DDR-Skimeisterschaften 1973

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Die 25. DDR-Skimeisterschaften fanden vom 1. bis zum 4. Februar 1973 im thüringischen Schmiedefeld statt.[1] In neun Entscheidungen der Nordischen Skidisziplinen Langlauf, Skispringen und Nordische Kombination, davon zwei Mannschaftswettbewerben, gingen Athleten an den Start. Erstmals wurde dabei die Frauenstaffel mit vier Läuferinnen ausgetragen. Bereits am 7. Januar 1973 war der Meister über 50 km der Männer gekürt worden.[2]

Langlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Männer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

15 km[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auch über die kürzeste Männerstrecke konnte Gerhard Grimmer nicht ins Titelgeschehen eingreifen. Lediglich der Oberhofer Axel Lesser konnte in die Klingenthaler Phalanx einbrechen und holte Bronze. Mitfavorit Gerd Heßler gab wegen Skibruchs auf.[3]

Datum: Sonnabend, 3. Februar 1973

Platz Sportler Mannschaft Zeit (h)
1 Gert-Dietmar Klause SC Dynamo Klingenthal 41:55
2 Rainer Groß SC Dynamo Klingenthal 42:15
3 Axel Lesser ASK Vorwärts Oberhof 42:31
4 Eberhard Klessen ASK Vorwärts Oberhof 42:40
5 Gerhard Grimmer ASK Vorwärts Oberhof 42:43
6 Hartmut Freyer SC Traktor Oberwiesenthal 43:10

30 km[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei Temperaturen um Null Grad und nasser Spur entschied am Ende vor allem das richtige Wachs. Die Athleten liefen drei Schleifen à 10 km, die allerdings, so erkannte es selbst die Presse, nicht besonders genau vermessen waren. Nur so waren die Fabelzeiten zu erklären. Rainer Groß hatte von allen Startern die besten Bretter, schob sich von Runde zu Runde vor und gewann am Ende mit 17 Sekunden Vorsprung vor Gerd Heßler. Gert-Dietmar Klause machte den Klingenthaler Dreifacherfolg komplett. Alle drei Athleten waren erst kurz vor der Meisterschaft wieder genesen. Mitfavorit Gerhard Grimmer, der sich offensichtlich verwachst hatte, kam mit fast viereinhalb Minuten Rückstand auf Platz 9 ein.[4]

Datum:Donnerstag, 1. Februar 1973

Platz Sportler Mannschaft Zeit (h)
1 Rainer Groß SC Dynamo Klingenthal 1:12:42
2 Gerd Heßler SC Dynamo Klingenthal 1:12:59
3 Gert-Dietmar Klause SC Dynamo Klingenthal 1:13:45
4 Rolf Porstmann SC Dynamo Klingenthal 1:14:07
5 Hartmut Freyer SC Traktor Oberwiesenthal 1:15:23
6 Günter Beutel SC Motor Zella-Mehlis 1:15:41

50 km[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei warmen Temperaturen liefen die Athleten hoch oben auf dem Großen Beerberg ihr Runden von 4,17 km Länge. Trotz eines Krampfes in der letzten Runde konnte Gerhard Grimmer das Rennen souverän gestalten und verwies Gerd Heßler mit über einer Minute Rückstand auf den Silberrang. Rainer Groß erkämpfte sich trotz eines Skibruches noch die Bronzemedaille.[2]

Datum:Sonntag, 7. Januar 1973

Platz Sportler Mannschaft Zeit (h)
1 Gerhard Grimmer ASK Vorwärts Oberhof 2:34:49
2 Gerd Heßler SC Dynamo Klingenthal 2:35:58
3 Rainer Groß SC Dynamo Klingenthal 2:38:33
4 Eberhard Klessen ASK Vorwärts Oberhof 2:39:49
5 Rolf Porstmann SC Dynamo Klingenthal 2:43:24
6 Gerold Köhler ASK Vorwärts Oberhof 2:43:52

4 × 10-km-Staffel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach den starken Einzelleistungen der Klingenthaler Männer war der Ausgang des Staffelrennens bei den Experten nur noch Formsache. Und nach dem ersten Wechsel sah es auch noch erwartungsgemäß aus, da Gerd Heßler mit 27 Sekunden Vorsprung an Gert-Dietmar Klause übergab. Doch an Position zwei der Oberhofer Staffel lief der bis dahin etwas enttäuschende Gerhard Grimmer, der Klause in seiner Runde 48 Sekunden abnahm. Meinel, der vorher drei Wochen krank war, hatte gegen Frank Spengler nichts zu bestellen und so resignierte dann Rainer Groß schon etwas, sodass die Oberhofer Staffel am Ende mit über zwei Minuten Vorsprung etwas unerwartet Meister wurde.[5]

