Czarnowanz
Czarnowanz Czarnowąsy | ||
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Basisdaten | ||
Staat: | Polen | |
Woiwodschaft: | Oppeln | |
Powiat: | Oppeln | |
Gmina: | Groß Döbern | |
Geographische Lage: | 50° 44′ N, 17° 54′ O | |
Einwohner: | 3108 | |
Postleitzahl: | 46-020 | |
Telefonvorwahl: | (+48) 77 | |
Wirtschaft und Verkehr | ||
Straße: | DW 454 | |
Eisenbahn: | Opole–Jelcz-Laskowice | |
Nächster int. Flughafen: | Breslau | |
Katowice |
Czarnowanz (poln. Czarnowąsy, 1936–1945 Klosterbrück) ist ein oberschlesisches Dorf im Powiat Opolski der polnischen Woiwodschaft Oppeln, das der Landgemeinde Groß Döbern (Dobrzeń Wielki) angehört.
Geographie
Geographische Lage
Czarnowanz liegt sieben Kilometer südöstlich vom Gemeindesitz Groß Döbern und sieben Kilometer nordwestlich von der Kreisstadt und Woiwodschaftshauptstadt Opole. Durch die Ortschaft verläuft im Norden die Malapane und im Nordwesten die Swornica. Westlich des Siedlungsgebietes befindet sich die Oder. Durch den Ort verläuft die Landstraße Droga wojewódzka 454.
Nachbargemeinden
Nachbarorte von Czarnowanz sind im Nordwesten Borrek (poln. Borki), im Norden Horst (poln. Świerkle), im Osten Biadacz und im Süden der Oppelner Stadtteil Wróblin (dt. Frauendorf). Nördlich des Dorfes liegt das Elektrizitätswerke Elektrowina Opole.
Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung von Dobren (Groß Döbern) und Charnovanz fällt in das Jahr 1228[1], im Zusammenhang mit der Verlegung des Norbertinerinnenklosters von Rybnik nach Czarnowanz durch den Oppelner Herzog Kasimir I. Während Kasimir die Orte Klein Döbern und Czarnowanz dem Kloster übergab, blieb Groß Döbern herzoglicher Besitz.
Bei der Volksabstimmung in Oberschlesien am 20. März 1921 stimmten 779 Wahlberechtigte für einen Verbleib bei Deutschland und 376 für Polen, im Gutsbezirk Czarnowanz stimmten 58 Personen für Deutschland und vier für Polen[2]. Czarnowanz verblieb beim Deutschen Reich. 1933 lebten im Ort 2676 Einwohner. Am 10. August 1936 wurde der Ort in Klosterbrück umbenannt. 1939 hatte der Ort 3528 Einwohner. Bis 1945 befand sich der Ort im Landkreis Oppeln.
1945 kam der bisher deutsche Ort unter polnische Verwaltung und wurde in Czarnowąsy umbenannt und der Woiwodschaft Schlesien angeschlossen. 1950 kam der Ort zur Woiwodschaft Oppeln. 1999 kam der Ort zum wiedergegründeten Powiat Opolski. Am 22. April 2009 wurde in der Gemeinde Groß Döbern, der Czarnowanz angehört, Deutsch als zweite Amtssprache eingeführt und am 1. Dezember 2009 erhielt der Ort zusätzlich den amtlichen deutschen Ortsnamen Czarnowanz.
Zum 1. Januar 2017 wird Czarnowanz in die Stadt Oppeln eingemeindet.[3]
Einwohnerentwicklung
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Sehenswürdigkeiten
St. Annakirche
Die barocke Schrotholzkirche St. Anna wurde zwischen 1684 und 1688 am südlichen Rand von Czarnowanz auf einem Hügel erbaut. Das Gotteshaus brannte in der Nacht vom 19. auf den 20. August 2005 komplett ab und wurde daraufhin wieder bis 2007 rekonstruiert und wiederaufgebaut[9]. Um die Kirche herum befindet sich der Friedhof von Czarnowanz.
St. Norbert
Die Anfänge der Kirche zum heiligen Norbert stammen aus dem 13. Jahrhundert. Diese erste Kirche wurde im Dreißigjährigen Krieg durch die Schweden 1643 niedergebrannt und zerstört. Einige Jahre später wurde diese wieder aufgebaut und 1777 in ihrer heutigen barocken Gestalt umgebaut [10].
Prämonstratenserkloster
Das heutige barocke Prämonstratenserkloster stammt aus dem Jahr 1682. Eine erste Klosteranlage entstand bereits im 13. Jahrhundert und wurde im Dreißigjährigen Krieg 1642/43 zerstört[11]. Die Anlage steht seit 1964 unter Denkmalschutz[12].
Söhne und Töchter des Ortes
- Franz Wosnitza (1902–1979), Priester, 1942–1945 Generalvikar in Kattowitz, Förderer der deutsch-polnischen Versöhnung
- Dietmar Wolter (* 1941), deutscher Chirurg, Erfinder und Unternehmer
- Sylvia Kollek (* 1970), deutsche Marketingmanagerin
- Norbert Rasch (* 1971), deutscher Politiker und Musiker, Vorsitzender der Sozial-Kulturellen Gesellschaft der Deutschen im Oppelner Schlesien
- Sebastian Bieniek (* 1975), deutscher Regisseur, Künstler und Autor
Weblinks
- Geschichte der Gemeinde Groß Döbern ( vom 17. März 2007 im Internet Archive)
Einzelnachweise
- ↑ Geschichte des Klosters Czarnowanz
- ↑ Vgl. Ergebnisse der Volksabstimmung in Oberschlesien von 1921
- ↑ Gazeta Wyborcza: http://opole.wyborcza.pl/opole/1,35114,20423849,wieksze-opole-rzad-zatwierdzil-poszerzenie-granic-miasta.html
- ↑ Max Friederichsen: Beiträge zur schlesischen Landeskunde. XXI Geographentag 1925. S. 68
- ↑ Deutsche Verwaltungsgeschichte
- ↑ Józef Madeja: Powiat opolski. Szkice monograficzne. Opole: Instytut Śląski w Opolu, 1969, s. 335.
- ↑ Urząd Gminy Dobrzeń Wielki: Strategia Rzwoju Gminy Dobrzeń Wielki. 2007. S. 47
- ↑ Lage der Gemeinde und ihre Einteilung in Verwaltungsgebiete
- ↑ Geschichte der St. Annakirche (poln.)
- ↑ Geschichte St. Norbert (poln.)
- ↑ Geschichte der Klosteranlage (poln.)
- ↑ Denkmaltopologie Woiwodschaft Opole