Netzwerk Evidenzbasierte Medizin

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Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e.V.
(DNEbM)
Logo
Zweck: Wissenschaftliche Fachgesellschaft für Evidenzbasierte Medizin
Vorsitz: Prof. Dr. Ingrid Mühlhauser, Hamburg
Gründungsdatum: 1998
Mitglieder 1065 (31. Dezember 2021)[1]
Sitz: Berlin
Website: www.ebm-netzwerk.de

Das Deutsche Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e.V. (DNEbM) ist eine wissenschaftliche Fachgesellschaft, die sich mit Theorie und Praxis der Evidenzbasierten Medizin (EbM) beschäftigt. Das Netzwerk ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF).

Wirken

Das DNEbM wurde 1998 gegründet und 2000 als gemeinnütziger Verein eingetragen.[2] Das Netzwerk hat rund 850 Mitglieder aus allen Bereichen des Gesundheitswesens, darunter fast 60 institutionelle Mitglieder, z.B. AkdÄ, ÄZQ, AOK-Bundesverband, Bundespsychotherapeutenkammer, DEGAM, G-BA, IQWiG.

Das Netzwerk dient dem fachlichen Austausch der an EbM Interessierten durch Unterhaltung einer webbasierten Informations- und Kommunikationsplattform und der Fachzeitschrift Zeitschrift für Evidenz, Fortbildung und Qualität im Gesundheitswesen (ZEFQ). Daneben betätigt es sich an der Entwicklung und Vermittlung von Aus-, Weiter- und Fortbildungscurricula und -modellen sowie der Abstimmung laufender EBM-bezogener Forschung, Ausbildung und Praxis.[3] Neben der Durchführung von Evaluations- und Forschungsprojekten arbeitet es an der Weiterentwicklung von Theorie, Methoden und Ethik der EbM. Evidence-based Nursing (EbN) ist im DNEbM seit 2002 durch den Fachbereich Pflege und Gesundheitsförderung vertreten.

Das DNEbM verleiht seit 2008 jährlich einen nach dem kanadischen Mediziner David Sackett benannten Wissenschaftspreis, den David-Sackett-Preis. Seit 2009 existiert zusätzlich der Journalistenpreis des DNEbM EbM in den Medien.[4] Dieser ist mit 1500 Euro dotiert.

Die österreichischen Mitglieder des DNEbM haben 2010 unter der Adresse www.ebm-netzwerk.at ein spezielles Informationsangebot für Österreich geschaffen.

Das DNEbM hat ab Ende 2013 seine Geschäftsstelle im Haus der Deutschen Krebsgesellschaft in Berlin. Davor war sie seit 2002 beim Ärztlichen Zentrum für Qualität in der Medizin angesiedelt.

Fachbereiche

Die inhaltliche Arbeit des DNEbM erfolgt primär innerhalb der themenspezifischen Fachbereiche (Stand: Februar 2015):

Mitgliedschaft international

Seit April 2011 ist das DNEbM Mitglied der International Society for Evidence-based Healthcare (ISEHC).

Meilensteine

Meilensteine des DNEbM 1997 bis 2010
Jahr
1997
  • Erster EbM-Workshop in Lübeck, 17.–21. August 1997. Veranstalter: Institut für Sozialmedizin des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein.
1998
  • Gründung der Arbeitsgemeinschaft "Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin" in Berlin, 14. März 1998. Ort: Kaiserin-Friedrich-Haus
2000
  • Einführung des Begriffs "evidenzbasierte Leitlinien" in das Sozialgesetzbuch (§§ 137f, 137g, 266 SGB V)
  • ZEFQ wird offizielles Publikationsorgan des DNEbM
  • Lehrbuch Evidenzbasierte Medizin in Klinik und Praxis, 1. Auflage
  • Gründung des DNEbM als gemeinnütziger Verein in Berlin, 6.10.2000
2002
  • Curriculum Evidenzbasierte Medizin, 1. Auflage: Mehrteiliger Fortbildungskurs für Ärzte. Herausgeber: DNEbM und ÄZQ
2004
  • DNEbM wird Mitglied der AWMF
2008
2009
  • Stiftung und erste Verleihung des Journalisten-Preises des DNEbM
2010
  • Gründung des österreichischen EbM-Netzwerks ebm-netzwerk.at als Teil des DNEbM

Gründungsmitglieder und Vorsitzende

Das Netzwerk wurde im Jahr 1998 durch einen Koordinierungsausschuss gegründet, dem Fachleute aus Wissenschaft und Patientenversorgung angehörten. Beteiligt waren: Gerd Antes (Vorsitzender 2001–2003), Ferdinand M. Gerlach, Günther Jonitz, Johannes Köbberling, Regina Kunz, Karl Lauterbach, Günter Ollenschläger (Schriftführer 2001–2013, Ehrenvorsitzender seit 2013), Matthias Perleth, Ludger Pientka, Franz Porszolt, Heiner Raspe (Vorsitzender 1998–2001), Hans Konrad Selbmann, Christoph Straub.

Vorsitzende des DNEbM
Jahr
1998–2001 Heiner Raspe
2001–2003 Gerd Antes
2003–2005 Johannes Forster
2005–2007 Jürgen Windeler
2007–2009 Edmund Neugebauer
2009–2011 David Klemperer
2011–2013 Monika Lelgemann
2013–2015 Gabriele Meyer
2015–2017 Ingrid Mühlhauser

Literatur

  • G. Guyatt, J. Cairns, D. Churchill, u. a. („Evidence-Based Medicine Working Group“): Evidence-based Medicine. A New Approach to Teaching the Practice of Medicine. In: JAMA. 268, 1992, S. 2420–2425. PMID 1404801
  • G. H. Guyatt, D. Rennie: User's Guides to the Medical Literature. In: JAMA. 270, 1993, S. 2096–2097.
  • R. Kunz, G. Ollenschläger, H. Raspe, G. Jonitz, N. Donner-Banzhoff (Hrsg.): Lehrbuch Evidenzbasierte Medizin in Klinik und Praxis. 2. Auflage. Deutscher Ärzte-Verlag, Köln 2007, ISBN 978-3-7691-0538-4 (Die Grundlagen der 'EbM' - erstmals Schritt für Schritt an Fallbeispielen aus der Versorgungspraxis im deutschsprachigen Raum).

Einzelnachweise

  1. In: Lobbyregister des Deutschen Bundestages.
  2. DNEbM (2012) Website: Chronik des DNEbM (Zugriff: 20. März 2012).
  3. S. Sänger: Wer hohe Türme bauen will, muss lange beim Fundament verweilen. (PDF; 1,5 MB) In: ZEFQ. 104, 2010, S. 594–598.
  4. DNEbM (2012) Informationen zum Journalistenpreis EbM in den Medien (Zugriff: 20. März 2012).

Weblinks