Burg Grünberg (Magdeburg)

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Burg Grünberg
Alternativname(n) Gronenborch
Staat Deutschland
Ort Magdeburg
Burgentyp Niederungsburg
Erhaltungszustand Burgstall
Geographische Lage 52° 7′ N, 11° 42′ OKoordinaten: 52° 7′ 0,7″ N, 11° 41′ 53,1″ O
Burg Grünberg (Sachsen-Anhalt)
Burg Grünberg (Sachsen-Anhalt)

Die Burg Grünberg ist eine abgegangene Niederungsburg bei Magdeburg. In alten Aufzeichnungen wird die Burg Grünberg auch Gronenborch (Grünburg) genannt und als Schloss bezeichnet.[1]

Geografische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Burg Grünberg lag östlich der Elbe zwischen dem Dorf Cracau, heute ein Stadtteil von Magdeburg, und dem Dorf Gübs im heutigen Landkreis Jerichower Land in Sachsen-Anhalt.[2][3][4][5][6][7]

In der Nähe der Burg Grünberg gab es ein Dorf Grünberg, das auf Flurkarten des 19. Jahrhunderts als „Dorfstelle Grünberg“ bezeichnet wird.[8][9][10]

Gemäß den Flurkarten lag das Dorf Grünberg im Gebiet des heutigen Magdeburger Stadtteils Zipkeleben. Der Stadtteil Neugrüneberg befindet sich in der Nähe des alten Dorfs Grünberg.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachdem Kaiser Otto IV. durch Papst Innozenz III. 1210 exkommuniziert worden war und Erzbischof Albrecht I. von Magdeburg (Albrecht I. von Käfernburg) den Kirchenbann über ihn ausgesprochen hatte, wurde der Erzbischof 1213 durch Friedrich von Kare, einen Vasallen des Kaisers, entführt und auf die Burg Grünberg gebracht. Burggraf Burchard IV von Magdeburg (Burchard V von Querfurt), belagerte die Burg daraufhin sechs Tage lang mit bewaffneten Magdeburger Bürgern und befreite den Erzbischof. Kaiser Otto IV kam zu spät an und verwüstete aus Rache Neustadt, die Dörfer Insleben, Schrotdorf und Frose, außerdem Mühlen und Gehöfte des Erzbischofs. Magdeburg selbst wurde durch seine Bürger geschützt. Erzbischof Albrecht I. veranlasste anschließend die Stadterweiterung von Magdeburg auf dem durch den Kaiser verwüsteten Gebiet. Gerhard, Truchsess und Feldherr des Erzstifts Magdeburg, nahm die Burg Grünberg 1214 mit einer List in einer Nacht ein und erhielt sie daraufhin durch Erzbischof Albrecht I. als Lehn.[11][12][13][14]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Samuel Walther: Singularia Magdeburgica oder Merckwürdigkeiten aus der Magdeburgischen Historie. Band 7, Verlag Seidel und Scheidhauer, Magdeburg und Leipzig 1740.
  2. Samuel Walther: Singularia Magdeburgica oder Merckwürdigkeiten aus der Magdeburgischen Historie. Band 7, Verlag Seidel und Scheidhauer, Magdeburg und Leipzig 1740.
  3. Landesarchiv Sachsen-Anhalt: Flurkarte Neu Königsborn. Signatur: C 96 I, IX D Nr. 8a, Bl. 2101, Neu Königsborn, 1858.
  4. Gustav Reischel: Wüstungskunde der Kreise Jerichow I und Jerichow II. (GQProvSachs Nr. 9) 1930, Selbstverlag der Historischen Kommission, Magdeburg 1930.
  5. Paul Grimm: Handbuch vor- und frühgeschichtlicher Wall- und Wehranlagen - Teil 1: Die vor- und frühgeschichtlichen Burgwälle der Bezirke Halle und Magdeburg. Akademie Verlag, Berlin 1958.
  6. Otto Schlüter & Oskar August: Atlas des Saale- und mittleren EIbegebietes. Verlag Enzyklopädie, Leipzig 1960.
  7. Max-Planck-Institut für Geschichte: Germania Sacra, Historisch-Statistische Beschreibung der Kirche des Alten Reichs, Die Bistümer der Kirchenprovinz Magdeburg, Das Bistum Naumburg. Verlag Walter de Gruyter, Berlin 1997.
  8. Landesarchiv Sachsen-Anhalt: Flurkarte Neu Königsborn. Signatur: C 96 I, IX D Nr. 8a, Bl. 2101, Neu Königsborn, 1858.
  9. Historische Kommission bei der Königl. Academie der Wissenschaften: Die Chroniken der niedersächsischen Städte: Magdeburg, Band 1, Magdeburger Schöppenchronik. Verlag S. Hirzel, Leipzig 1869.
  10. Max-Planck-Institut für Geschichte: Germania Sacra, Historisch-Statistische Beschreibung der Kirche des Alten Reichs, Die Bistümer der Kirchenprovinz Magdeburg, Das Bistum Naumburg. Verlag Walter de Gruyter, Berlin 1997.
  11. Johann Heinrich Zedler: Großes vollständiges Universal-Lexicon aller Wissenschaften und Künste. Band 1, Verlag Johann Heinrich Zedler, Halle und Leipzig 1732.
  12. Samuel Walther: Singularia Magdeburgica oder Merckwürdigkeiten aus der Magdeburgischen Historie. Band 7, Verlag Seidel und Scheidhauer, Magdeburg und Leipzig 1740.
  13. Historische Kommission bei der Königl. Academie der Wissenschaften: Die Chroniken der niedersächsischen Städte: Magdeburg, Band 1, Magdeburger Schöppenchronik. Verlag S. Hirzel, Leipzig 1869.
  14. George Albert von Mülverstedt: Regesta archiepiscopatus Magdeburgensis. Band 2, Th. Von 1192 bis 1269, Verlag E. Baensch jun., Magdeburg 1881.