Carl Friedrich von Denzin

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Carl Friedrich von Denzin (bis 1861: Denzin; * 16. Oktober 1800 in Schlawe; † 19. Juli 1876 in Lauenburg in Pommern) war ein preußischer und deutscher konservativer Politiker.

Leben

Denzin, geboren in Schlawe[1] in Pommern, stammte aus der ländlichen Unterschicht und war Müllergeselle gewesen. Aus eigener Kraft brachte er es zum Mühlen- und Gutsbesitzer in Lauenburg in Pommern.[2]

Zwischen 1838 und 1864 war er Mitglied des Provinziallandtages für die Provinz Pommern. Als solcher war er 1847/48 auch Mitglied des vereinigten Landtages. Im Erfurter Unionsparlament von 1850 gehörte er dem Staatenhaus an. Zwischen 1848 und 1853 war Denzin zudem Mitglied der ersten Kammer des preußischen Landtages. Dort stellte er den nach ihm und Heinrich Friedrich von Itzenplitz benannten Antrag zur Abänderung der Kreis- und Gemeindeordnung, der 1850 vom Parlament angenommen wurde. Seit 1852 gehörte Denzin der zweiten Kammer beziehungsweise dem preußischen Abgeordnetenhaus an, in dem er bis zu seinem Tode 1876 als Abgeordneter den Wahlkreis Köslin 1 (Lauenburg - Bütow - Stolp) vertrat.[3] Im Abgeordnetenhaus gründete er 1853 zusammen mit Adolf zu Hohenlohe-Ingelfingen eine konservative Fraktion, die bis 1858 Bestand hatte. Durch die neue Ära sank deren Mitgliederzahl auf 13 ab. In der in der folgenden Legislaturperiode gebildeten neuen konservativen Fraktion gehörte Denzin dem Vorstand an. In verschiedener Weise setzte er sich für seinen Wahlkreis etwa in der Frage der pommerschen Lehnsverhältnisse ein. Auch die Eisenbahn Köslin-Danzig wurde von ihm gefördert. Er gehörte von 1867 bis 1876 zunächst dem Norddeutschen und danach dem Deutschen Reichstag an. 1867 vertrat er als Abgeordneter den Wahlkreis Köslin 2 (Fürstentum Lauenburg), anschließend den Wahlkreis Köslin 1 (Stolp - Lauenburg).[4] Er starb 1876 in Lauenburg.[1]

Einzelnachweise

  1. a b Bernd Haunfelder, Klaus Erich Pollmann: Reichstag des Norddeutschen Bundes 1867-1870. Droste Verlag, Düsseldorf 1989, S. 392.
  2. Helmut Steinsdorfer: Die liberale Reichspartei von 1871. Stuttgart 2000, S. 394
  3. Mann, Bernhard (Bearb.) : Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus. 1867-1918. Mitarbeit von Martin Doerry, Cornelia Rauh und Thomas Kühne. Düsseldorf : Droste Verlag, 1988, S. 104f (Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien : Bd. 3); zu den Wahlergebnissen siehe Kühne, Thomas : Handbuch der Wahlen zum Preußischen Abgeordnetenhaus 1867 – 1918. Wahlergebnisse, Wahlbündnisse und Wahlkandidaten. Düsseldorf : Droste Verlag, 1994, S. 252-255 (Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien : Bd. 6)
  4. Specht, Fritz / Schwabe, Paul: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten. 2. Aufl. Berlin: Verlag Carl Heymann, 1904, S. 50f; vgl. auch Phillips, A. (Hrsg.): Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1883. Statistik der Wahlen zum Konstituierenden und Norddeutschen Reichstage, zum Zollparlament, sowie zu den fünf ersten Legislatur-Perioden des Deutschen Reichstages. Berlin: Verlag Louis Gerschel, 1883, S. 32f

Literatur

  • Protokolle des preußischen Staatsministeriums. Band 6/II, S. 626 (Digitalisat)

Weblinks