Der Weg und die Wahrheit und das Leben

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EGO SUM VIA VERITAS ET VITA, Inschrift Stephansdom Budapest.

Die Worte Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben gehören zu einer Bildrede Jesu (Joh 14,6 EU). Es stellt das vorletzte einer Reihe von sieben „Ich bin“-Worten Jesu dar, die im Evangelium nach Johannes überliefert sind.

Kontext

Das Bildwort ist Teil der Abschiedsrede Jesu, die im Johannesevangelium in den Kapiteln 13-17 steht. Zu Beginn von Kapitel 14 kündigt Jesus zunächst an, dass er wiederkommen und seine Jünger zu sich (und damit zu Gott) nehmen wird. Daran schließt die Feststellung Jesu, dass sie wissen wo er hingeht. Daraufhin entgegnet Thomas, dass sie nicht wüssten, wo er hingeht, und fragt woher sie den Weg kennen sollen. Darauf antwortet Jesus mit dem „Ich bin“-Wort, in dem er klar macht, dass er selbst der Weg zum Vater ist:

„Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.“

Johannes 14,6 LU

Anschließend erläutert Jesus, dass sie, wenn sie ihn erkannt haben, auch den Vater erkennen werden. Als Philippus darum bittet, dass er ihnen den Vater zeige antwortet Jesus: „Wer mich sieht, der sieht den Vater“ (Johannes 14,9 LU).

Deutung

Der Weg Jesu hat als Ziel eine letzte und bleibende Lebensgemeinschaft mit Gott. Der Weg, der dahin führt ist Jesus Christus selbst. Es ist daher wichtig mit ihm im Glauben verbunden zu bleiben. Die Wahrheit und das Leben (gemeint sind die offenbare Wirklichkeit Gottes und das ewige Leben) stellen nicht allein das Ziel des Weges dar, sondern begegnen den Jüngern schon auf dem Weg. Christus ist der einzige Weg zum Vater, da er zuvor auf genau diesem Wege bereits zu den Menschen gekommen ist.[1]

Rezeption

Von Johann Friedrich Fasch (1688–1758) stammt die Kantate „Die Philippi Jacobi“ (Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben...).

Einzelnachweise

  1. Stuttgarter Erklärungsbibel. 2. Auflage, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart 1992, ISBN 3-438-01121-2, S. 1357.