Cadmiumperoxid

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Strukturformel
Keine Zeichnung vorhanden
Allgemeines
Name Cadmiumperoxid
Andere Namen

Cadmiumdioxid

Summenformel CdO2
Kurzbeschreibung

weißer bis gelblicher Feststoff[1][2]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 12139-22-9
ECHA-InfoCard 100.289.635
PubChem 82941
Wikidata Q15627941
Eigenschaften
Molare Masse 144,41 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[2]

Dichte

5,93 g·cm−3[2]

Schmelzpunkt

180–200 °C (Zersetzung)[2]

Löslichkeit

sehr gering löslich in Wasser[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[4] ggf. erweitert[3]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Achtung

H- und P-Sätze H: 302​‐​312​‐​332​‐​410
P: ?
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Cadmiumperoxid ist eine anorganische chemische Verbindung des Cadmiums aus der Gruppe der Peroxide.

Gewinnung und Darstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Cadmiumperoxid kann durch eine zweistufige Reaktion eines Cadmiumsalzes, wie Cadmiumacetat, -nitrat oder -sulfat, durch Zugabe eines großen Überschusses an Ammoniumhydroxid, wodurch die Bildung von Cd(NH3)4++ gewährleistet wird und anschließende Zugabe einer 30%igen Wasserstoffperoxidlösung gewonnen werden. Es ergibt sich ein cremefarbener amorpher Niederschlag.[2][5]

Die Verbindung kann auch durch Reaktion von Cadmium oder Cadmiumoxid mit Wasserstoffperoxid gewonnen werden.[1][6]

Die Bildung von dünnen Cadmiumperoxidfilmen, die durch Elektronenbeugung identifiziert wurden, wurden auch auf Cadmium in Luft bei Raumtemperatur nachgewiesen. Eine Verbindung, die als CdOO identifiziert wurde, wurde auch in den kondensierten Produkten der Reaktion von verdampften Cadmium-Atomen mit verdünnten Mischungen von Ozon in Luft nachgewiesen.[7]

Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Cadmiumperoxid ist ein weißes oder gelblich-weißes Pulver. Es zersetzt sich langsam bei Raumtemperatur. Die Löslichkeit in Wasser ist sehr gering. Wird es in verdünnten Säuren gelöst, so entstehen ein Cadmiumsalz und eine Wasserstoffperoxidlösung.[1] Bei Erhitzung über 180 °C zersetzt sich Cadmiumperoxid zu Cadmiumoxid und Sauerstoff.[2]

Die Verbindung besitzt eine kubische Kristallstruktur vom Pyrit-Typ mit der Raumgruppe Pa3 (Raumgruppen-Nr. 205)Vorlage:Raumgruppe/205. Sein Dihydrat gibt bei etwa 110 °C Kristallwasser ab.[2]

Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Cadmiumperoxid kann zur Herstellung von Cadmiumoxidfilmen für optischen Zwecke verwendet werden.[8]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Milan Pušelj, Zvonimir Ban, Jasmina Morvaj: On the Peroxydes of Zinc and Cadmium. In: Croatica Chemica Acta. Band 58, Nr. 3, 1985, S. 283–288 (srce.hr).
  2. a b c d e f g C. W. W. Hoffman, R. C. Ropp, R. W. Mooney: Preparation, Properties and Structure of Cadmium Peroxide. In: Journal of the American Chemical Society. Band 81, Nr. 15, 1959, S. 3830–3834, doi:10.1021/ja01524a008.
  3. Eintrag zu Cadmiumverbindungen in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 14. November 2022. (JavaScript erforderlich)
  4. Nicht explizit in Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP) gelistet, fällt aber mit der angegebenen Kennzeichnung unter den Gruppeneintrag Cadmiumverbindungen, mit Ausnahme von Cadmiumselenosulfid (xCdS.yCdSe) und Reaction mass von Cadmiumsulfid und Zinksulfid (xCdS.yZnS), Reaction mass von Cadmiumsulfid und Quecksilbersulfid (xCdS.yHgS) sowie der Cadmiumverbindungen, die in diesem Anhang gesondert aufgeführt sind im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 14. November 2022. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
  5. Jane E. Macintyre: Dictionary of Inorganic Compounds. CRC Press, 1992, ISBN 978-0-412-30120-9, S. 2805 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. P. B. Saxena: Chemistry of Interhalogen Compounds. Discovery Publishing House, 2007, ISBN 978-81-8356-243-0, S. 37 (books.google.com).
  7. H. A. Wriedt: The CdO (Cadmium-Oxygen) system. In: Journal of Phase Equilibria. Band 8, Nr. 2, 1987, S. 140–147, doi:10.1007/BF02873200.
  8. E. Campos-González, A. Guillén-Cervantes, J. Santoyo-Salazar, O. Zelaya-Ángel, L. E. Ramírez-Velázquez, J. Santos-Cruz, S. A. Mayén-Hernández, F. de Moure-Flores, M. de la L. Olvera, G. Contreras-Puente, E. Campos-González, A. Guillén-Cervantes, J. Santoyo-Salazar, O. Zelaya-Ángel, L. E. Ramírez-Velázquez, J. Santos-Cruz, S. A. Mayén-Hernández, F. de Moure-Flores, M. de la L. Olvera, G. Contreras-Puente: Growth of CdO films from CdO2 films by chemical bath deposition: Influence of the concentration of cadmium precursor. In: Superficies y vacío. Band 28, Nr. 1, 2015, S. 25–29 (org.mx).