Camillo Praschniker

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 27. Dezember 2015 um 20:40 Uhr durch Friedrichheinz (Diskussion | Beiträge) (kat). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Camillo Praschniker (* 13. Oktober 1884 in Wien; † 1. Oktober 1949 ebenda) war ein österreichischer Klassischer Archäologe.

Nach dem Studium der Altertumswissenschaften an den Universitäten Innsbruck, Berlin und Wien von 1902 bis 1908, das er 1908 in Innsbruck mit der Promotion abschloss, reiste Praschniker bis 1910 mit einem Stipendium des Österreichischen Archäologischen Instituts durch den Mittelmeerraum und wurde anschließend Assistent bei Emil Reisch an der Universität Wien. Von 1912 bis 1920 war er Sekretär des Österreichischen Archäologischen Instituts. 1914 habilitierte sich Praschniker in Wien für Klassische Archäologie. 1913/14 wirkte er bei Ausgrabungen in Sichem in Palästina mit, 1916 nahm er an einer wissenschaftlichen Expedition in von Österreich-Ungarn besetzte Gebiete des Balkans (Montenegro, Albanien) teil.

1922 wurde Praschniker außerordentlicher Professor an der Universität Wien, im folgenden Jahr ordentlicher Professor an der Deutschen Universität Prag, wo er 1929/1930 Dekan war. 1930 wechselte er an die Universität Jena, noch im selben Jahr zurück nach Wien, wo er zunächst außerordentlicher Professor war, ab 1934 Ordinarius als Nachfolger seines Lehrers Reisch. 1935 wurde er zudem ehrenamtlicher Direktor des Österreichischen Archäologischen Instituts.

Praschniker war seit 1914 korrespondierendes, seit 1921 ordentliches Mitglied des Deutschen Archäologischen Instituts, seit 1932 korrespondierendes und seit 1937 wirkliches Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Er beschäftigte sich mit zahlreichen Themen aus dem Bereich der Klassischen und Provinzialrömischen Archäologie, so den Metopen des Parthenon, dem Mausoleum von Belevi und einer Bildhauerwerkstatt in Virunum.

Schriften

  • mit A. Schober: Archäologische Forschungen in Albanien und Montenegro, Wien 1919 (Schriften der Balkankommission, 8)
  • Parthenonstudien. 1929
  • mit Hedwig Kenner: Der Bäderbezirk von Virunum, Wien 1947
  • mit M. Theuer: Das Mausoleum von Belevi, Wien 1979 (Forschungen in Ephesos, 6)

Literatur

Weblinks