Einwohnerentwicklung von Altenburg

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Stadtwappen

Dieser Artikel gibt die Einwohnerentwicklung der ostthüringischen Skat- und Residenzstadt Altenburg tabellarisch und grafisch wieder. Die Bevölkerungszahl betrug am 31. Dezember 2014 laut Thüringer Landesamt für Statistik 32.819 Einwohner.[1]

Einwohnerentwicklung

Bevölkerungsentwicklung von 1831 bis 2011

Altenburg ist heute die zehntgrößte Stadt Thüringens, die erste urkundliche Erwähnung fällt in das Jahr 976, das Stadtrecht wurde 1134 verliehen und 1256 noch einmal bestätigt. Die Stadt war als Kaiserpfalz im 12. und 13. Jahrhundert sehr bedeutsam, so weilte Kaiser Friedrich I. hier sechsmal, was der Stadt den Titel Barbarossastadt einbrachte. Seit 1602 war sie, mit Unterbrechung, Residenzstadt des Herzogtums Sachsen-Altenburg. Durch die günstige Verkehrslage an der via imperii und die beginnende Industrialisierung in der Mitte des 19. Jahrhunderts wuchs die Stadt rasch. Sie war die dritte Stadt Thüringens, welche die 10.000 Einwohnermarke (um 1800) erreichte und die zweite, die mehr als 20.000 Bewohner zählte (1868). Die Industrialisierung wurde durch den ersten Bahnanschluss Thüringens im Jahr 1842 an der Strecke nach Leipzig und den Braunkohlenbergbau im Meuselwitz-Rositzer Revier begünstigt. Nach dem Ersten Weltkrieg wuchs die Einwohnerzahl nicht mehr so stark und lag kurz vor Beginn des Zweiten Weltkrieges bei knapp 45.000 Einwohner. Nach dem Krieg kamen ungefähr 8000 Flüchtlinge aus den ehemaligen Ostgebieten in die Stadt, so dass die Bevölkerungszahl 1945 auf über 50.000 Einwohner anstieg. Zu DDR-Zeiten stabilisierte sich die Einwohnerzahl ab 1964, als das erste Neubaugebiet der Stadt, die Lerchenbergsiedlung mit 714 Wohnungen, fertiggestellt wurde. Es folgte Altenburg-Südost, wo von 1971 bis 1975 3000 Wohnungen vor allem für Bergarbeiter errichtet wurden, diese arbeiteten zumeist im Uranbergbau der SDAG Wismut in Ronneburg. Ab 1975 wurde Altenburg-Nord errichtet. Ihren absoluten Höchststand hatte die Einwohnerzahl im Jahr 1981 mit knapp 56.000 Einwohnern, danach nahm die Zahl bis 1988 leicht ab, bis 2011 nahm die Zahl der Bevölkerung um mehr als ein Drittel ab. Kurz nach der Wende gab es einen enormen Bevölkerungsverlust hauptsächlich durch Wegzug in die alten Bundesländer, aber auch durch Suburbanisierungsprozesse in stadtnahe Dörfer, namentlich sind dies hauptsächlich Windischleuba, Nobitz, Ehrenberg, Rödigen und Oberlödla sowie Rositz. Man versuchte durch Eingemeindungen die Einwohnerzahl zu stabilisieren, dies misslang, da die meisten eingegliederten Orte keinen nennenswerten Anstieg der Bevölkerung zu verzeichnen hatten.

1580 bis 1870

(jeweiliger Gebietsstand)

Jahr Einwohner
1580 2.8231
1672 5.8001
1831 12.629
1832 12.5682
1833 13.3262
1843 13.697
1846 15.4502
1860 16.7512

Quelle: 1 Werte unserer Heimat, Band 23 Das Altenburger Land, Akademie-Verlag, Berlin 1973
2 Chronik der Stadt Altenburg von den Anfängen bis in die heutige Zeit, Steffen-Sell-Heimatverlag, Altenburg 1995

1871 bis 1944

(jeweiliger Gebietsstand)

Jahr Einwohner
1871 19.9661
1880 26.2412
1885 29.1102
1890 31.4392
1895 33.4203
1900 37.1102
1910 39.9761
1925 42.5702
1933 43.7362
1939 44.3381

Quelle: 1 Werte unserer Heimat, Band 23 Das Altenburger Land, Akademie-Verlag, Berlin 1973
2 Deutsche Verwaltungsgeschichte
3 Meyers Konversationslexikon

1945 bis 1989

(jeweiliger Gebietsstand)

