
  • The Comforting Whirlwind: God, Job, and the Scale of Creation handelt vom alttestamentlichen, biblischen Buch Ijob und der Umwelt;
  • Maybe One: A Personal and Environmental Argument for Single Child Families hat das Bevölkerungswachstum zum Inhalt; ISBN 0-684-85281-0;
  • Long Distance: A Year of Living Strenuously über ein Jahr Training auf Elite-Level;
  • Enough über die nach seiner Ansicht existenziellen Bedrohungen durch Gentechnik und Nanotechnologie;
  • Wandering Home handelt über einen langen Wandertrip von seinem jetzigen Wohnort in Vermont nach Adirondacks.
  • Deep Economy: the Wealth of Communities and the Durable Future, erschienen im März 2007, war ein nationaler Bestseller. Es behandelt die aus der Sicht des Autors nachteiligen Aspekte der wachstumsbasierten Wirtschaftmodells und spricht sich für einen Übergang in eine zunehmend lokalisierte Wirtschaft aus.
  • Im Herbst 2007 veröffentlicht er mit anderen Mitgliedern des „Step it up Teams“ Fight Global Warming Now, ein Handbuch für Aktivisten, die lokale Aktivitäten planen.
  • 2008 erschien The Bill McKibben Reader: Pieces from an Active Life, eine Sammlung von Essays, welche sein Werk umschreiben.
  • Ebenfalls 2008 wurde American Earth veröffentlicht, eine Sammlung amerikanischer umweltwissenschaftlicher Veröffentlichungen seit Henry David Thoreau, welches McKibben editierte.

Auszeichnungen

Kampagnen

  • „Step It Up 2007“ ist eine US-weite Grassroot-Kampagne (von der Basis aus organisiert), die von McKibben gegründet wurde und die sich dafür einsetzt, dass der US-Kongress gegen die fortschreitende globale Erwärmung aktiv wird. Im Spätsommer 2006 führte er zusammen mit anderen einen 5-Tagesmarsch durch Vermont, um seiner Forderung, etwas gegen die globale Erwärmung zu tun, Nachdruck zu verleihen. Zeitungen berichteten von dieser Aktion als eine der größten Demonstrationen gegen die Klimaveränderungen. Im Januar 2007 gründete er „Step It Up 2007“, mit dessen Hilfe Kundgebungen in hunderten amerikanischer Städte und Dörfer am 14. April 2007 organisiert wurden, um eine 80%ige Verringerung des CO2-Ausstoßes bis 2050 zu fordern. Die Kampagne gewann sehr schnell eine breite Unterstützung von Umwelt- und Studentengruppen sowie von religiösen Vereinigungen. Im August 2007 verkündete McKibben „Step It Up 2“, welches am 3. November 2007 stattfand. Zusätzlich zu dem 80 %-Reduktionsziel bis 2050 wurde eine 10%ige Reduktion der Emissionen in drei Jahren verlangt (Hit the Ground Running), ein Moratorium gegen neue Kohlekraftwerke und ein Green Jobs Corps, das private und gewerbliche Gebäude ausstattet, so dass die gesetzten Ziele erreicht werden können.[7]
  • Das gleiche Kernteam rief im März 2008 die Kampagne „350.org“ aus. Ziel der Organisation ist die Initiierung einer globalen Bewegung, deren Namen sich aus der geforderten maximalen CO2-Konzentration der Erdatmosphäre von 350 ppm herleitet. Dieser Zahlenwert geht auf den Klimaforscher James E. Hansen zurück, der eine atmosphärische CO2-Konzentration von über 350 ppm (parts per million) als unsicher einstufte, wenn das Ziel der Menschheit sei, die Erde so zu erhalten, wie sie während der Entwicklungsgeschichte der Menschheit meistens aussah. Im Abstrakt seiner Publikation stellte er die Behauptung auf: "If humanity wishes to preserve a planet similar to that on which civilization developed and to which life on Earth is adapted, paleoclimate evidence and ongoing climate change suggest that CO2 will need to be reduced from its current 385 ppm to at most 350 ppm, but likely less than that."[8] 350.org betreibt Büros in Nordamerika, Europa, Asien, Afrika und Südamerika. Ziel war, auch im Vorfeld der Weltklimakonferenz 2009 in Kopenhagen die Zahl 350 als Ziel zu manifestieren.[9] Am 24. Oktober 2009 koordinierte 350.org mehr als 5.200 Demonstrationen in 181 Ländern. Unter der kreativen Nutzung moderner Internetapplikationen wurde sowohl die Organisation des Tages durchgeführt als auch dessen Erfolg dokumentiert. Dies war eines der stärksten Beispiele für die Verwendung sozialer Netzwerke.[10] Zudem unterstützte 350.org die Kampagne 10:10, die eine Reduktion des CO2-Ausstoßes um 10 % bis zum Jahr 2010 erreichen wollte.

Schriften

Artikel

Siehe auch

Weblinks

Commons: Bill McKibben – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. http://library.thinkquest.org/26026/People/bill_mckibben.html
  2. Growing Local, Eating Local (Memento vom 25. September 2009 im Internet Archive) publisher=PBS
  3. Board of Directors 350.org
  4. http://www.foreignpolicy.com/articles/2009/11/30/the_fp_top_100_global_thinkers?page=full
  5. lifestyle.msn.com (Memento vom 16. Dezember 2009 im Internet Archive)Vorlage:Webarchiv/Wartung/Linktext_fehlt
  6. Stockholmer Right Livelihood Award Stiftung belohnt Einsatz für Menschenrechte, Pressefreiheit, bürgerliche Freiheiten und Kampf gegen den Klimawandel. Abgerufen am 24. September 2014.
  7. http://www.stepitup2007.org/#letter
  8. Hansen, J., Mki. Sato, P. Kharecha, D. Beerling, R. Berner, V. Masson-Delmotte, M. Pagani, M. Raymo, D.L. Royer, and J.C. Zachos, 2008: Target atmospheric CO2: Where should humanity aim? The Open Atmospheric Science Journal, 2, 217-231, doi:10.2174/1874282300802010217.
  9. Elisabeth Rosenthal: Obama’s Backing Raises Hopes for Climate Pact In: The New York Times, 1. März 2009. Abgerufen am 1. April 2010 
  10. http://experiencematters.criticalmass.com/tag/350-org/