Datum: Sonntag, 4. Februar 1973

Platz Mannschaft Sportler Zeit (h)
1 ASK Vorwärts Oberhof Eberhard Klessen
Gerhard Grimmer
Frank Spengler
Axel Lesser
1:46:45
2 SC Dynamo Klingenthal I Gerd Heßler
Gert-Dietmar Klause
Dieter Meinel
Rainer Groß
1:49:03
3 SC Traktor Oberwiesenthal Zennig
Hehmlich
Hartmut Freyer
Weingardt
1:49:56

Frauen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

5 km[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf der Kurzstrecke der Frauen konnte Sigrun Krause ihren zweiten Meistertitel der Wettbewerbe feiern. Mit Silber konnte Petra Hinze ihr enttäuschendes Abschneiden über 10 km vergessen machen. Marita Dotterweich holte auch wieder Edelmetall, diesmal reichte es mit einem knappen Vorsprung zu Bronze.[3]

Datum: Sonnabend, 2. Februar 1974

Platz Sportler Mannschaft Zeit (h)
1 Sigrun Krause ASK Oberhof 18:24
2 Petra Hinze SC Traktor Oberwiesenthal 18:29
3 Marita Dotterweich SC Dynamo Klingenthal 19:00
4 Petra König ASK Oberhof 19:02
5 Monika Debertshäuser SC Motor Zella-Mehlis 19:05
6 Barbara Petzold SC Traktor Oberwiesenthal 19:07

10 km[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der ersten Entscheidung der Frauen hatte die 19-jährige Oberhoferin Sigrun Krause die Nase vorn. Die mit einigen Vorschusslorbeeren bedachte Marita Dotterweich konnte mit Silber die Erwartungen erfüllen, die hoch gehandelte Petra Hinze aus Oberwiesenthal kam indes mit zwei Minuten Rückstand ins Ziel.[4]

Datum: Donnerstag, 1. Februar 1973

Platz Sportler Mannschaft Zeit (h)
1 Sigrun Krause ASK Oberhof 27:29
2 Marita Dotterweich SC Dynamo Klingenthal 27:50
3 Veronika Schmidt SC Motor Zella-Mehlis 28:15
4 Monika Debertshäuser SC Motor Zella-Mehlis 28:43
5 Barbara Petzold SC Traktor Oberwiesenthal 28:56
6 Margitta Rösch SC Traktor Oberwiesenthal 29:01

4 × 5-km-Staffel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beim Staffeldebüt mit vier Läuferinnen konnte sich die „Mädchenstaffel“ aus Oberwiesenthal um die erfahrene Anna Unger, die ihre letzte Saison bestritt, mit fast einer Minute Vorsprung durchsetzen. Durch eine beherzte Schlussrunde sicherte Sigrun Krause der Oberhofer Staffel noch Silber.[5]

Datum: Sonntag, 4. Februar 1973

Platz Mannschaft Sportler Zeit (h)
1 SC Traktor Oberwiesenthal Anna Unger
Margitta Rösch
Barbara Petzold
Petra Hinze
1:20:28
2 ASK Vorwärts Oberhof Eichhorn
Petra König
Löffler
Sigrun Krause
1:21:20
3 SC Motor Zella-Mehlis Monika Debertshäuser
Siegel
Veronika Schmidt
Marion Büchner
1:21:38

Nordische Kombination[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schon nach dem Springen auf der Schanze im Vessertal lag Ulrich Wehling vorn, wenngleich er mit einem Sturz begann. Hans Hartleb lag da noch auf Platz zwei vor Günter Deckert.[4] Im Langlauf am darauffolgenden Tag schob sich dann ein Athlet in den Vordergrund, mit dem man bis dahin nicht gerechnet hatte. Der Klingenthaler Bernd Zimmermann lief die beste Zeit und nahm dabei Ulrich Wehling 1:35 min ab. Das reichte am Ende zu Silber. Der vorher stärker eingeschätzte Hans Hartleb fiel auf Platz 5 zurück.[6]

