Burg Schadberg

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Burg Schadberg
Alternativname(n) Schadburg
Staat Deutschland
Ort Kaisersbach-Schadberg
Erhaltungszustand Burgstall
Ständische Stellung Adlige
Geographische Lage 48° 54′ N, 9° 41′ OKoordinaten: 48° 54′ 11″ N, 9° 40′ 50″ O
Höhenlage 455 m ü. NHN
Burg Schadberg (Baden-Württemberg)
Burg Schadberg (Baden-Württemberg)

Die verschwundene Burg Schadberg lag auf einem Mündungssporn südlich von Schadberg, einem Ortsteil der Gemeinde Kaisersbach im Rems-Murr-Kreis in Baden-Württemberg. Über die Befestigung, von der nur ganz geringe Reste erhalten sind, ist heute so gut wie nichts mehr bekannt.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Burgstall liegt auf einem felsigen Bergsporn südlich des Weilers Schadberg, welcher im Norden und Osten von der Blinden Rot und im Süden vom Schwarzbach eingerahmt wird, im Stubensandstein (Löwenstein-Formation)[1] und nur wenige Meter über dem Niveau der zusammenfließenden Bäche auf etwa 455 m ü. NHN.[2] Einen Steinwurf südöstlich des Burgstalls vereinigen sich beide Bäche zur Finsteren Rot.[3] Westlich des Bergsporns kreuzt die Landstraße L 1080 Welzheim–Gschwend den schon flachen Rücken, der im Sporn ausläuft.

Name[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der ursprüngliche Name der Burg ist nicht bekannt. Der heutige Flurname Schanz weist auf Schanzgräben hin, welche wohl früher noch sichtbar waren.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Über die Geschichte der Burg ist – wie bei den meisten Befestigungen im Rems-Murr-Kreis – nicht viel bekannt. Jedenfalls wurde der Weiler Schadberg im Jahre 1271 erstmals als Schadeburg erwähnt.[4] Schadberg gehörte zeitweilig zur Herrschaft Ebersberg.[5] 1278 verzichtete Albert von Ebersberg zugunsten des Klosters Adelberg auf die Ortschaften Aichstrut, Schadberg und Wighartsreute sowie auf eine Glashütte (bei den Glasern genannt).[6] Bis ins 17. Jahrhundert wurde der Ortsname Schadberg in allen Lagerbüchern und Urkunden stets als Schadburg geschrieben. Es ist nicht bekannt wer die Burg einst erbaute. Rudolph Friedrich von Moser vermutete in seiner Oberamtsbeschreibung von 1845 die Grafen des Nibelgaus als Besitzer der Burg.[7] Allerdings lag die Gaugrafschaft Nibelgau in der Region Leutkirch im Allgäu. Im Jahre 1352 wurde in Schadburg eine dem Heiligen Ulrich geweihte Wallfahrtskapelle errichtet, welche von Graf Burkhard von Hohenberg gestiftet wurde. Ob dieser etwas mit der Burg zu tun hatte, ist nicht bekannt. Die Kapelle ging nach der Reformation ab.[8][3]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Geologie nach den Layern zu Geologische Karte 1:50.000 auf: Mapserver des Landesamtes für Geologie, Rohstoffe und Bergbau (LGRB) (Hinweise)
  2. Höhe nach dem Höhenlinienbild auf dem Hintergrundlayer Topographische Karte auf: Daten- und Kartendienst der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) (Hinweise).
  3. a b Richard Klotz: Kaisersbach, Ortsteil Schadberg, mögliche Burgstellen. In: Gerhard Fritz, Roland Schurig (Hrsg.): Die Burgen im Rems-Murr-Kreis. 1. Auflage. Verlag Manfred Hennecke, Remshalden-Buoch 1994, ISBN 3-927981-42-7, S. 76–77.
  4. Schadberg - Wohnplatz - Detailseite - LEO-BW. Abgerufen am 28. Februar 2023.
  5. Werner Pabst: Die Herrschaft Ebersberg und ihre Verwaltungsstruktur. In: 750 Jahre Auenwald 1245-1995. Auenwald 1995, S. 49.
  6. Propst Berthold von Adelberg beurkundet den Verzicht des Edlen Albert von Ebersberg gegenüber dem Abt Ulrich und Konvent - Detailseite - LEO-BW. Abgerufen am 12. Februar 2024.
  7. Rudolph Friedrich von Moser (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Welzheim. 1. Auflage. J.G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1845, S. 169–170.
  8. Schadberg - Wohnplatz - Detailseite - LEO-BW. Abgerufen am 28. Februar 2023.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gerhard Fritz, Roland Schurig (Hrsg.): Die Burgen im Rems-Murr-Kreis. Verlag Manfred Hennecke, Remshalden 1994, ISBN 3-927981-42-7, S. 76–77.
  • Rudolf Moser (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Welzheim (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band 22). Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart / Tübingen 1845, S. 169–170 (Volltext [Wikisource]).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]