Eliasfriedhof

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Der Eliasfriedhof ist der älteste erhaltene Friedhof Dresdens[1] und gilt als kulturhistorisch bedeutendster Friedhof der Stadt.[2] Die seit 1876 stillgelegte und 1928 verkehrspolizeilich geschlossene Begräbnisstätte in der Pirnaischen Vorstadt steht unter Denkmalschutz.[3]

Eliasfriedhof

Geschichte

Anfänge als Pest- und Armenfriedhof

Johann Georg II. befahl 1680 die Anlage des Pestfriedhofs
Verfallene Schwibbogengrüfte an der Südmauer

Im Jahr 1680 wurde die Pest, die bereits zwei Jahre zuvor in Wien ausgebrochen war, nach Dresden eingeschleppt. Innerhalb weniger Monate starben mehr als 5000 Menschen – ein Drittel der gesamten Bevölkerung der Stadt – infolge der Pest. Dresden hatte zu dem Zeitpunkt nur wenige Begräbnisstätten: Der Frauenkirchhof und der Friedhof am Bartholomäus-Hospital waren bereits im 16. Jahrhundert zu klein geworden. Der daraufhin angelegte und 1680 aufgrund der Pest erweiterte Johanniskirchhof vor dem Pirnaischen Tor allein konnte die Toten der Epidemie nicht fassen. Aus Angst vor Ansteckung der Bevölkerung noch durch die Toten ordnete der selbst an der Pest erkrankte Kurfürst Johann Georg II. 1680 an, einen als Notfriedhof konzipierten Pestfriedhof außerhalb der Stadt anzulegen. Am 10. Juli 1680 wurde das Bauland vor dem Ziegeltor, „hinter den Lehmgruben und Ziegelbrennereien gelegen“,[4] von Bürgermeister Georg Viegner[5] erworben und innerhalb kürzester Zeit der Friedhof auf offenem Feld angelegt. Nach dem Propheten Elija, der Tote erwecken konnte,[6] nannte man den neuen Begräbnisplatz Eliasfriedhof.

In den folgenden Jahren wurde der Eliasfriedhof als Armenfriedhof genutzt. Die Toten wurden kostenfrei durch Angehörige, die selbst die Gruben aushoben, beerdigt. Auch Ortsfremde, „Selbstmörder, Hingerichtete und Ungetaufte“[7] fanden auf dem Eliasfriedhof ihre letzte Ruhestätte. Das Gelände bestand zu dem Zeitpunkt aus einer unregelmäßigen, rechteckigen Fläche, die von einem einfachen Mittelweg geteilt war. Eine Friedhofsmauer oder Friedhofskapelle gab es nicht; zahlreiche Tote waren in Massengräbern beerdigt worden. Die vermögenden Bürger Dresdens ließen sich auf dem Frauenkirchhof oder dem Johanniskirchhof beisetzen. Oft besaßen reiche Familien dort eigene offene Gruftanlagen, deren Belegungsrecht an die nachkommenden Generationen vererbt wurde. Adelige Einwohner der Stadt konnten zudem innerhalb von Kirchengebäuden, wie der alten Frauenkirche oder der Sophienkirche, bestattet werden.