Datum: Sprunglauf Donnerstag, 1. Februar 1973; 15 km Freitag, 2. Februar 1973

Platz Sportler Mannschaft Punkte
1 Ulrich Wehling SC Traktor Oberwiesenthal 429,25
2 Bernd Zimmermann SC Dynamo Klingenthal 421,90
3 Günter Deckert SC Dynamo Klingenthal 410,90
4 Claus Tuchscherer SC Dynamo Klingenthal 406,30
5 Hans Hartleb SC Motor Zella-Mehlis 400,60
6 Rainer Ziron SC Dynamo Klingenthal 396,50

Skispringen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Normalschanze[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auch auf der Schanze im Vessertal war Hans-Georg Aschenbach nicht zu schlagen und setzte sich erneut, wenn auch mit etwas geringerem Vorsprung, vor Heinz Wosipiwo durch. Bronze holte sich diesmal der Klingenthaler Henry Glaß hauchdünn mit 0,5 Punkten Abstand vor Rainer Schmidt, der wiederum nur Blech gewann.[5]

Datum: Sonntag, 4. Februar 1973

Platz Sportler Mannschaft Punkte
1 Hans-Georg Aschenbach ASK Vorwärts Brotterode 242,1
2 Heinz Wosipiwo SC Dynamo Klingenthal 236,9
3 Henry Glaß SC Dynamo Klingenthal 229,6
4 Rainer Schmidt SC Motor Zella-Mehlis 229,1
5 Dietrich Kampf SC Traktor Oberwiesenthal 227,4
6 Bernd Eckstein SC Motor Zella-Mehlis 223,9
7 Jochen Danneberg ASK Vorwärts Brotterode 218,2
8 Dietmar Aschenbach ASK Vorwärts Brotterode 215,7
9 Wilfried Gebhardt SC Traktor Oberwiesenthal 213,9
10 Manfred Wolf ASK Vorwärts Brotterode 212,1

Großschanze[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das erste der beiden Springen im Oberhofer Kanzlersgrund präsentierte schon fast die komplette Weltspitze. Immerhin hatten die DDR-Springer bei der prestigeträchtigen Vierschanzentournee die Plätze 1; 2; 5; 8 und 10 unter den zehn ersten Gesamtplatzierten belegt. Allerdings konnte Tourneegewinner Rainer Schmidt nicht so auftrumpfen und belegte am Ende den undankbaren vierten Platz. Hans-Georg Aschenbach wurde souverän Meister, Vizeskiflugweltmeister Heinz Wosipiwo holte etwas unerwartet Silber.[3]

Datum: Sonnabend, 3. Februar 1973

Platz Sportler Mannschaft Punkte
1 Hans-Georg Aschenbach ASK Vorwärts Brotterode 266,3
2 Heinz Wosipiwo SC Dynamo Klingenthal 256,0
3 Manfred Wolf ASK Vorwärts Brotterode 251,0
4 Rainer Schmidt SC Motor Zella-Mehlis 244,8
5 Dietrich Kampf SC Traktor Oberwiesenthal 241,1
6 Bernd Eckstein ASK Vorwärts Brotterode 215,2
7 Jochen Danneberg ASK Vorwärts Brotterode 223,5
8 Henry Glaß SC Dynamo Klingenthal 220,5
9 Dietmar Aschenbach ASK Vorwärts Brotterode 213,5
10 Eberhard Seifert SC Dynamo Klingenthal 205,4

Medaillenspiegel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Armeesportler aus Oberhof und Brotterode gewannen allein sechs von zehn Meistertiteln, wo diese an die drei Doppelmeister Grimmer, Krause und H.-G. Aschenbach gingen. Die Athleten aus Klingenthal gewannen die Hälfte aller Medaillen, davon allein acht Silberne, aber nur zwei Meistertitel gingen ins Vogtland.

Medaillenspiegel (nach allen 10 Wettbewerben)
Platz Mannschaft Gold Silber Bronze Gesamt
1 ASK Vorwärts Oberhof 4 1 1 6
2 SC Dynamo Klingenthal 2 8 5 15
3 SC Traktor Oberwiesenthal 2 1 1 4
4 ASK Vorwärts Brotterode 2 0 1 3
5 SC Motor Zella-Mehlis 0 0 2 2

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. BZ vom 31. Januar 1973 S. 4
  2. a b ND vom 8. Januar 1973 S. 7
  3. a b c ND vom 4. Februar 1973. S. 8
  4. a b c ND vom 2. Februar 1973 S. 8
  5. a b c ND vom 5. Februar 1973 S. 7
  6. ND vom 2. Februar 1973 S. 5

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Manfred Seifert, Roland Sänger, Hans-Jürgen Zeume: Große Liebe Skisport. Sportverlag, Berlin 1979, S. 210–211