Delroy Wilson

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Delroy Wilson (* 5. Oktober 1948 in Kingston; † 6. März 1995 ebenda) war ein jamaikanischer Sänger und Komponist des Ska, Rocksteady und Reggae. Durch seinen relativ frühen Erfolg im Musikgeschäft gilt Delroy Wilson als erster Kinderstar Jamaikas.[1] Seine Beinamen lauteten „Cool Operator“ und „The Dean of Reggae“.[2]

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wilson begann seine Musikkarriere im Alter von 13 Jahren, als er noch Schüler an der Boys Town Primary School in Kingston war. Für den Plattenproduzenten Clement „Coxsone“ Dodd nahm er 1962 die Ska-Single Emmy Lou auf.[3] In Zusammenarbeit mit Coxsone Dodd entstanden weitere Singles, darunter die von Lee Perry geschriebenen Titel Joe Liges, Spit in the Sky und Prince Pharoah, die sich gegen Coxsones ehemaligen Angestellten und damaligen Konkurrenten Prince Buster richteten. Im Ska-Stück Prince Pharoah ist neben Wilson ausnahmsweise auch Coxsone Dodds Stimme zu hören, der seinem Rivalen den Niedergang wünscht.

Wilsons Stimmbruch fiel mit dem Aufkommen der neuen Musikrichtung Rocksteady zusammen, zu deren frühesten Aufnahmen Wilsons Singles Dancing Mood (1966), Never Conquer (Trying to Conquer Me) (1967) und Jerk All Night gehören. Letztere Komposition ist eine eigenwillige Adaption von Lee Dorseys Hit Ya Ya und wurde zusammen mit Bob Marleys Band The Wailers eingespielt.

Nachdem er sich von Coxsones Studio One getrennt hatte, arbeitete Wilson für andere Plattenlabel und wechselte 1970 schließlich zu Trojan Records. Im Jahr 1972 machte die People’s National Party von Michael Manley Wilsons Song Better Must Come vom gleichnamigen Album zu ihrem Wahlkampflied und verwendete den Titel auch als Wahlkampfslogan.[4]

Delroy Wilson starb im Alter von 46 Jahren an den Folgen einer Leberzirrhose infolge seiner langjährigen Alkoholabhängigkeit.[5]

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Punkband The Clash verewigte Delroy Wilson (neben Dillinger, Leroy Smart und Ken Boothe) 1978 im Liedtext zu ihrem Song (White Man) in Hammersmith Palais mit der Zeile: „Delroy Wilson, you’re a cool operator.“[6]

Am 5. Oktober 2013, seinem 65. Geburtstag, verlieh ihm der jamaikanische Staat postum den Order of Distinction in the Commander class, einen Ehrenorden.[7]

Diskografie (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1964: I Shall Not Remove (Studio One)
  • 1969: Good All Over (Coxsone Records)
  • 1971: Better Must Come (Dynamic Sounds)
  • 1973: Captivity (Big Shot)
  • 1975: For I and I (Grounation)
  • 1976: Sarge (LTD/Charmers)
  • 1977: Money (Clocktower Records)
  • 1977: Last Thing on My Mind (Harry J)
  • 1977: Mr. Cool Operator (Eji Records)
  • 2024: The Cool Operator (17 North Parade/ VP Records)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Musikbeispiele

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Wilson finally gets his due - Posthumous national honour to follow 65th anniversary In: The Jamaica Gleaner vom 6. Oktober 2013.
  2. The Delroy Wilson Official Tribute Tour: Biography (englisch)
  3. Young Delroy Wilson: Emmy Lou auf YouTube.
  4. Brian-Meeks-Interview: Bob Marley’s Fight for Political Change in Jamaica In: Tribune Mag vom 7. August 2021.
  5. The Delroy Wilson Official Tribute Tour: Biography (englisch)
  6. The Clash: (White Man) in Hammersmith Palais (Official Video) auf YouTube.
  7. The Delroy Wilson Official Tribute Tour: Biography (englisch)