Friedhof der hohen Stände im 18. und 19. Jahrhundert

Restaurierte Grufthäuser von George Bähr an der Nordseite des Eliasfriedhofs

Im Jahr 1721 wurde der Johanniskirchhof ein letztes Mal erweitert. Drei Jahre später wurde der bereits 1714 geschlossene Frauenkirchhof auf Beschluss des Rats der Stadt Dresden säkularisiert, um an seiner Stelle die neue Frauenkirche zu erbauen. Als neuer Friedhof für die höheren Stände wurde der Eliasfriedhof gewählt, da der Johannisfriedhof nicht mehr vergrößert werden konnte. Um die neue Funktion als moderne Bestattungsanlage erfüllen zu können, waren umfassende Umbauten nötig, die vom Rat der Stadt beschlossen wurden. Das Friedhofsareal wurde in westlicher Richtung um 4000 Quadratmeter erweitert,[5] das Gelände durch ein Wegenetz gegliedert und von einer Mauer umzogen. Planung und Bauausführung lagen dabei in den Händen von George Bähr und Johann Gottfried Fehre. Valentin Ernst Löscher setzte bei Kurfürst Friedrich August I. das Gruftrecht für den Friedhof durch,[8] sodass Bähr von Mai bis Juli 1723 Gruftbauten mit Schwibbogenfront an der Nord- und Westseite des Friedhofs errichten konnte, die an der Südmauer durch nicht überbaute Schwibbogengrüfte fortgesetzt wurden. Es entstanden so 18 Grufthäuser an der Westmauer und 20 Bauten an der Nordmauer.[9] Das Totenbettmeisterhaus, das die Reihe der Grufthäuser unterbricht, wurde erst gegen 1863 angelegt.[10] Während offene Grüfte traditionell bereits auf älteren Friedhöfen wie dem Johannis- und Frauenkirchhof angelegt worden waren, stellten geschlossene Grufthäuser eine Neuerung im Dresdner Raum dar.[11] Sie wurden in Reihe angelegt und waren von einem gemeinsamen Dach überdeckt. Während sich im durch ein kunstvolles schmiedeeisernes Gitter verschlossenen oberirdischen Raum oft aufwändig gestaltete Epitaphe befanden, erfolgte die eigentliche Beisetzung in dem mehrere Meter tiefen Gewölbe unter dem Aufbau. Die Grufthäuser wurden wie auch die Schwibbogengrüfte durch Erbpacht vergeben, konnten als Teil des Privatbesitzes aber auch verkauft werden. Als Hausreihe bildeten sie im Areal einen Sichtschutz zur Stadt Dresden hin; zudem richtete Bähr „die gesamte Anlage nach Osten aus und öffnete sie der aufgehenden Sonne, womit sich symbolhaft der Auferstehungs- und Heilsgedanke verbindet.“[9] Die Gräber, mit Ausnahme der Erbbegräbnisstätten, sind ebenso nach Osten ausgerichtet.

Der Friedhof entwickelte sich auch wegen seiner Grufthäuser in der Zeit Friedrich Augusts I. zur bevorzugten Ruhestätte des Adels und der wohlhabenden Bürger der Stadt. Neben den begehrten Grufthäusern wurden in der Folgezeit auch Reihengräber durch kleineren Gruftausbau als Erbbegräbnisstätten angelegt, die wie die weiteren Grabstätten nach Osten ausgerichtet wurden. Nach der Schlacht von Dresden im Jahr 1813 wurden zahlreiche Tote in Massengräbern auf dem Eliasfriedhof beerdigt, der durch die Kampfhandlungen zudem beschädigt wurde. Eine Entlastung des Eliasfriedhofs erfolgte durch die Anlage des Trinitatisfriedhofs im Jahr 1814.

Der Eliasfriedhof seit seiner Schließung 1876

Grabstätte Seyffert auf dem Trinitatisfriedhof, Detail: „Nach Entweihung der Friedhöfe St. Johannis und St. Elias überführt nach St. Trinitatis […] 1876“
Eliasfriedhof im Vordergrund 1915 mit ursprünglicher Friedhofsmauer vor der Erweiterung des Güntzplatzes
Durch Wurzelwerk zerstörte Grabplatte

Am 4. Mai 1866 wurde vom Rat der Stadt unter Vorsitz von Oberbürgermeisters Pfotenhauer in Abstimmung mit der Kirchen-Inspektion und Königl. Superintendentur unter Verantwortung von Superintendent Dr. Kohlschütter beschlossen, den Eliasfriedhof zu schließen.[12] Dafür waren hygienischen Bedenken maßgeblich, weil sich bewohnte Gebäude der Stadt dem Friedhof immer mehr annäherten. Bestehende Grüfte und Grabstellen konnten für weitere 10 Jahre genutzt werden, soweit sie nicht schon vollständig mit Särgen besetzt waren. Denjenigen, die einen Anspruch auf eine Gruft- oder Grabnutzung nachweisen konnten, wurde unentgeltlich eine andere Grabstelle auf dem Trinitatisfriedhof zugewiesen. Am 30. Juni 1876 fand die letzte Bestattung auf dem Eliasfriedhof statt. Das war der letzte Tag, an dem nach der Verfügung von 1866 Leichen beigesetzt werden durften.

