Elisabeth von Baden-Durlach

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Elisabeth von Baden-Durlach (geboren am 6. Februar 1620 in Durlach; gestorben am 13. Oktober 1692 in Basel) war eine deutsche Spruchdichterin.

Leben

Elisabeth war eine Tochter des Markgrafen Georg Friedrich von Baden-Durlach aus dessen zweiter Ehe mit Agathe von Erbach (1581–1621). 1629 zogen sie und ihre ebenfalls künstlerisch talentierte ältere Schwester Anna Maria zu dem während des Krieges in Straßburg lebenden Vater, den sie bis dahin kaum gesehen hatten. Die Schwestern wurden in Fremdsprachen, Malen und Geschichte unterrichtet, vermutlich unterwies sie auch der vom Vater und später von den Schwestern geförderte Jesaias Rompler von Löwenhalt im Abfassen von Gedichten. Nach dem Tod des Vaters 1638 zog die Familie nach Basel, wo Elisabeth und Anna begannen, ihre Gedichte niederzuschreiben. Der französische Schriftsteller Samuel Chappuzeau gibt in seinem Reisebericht eine recht schmeichelhafte Beschreibung der beiden Schwestern in jener Zeit.[1] 1685 mussten die nach dem Westfälischen Frieden 1648 nach Durlach Zurückgekehrten vor den militärischen Übergriffen Ludwigs XIV. am Vorabend des Pfälzischen Erbfolgekriegs erneut nach Basel flüchten, wo Elisabeth die letzten Jahre verbrachte.

Die von Elisabeth in Alexandrinern verfassten Sprüche wurden 1685 gedruckt und waren durchaus geschätzt, was daran ablesbar ist, dass sie bereits 1696 erneut aufgelegt wurden und sogar im 19. Jahrhundert noch eine (nicht im Buchhandel verbreitete) Auflage erlebten. Gegenstand der Sinnsprüche sind Vermahnungen zur Tugend, Ziel die Erbauung des Lesers und die Quellen sind Bibel, Luther, die Kirchenväter, klassische Schriftsteller und Devisen bekannter Regenten.

Einige Beispiele ihrer Sinnsprüche:

Nr. 114:

Die Schneck kricht zwar gemach / kan doch den weg erreichen :
so pflegt auch ohnvermerckt das alter ein zu schleichen.

Nr. 307:

In dieser Sterbligkeit muß man geduldig leiden
was man auß eigner krafft nicht mächtig ist zu meiden.

Nr. 718:

Was ist ein schöner leib / den nicht die seel auch zieret?
Ein schön gemahltes Haus / da keinen Wirth man spüret.

Werke

Literatur

Einzelnachweise

  1. Samuel Chappuzeau: L' Allemagne protestante ou relation nouv. d’un voyage aux cours des Electeurs et des Prince Protestants de l’Empire en 1669. Genf 1671, Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3Dhttp%3A%2F%2Fwww.mdz-nbn-resolving.de%2Furn%2Fresolver.pl%3Furn%3Durn%3Anbn%3Ade%3Abvb%3A12-bsb10002569-9~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A~SZ%3D~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D, S. 90.