Bulun (Bulunski)

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Ehemalige Siedlung
Bulun
Булун (russisch)
Булуҥ (jakutisch)
Föderationskreis Ferner Osten
Republik Sacha (Jakutien)
Ulus Bulun
Höhe des Zentrums 40 m
Zeitzone UTC+9
Geographische Lage
Koordinaten 70° 45′ N, 127° 24′ OKoordinaten: 70° 44′ 30″ N, 127° 24′ 5″ O
Bulun (Bulunski) (Russland)
Bulun (Bulunski) (Russland)
Lage in Russland
Bulun (Bulunski) (Republik Sacha)
Bulun (Bulunski) (Republik Sacha)
Lage in der Republik Sacha‎

Bulun (russisch Булун; jakutisch Булуҥ, Bulung) ist eine ehemalige Siedlung in der Republik Sacha (Jakutien) in Russland.

Geographie

Die Siedlung lag nördlich des Polarkreises am linken Ufer der dort über zwei Kilometer breiten Lena bei der Einmündung des gleichnamigen Nebenflusses Bulun. Sie befand sich knapp 1000 km Luftlinie nördlich der Republikhauptstadt Jakutsk und gut 100 km südsüdwestlich von Tiksi, des heutigen Verwaltungssitzes des Bulunski ulus. Fünf Kilometer flussaufwärts liegt am anderen Lenaufer das ewenkische Dorf Kjussjur.

Geschichte

Über die Entstehung des Ortes ist nichts bekannt. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts war der Ort trotz seiner weniger als 100 Einwohner der bedeutendste russische Siedlungspunkt an der unteren Lena. Neben verschiedenen Handelseinrichtungen befanden sich dort eine „Eingeborenen-Verwaltung“ (inorodtscheskaja uprawa), eine Kirche und ab 1893 eine Schule. Am 16. Juni 1924 wurde Bulun Verwaltungssitz des nach ihm benannten Bulunski okrug. Am 10. Dezember 1930 wurde der Okrug aufgelöst und auf seiner Grundlage vier Nationalrajons geschaffen, darunter der Bulunski rajon. Dessen Verwaltung wurde jedoch zugleich in das nahe Kjussjur verlegt, 1957 schließlich in das inzwischen weitaus bedeutendere Tiksi. Im gleichen Jahr wurde auch der Ort Bulun aufgegeben.[1][2]

Auf dem Friedhof des Ortes ist das Grab des jakutischen Kaufmanns Jakow Sannikow (1844–1908) erhalten,[3] der in den 1880er- und 1890er-Jahren die Polarexpeditionen des Zoologen Alexander von Bunge (1851–1930, Sohn des Botanikers Alexander von Bunge), von Eduard von Toll und Fridtjof Nansen unterstützte, die zum Teil auch über Bulun führten. 1913 weilte dort der Ethnologe Oskar Iden-Zeller.

Einzelnachweise

  1. Vorlage:Wikisource Brockhaus-Efron
  2. Geschichte des Bulunski ulus auf der Website der Republikregierung (russisch)
  3. Foto des Grabmals (2012)