Der Friedhof verfiel in den folgenden Jahren zunehmend. Die Grufthäuser im westlichen Teil des Friedhofs waren bereits um 1890 baufällig und wurden bis auf die Seitenmauern abgetragen. Nur die Güntzgruft blieb erhalten. Um 1900 begann sich der Efeu auf dem Friedhofsgelände auszubreiten, der ganze Grabfelder überwuchs und den Sandsteingrabmalen zusetzte. Als romantischer Ort wurde er jedoch auch Inspirationsquelle für Maler:[13] Max Pechstein beispielsweise schuf 1906 sein Gemälde Eliasfriedhof in Dresden, während Franz Radziwill den Eliasfriedhof 1927 und 1928 in einem Aquarell und einem Ölgemälde festhielt.[14]

Im Jahr 1908 wurde durch den für die Öffentlichkeit weitgehend geschlossenen Friedhof von der Pestalozzi Straße (damalige Schreibweise, heute Pestalozzistraße) zur Lothringer Straße ein Fußweg angelegt, der mit Holzzäunen gegen das Friedhofsareal abgetrennt wurde. „… wie eine tiefe, nie zu heilende Wunde schneidet seit einigen Jahren ein häßlicher, eingepfählter Weg den Kirchhof in zwei Teile und das Trippeltrappel vieler eiliger Menschenfüße tönt nun tagtäglich hinab zu den Schläfern unterm grünen Rasen“, beklagte der Landesverein Sächsischer Heimatschutz 1912.[15] Aus der Zeit um 1915 stammen Pläne, den Eliasfriedhof zu einem Ehrenfriedhof umzugestalten. Im Raum standen zudem ein Verkauf des Grundstücks und eine Umgestaltung des Geländes unweit des Friedhofs durch den Rat der Stadt, so wurde um 1912 beschlossen, den Friedhof zu säkularisieren und auf der Fläche einen Kinderspielplatz anzulegen.[15] Bereits 1919 begannen zudem Unstimmigkeiten zwischen der Landeskirche und der Stadt Dresden hinsichtlich Besitz und Pflege des Areals.[16] In der Folge verfiel der Friedhof, dessen Zukunft ungewiss war und in dessen Pflege kaum investiert wurde.[17] Es kam vermehrt zu Vandalismus an den Grabmälern und den Grüften. Grabsteine hatten sich über die Jahrzehnte gelockert und Grüfte waren einsturzgefährdet, sodass der Friedhof 1924 verkehrspolizeilich geschlossen wurde. Das Landeskonsistorium genehmigte auf Antrag die vollständige Schließung sowie die bereits ab 1916 mögliche Säkularisierung. Diese wurde daraufhin von dem verantwortlichen Friedhofsausschuss unter dessen Vorsitzenden Superintendent Ficker zum 18. Juli 1928 vollzogen.[18] Zur Sicherung der Anlage wurde 1932 das Totenbettmeisterhaus renoviert; bereits im Vorjahr waren die Reste der westlichen Gruftbauten abgetragen und die Grüfte verfüllt worden. Die Grufthäuser im Norden wurden hingegen 1939 neu gedeckt.

Während der Bombardierung Dresdens im Februar 1945 wurden die noch vorhandenen Grufthäuser sowie das Totenbettmeisterhaus zerstört, dessen Ruine 1955 abgetragen wurde. Weiter Schäden, die jeweils vom Einschlag einer Stabbrandbombe herrühren, lassen sich auf einigen Grabplatten nachweisen. In den 1950er-Jahren wurde ein schmaler Streifen des östlichen Friedhofsteils bei der Erweiterung des Güntzplatzes aufgegeben.[19] Die neue östliche Friedhofsmauer wurde durch Eisengitter unterbrochen, die sich zuvor zum Teil an den abgetragenen Gruftbauten befunden hatten. Der Eliasfriedhof verfiel im Laufe der Jahre weiter und verwilderte insbesondere durch einen massiven, mehrere Meter hohen Ahornbewuchs.[20]

Eigentümer des Friedhofs ist das Ärar des Elias- Trinitatis- und Johannisfriedhofes zu Dresden, dem jedoch durch fehlende Einnahmen seit der Schließung 1876 die Mittel zum Erhalt des Friedhofs fehlen. Daher wurde bereits 1989 kurz vor der Wende ein Übernahmevertrag mit der Stadt Dresden geschlossen,[16] durch den der Friedhof in Volkseigentum übernommen werden sollte. Dieser Vertrag wurde durch die Wiedervereinigung hinfällig.[21]

Im Jahr 1996 gab es neue vergebliche[22] Vorstöße des Landesamts für Denkmalpflege, den Friedhof durch die Stadt Dresden zu übernehmen. Kosten für eine Instandsetzung des Friedhofs wurden auf 850.000 bis 1,5 Millionen DM geschätzt.[21] Nutzungsvarianten umfassten dabei eine teilweise Öffnung des Friedhofs für Führungen zu ausgewählten Gräbern bekannter Persönlichkeiten oder auch den Wiederaufbau der Bährschen Grufthäuser und des Totengräberhäuschens zur Einrichtung eines Museums.[21]

