Christian Giordano

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Christian Giordano

Christian Giordano (* 27. Oktober 1945 in Lugano, Schweiz) ist ein Schweizer Sozialwissenschaftler und seit 1989 ordentlicher Professor für Sozialanthropologie an der Universität Freiburg (Schweiz). Er ist Dr. h. c. der Universität des Westens Timișoara in Rumänien.

Leben

Bevor er begann, Soziologie, Ethnologie, Kunstgeschichte und Romanistik an der Universität Heidelberg zu studieren, studierte er zunächst Rechts- und Wirtschaftswissenschaften an der Universität Bern.

1973 wurde er im Fach Soziologie an der Universität Heidelberg mit der Dissertation „Handwerker- und Bauernverbände in der sizilianischen Gesellschaft. Zünfte, Handwerkerkonfraternitäten und Arbeiterhilfsvereine zwischen 1750 und 1890“ promoviert.

1987 habilitierte er sich mit der Venia Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie an der Universität Frankfurt am Main mit der Schrift "Die Betrogenen der Geschichte. Überlagerungsmentalität und Überlagerungsrationalität in mediterranen Gesellschaften". Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören die politische und ökonomische Anthropologie, Ethnizität, Nationalismus, Staatsbürgerschaft, ländliche Umstrukturierung in Südost- und Mitteleuropa, die politische Kultur im Mittelmeerraum und die Probleme der multikulturellen Koexistenz in Südostasien.

In einem vielbeachteten Aufsatz für die Eidgenössische Kommission gegen Rassismus schlägt er zwecks besserer Integration eingewanderter Personen aus fernen Kulturkreisen vor, den Rechtsgrundsatz, dass vor dem Gesetz alle gleich sind, abzuschaffen. Die Alternative wäre ein Rechtspluralismus.[1]

Von Giordano stammt eines der ersten wissenschaftlich fundierten Konzepte für europäische Kulturareale, die er „historische Regionen Europas“ nennt.[2]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. NZZ: Scharia-Gerichte in der Schweiz 28. Dezember 2008
  2. Karl Kaser u.a. (Hg.): Europa und die Grenzen im Kopf, Wieser-Verlag, Klagenfurt 2003, S. 113 - 134.