Continental Engineering Company
Die Continental Engineering Company war ein US-amerikanisches Unternehmen zur Entwicklung von Motoren und Automobilen vor dem Ersten Weltkrieg.
Das Unternehmern ging aus der Continental Engine Manufacturing Company mit Sitz in Chicago (Illinois) und einer Produktionsstätte in Minneapolis (Minnesota) hervor. Es brachte 1914 unter dem Markennamen Continental ein Cyclecar auf den Markt, welches John E. Pfeffer entworfen hatte. Nur wenige Monate später wurde die Gesellschaft reorganisiert, in Continental Engineering Company umbenannt und erhielt eine beträchtliche Kapitalspritze von 1 Mio. US$, eingebracht von W. C. Shrobisher aus Sturgis (Michigan) und Emory Nonnast aus Chicago (Illinois). John E. Pfeffer wurde in den Vorstand berufen. Der Continental wurde überarbeitet und als Ceco neu aufgelegt.
Ceco Cyclecar
Der Ceco erhielt einen vorn eingebauten, luftgekühlten Vierzylindermotor mit 12 PS Leistung nach damaliger Berechnungsmethode; wahrscheinlich den gleichen wie im Vorgängermodell. Mit 2616 mm (103 Zoll) Radstand war der Ceco deutlich länger als dieses (2337 mm bzw. 92 Zoll[1]) und erreichte fast die Dimensionen eines "richtigen" Kleinwagens. Man setzte ganz auf eine Kraftübertragung mittels Riemen auf die Hinterräder; gestrichen wurde der beim Continental noch optional erhältliche Kettenantrieb[1]. [2] War hingegen das Vorgängermodell in einer einzigen Version (zu US$ 360[1]) erhältlich gewesen, bot man nun insgesamt vier Varianten an, je zwei zum Personen- und zwei zum Warentransport.[2]
Nach kurzer Produktionszeit wurde das Firmendomizil an die 1305 South Michigan Ave. nach Chicago verlegt. Produktionsleiter wurde Thomas H. Mars. Pfeffer blieb im Vorstand, zog aber nicht um nach Chicago. Der Ceco erschien Ende 1914 auf dem Markt; ein relativ später Zeitpunkt weil bereits etliche Hersteller um diese Nische kämpften. Einige dieser kleinen Unternehmen hatten auch nicht den besten Ruf betreffend der Qualität ihrer Vehikel. Vor diesem Hintergrund erklärt sich der Slogan der Marke: Latest Announced - First Perfected ("Zuletzt angekündigt - zuerst perfektioniert").[2]
Der Baby Moose ("Kleiner Elch") Cyclecar ist insofern mit dem Ceco verwandt, als er ebenfalls eine Konstruktion von Pfeffer ist und er wie der Ceco aus dem vormaligen Continental entwickelt wurde; sein Hintergrund ist etwas unklar.[3]
Der Ceco und verwandte Konstruktionen
Bauzeit | Modell | Hersteller | Motor | Antrieb | Radstand | Karosserie | Listenpreis |
---|---|---|---|---|---|---|---|
1914 | Continental | Continental Engine Mfg. | 4 Zyl. | Friktion | 2337 mm | Tandem 2 Pl. | US$ 360 |
1914 | Continental | Continental Engine Mfg. | 4 Zyl. | Kette | 2337 mm | Tandem 2 Pl. | US$ 360 |
1914–1915 | Ceco | Continental Engineering | 4 Zyl./12 PS | Friktion | 2616 mm | Tandem 2 Pl. | US$ 375 |
1914–1915 | Ceco | Continental Engineering | 4 Zyl./12 PS | Friktion | 2616 mm | Roadster 2 Pl. | US$ 350 |
1914–1915 | Ceco | Continental Engineering | 4 Zyl./12 PS | Friktion | 2616 mm | Parcel Post Delivery | US$ 395 |
1914–1915 | Ceco | Continental Engineering | 4 Zyl./12 PS | Friktion | 2616 mm | Light Delivery | US$ 350 |
1914 | Baby Moose | Bull Moose-Cutting | 4 Zyl. | Friktion | 2337 mm | Tandem 2 Pl. | US$ 360 |
1914 | Baby Moose | Bull Moose-Cutting | 4 Zyl. | Friktion | 2337 mm | Light Delivery | US$ 360 |
Wie zahlreiche andere Cyclecars verschwand auch der Ceco sehr schnell vom Markt weil "richtige" Autos wie der Ford Modell T immer günstiger wurden; ein zweisitziger Runabout war 1914 ab US$ 500 zu haben. Der fünfsitzige Touring car kostete nur US$ 50 mehr und die Preise sanken im folgenden Jahr sogar um je US$ 10[4]
Quelle
- Beverly Rae Kimes (Herausgeberin), Henry Austin Clark jr.: Standard Catalogue of American Cars 1805–1942. 2. Auflage, Krause Publications, Iola 1985, ISBN 0-87341-111-0, S. 1215.