Im November 1998 gründete sich der „Förderverein Eliasfriedhof Dresden e. V.“, der sich für den Erhalt und die Pflege des Friedhofs einsetzt.[23] Der Verein befreite den Friedhof von Wildwuchs und sicherte Grabstellen, sodass das Gelände ab September 1999 eingeschränkt für die Öffentlichkeit geöffnet werden konnte.[24][25] Durch Spendengelder konnten zunächst offene Grüfte geschlossen und Grabsteine wiederaufgestellt werden. Von 1999 bis 2002 wurden die zwölf erhaltenen Grufthäuser George Bährs an der Nordmauer des Eliasfriedhofs restauriert und erhielten so ihre bei der Bombardierungs Dresdens zerstörten Dächer zurück; vier weitere Grufthäuser waren kurz vor Beginn der Sanierungsarbeiten 1999 während eines Sturms zerstört worden.[26] Der Verein führt monatlich Führungen auf dem Friedhof durch. Eine dauerhafte Öffnung des Friedhofs ist aufgrund von Sicherheitsbedenken – Absturzgefahr in die circa 3 Meter tiefen Gruftanlagen, lockere Grabsteine aufgrund Unterwurzelung durch den wild gewachsenen Baumbestand – und zum Schutz der wertvollen Bausubstanz nicht möglich.

Bedeutende Grabstätten

Verwitterter Grabstein von Wilhelm Gotthelf Lohrmann, Foto 2007
Kopie des Grabsteins von Wilhelm Gotthelf Lohrmann, Foto 2009

Aus den Anfangsjahren des Eliasfriedhofs sind keine Grabmäler erhalten. Die ältesten erhaltenen Gräber des Friedhofs stammen aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Das älteste bekannte Grabmal auf dem Friedhof ist das des Offiziers Johann Georg Lichtenegg (1672–1729)[27] und wurde vermutlich vom alten Johanniskirchhof übergeführt.

Der jüngste Grabstein des Friedhofs ist der des 1840 verstorbenen Geodäten Wilhelm Gotthelf Lohrmann. Der Grabstein in Form eines Sandsteinquaders war so stark verwittert, dass er im Jahr 2008 durch den Steinmetzmeister Elmar Vogel aus Dresden durch eine Kopie ersetzt wurde.[28] Der originale Grabstein wird in einem der Grufthäuser aufbewahrt.

Grabmal der Familie Weinlig, 2014 im Palais im Großen Garten

Zahlreiche Grabmale des Friedhofs wurden von namhaften Künstlern entworfen oder geschaffen. Das Grab des Komponisten Johann Gottlieb Naumann schuf vermutlich Franz Pettrich. Bei der Grabinschrift handelt es sich um ein von Christian Gottfried Körner verfasstes Gedicht. Der Grabstein selbst wurde von Körner und weiteren Freunden Naumanns gestiftet.[29] Eine Kopie der Grabplatte befindet sich im Lapidarium des Loschwitzer Kirchhofs. Pettrich werden weitere Grabmale zugeschrieben, so das des Hofkellermeisters Johann Gottlieb Hock (1739–1810).

Der Bildhauer Johann Christian Kirchner entwarf sein eigenes Grabmal, das einen lebensgroßen Chronos mit Stundenglas zeigt. Die Ausführung geschah durch seinen Bruder Gottlieb Kirchner. Caspar David Friedrich entwarf die Grabmäler von Christian Ernst Ulrici (1750–1825), Augusta Kind und dem Major Ernst Müller. Ausgeführt wurden die Entwürfe Friedrichs von Christian Gottlieb Kühn. Kühn schuf auch die Engelsfiguren am Grabstein von Gottlob Friedrich Thormeyer, den dieser selbst entworfen und geschaffen hatte.[30] Das Grabmal für Christian Gottlieb Welker stammt von Johann Christian Feige d. J., Sohn von Johann Christian Feige.

Im Jahr 1857 fand der Maler Johan Christian Clausen Dahl auf dem Eliasfriedhof seine letzte Ruhe. Seine Gebeine wurden am 29. Mai 1934 an seinen Geburtsort Bergen übergeführt, wo ihm ein monumentales Grabmal errichtet wurde. Der einfache Grabstein Dahls, der seinen Vornamen mit „Johann“ falsch angibt, verblieb auf dem Eliasfriedhof und ist einer der wenigen Steine, die nicht in Sandstein ausgeführt wurden.

