Christoph Karl Ludwig von Pfeil

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Christian (auch: Christoph) Karl Ludwig Reichsfreiherr von Pfeil (* 20. Januar 1712 in Grünstadt; † 20. Januar 1784 in Unterdeuffstetten bei Crailsheim) war ein Jurist, Diplomat, Staatsminister, evangelischer Liederdichter und Schriftsteller.

Leben

Pfeil wurde als Sohn des württembergischen Oberhofgerichtsassessors Quirin Heinrich von Pfeil geboren. Die Familie stammte aus altem schlesischem Geschlecht. Er studierte von 1728 an in Halle, wo er durch August Hermann Francke beeinflusst wurde, und danach in Tübingen Rechtswissenschaft. Unter dem Einfluss seiner in Stuttgart lebenden Schwester erlebte er seine christliche Bekehrung. Er heiratete am 12. Oktober 1734. Er nahm in Württemberg 1737 eine Anstellung als Staats- und Verwaltungsmann an, die er ab 1763 in Preußen mit glänzendem Erfolg als Staatsminister fortsetzte.

Werk

Pfeil war darüber hinaus ein fruchtbarer Kirchenliederdichter und religiöser Schriftsteller. Zeit seines Lebens ließ er selbst allein 940 Lieder drucken. Außerdem verfasste er eine gereimte Übersetzung mehrerer Bibelteile.

Angeregt durch eine Bibeladaption von Johann Albrecht Bengel („Erklärte Offenbarung Johannis“), die 1740 veröffentlicht wurde, ließ Pfeil 1741 eine Gedichtsammlung über dieses Buch unter dem Titel „Apokalyptische Lieder von der offenbarten Herrlichkeit und Zukunft des Herrn für die, welche die Probst-Bengelsche Erklärung und Reden über dieselbige zu lesen pflegen“ drucken. Dieses Werk war zu seiner Zeit derart erfolgreich, dass weitere Auflagen 1743 bzw. 1753 folgen konnten.

Sein religiöser Einfluss in evangelisch-pietistische Kreise war stark. Von dem evangelischen Berliner Lehrer und Liederdichter Friedrich Samuel Dreger ist beispielsweise bekannt, dass dieser aufgrund eines Kirchenlieds Pfeils christliche Bekehrung erfuhr. Auch seine Enkelin Henriette von Seckendorff-Gutend wurde entscheidend von ihm beeinflusst.

Veröffentlichungen

  • 1741 eine Gedichtsammlung zum Buch der Offenbarung des Johannes
  • 1747 „Evangelischer Liedpsalter“ mit einer Vorrede von Bengel.
  • 1782 „Memminger Gesangbuch“ (Auswahl seiner Lieder)
  • 1783 „Dinkelsbühler Gesangbuch“ (Auswahl seiner Lieder)

In Albert Knapps Sammlung »Evangelischer Liederschatz« von 1865 finden sich immerhin noch 22 Lieder.

Von seinen Kirchenliedern fand sich im Evangelischen Kirchengesangbuch (EKG), das bis 1993 in Gebrauch war, unter Nummer 275 das Lied „Betgemeinde, heilge dich“ zu einem Text in der Offenbarung des Johannes (Kapitel 8, Verse 3-5)

Literatur

Weblinks