Datum Einwohner
31. Dezember 1946 51.805
31. August 1950 49.413
31. Dezember 1955 48.281
31. Dezember 1960 46.791
31. Dezember 1962 46.905
31. Dezember 1963 46.866
31. Dezember 1964 47.497
31. Dezember 1965 47.462
31. Dezember 1966 47.533
31. Dezember 1967 47.722
31. Dezember 1968 47.324
Datum Einwohner
31. Dezember 1969 47.262
31. Dezember 1970 46.967
31. Dezember 1971 47.451
31. Dezember 1972 48.832
31. Dezember 1973 50.370
31. Dezember 1974 51.193
31. Dezember 1975 52.594
31. Dezember 1976 52.943
31. Dezember 1977 53.814
31. Dezember 1978 54.281
31. Dezember 1979 54.923
Datum Einwohner
31. Dezember 1980 55.372
31. Dezember 1981 55.827
31. Dezember 1982 55.447
31. Dezember 1983 54.999
31. Dezember 1984 54.755
31. Dezember 1985 54.369
31. Dezember 1986 53.602
31. Dezember 1987 53.549
31. Dezember 1988 53.288
31. Dezember 1989 51.426

Quelle: Stadt Altenburg

1990 bis heute

(jeweiliger Gebietsstand)

Datum Einwohner
31. Dezember 1990 48.926
31. Dezember 1991 47.243
31. Dezember 1992 46.250
31. Dezember 1993 46.647
31. Dezember 1994 46.291
31. Dezember 1995 45.472
31. Dezember 1996 44.854
31. Dezember 1997 44.060
31. Dezember 1998 43.032
31. Dezember 1999 42.005
Datum Einwohner
31. Dezember 2000 41.290
31. Dezember 2001 40.559
31. Dezember 2002 39.810
31. Dezember 2003 39.189
31. Dezember 2004 38.417
31. Dezember 2005 37.781
31. Dezember 2006 37.236
31. Dezember 2007 36.703
31. Dezember 2008 35.965
31. Dezember 2009 35.447
Datum Einwohner
31. Dezember 2010 34.9721
31. Dezember 2011 33.6711
31. Dezember 2012 33.3431
31. Dezember 2013 32.9921
31. Dezember 2014 32.8191
31. Dezember 2015 32.9101

Quelle: Thüringer Landesamt für Statistik

1 durch den Zensus 2011 ermittelte Einwohnerzahl[2]; die durch Fortschreibung ermittelte Zahl des TLS beträgt 34.456

Eingemeindungen

Die erste Eingemeindungswelle war bereits am 1. Juli 1831, als acht Vorstädte mit insgesamt 4230 Einwohnern eingegliedert wurden. Die nächste Eingemeindung erfolgte am 1. Oktober 1922 mit vier weiteren Orten sowie am 1. Oktober 1938 und am 4. Januar 1953 mit jeweils einem Ort.

Nach der Wende erfolgte die erste Eingliederung am 14. Juli 1993. Die Gemeinde Ehrenberg mit neun Ortsteilen und 1121 Einwohnern wurde Ortsteil der Stadt. Am 11. Februar 1994 folgte die Gemeinde Zetzscha mit vier Ortsteilen und 492 Einwohnern. Die vorerst letzte Eingliederung erfolgte am 31. Dezember 1996, die Gemeinde Kosma mit drei Ortsteilen und 371 Einwohnern.

Die Stadt bemühte sich immer wieder weitere Umlandgemeinden einzugliedern, besonders Nobitz, Windischleuba und Lödla, da diese auch große Gewerbegebiete besitzen. Zuletzt sorgte die Eingliederung der Einheitsgemeinde Saara nach Nobitz für Aufsehen, da sich um die Stadt ein Kragen bilden würde, dennoch wurde die Fusion am 31. Dezember 2012 vollzogen.

Statistische Bezirke

Einwohnerentwicklung von 2000 bis 2010 in den statistischen Bezirken und Gemeindeteilen

Der Stadtrat der Stadt Altenburg hat in seiner Sitzung vom 29. Januar 2015 sowohl die Aufhebung der Statistiksatzung, als auch der Statistikstelle beschlossen. Somit beziehen sich die letzten statistischen Daten auf das zuletzt veröffentlichte Statistische Jahrbuch 2014 mit Stand vom 31. Dezember 2013.

Das Stadtgebiet Altenburgs ist in zehn Statistische Bezirke gegliedert, wobei die drei Ortsteile Ehrenberg, Kosma und Zetzscha je einen Statistischen Bezirk bilden, in der folgenden Tabelle aber zusammengefasst wurden. Diese politische und statistische Gliederung lehnt sich jedoch nur teilweise an den gewachsenen Stadtteilen an. Die Bezirke sind noch in unterschiedlich viele Gemeindeteile untergliedert, die je ungefähr 1000 Einwohner besitzen.