Rekonstruktion des Güntzgrufthauses im Dezember 2015

Das Grab des Dresdner Mäzens Justus Friedrich Güntz war bis 2015 nur teilerhalten. Güntz fand seine letzte Ruhestätte in einem Grufthaus an der Westmauer des Friedhofs. Nach Abtragen der dortigen Grufthäuser in den 1930er-Jahren war seine Gruft die einzige, die aufgrund der Bedeutung des Bestatteten für die Stadt Dresden erhalten blieb. Es wurde bei der Bombardierung Dresden 1945 schwer beschädigt. Wegen des schlechten Allgemeinzustandes musste die Gruft nach 1950 oberirdisch abgetragen werden. Seit 2011 engagierte sich der Förderverein des Eliasfriedhofs für eine Rekonstruktion des Grabes.[31][32] Von Oktober bis Dezember 2015 erfolgte die Rekonstruktion[33] sowie am 31. Mai 2016 die Wiedereinweihung der Güntzgruft.[34]

Bei der Aufgabe eines Friedhofsteils in den 1950er-Jahren musste das dort befindliche Grab von Johann Christian Klengel eingeebnet werden. Der Grabstein wurde erst Ende der 1990er-Jahre an der Ostmauer des Friedhofs neu aufgestellt.[29] Im November 2015 kehrte die sogenannte „Schlangenvase“ der Familiengrabstätte Walter auf den Eliasfriedhof zurück. Sie wurde in den 1970er-Jahren von Mitgliedern der Bildhauerfamilie Hempel gerettet und durch Julius Hempel restauriert. Das Grab von Werner Hempel auf dem Johannisfriedhof ziert eine Kopie der Schlangenvase.[33]

Einige verwitterte Grabsteine des Eliasfriedhofs lagern im Palais im Großen Garten, darunter Reste der Gruft der Familie Weinlig (u. a. Christian Ehregott Weinlig) sowie der Grabstein von Johann Christian Kirchner.

Persönlichkeiten, die hier ihre letzte Ruhestätte gefunden haben

Grab von Johann Christian Klengel (vorn) und August Alexander Klengel
Grab von Johann Gottlieb Naumann
Grab von Johanne Justine Renner

Literatur

  • Cornelius Gurlitt: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. 21. Heft: Stadt Dresden, Teil 1. In Commission bei C. C. Meinhold & Söhne, Dresden 1900, S. 199–207.
  • Ursula Kaube: Der Eliasfriedhof in Dresden. In: Landesverein Sächsischer Heimatschutz (Hrsg.): Mitteilungen des Landesvereins Sächsischer Heimatschutz. Heft 1, 2002, S. 10–14.
  • Simone Meinel: Eliasfriedhof. Förderverein Eliasfriedhof Dresden e.V., Dresden 1999.
  • Christoph Pötzsch: Schicksale auf Dresdens Eliasfriedhof. Tauchaer Verlag, Taucha 2006, ISBN 3-89772-113-9.
  • Marion Stein: Friedhöfe in Dresden. Verlag der Kunst, Dresden 2000, ISBN 90-5705-130-3, S. 12–30.

