Deutscher Pfadfinderbund Namibia

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Deutscher Pfadfinderbund Namibia
Zweck: Förderung der Entwicklung junger deutschsprachiger Menschen
Gründungsdatum: 1917 (1990)
Mitgliederzahl: etwa 65
Sitz: Namibia Windhoek

Der Deutsche Pfadfinderbund Namibia ist ein deutschsprachiger Pfadfinderverband in Namibia. Er hat seinen Hauptsitz in der Hauptstadt Windhoek.[1] Weitere Horste befanden sich 2010 in Grootfontein und Swakopmund.[2]

Der Deutsche Pfadfinderbund Namibia hatte 2010 etwa 65 Mitglieder, davon etwa 10 in Windhoek, 17 in Grootfontein und 35 in Swakopmund.[3]

Der Deutsche Pfadfinderbund Namibia ist Mitglied des Deutschen Kulturrats in Namibia.

Geschichte

Flagge des Deutschen Pfadfinderbunds Namibia

Die ersten deutschsprachigen Pfadfindergruppen für Jungen im heutigen Namibia entstanden 1924 in Tsumeb und 1926 in Windhoek. Im April 1928 schlossen sie sich in Omaruru zum Deutschen Pfadfinderbund von Südwestafrika zusammen. Mit der Gründung von Mädchengruppen wurde 1932 in Lüderitzbucht begonnen.[4]

Nach der Gründung einer NSDAP-Gliederung 1932 in Südwestafrika versuchte diese, die Pfadfinder in die Hitlerjugend zu integrieren, was im April 1934 gelang. Nach dem „Tag der Deutschen Jugend“ im Juli 1934, einer nationalsozialistischen Kundgebung, wurde die Hitlerjugend in Südwestafrika verboten.[4]

1935 konnte mit Zustimmung der Behörden mit den Deutschen Pfadfindern von Südwestafrika ein neuer Pfadfinderverband gegründet werden. Seine Mitglieder durften weiterhin den Südwester mit schwarz-weiß-roter Kokarde tragen, die Verbandsflagge war eine Variante der Reichskriegsflagge mit einem stilisierten Kameldorn an der Stelle des preußischen Adlers. Nach kurzer Zeit umfasste die Organisation 1200 Jungen und Mädchen in dreizehn als Horsten bezeichneten Ortsgruppen und einen Spielmannszug. 1937 wurde das Südwesterlied von Heinz Anton Klein-Werner für die Pfadfinder gedichtet, es ist bis heute die offizielle Hymne des Deutschen Pfadfinderbunds Namibia. Mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs wurde die Organisation erneut verboten.[4]

Zwischen 1962 und 1965 wurde mit Unterstützung der südafrikanischen Mandatsbehörde an einer Neugründung eines deutschsprachigen Pfadfinderverbands gearbeitet, die dann 1965 unter der Bezeichnung Deutscher Pfadfinderbund von Südwestafrika erfolgte. Dieser Verband arbeitete bis zur Unabhängigkeit Namibias mit der englischsprachigen South-West Africa Division der Boy Scouts of South Africa und den burischen Voortrekkers zusammen.[4]

1990 erhielt der Deutsche Pfadfinderbund Namibia seinen heutigen Namen.

Außendarstellung

Der Deutsche Pfadfinderbund Namibia vertritt ein traditionelles Kulturbild von Deutschland und der Geschichte im ehemaligen Deutsch-Südwestafrika. Die Uniformen ähneln denen der deutschen Schutztruppe und bis heute wird die von der Reichskriegsflagge abgeleitete Pfadfinderflagge aus den 1930er Jahren genutzt. 2001 wurde der zur Uniform gehörende Südwesterhut durch ein Baseballcap ersetzt.[3]

Weitere deutschsprachige Pfadfindergruppen

Auch im WOSM-Mitgliedsverband Scouts of Namibia gibt es deutschsprachige Gruppen, unter anderem in Windhoek und Otjiwarongo. Ehemalige der deutschen Pfadfindergruppen sind in der Altpfadfindergilde Swakopmund, einem außerordentlichen Mitglied des Verbands Deutscher Altpfadfindergilden, organisiert.

Literatur

  • Deutscher Pfadfinderbund von Südwestafrika. Berichte, Erzählungen, Gedichte, Fotos und Zeichnungen der fünfundzwanzigjährigen Pfadfindertätigkeit in Südwestafrika. Windhoek 1990
  • Golf Dornseif: Südwester Pfadfinder zwischen allen Fronten. Aschaffenburg 2008. (online abrufbar; PDF; 3,3 MB)

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Allzeit bereit - Pfadfinderbewegung in Namibia findet immer größeren Zuspruch, Allgemeine Zeitung, 25. Februar 2011
  2. DiN Kontakte Datenbank, Deutscher Pfadfinderbund Namibia abgerufen am 21. April 2011
  3. a b Allzeit bereit - Fast 100 Jahre haben die Pfadfinder in Namibia Tradition – Heute sucht der Bund Nachwuchs, Allgemeine Zeitung, 19. März 2010
  4. a b c d Golf Dornseif: Südwester Pfadfinder zwischen allen Fronten (PDF; 3,3 MB), abgerufen am 22. April 2011