Die Einwohnerzahlen beziehen sich auf den 31. Dezember 2013 (Hauptwohnsitze).[3]

Name Fläche
in km²
Einwohner-
zahl 2000
Einwohner-
zahl 2013
Veränderung
in %
Einwohner
je km²
Ausländer-
zahl
Ausländer
in %
Zentrum 0,95 3.653 3.875 6,1 4.079 163 4,2
Nordvorstadt 1,66 5.035 5.023 -0,2 3.026 70 1,4
Nord 3,50 11.758 6.894 -41,4 1.970 248 3,6
Ost 4,60 4.140 3.449 -16,7 750 79 2,3
Südost 1,09 5.618 4.294 -23,6 3.939 31 0,7
Südvorstadt 2,99 5.246 4.869 -7,2 1.628 37 0,8
West 4,97 3.316 3.125 -5,8 629 30 1,0
Ortsteile 25,82 2.301 1.957 -15,0 76 11 0,6
Altenburg 45,60 41.097 33.486 -18,5 734 669 2,0

Quelle: Stadt Altenburg

Bevölkerungsstruktur

Die größten Gruppen der melderechtlich in Altenburg registrierten Ausländer kamen am 31. Dezember 2013 aus Vietnam (63), Tschechien (53), Polen (50), Russland (48), der Türkei (42), Ungarn (40) und Aserbaidschan (34).[3]

Bevölkerung Stand 31. Dezember 2013
Einwohner mit Hauptwohnsitz 33.486
davon männlich 16.120
weiblich 17.366
Deutsche 32.817
davon männlich 15.728
weiblich 17.089
Ausländer 669
davon männlich 392
weiblich 277
Ausländeranteil in Prozent 2,0

Quelle: Stadt Altenburg

Altersstruktur

Das Durchschnittsalter der Altenburger lag 2013 bei 49,5 Jahren.

Jahr Gesamtbevölkerung Alter: 0 bis 14 Alter: 15 bis 64 Alter: ab 65
20001 41.290 4.513 28.725 8.052
20011 40.559 4.240 28.064 8.255
20021 39.810 4.015 27.381 8.414
20031 39.189 3.735 26.811 8.643
20041 38.417 3.548 25.922 8.947
20051 37.781 3.413 25.119 9.249
20061 37.236 3.371 24.346 9.519
20071 36.703 3.326 23.680 9.697
20081 35.965 3.331 22.822 9.812
20091 35.447 3.344 22.057 10.046
20101 34.972 3.366 21.580 10.026
20111 33.671 3.259 20.561 9.851
20121 33.343 3.288 20.182 9.873
20131 32.992 3.296 19.889 9.807
20141 32.819 3.383 19.541 9.895

Quelle: Thüringer Landesamt für Statistik

1 nach dem Zensus 2011

Bevölkerungsprognose

Prognose der Bertelsmann-Stiftung

Die Bertelsmann Stiftung, deren Ausgangsdaten vom 30. Juni 2007 stammen, geht davon aus, dass der Bevölkerungsrückgang einschließlich der Wanderung von 2009 bis 2030 28,9 % (10.240 Personen) betragen wird, der natürliche Bevölkerungsrückgang wird 22,1 % betragen. Das Durchschnittsalter wird dann bei 58,9 Jahren liegen.

Absolute Bevölkerungsentwicklung 2009–2030 – Prognose für Altenburg (Hauptwohnsitze):[4]

Datum Einwohner
31. Dezember 2009 35.420
31. Dezember 2015 32.050
31. Dezember 2020 29.650
31. Dezember 2025 27.370
31. Dezember 2030 25.180

Quelle: Bertelsmann Stiftung

Prognose der Stadt Altenburg

Die Stadt Altenburg erstellte im Jahr 2004 eine Bevölkerungsprognose von 2005 bis 2030. In diesem Zeitraum nimmt die Bevölkerung um 22,5 % (8454 Personen) ab, der natürliche Bevölkerungsrückgang beträgt dabei 16,9 %.

Absolute Bevölkerungsentwicklung 2005–2030 – Prognose für Altenburg (Hauptwohnsitze):[5]

Datum Einwohner
31. Dezember 2005 37.509
31. Dezember 2010 34.680
31. Dezember 2015 32.843
31. Dezember 2020 31.551
31. Dezember 2025 30.263
31. Dezember 2030 29.055

Quelle: Stadt Altenburg

Prognose des Thüringer Landesamtes für Statistik

Das Thüringer Landesamt für Statistik (TLS) publizierte in seiner 12. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung Bevölkerungsprognosen für 27 kreisangehörige Städte. Die Basisdaten stammen vom 31. Dezember 2009. Bis 2030 soll die Einwohnerzahl um 8648 Personen oder 24,4 % zurückgehen.

Absolute Bevölkerungsentwicklung 2009–2030 – Prognose für Altenburg (Hauptwohnsitze):[6]

Datum Einwohner
31. Dezember 2009 35.447
31. Dezember 2015 32.506
31. Dezember 2020 30.451
31. Dezember 2025 28.534
31. Dezember 2030 26.799

Quelle: Thüringer Landesamt für Statistik

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Thüringer Landesamt für Statistik
  2. Einwohnerzahl Altenburgs vor und nach dem Zensus 2011 auf tls.thueringen.de
  3. a b Stadt Altenburg: Statistisches Jahrbuch 2014 (PDF; 1,3 MB)
  4. Bertelsmann Stiftung: Bevölkerungsprognose
  5. Stadt Altenburg: Bevölkerungsprognose (PDF; 176 kB)
  6. Thüringer Landesamt für Statistik: Bevölkerungsprognose