Weblinks

Commons: Eliasfriedhof – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Dies berücksichtigt nicht ältere Kirchfriedhöfe, die heute auf eingemeindetem Stadtgebiet liegen, siehe dazu die Liste der Friedhöfe in Dresden.
  2. Marion Stein: Friedhöfe in Dresden. Verlag der Kunst, Dresden 2000, S. 13.
  3. Vgl. Georg Dehio (Hrsg.): Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Dresden. Aktualisierte Auflage. Deutscher Kunstverlag, München und Berlin 2005, S. 83.
  4. Marion Stein: Friedhöfe in Dresden. Verlag der Kunst, Dresden 2000, S. 14.
  5. a b Christine Spitzhofer: Der Dresdner Eliasfriedhof und seine Grufthäuser nach Entwürfen von George Bähr. In: Die Dresdner Frauenkirche. Jahrbuch 2003. Band 9. Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar 2003, S. 174.
  6. Vgl. 1. Buch der Könige, Kapitel 17. EU
  7. Marion Stein: Friedhöfe in Dresden. Verlag der Kunst, Dresden 2000, S. 15.
  8. Christine Spitzhofer: Der Dresdner Eliasfriedhof und seine Grufthäuser nach Entwürfen von George Bähr. In: Die Dresdner Frauenkirche. Jahrbuch 2003. Band 9. Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar 2003, S. 175.
  9. a b Christine Spitzhofer: Der Dresdner Eliasfriedhof und seine Grufthäuser nach Entwürfen von George Bähr. In: Die Dresdner Frauenkirche. Jahrbuch 2003. Band 9. Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar 2003, S. 177.
  10. http://eliasfriedhof.de/schlieszung.html
  11. Marion Stein: Friedhöfe in Dresden. Verlag der Kunst, Dresden 2000, S. 16.
  12. Dresdner Anzeiger Nr. 225 am 13. August 1866
  13. Gertraud Enderlein: Der Eliasfriedhof in Dresden. In: Mitteilungen des Landesvereins Sächsischer Heimatschutz. Nr. 12, 1923, S. 198.
  14. Franz Radziwill in Dresden, 1927/1928. Isensee, Oldenburg 2006, S. 12.
  15. a b Marianne L. Westphal: Der alte Eliaskirchhof in Dresden. In: Mitteilungen des Landesvereins Sächsischer Heimatschutz. Nr. 2, 1912, S. 219.
  16. a b Simona Block: Eliasfriedhof könnte Touristenattraktion werden. In: Leipziger Volkszeitung, 7. April 1998, S. 4.
  17. Christine Spitzhofer: Der Dresdner Eliasfriedhof und seine Grufthäuser nach Entwürfen von George Bähr. In: Die Dresdner Frauenkirche. Jahrbuch 2003. Band 9. Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar 2003, S. 179.
  18. Archiv des Ärars des Elias-, Trinitatis- und Johannisfriedhofes zu Dresden, E 1 III 18.07.1928
  19. Der östliche Rand des Friedhofs ging ursprünglich bis zu den heutigen Straßenbahnschienen.
  20. Diasammlung aus dem Jahr 1958 http://eliasfriedhof.de/id-1958.html, Fotografien aus dem Jahr 1986 http://eliasfriedhof.de/id-1986.html und 1991 http://eliasfriedhof.de/id-1991.html
  21. a b c Birgit Hilbig: Verfall des Eliasfriedhofs soll endlich gestoppt werden. In: Sächsische Zeitung, 14. November 1996, S. 12.
  22. Birgit Hilbig: Hoffnungsschimmer für den Eliasfriedhof. In: Sächsische Zeitung, 26. März 1998, S. 11.
  23. Förderverein Eliasfriedhof Dresden soll Verfall aufhalten. In: Dresdner Neueste Nachrichten, 21. November 1998, S. 2.
  24. Eliasfriedhof in Dresden wieder begehbar. In: Lausitzer Rundschau, 7. September 1999.
  25. Birgit Hilbig: Wertvolle Grabmale wieder sichtbar. In: Sächsische Zeitung, 11. September 1999, S. 11.
  26. Die Grufthäuser des Eliasfriedhofs in Dresden. In: Dresdner Neueste Nachrichten, 1. April 2009, S. 10.
  27. Lebensdaten nach Cornelius Gurlitt: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. 21. Heft: Stadt Dresden, Teil 1. In Commission bei C. C. Meinhold & Söhne, Dresden 1900, S. 202. Der Friedhofsführer zum Eliasfriedhof gibt als Todesjahr 1710 an.
  28. Lohrmann-Grabmal wird enthüllt. In: Dresdner Neueste Nachrichten, 5. April 2008, S. 14.
  29. a b Christine Spitzhofer: Der Dresdner Eliasfriedhof und seine Grufthäuser nach Entwürfen von George Bähr. In: Die Dresdner Frauenkirche. Jahrbuch 2003. Band 9. Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar 2003, S. 173.
  30. Ursula Pietzsch: Antike Löwen und ein Musenreigen. Im vergangenen Dezember jährte sich der 170. Todestag des Bildhauers Christian Gottlieb Kühn. In: Dresdner Neueste Nachrichten, 15. Februar 1999, S. 13.
  31. Katja Schlenker: Verein will Güntz-Grabmal wiedererrichten. In: Sächsische Zeitung, 3. Mai 2011, S. 17.
  32. Kay Haufe: Das vergessene Grab von Dresden-Mäzen Güntz. In: Sächsische Zeitung, 21. November 2013, S. 17.
  33. a b sag: Verschollenes Denkmal zurück auf Eliasfriedhof. In: Sächsische Zeitung, 14. November 2015, S. 16.
  34. Einweihung der Güntzgruft - Eliasfriedhof. In: eliasfriedhof.de. Abgerufen am 5. Oktober 2016.

Koordinaten: 51° 3′ 11,9″ N, 13° 45′ 25,1″ O