Dobele
Dobele | ||
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Basisdaten | ||
Staat: | Lettland | |
Verwaltungsbezirk: | Dobeles novads | |
Koordinaten: | 56° 37′ N, 23° 17′ O | |
Einwohner: | 10.113 (1. Jan. 2016) | |
Fläche: | 8 km² | |
Bevölkerungsdichte: | 1.264 Einwohner je km² | |
Stadtrecht: | seit 1917 | |
Webseite: | www.dobele.lv |
Dobele (deutsch Doblen) ist eine Stadt im Südwesten Lettlands, gelegen am Fluss Bērze (deutsch: Behrse).
Geschichte
Die erste schriftliche Erwähnung erfolgte 1254 als das Gebiet zwischen dem Bischof von Riga und dem Livländischen Orden geteilt wurde. Dobele war dann Stützpunkt der aufständischen Semgallen. Die Burg widerstand mehreren Kriegszügen der Kreuzritter Konrad von Feuchtwangen (1280) und Konrad von Hattstein (1289). Nachdem das umliegende Gebiet verwüstet und entvölkert war, zogen sich die Verteidiger 1290 schließlich auf litauisches Gebiet zurück.
Im 14. Jahrhundert entstand eine gemauerte Burg des Deutschen Ordens. Im Polnisch-Schwedischen Krieg (1600–1629) wurde die Burg von den Schweden eingenommen.
Die Regentschaft des Herzogs Jakob Kettler von Kurland brachte wirtschaftlichen Aufschwung. In Dobele bestanden mehrere Manufakturen sowie Wassermühlen und ein Sägewerk.
Auch im Zweiten Nordischen Krieg war der Ort zeitweise von den Schweden besetzt.[1] 1710 wütete die Pest.[2] 1795 wurde Kurland Teil des russischen Reiches. 1881 hatte Dobele 1083 Einwohner. 1917 erhielt Dobele Stadtrechte.[2]
1925 wurden die Stadtrechte vergeben. 1927 bekam Dobele eine Bahnstation an der neuen Strecke Jelgava–Liepāja. Die Bahnstrecke wurde gebaut, weil die Verbindung nach Liebau/Liepaja nach Gründung der baltischen Staaten über litauisches Gebiet führte, was zuvor (im russischen Zarenreich) ohne Bedeutung war. Nach dem Zweiten Weltkrieg wuchs der Ort durch Ansiedlung von Industrie. Unweit Dobele bestanden zwei große Kasernen der Sowjetarmee.
Persönlichkeiten
- August Bielenstein (1826–1907), ab 1867 Pastor der deutschen Gemeinde Doblen
- Victor von Richter (1841–1891), Chemiker
- Siegfried Bielenstein (1869–1949), Maler und Grafiker
- Bernhard Bielenstein (1877–1959), Architekt des Jugendstils
- Alexei Leonidowitsch Kudrin (* 1960), russischer Finanzminister
- Uldis Augulis (* 1972), Politiker
- Viktors Ščerbatihs (* 1974), Gewichtheber und Politiker
- Andris Naudužs (* 1975), Radrennfahrer
- Lauris Reiniks (* 1979), Sänger, Schauspieler und Showmaster
- Mārtiņs Lībergs (* 1980), Handballspieler
- Māris Veršakovs (* 1986), Handballspieler
Städtepartnerschaften
Es bestehen Städtepartnerschaften mit
Dobeles novads
2009 schlossen sich zehn umliegende Gemeinden mit der Stadt zusammen. Im Bezirk sind 24.390 Einwohner gemeldet (1. Juli 2010). (Siehe auch: Verwaltungsgliederung Lettlands)
Literatur
- Hans Feldmann, Heinz von zur Mühlen (Hg.): Baltisches historisches Ortslexikon. Teil 2: Lettland (Südlivland und Kurland). Böhlau, Köln 1990, ISBN 3-412-06889-6, S. 114−116.
- Astrīda Iltnere (Red.): Latvijas Pagasti, Enciklopēdija. Preses Nams, Riga 2002, ISBN 9984-00-436-8.
- Maximilian Lieven: Die Arbeiterverhältnisse des Grossgrundbesitzes in Kurland. Die Enquete vom Frühjahr 1899 und ihre Resultate. 7. Lieferung: Kreis Doblen. Steffenhagen, Mitau 1903.
Fußnoten
- ↑ Hans Feldmann, Heinz von zur Mühlen (Hg.): Baltisches historisches Ortslexikon. Teil 2: Lettland (Südlivland und Kurland). Böhlau, Köln 1990, S. 114.
- ↑ a b Hans Feldmann, Heinz von zur Mühlen (Hg.): Baltisches historisches Ortslexikon. Teil 2: Lettland (Südlivland und Kurland). Böhlau, Köln 1990, S. 115.